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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 21.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193511210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19351121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19351121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-21
- Monat1935-11
- Jahr1935
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Wochenblatt für Zschopau W und AvWegend Zeitung für die Orte. KrumhermerSdors, Waldkirchen, Bormchen, Hohndorf, Wilifchthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzfchdorf, Scharfenstein, Schlößchen - Porfchendors L«, 21. 1SSS WWOmiwe Wen MMM, Skt SWemM« Anzeigenpreise: Die 48 mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die 93 mm breite Millimeterzeile im Textteil 2b Pf.; Nachlabstaffel L Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pf., zuzüglich Porto. Zschopauer Tageblatt u Anzeiger Bekanntmachungen^der Amtshauptmann?ä?^Äö^a^es^^ Tageblatt und Anzeiger) ist das zur Veröffentlichung der amtlichen R ° ne e« 7. S'uanzamtS und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt Bankkonten- Erzg-b.rEe H°^ Zsch°p°u Gem-indegirokonto- Zichopa« Nr. 41 P°Mch°akonto: Leipzig Nr. 42884 — Fernsprecher Nr. 712 DaS „Wochenblatt für Zfchopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werktäglich. Mo natlicher Bezugspreis 1.70 Mk. Zu- stellgeb.20 Psa, Bestellungen werden in uns.Geschästsst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen Frankreichs Schaden durch die Sanktionen IA MM UM Die Zeitung der französischen Royalisten, die „A ction Fran ? aif e", fordert die französischen In dustriellen auf, ihre Wiedcrgutmachungsansprüche anzu melden, wenn sie in Verfolg der Sühncmaßnahmen gegen Italien finanziell geschädigt werden. Der wechselseitige Wirtschaftsverkehr zwischen Frankreich und Italien werde auch nach der Beilegung des augenblicklichen Streitfalles nicht wieder in vollem Umfang ausgenommen werden können. Man müsse also mit mindestens zehn Jahren rechnen, ehe der normale Zustand wieder hergestcllt sei. Wenn man den durchschnitt lichen Bruttoverlust auf jährlich l'/L Milliarden beziffere, so ergebe sich ein Gcsamtvcrlust von 12 Milliar- den Franken. Der französische Wirtschafts- und Zollausschuß, der einen großen Teil der französischen Wirtschaftsverbände umfaßt, hat angesichts der Rückwirkungen, die die Jühnemaßnahmen auf die französische Wirtschaft haben, «in Schreiben an die französische Regie rung gerichtet, in dem er sie aussorder,, nichts unver sucht zu lasten, um die Dauer der Sühnemaß- nahmen abzukürzen und den Ausfall, der sich dar aus für die französische Wirtschaft ergibt, durch neue Ab kommen mit anderen Ländern wiedergutzumachen. Oie Lür für Verhandlungen offen? Mussolini hat in einer Nachtsitzung des Großen Faschistischen Rates einen großen Bericht über die mili tärische und politische Lage gegeben. Da eine amtliche Verlautbarung nicht herausgegeben wurde, nimmt man in Rom an, daß Italien den Weg zu weiterem diploma tischem Gedankenaustausch offenlassen will. Während der Sitzung des Großen Faschistenrates hatte sich trotz des strömenden Regens eine g r o_ß e Volks- Auf einer Kundgebung von eindrucksvoller Wucht sprach Reichsminister Dr. Goebbels in der Ham burger Hanseatenhalle zu 50 000 Menschen Schon seit Wochen waren alle Plätze der riesigen Halb ausverkauft. Vor der Halle und in den umliegender Straßen stauten sich Zehntausende, die die Rede des Reichspropagandaleiters durch Lautsprecher hörten. Es wird immer eine gewisse Schicht von ewiger Kritikastern geben, so betonte Dr. Goebbels ir seiner Rede. Sie wissen auch heute wieder, wie man du Butterknappheil überwindet und wie man zu großer Mengen Schweinefleisch kommt. Die Zeit geht übei diese Kritikaster hinweg. Sie wird gestaltet von Män- nern, die ihren Namen in das Buch der Geschichte ein- tragen und denen es gelang, das Volk für ihre Ideale zu begeistern. Das deutsche Volk ist wieder zur Besin nung gekommen, es hat sich wieder in den Kreis der Großmächte hineingestellt. Wir sind wieder eine souve räne und freie Station. Mit Deutschland wird jetzt nicht mehr Politik gemacht, sondern Deutschland macht jetzt selbst Politik. Während die Welt in Unruhe liegt, während Krisen, Streiks, Aufstände und Revolutionen die Völker erschüt tern, ist Deutschland eine Insel der Ordnung und eine Lelle der Disziplin geworden. Dr. Goebbels