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Dresdner neueste Nachrichten : 23.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193905239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19390523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19390523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-05
- Tag1939-05-23
- Monat1939-05
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.05.1939
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In der Kammer, die in einer Tagesordnung der Unterzeich nung in der seierlichsten Weise zustimmte, sprach Präsident Gras Costanzo Ciauo, der Vater des Austen ministers, dem Duce de» Dank der Nation dafür aus, das, das faschistische Italien nunmehr in unauslöslicher Schicksalsgemeinschast mit dem nationalsozialistischen Deutschland seinen unerschütterliche« Willen znr Auf rechterhaltung deS Friedens mit Gerechtigkeit anö- gcsprochen habe. Unter dem Rus „ES lebe Hiller", sprach der Kammerpriisident den Wunsch deS italieni schen Volkes nach einer immer engeren Zusammen arbeit mit Deutschland aus. In den Abendstunden wurde der Akt der Unter zeichnung des Bündnisses in Berlin noch einmal von aNenitaltentschen Sendern übertragen und auf den Plätze» -und Strasten NomS hörten riesige Menschenmasfen die ttrbertragung unter lauten Acisallskunbgcbungcn an. Die Massen zogen sodann zur Piazza Venezia, wo Ne dem Duce begeisterte Ovationen darbrachten. Der D » cc erschien mehrere Male auf dem Balkon und grüstte die Masten, die „Es lebe die Achse!", „Duce! A noi!", „ES lebe Hiller!" riefen. Die gesamte Presse widmet der Unterzeichnung des Bündnisses, das hier „Die Versüssung der Achse" ge nannt wirb, spaltcnlange Kommentare. Unter ihnen verdient der Artikel des Direktors deS halbamtlichen „Giornale -Italia", Gar;da, der sich z. Z. in Berlin aushält, besondere Beachtung. Gayda stellt wie alle italienischen Leitartikel scst, das, das Bündnis deshalb juristisch so einfach formuliert ist, weil die deutsch-italienifche Zusammenarbeit ohne ver zögernde Komplikationen funktioniert. „Giornale d'Jtalia" unterstreicht, dast der Zutritt zu -cm Bündnis auch andern mit Deutschland und Italien besreundcten Staaten offensteht. In Nom wie in Berlin wisse man, bas, weder Italien noch Deutschland die Absicht hätten, sich in wahnsinnige und unbedachte Abenteuer hineinzustürzcn, und dast Korrespondenten extreme Fälle, die die gegenseitige Hilfe und baS ge meinsame Risiko cinschlösscn, sich nur aus extremen Ursachen ergeben könnten, bei denen ihre lebenS- michtig st enunbberechtigtsten Interessen aus dem Spiel stünden. Mit ihrem Bündnis hätten Italien und Deutschland eine sichere und mächtige Verteidig ungögrundlage gcschasfcn. Daö halbamtliche Blatt hebt in diesem Zusammenhang besonders hervor, bas, die Wehrmacht der beiden Länder ein einziges Ganzes bilde, daS an der Stelle zum Einsatz bereit sei, die die Militärsachverständigcn angcbcn würden. Im ein zelnen geht das Blatt sodann aus die Stärke der italienischen und deutschen Wehrmacht ein, und verweist insbesondere auf die Vervier fachung der Produktion der italienischen K r i c g S i n d u st r t e, die im Zeitraum von 1V3V/1V40 erreicht wird. Zwischen den beiden Alliierten gebe eö weder Interessengegensätze noch Jnterestenkvnslikte. es gebe vielmehr eine harmonische Auffassung der Interessen und der Interessensphären, d. h. ihrer Lebensräume. Unter der Uebcrschrtft „Gemein sam marschieren", erklärt „Popolo d'Jtalia", heute bildeten Deutschland und Italien einen unauflösbaren Block von der Nordsee bis «ach Libyen und biö zu den Gestaden des italienischen Imperiums am Indische» Ozean. Der Westwall habe seine Fortsetzung in -er Linie der Alpen, die in einer Breite von mehreren Dutzend Kilometern mächtig gerüstet sei. ES sei eine ungeheure Mauer, hinter der eine Reserve von 15 Mil lionen Bajonetten stehe. Der deutsch-italienische Block verfüge über Luststreitkräfte, die als die er st en der Welt angesehen werden könnten. Das Blatt erklärt, ein grobartiger Pakt sei ge schloffen worden, der die Garantie des neuen Europas sei. ES handelte sich um einen Pakt der Ordnung, deS loyalen Friedens und der Gerechtigkeit. Der„Corrlere della Sera" betont, der Pakt werde de« Prozcst der Klärung der Weltpolitik beschleunigen, er enthalte eine Vielheit von Elementen der Zusammenarbeit, auch auberhalb des