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Der sächsische Erzähler : 20.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192804206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19280420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19280420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1928
- Monat1928-04
- Tag1928-04-20
- Monat1928-04
- Jahr1928
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.04.1928
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SSiliHostzwerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebiäen Di« Blatt enthüll die her »««schast. der Schuttnspetfion «ad des Hauptzollamt» M Bau-«, d« Matrgerich^ d« Finan-amt« und d« Stadtrat» M Vflchofvwetda. llnabyangig«8ewmg fite alle Mba^NMimd^ Land. Dich^Derbreitmmlnallen^ Beflöge« «ldeavoch^ vafere Hednch F«m «ad -ed^ L«d>W-! schaMcha Beflagg I»g«dpoftz «adibalstch«. — v«ck «» Bala, >« FsiadrlchMay G. m. H.H. in vflchosawttd«. Ftmfln»cherNL441«ch4«fi Nr. SS Tagesschau. * Alhmaurice erklärte in Lake Saint Agnes, daß die Bremenflieger ihren Transozeanfiug erst mit der Errei chung Neuyorks at» abgeschlossen betrachte». Nach Fertig stellung der Reparaturen werde der Abslug von Sreenly Island keine Schwierigkeiten bereiten. * Auf der Bolloersammlung des Deutschen Jndustrie- und Handelstag« trat Reichsaußemnintster Dr. Slrese- mann für die Expo erwirtschaft ein. Das Mitglied des Ver waltungsrates der Reichsbahn, Dr. von Siemens, teilte mit, daß die Reichsbahn auf der Tariferhöhung bestehen müsse. * Bei der Beratung des lanbwirkschaftkchen Rotpro- grauuo» im Reichsrat wurde «in preußischer Antrag ange nommen, wonach von den 30 Millionen zur Förderung des Vieh- und Fleifchabsatzes S Millionen abgezwetgt Mrd aus die Länder verteilt werden sollen. Reichsernährungsmini- sler Schiele erhob widersprach gegen diesen Antrag, wobei es zu scharfen Auseinandersetzungen mit dem Vertreter Preußens kam. * Der Rotfronstmud von Srohbervn veranstaltet am Donnerstagabend eine Massenkundgebung gegen das Ver bot. * In Bulgarien wurden am Mittwoch weitere heftige Erdstöße in Tschirpan, Borissowgrad, Philippopel und Sofia wahrgenomm«. In de» mit * bezeiltmeten Meldungen finden dl» Leser Aus- jährlich— an ander« Stelle. Sie Serallmgea des Zadustne- md Kandelstages. Berlin IS. April. Im Plenarsitzungssaal des Reichs tags wurde gestern vormittag die 48. Vollversammlung des Deutschen Jrümstrie- und Homdelstages eröffnet. Rach der Begrüßung der Erschienenen durch den Prä- fidersten Franz v. Mendelssohn führte Reichaaußemninister Stresemann m», daß wir dte Wunden des Krieges noch lange nicht über- wunden hätten. „Eins ist aus den internationalen Stati stiken mit aller Deutlichkeit zu ersehen, nämlich daß in den anderen Erdteilen normalerweise der Handelsver kehr und die Produktion gegenüber 1913 etwa um 30 bis 40 Prozent zugenommen haben, während Europa noch nicht einmal den Stand von 1913 er reicht hat. Wir haben unter diesen Verhältnissen in Deutschlarü» vielleicht am meisten zu leiden." Stresemann begrüßte dann die Freigabe des deutschen Eigentums in Amerika und fuhr fort: Die Reparationslafien treten für «ns als ersckuverendes Moment hinzu, die Lasten, dieDerkehrundIndustrie durch besondere Abgaben hemmen, der Steuerdruck, der die Kapitalneubildung verlangsamt. Der Reichsfinanzminister ist mit dem, was als Druck der Steuern und Abgaben auf Ihnen ruht, nicht nur der Vollstrecker deutschen Willens, sondern unsere ganze Steuerpolitik ist oorausbelastet eben durch die „Reparatio nen" genannten Kriegsentschädigungen und fer ner durch die ganz starken finanziellen