rechnete sodann mit den Lenken ab, die Da sagen: Mit Hitler sind wir einverstanden, aber — die kleinen Hitler. Demgegenüber erklären wir: diese kleinen Hitler tragen heute noch das Gebäude der Partei nnd des Staates. Es kann nicht bezweifelt werden, daß Deutschland in seiner Geschichte niemals so viele ntutigeund idealistische Männer gesunden hat wie in den vergangenen Jahren. Die alten Partei genossen haben auf vieles verzichtet, nur um einem Ideal zu dienen. Sie kamen zu uns in einer Zeit, als es bei uns nichts anderes zu holen gab als Verfol gung und Gefängnis. Wir müssen uns daher da gegen verwahren, wenn der Spießer über diese Männer richten will. Sie können heute angesichts des großen Aufbauwerkes des neuen Deutschlands sagen: m enge auf der Piazza Venezia versammelt', um Musso- lou zu huldigen. Stundenlang wurden revolutionäre A^-g^mmcn Hochrufe auf den Duce ausgebracht. Nach Beendigung der Sitzung wurde die Parteistandarte am Palazzo Venezia wieder eingezogcn und nach dem Sitz der Partei gebracht. Als Protest gegen die Sanktionen hat ein Dcmonstrationszug von Studenten und Faschisten das Zentrum von Mailand durchzogen und versucht, unter heftigen Schmährufen aus England zum englischen Kon sulat vorzudringen. Hier war jedoch von der Polizei ein umfassender Absperrungsdienst organisiert worden. Der Jndustrieverband hat beschlossen, sich härteste Disziplin aufzuerlegen und eine unerbittliche Abwehr auf allen Gebieten der industriellen Betätigung zu organi sieren, damit „die verbrecherischen Pläne der Sanktionen" mißlingen. Die Ärzte und Apotheker haben sich verpflichtet, nur italienische Arzneien zu verschreiben und die Verwendung von Arzneien der Sanktionsländer zu boykottieren. In einigen Fabriken wurden ebenfalls Kundgebungen gegen die Sanktionen durchgeführt. S cherung der italienischen Qlbestände. Am 18. November ist ein Gesetz in Kraft getreten, das das Korporationsministerium ermächtigt, sämtliche Verwaltungen und Konzessionsinhaber von Mineralöllagern zu verpflichten, einen Ol- vorrat von 70 v. H. des Rauminhalts aller Lagerbehälter von mehr als 500 Kubikmeter ständig zu hallen. Die Mineralöllager haben innerhalb von zehn Tagen nähere Angaben dem Korporationsministerium über das Fassungsvermögen ihrer Ölbehälter, deren Verbrauchs zweck und die höchstzulässige Einlagerungsmenge zu machen. Das ist unser Werk, wir waren die ersten Bataillone! Zur Butterknappheit erklärte der Neichspro- pagandaleiter: Wir wissen alle, daß unsere Devisen vorräte zur Bezahlung der für die Arbeitsbeschaffung notwendigen ausländischen Rohstoffe gebraucht werden. Wenn wir fünf Millionen Volksgenossen wieder in Arbeit gebracht haben, so ist es klar, daß diese fünf Millionen auch mehr Nahrungsmittel kon sumieren. Würden wir dieses Mehr an Butter nun i m Auslande kaufen, dann müßten wir auf die Einfuhr der notwendigen Rohstoffe verzichten und so die Arbeitsbeschaffung hemmen. Wir lehnen es ab, uns im Auslande Geld zu pumpen und dafür Butter zu kaufen, um später der nächsten Generation die Schulden zu hinterlassen. Es wird auch in Zukunft noovlndig sein, zeitweilig solche Einschränkungen auf uns zu nehmen, wenn beispielsweise eine Mißernte sich ergibt. Wir haben aber den Mut, derartige Krisen zu überwinden, und wir haben nicht die Absicht, unsere großen nationalen Aufgaben zu vernachlässigen und die Nerven zu verlieren. Erst kommt die Freiheit, und aus der Freiheit entspringt eine hohe Kultur, nicht umgekehrt. Wir schaffen nicht nur für die Gegenwart, so fuhr Dr. Goebbels fort, sondern auch für die Zukunft, und unsere Nachwelt soll dereinst sagen: Sie haben anständig gehandelt. Sie haben auf das Wohlleben der Gegenwart zeitweilig verzichtet und haben damit die Existenz der Zu kunft gesichert! Das deutsche Volk weiß heute, daß wir keine eigenen Interessen, sondern nur die Interessen der deutschen Nation verfolgen. Das Volk hat die Über zeugung: Alles, was der Führe r tut, tut er aus rein stem Herzen, und er wird cs zum Erfolg fuhren. Unter stürmischem Beifall schloß Dr. Goebbels: Wir wollen unsere ganze Kraft dem Aufbau unseres Staates und Volkes widmen. Jeder von u n s^ ist an seinem Platz für diesen Aufbau verantwortl ich Und wenn wir einmal zu Staub zerfallen, dann soll Deutschland leben und ewig weiterbestehcn! Japan im Vormarsch. Japan ist dabei, seinen militärischen und wirtschaft lichen Einfluß in Nordchina zu verstärken und zu sichern. Zwar werden die fünf