militärischen Gebietes, und „Stampa" schreibt, nun sei das System der gegen Deutschland und Italien gerichtete» Pistole« end gültig zerschlagen. Tokio verstärkt Zusammenarbeit Der japanische Ministerpräsident zur Unterzeichnung des deutsch-italienischen Bündnispattes X Tokio, 28. Mai Der japanische Ministerpräsident Hiranuma wies am gestrigen Montag in einer Erklärung anlästlich deS Abschlusses deS deutsch-italienischen Bündnisvertrages daraus hin, dast Japan zu diesem Anlast beiden Ländern seine herzlichsten Glückwünsche übermittle. Japan fei entschlossen, so erklärte der Ministerpräsident, „im Jntcreffe der Sicherung deS Weltfriedens die engste Zusammenarbeit mit Deutschland und Italien aufrecht« zucrhaltcn und feine Beziehungen zu diesen beiden Ländern zu verstärken und zu festigen". Die gesamte japanische Presse steht völlig unter dem Eindruck der Unterzeichnung des deutsch-italienischen Bündnispaktes. Grobe Schlagzeilen leiten die ein gehenden Schilderungen «in: „Achse jetzt ein eiserner Wall", „Ausbau der militärischen, politischen und wirt schaftlichen Kampssront vollendet" und „Ein geschicht liches Ereignis". Sämtliche Kommentare kennzeichnen den Pakt als bas „weiteste Bündnis der Weil geschichte", daS in seiner militärische, politische und wirtschaftliche Fragen umfassenden Struktur ein Instrument zur Garantie eines langen Friedens dar stelle, das aber auch geeignet sei, jeden Angriss der demokratischen EinkretfungSmächte aus hie LcbcnS- rcchte der Achse mit entschiedenen Gegenangriffen zu beantworten. Wie aus den Blättern hervorgeht, wird in Tokio di« politische Atmosphäre von de» groben Fortschritten der Achsenpolitik sehr stark beeindruckt. Aus Anlast des Abschlusses des deutsch-italienischen VündnispakteS hat die japanische Regierung an die Retchsregierung daS folgende Telegramm gerichtet: „Die japanische Regierung ist von der festen Neber- zcugung durchdrungen, dast der Abschlust deS Freund- schastS- und BlindntSpakteS zwischen den beiten Japan aus baS innigste besreundcten Nationen Deutschland und Italien die zwischen den beiden Ländern bestehen den innigen Beziehungen weiterhin vertieft, der änsterst nnstcheren enropäischc» Lage einen festen Rückhalt gibt und damit einen höchst wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Stärkung des Weltfrie dens leistet. In diesem Sinne bringt die japanische R.cgterung ihre herzlichsten Glückwünsche zu diesem welthistorischen Ereignis bar." „Weitesttragende Allianz" Stärkster Eindruck in USA. X Ncwyork, 23. Mat Die Unterzeichnung des deutsch-italienischen Freundschafts- und BündniSpaktS wird in den Ver einigten Staaten von Amerika als et» Ereignis von weittragender internationaler Bedeutung erkannt und findet dementsprechend in der Oessentltchkeit den stärksten Widerhall. Die ge- samte Presse veröffentlicht den Wortlaut des Abkom- mcnS sowie die Erklärungen v. Ribbentrops und CianoS, dast nach der Ueberzeugung sowohl Deutsch, lands und Italiens zwar jedes der noch vorhandenen europäischen Probleme in Frieden gelöst werden könne, dast aber beide Nationen jede Bedrohung ihrer Inter- essen mit allen Mitteln verteidigen würden. „New Uork Times" nennt den Pakt „die ossenste und weittragendste Allianz in der neueren Zeit". Seine Bedeutung sei mit der des BorkriegSdrribundeS kaum noch vergleichbar. Selbst wenn der Pakt keinen andern Zweck ersüllen würde, als den letzten Zwetsel au der Solidarität und der Bedeutung der Achse zu zerstreue«, müsse er als Ereignis von größter Wichtigkeit in -em ausgeregten Europa gewertet werden. Bo» jetzt an müßten all« ander« Regierungen von der Voraus setzung auögehen, daß Rom und Berlin als eine ein zige Macht bandeln werde». VxpMoutroLtanck« ^«t>el unisidt cken ^bseeauckten cke» Duos Cianos Abreise aus Berlin Bericht unsrer Berliner Schristleitung 8r. Berlin, 28. Mai Nach Erfüllung seiner historischen Ausgabe der Unterzeichnung deS deutsch-italienischen BündniSpaktS hat der italienische Anstenmintster Gras Ciano und mit ihm General Parlani am Dienstag 11 Uhr im Sonder zug die ReichShanptstadt wieder verlassen. Der Abschied von den Vertretern der Rcichöregle- rnng, von der ReichShanptstadt und vom deutschen Volk gestaltete sich nicht weniger herzlich und sreuud- schastlich alS der Empfang am Sonntag war. Vom Hotel Adlon, der Wohnung des Grase« Ciano, durch die Wilhelmstraße bis zum