Belastungen, die im Innern infolge des Krieges aufzubringen sind. Hinzu kommt noch die Sorge der Wirtschaft, daß man ihr verweh ren will, st i l l e R e se r v e n zu bilden, die nicht nach außen in die Erscheinung treten. Wenn wir aber einen Aufbau der deutschen Wirtschaft wollen, so müssen die Unternehnmn- gen auch in der Lage sein, von einem Ueberschuß wieder et was hineinzustecken in die Unternehmungen selbst. Dieser Verhalten ist nicht nur die beste Wirtschafte-, sondern auch die beste Steuerpolitik. Denn was dem Staate dadurch hvate entgeht, das bekommt er künftig hundertfach herein. Gleich zeitig ist es auchdi« beste Sozialpolitik. Denn was immer auch eine Lohnbewegung bedeutet, wie immer die Organisation der Gewerkschaften beschaffen ist, sie werden nur in die Höhe kommen, wenn auch die Wirtschaft selbst in die Höhe kommt." Der Minister weist dann auf die Bedeutung der einzel nen geschlossenen Handelsverträge hin und fuhr fort: „Ich wurde es mißerordentlick bedauern, wenn man glaubte, man könne die D«inungsverschiedenheiten hier auf die Gegen sätze bringen: Inland,markt hier, Exportmarkt dort. Wir haben weder eine politische noch eine wirtschaft lich« Lutarkiemöalichkeit innerhalb unserer ganzen geogra phischen Lage. Das Schlagwort von der Revifion de, Dawespaktes bedeutet doch, daß wir eines Tages eine Freitag, d«, 20. April 1928. feste Summe verzinsen follm, ohne Trausferschutz." Dann erhebe sich erst recht die Frage: Aus welchen Ueber- schüff« können wir unsere Verpfädungen zahlen? Das fei nur aus den UeberschWen der Ausfuhr möglich. Die Vorliebe für ausländische Produkte sei beklagenswert. Aber die Handelsvertragspolitik kann nur auf dem Prinzip de» So nt äs« aufgebaut sein. Vie außevordmülch schwierige Hage in der Landwirtschaft, besonders in den ö ft l ich« nBeHrkenDeutschlands sei unve» kennbar. Ts würden heute vielfach Zinsen verlangt, die die Landwirtschaft auch dann nicht aust>ringen könnte, wenn sie wieder so rentabel aickeitete wie in der Vorkriegszeit. „In dem Rahmen der Handelsverträge müssen wir aber auch von der Landwirtschaft Entgegenkommen erwarten." Die Periode der endgültigen Handelsverträge werde erst nach einer Revision der Zollsätze in den einzelnen Ländern zu Beginn des nächsten Jahrzehnts kommen. Manch« un nötigen Hemmungen des Handels und Verkehrs könnten noch mehr und mchr beseitigt werden, und derZollschutz müffe auf das berechtigte und zulMge Maß zurückge bracht werden. Reparationsfrage und Wirtschaftsfrage stehen in engstem Zusammenhang. Entscheidungen würden wohl im nächsten Herbst fÄlen. Er hoffe, daß sich dann alle zufammenfänden in dem einen Gedanken, daß ohne ein blühendes Deutschland keine Lösung gefunden werden könne, die uns durch Opfer zur Freiheit bringe." Generaldirektor Erich Taghart (Reunkirchen/Saar) sprach dann über die Lage der deutschen gewerblichen Wirtschaft. Die Hebung der inländischen Kaufkraft sei nur im Rahm«r der weltwirtschaftlichen Verflechtung Deutschlands möglich. Di« Gewi Unmöglichkeiten der Indu strie seien sehr zusammengeschrumpft. Das abgelaufene Jahr habe eine unbefriedigende Rendite gebracht. Bon einer all gemeinen Zollfenkung in Deutschland könne angesichts der Haltung der anderen Länder keine Rede sein. Ms nächster Redner sprach »ekchnickuister a. D. Dr. Herme» über StellungundAufgabendevLand- wirisch ast in der deutschen Wirtschaft. Die Anerken nung, die die Weltwirtschastskonferenz der Landwirtschaft in allgemeinen zollt, gebühre der deutschen Landwirtschaft ins- besondere. Die landwirtschaftliche Lage sei ab« sehr e rnst. Es genüge heute auch nicht