nordchinesischen Provinzen Hopei, Schantung, Schansi, Tschachar und Suijuan die politische Oberhoheit der Nankingregierung auch formal weiterhin anerkennen, aber die dem Autonomen Ausschuß Nord chinas zugeteilten japanischen Berater werden schon dafür sorgen, daß die linke Flanke des mandschurischen Staates genügend militärisch und wirtschaftlich gesichert wird. Die imperialistischen Bestrebungen Japans sind ja eigentlich schon lange kein Geheimnis mehr. Brachte der historische Vertrag vom 23. März 1935 die Ostchinabahn in japanischen Besitz, so beweist Japans Vordringen in Nordchina, daß, da die Basis „innere Mongolei" zu schmal ist, eine weitere Flankensicherung und Organisation des Widerstandes gegen Sowjetrußlands Vordringen in Ostasien unerläßlich ist. Denn Japans Interessen werden, wie jeder Blick auf die Karte zeigt, von der russischen Zange, die ihre Hebel zwischen Wladi wostok und der äußeren Mongolei hat, bedroht. Japan läßt sich Zeit, um sein weitestes Ziel, „Asien den Asiaten", zu erreichen. Mit unbeirrbarer Hartnäckig keit geht das japanische Militär vor. Korea, Dschehol und Tschachar waren die ersten Etappen auf dem japa nischen Vormarsch in Ostasien. Zu ihrer Eroberung brauchte Japan dreißig Jahre. Weder das zaristische noch das neue Rußland, weder der Völkerbund noch Amerika oder die europäischen Großmächte konnten diesen japanischen Vorstoß verhindern. Es kam nicht einmal zu einem Versuch. Zielbewußt setzt Japan jetzt seinen Weg weiter fort. Gegenwärtig sucht es Nordchina unter seinen Machteinfluß zu bringen. Weiter tastet es sich nach Siam vor, das als letzter unabhängiger Staat zwischen Fran zösisch- und Britisch-Jndien liegt, sowie nach Abessinien (japanische Baumwollpflanzungen), das als natürliche Bergfestung sich an einem der empfindlichsten Punkte des europäischen Kolonialgebietes befindet. Aber das sind mehr lockere kolonisatorische Fühler. Zunächst führt der Weg der japanischen Politik von Tschachar in die innere Mongolei, und von hier vielleicht weiter nach Chinesisch-Turkestan und Tibet, die zweifellos die Schlüssel zum Besitz Asiens darstellen. Aber das sind Gefahren, die sich erst am fernen Horizont der Weltpolitik abzuzeichnen beginnen. Die militärischen und politischen Agenten Japans arbeiten zunächst daran, die japanischen Ausbrcitnngsmöglichkeiten in Mandschukuo, in Nordchina und in der inneren Mongolei zu vergrößern. Der Druck aus China wird sich nicht vermindern, und die Kriegsbereitschaft gegenüber der Sowjetunion wird keine Einbuße erfahren. Die japanische Aktion in den fünf nordchincsischcn Pro vinzen Hopei, Schantung, Schansi, Tschachar und Suijuan stellt nichts anderes dar, als die politische Front gegen die Bolschewisten zu verlängern. Aber der w i r t s ch a f t l i ch c Gesichtspunkt ist vielleicht noch stärker als der politische. Japan, ein industrialisiertes Land ohne eigene Rohstoffe, ein über völkertes Land, muß sich die ergänzenden Rohstoff- und Marktgebiete anderswo suchen. Es hat zu seiner wirt schaftlichen und politischen Ausbreitung den naheliegen den Weg aus dem asiatischen Festland beschritten und setzt ihn fort. Die Japaner sehen für sich ein riesiges Tätig keitsfeld hinter Tientsin, das der Erschließung harrt, und sie verweisen dabei auf ihre Tätigkeit in Mandschnkno. Sie sprechen nicht von Okkupation oder Anncrion — worauf das japanische Vorgehen doch letzten Endes bin- ausläuft —, sondern sic verbrämen ihr imperialistisches Vorgehen mit so schönen Worten wie „wirtschaftliche Modernisierung" und „Erschließung" Nordchinas. Und die Chinesen? Und die Nanking- regicrung? Und Marschall Tschiangkaischek? Der Chinese beugte sich jedesmal dem japanischen Willen. So war cs in der Mandschurei. So wird cs in Nord china sein. Es spielt wohl dabei auf chinesischer Seite die Erwägung eine große Rolle, daß Japans Eingreifen in Nordchina sich weniger gegen China als vielmehr gegen So wjetru ßland und seine wcltrevolntio- nären Ideen richtet nnd damit der Sache Chinas nnd der inneren Beruhigung dieses Landes dient. Der Chinese rechnet vielleicht auch damit. Sollten die Japaner bei einer rnssisch-japanischcn Auseinandersetzung Sieger nnd dann in Mandschukuo und Nordchina Herren bleiben, dann wird einst die Zeit kommen — denn der Chinese rechnet nicht mit dem Augenblick, cr denkt in Jahr- Dr. Goebbels UH z» 50 000 HmbiHM Gewaltig» Kundgebung in der Hanseatendalle
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