Anhalter Bahuhos standen die Einwohner Berlins und die in der Reichshaupt- stadt lebende» Italiener in dichten Reihen. Laute Heil« uud Eia-Eia-Rufe begleitete« den itolieuischen Außenminister ans dem ganzen Weg durch di« reich und festlich geschmückten Straßen. Retchsaustenminister v. Ribbentrop geleitete Graf Ciano zum Anhalter Bahnhof, wo die beiden Außenminister die Front der Ehrenkompanien ab- schrittcn. Ans dem Bahnsteig überbrachte der Ches der Präsidialkanzlei deS Führers, Staatsminister Dr. Meist« er, die Abschicdögrüste deö Füh rers. Zur Verabschiedung hatten sich der deutsche Botschafter in Rom, v. Mackensen, zahlreiche RcichSininistcr und Reichslcitcr und sonstige führende Persönlichkeiten von Partei, Staat und Wehrmacht cingesuuden, mit ihnen der italienische Botschafter Attoltco, der Leiter der italienischen Handels delegation, Botschafter Giannini, Vertreter deS Fascto und zahlreiche Mitglieder der italienischen Kolonie. Außerdem waren der Botschafter Spaniens, sowie die Gesandten von Ungarn, Jugoslawiens, Mandschukuo und Albanien zugegen. Auch Forma tionen des Berliner Fascio waren mit ihren Stan darten angctrcten. Aus dem reich geschmückten Bahn steig bildeten Ehrenabordnungen der HI. und des BDM. Spalter. Nachdem Graf Ciano sich von den deutschen Ver tretern mtt Handschlag verabschiedet hatte, geleitete RcichSanßcnministcr v. Ribbentrop den tlaltcnischcn Gast zum Salonwagen und verabschiedete sich ans daS herzlichste von Graf Ciano, Nrmccgencral Pariani und den Herren ihrer Begleitung. Punkt 11 Uhr verließ der Sondcrzug dcu Anhalter Bahnhof. Als sich der Zug in Bewegung setzte, klangen die italie nische KönigSlmmne und die Giovinezza ans. Stür mische Heil rufe begleiteten die hohen italie- nischen Gäste, bis der lebte Wagen deS Zuges den Blicken entschwunden war. Wut und Furcht in Paris Tiefer Eindruck des deutsch-italienischen Bündnisses an der Seine - Einkreisungspolitiker sehr bestürzt Telegramm unsres Korrespondenten ». Parts, 23. Mat Als welch schwerer Schlag für die Ein kreis ungspoltttker von ihnen der historische Akt in Berlin empfunden wird, geht aufschlußreich auS dem krampfhaften Bestreben Pariser offiziöser Stellen hcrvor, vor der französischen Oessentltchkeit das dentsch- italtenische Bündnis möglichst zu bagatellisieren. Da aber in Wirklichkeit dieses Bündnis hier einen sehr tiefen Eindruck gemacht hat, der auch in der Presse zum Ausdruck kommt, hat sich in der Pariser Presse jetzt die groteske Situation ergeben, daß die Blätter zunächst versichern, dast baS Bündnis keine grobe An gelegenheit sei, um bann aber spaltenlange Berichte und Kommentare über diese doch so belanglose Sache zu bringen, und so sich selbst zu dementieren. Dabet verrät sich in den Kommentaren ganz offen die Wut über den vernichtenden Prestigeverlust -er Einkreiser durch baSbeutsch-italienischeBünbniS, und in einem wilden Schimpfen auf die Achsenmächte offen bart sich die Furcht vor der Stärke deS Blocks der löst Millionen, der Einheit der beiden Nationen, die, wie „Epoque" schreibt, heute enger verbündet seien, als sie eö 1914 gewesen seien. Der Vorkriegödreibund, be ¬ merkt daS Blatt, habe Schwächcelcmente gehabt, die In dem neuen deutsch-italienischen Bündnis nicht enthalten seien. So geifert man nun in der alten Tonart, wobei nach dem Abschlust deS Bündnisses nunmehr der deutsche General stab das neue Schlagwort für die Hetzer geworden ist, die hier die phantastischsten Kombinationen ausstcllcn. DaS alles osfenbart nur die Bestürzung und Unsicherheit, die in Paris heule herrschen, und dabei spielt der Vergleich zwischen der Klarheit der Politik der Achse und der Verworrenheit der Berhandlungcn zwischen London und Moskau auch seine Rolle. Man sucht krampfhaft seinen Lesern nunmehr cinzureden, daß die Ver handlungen mtt den Sowjets doch bald zu einer Einigung führen würde», muß aber gleichzeitig seststellcn, daß man in den Gesprächen in Gens keinen Schritt vorwärts gekommen ist. Maiski zeige sich durchaus unnach- girbig, und er habe nicht einmal Vollmachten für «inen Abschluß. So sehen denn die Zeitungen die einzige Möglichkeit sür eine Einigung nur in einem völligen Nachgeben Englands, wobei sich aber auch in der fran zösischen Presse selbst Bedenken gegen eine derart bc- dlngungSlose Kapitulation geltend machen.
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