mehr, ihre Erzeugung auf Vorkriegsstand zu bringen. Sie müsse darüber hinaus gesteigert wen»en. Hermes verwies dann auf die erschreckende Landflucht und auf die unerträgliche Ver schuldung. Wichtige Fragen für die Landwirtschaft seien die der Absatzregeluna und Standardisierung. Als letzter Redner sprach das erste geschästsführende Präsidialmitglied des Deutschen Industrie- und Handels tages, Reichswlrkschafisminlfi« a. D. Dr. Hamm, zur deut- schen Wirtschaftspolitik. Die deutsche Volkswirtschaft siebe unter einem Druck öffentlichen Aufwandes, der auf die Dau« unerträglich ist. Der kostbarste Rohstoff Deutsch lands ist immer noch die deutsche Ackererde. Dr. von Siemen» sprach dann über „Wlrtschastsfragen der Reichsbahn" und teilte mit, die Reichsbahn werde in den nächsten Tagen den begründeten Antrag auf Tariferhöhung an die Reicksregierung stellen. Die Gefttstchaft müffe dafür sorgen, daß die Betriebsrechnuna des Jahres genügend Ein nahmen aufweist, um alle jährlich zu leistenden Ausgaben zu decken. Aus der Inflationszeit und der Verreichlichung der Bahnen habe die Reichsbahn Bauvevoflichtungen über nommen, deren Durchführung mehrere MMarden in An spruch nehmen würde neben den neu austretenden Bedürf nissen. Diese Bauvorhaben seien stark reduziert worden. Während des Krieges und in der Nachkriegszeit seien viele Unterhaltungs- und EmeuerungsarbeÜrn nicht ausgeführt worden. Die Kosten für die Ausmerzung der allen Schäden würden auf ca eine Milliarde geschätzt. Zu diesen Schäden seien in gewissem Sinne hinzuzurechnen Rückstände auf tech nischem Gebiete, deren Ausgleich i» den nächsten Jahr« je hundert Millionen erfordern würde. Ein Teil der Arbeiten dürfe mit Neukapital gedeckt werden. Vie Reichsbahngesell schaft gehe davon aus, daß sie dieses Reukapital auch «hal ten wird. Sie habe in ihrem Voranschlag den Betrag von 400 Millionen sowohl für 1928 al» auch für 1929 al» neu aufzunehmendes Kowital eingesetzt. Ab« die Möglichkeit des Erscheinens der Reparatimwschuldenverschreibungen auf dem Geldmarkt hängt wie ein Damoklesschwert dauernd über ihrem Haupte. Der Voranschlag der Gesellschaft schließe mit ein« Unterbilanz in der Betriebsrechnung von 380 Millionen ab. Die Verwaltung habe zum Ausgleich eine Tariferhöhung von 280 Millionen, gleich 5 PrHent, durchschnittlich vorgeschlagen. Eine Eakschsteßm». In einer Entschließung wird dann betont, daß die Pfleg« und Stärkung der deutschen Volkswirtschaft zur Wiederbe- SS. Ißchr-a«- arüudung und Sicherung von Lotkswohtsahrt und Bolts» mlMr von den höchstm Interessen der RÄon gebaten sei. Diese Schwierigkeiten könnten überwunden werden, wenn sich die bestimmenden Kräfte der Politik und die schassend«« Stände der Wirtschaft in gemeinsam« Erkenntnis der Sag« und in vereintem Bemühen um das gemeinsame Zte^zusam- meufindeu. Trotz mancher schöner Redewendung üb« international« Zusammenarbeit und Wirtschaftsaosftieg hat man de» ver hängnisvolle» Dawesschatten nicht übersetz«. Vielmehr waren Stresemanns Ausführungen üb« die kommsnde «ut- wicklung der Reparationsfra« recht bemerkenswert. Roch deutlicher wurden diese Zusammenhänge ab« durch di« Rede des Herrn o. Siemens üb« die Tariferhöhungrpläne der Dawesbahn. Die deutsche Wirtschaftsfreihsit ist jeden falls weit problematischer, als manche auf Optimismus stimmte Reden vermuten ließ. Um keinen Zweifel daran aufkommeu zu lassen, wo Dr: v. Siemens hinaus wollte, bat « gleich zu Beginn seiner Ausführungen angekündigt, daß die Reichsbahn die Forde rung nach einer Tariferhöhung nickst fallen lasset pe vielt mehr nachdrücklich aufs neue «heben werde. Das ist also tatsächlich die Auswirkung des Dawesplanes. Die Reichs* bahn muß Mrlich etwa «X> Millionen Mark für den Zm- sendkenst der Schuldverschreibungen aufbringen, die da« be stimmt sind, die Durchführung des Dawesplanes zu sichern und zu finanzieren. Diese 600 Million« Mark find kwes- sen kein« reinen Letriebsüberschüsk, die unter normale« Verhältnissen dem Reich und den Ländern zugute komme« könnten. Die Reichsbahn muh vielmehr diese 800 WWvnrn Mark an ihren Betriebskosten einspamn, d. h. sie kann nicht soviel ausgeben, um den Betrieb technisch auf der Höhe zu hakten. Herr Dr. o. Siemens, der es ja wissen muß» hm zu gegeben, daß Rückstände auf technischem Gebiet vorhanden ftien. lind zwar handelt es sich um Rückstand«, die schon aus Gründen d« Betriebssicherheit nicht vorhanden sein dürfen. Die RelchsbHn weiß keinen anderen Weg, um sich die finanziellen Mittel für die technische Ueberholung des gesam ten rollenden Materials zu beschaffen, al» den d« Tarif erhöhung. Da die Summen, die di« Reichsbahn braucht, beträchtlich find, so kann u. muß auch die Tariferhöhung gu hörig und beträchtlich ««fallen. Als die Reichsbahn vor Wochen zuerst mit ihr« Absicht hervortrat, sowohl die Gü ter-, als auch die Personentarife um 5 v. H. zu erhöhen, hat uickt nur die Wirtschaft Einspruch «hoben, sondern auch her Reichsverkehrsminist« hat von seinem Recht Gebrauch ge macht, die Zustimmung zu einer Tariferhöhung aus volks wirtschaftlich« Erwägung zu versagen. Jede Tariferhöhung muß die Produktionskosten der Wirtschaft steigern; das ist das, was wir bei dem verschärften internattonalen Wettbe werb am wenigsten brauchen können. Wenn di« Wirtschaft sich auf der emen Seite dagegen wehrt, die Produktions kosten durch Lohnerhöhungen üb« das erträglich« Maß hinaus steigern zu lasten, so kann sie auf der anderen Sette nicht ruhig zusehen, wenn di« Reichsbahn mit Tariferhöhun gen die Produktionskosteln ankurbelt. Es trist gewiß, zu, daß für die Reichsbahn bestimmte wirtschaftstechnische Vor aussetzungen gegeben sind, die für andere Wirtschastsgrup- pen in diesem Umfang nicht vochandm find. Run liegen die Reichsbahntarife heute schon so hock, daß jü>e Steige rung gleichbedeutend ist mit ein« Drosselung der Ausfuhr. Dagegen kann die Einfuhr, ganz einerlei, ob es sich um Lebensmittel, Rohstoffe ober Fertigerzeugung Handels zv Lande und zu Wasser mit viel geringeren Kosten bis an die deutschen Grenzen gebracht werden als umgekehrt selbst die deutsche Wirtschaft für die Ausfuhr an Frachtkosten im In lands zu zahl« hat. Ein Schulbeispiel bietet ja hierfür di« Konkurrenz des englisch« Bergbaues gegenüber dem deut sch« Bergbau. Englische Kohle kann unmittelbar von den englischen Schiff« aus dem Seewege nach den deutsch« Nordseebäfen gebracht werden zu einem Frachtvbeis, d« beute schon weniger als die Hüstle beträgt von den Kosten o« Bahnfracht der Ruhrkohlen nach Hamburg oder Bremen. Erfolgt nun eine Steigerung der Sütertartße, so muß die deutsch« Kohle fick vom Inlandsmarkt noch weit« zurück- zieh«. Lies Schicksal wird ihr um so sicher« blich«, ab» hr gleichzeMg durch den Essen« Schiedsspruch «ich die Ge fahr einer Kohlenpreiserhöhung im Inkanoe droht. Pemorrstrationder Berliner Mete« FruulkNmpsEr» Berlla, 19. Avril. Die Berliner Gauführung des Rot« Frontkämpferbunoes teilt mit: Gestern abend trat der ge samte Rote Fronttämpftrbund von Großberlin zusammen, um die durch da» bevorstehende Berbot entstand«« Lag» zu besprech«. Heut» um 7 Uhr abend» findet kn Lustgarten eine Maffenkundgebtuv Mit M der der Rot» Arons-
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