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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 13.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189904132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990413
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGeneral-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-13
- Monat1899-04
- Jahr1899
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Diese veetzeltPste unparteWc KbeA (n,tz«W«deS<äM .Tegzk) untiWet qst de^sW WbiheiitliVcn B elblütte»»: Meine lvotschnft, Sächsischer Erzichle», »erichts-Zeitung,- »Schstfches Allerlei, . Fllnstrirtes Unter- haltnngsblatt, Gei den Postaiistaltcn und bei den Ausgabestellen Monatlich 40 Pfenttlge« VostUste! 1.Nachtrag Nr 3877. U«i«era»m - Abreise: Generalanzeiger, Sengprechstelle Kr, ISS. Werverm- Donuersrag, oen is. Apru. Anzeig ep fiir Chemnitz und Umgegend. tLSchsisch«» »««»«».A«»«1-er). - Gegründet 1SVS «LS^AnzetgeM» W. Berl»y und RotattonSMasch-nen-Gr«» von Alexander Wiede in GhemniG, NGoat»dN»«^ Nr.». »»s» «nzetgenpret«: SgeipalN«» C-rpuS,-««<-a.» ssr«te»«n. oder deren Raum >8 Pf» (WrM Verzeichnisse L Zelle 2SPfM> — Bevorzugte Stelle (SMsMlln» Petit-Zelle rirea U fassend) 40 Pfg. - können nur bl» Vormittag 10 > angenommen werden, d» l »nd Berbreltung der grob«» Auslage lltngere Zell erfordern^ Geschäftliche Anzeiger» „ siuden für billigsten Pi:, zugleich Verbreitung durch täglich erscheinende Shenmltz«» Eiselt-ahu-Zettung. Amtliche Anzeigen. Haudelöregifter -Eintragung. Auf dem die Firma „Filiale der Leipziger Bank" in Li betreffenden Foliuni 4184 wurde verlautbart, daß Herr Panl Gchvpper Vicht mehr Prokurist ist und daß Herr Walter Oberländer in Chemnitz Prokura mit der Beschränkung ertheilt erhalten hat, dast er die Firma der Gesellschaft nur gemeuischaftlich mit einem Mitglied« des Vorstandes oder einem anderen Prokuristen der Chemnitzer Zweigniederlassung derselben zeichnen darf. ZwangSverstetgernng. Das iu, Grundbuch« auf den Namen Ernst Rlbrecht Jnnghauns eingetragene, in Gablenz (ClauSstraße Nr. 24) gelegene Grundstück Nr. 34b de» Flurbuch», Nr. 3 Abth. 8 des Brandkatasters, Folinm 274 deS Grund buchs für Gablenz, bestehend au» Wohnhaus mit BSckereianlage, Hinter gebäude mit Werkstatt, Garten »nd Hofrantn, geschätzt auf 89-888 Mt», soll an hiesiger AintSgerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und e» ist der 18. Mai 1S99, Vormittags 8 Uhr, als Slnmeldetermi«, ferner der SV. Mai 1899, Vormittags r/,11 Uhr, als Versteigern«g»t»r«in, sowie der 12. Juni 1S8S, Vormittags 11 Uhr, als Termin ,«r Verkündung des »ertheilungsplan» anberaumt worden. Die Realberechtigten werden ausgefordert, di« auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostensordernngrn sväiesteus im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der ans dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres RaugverhSltniffeS kann nach tum Anmeldetermine in der GerichtSschreiberei des köntgl. Amtsgericht» ein gesehen werden, «. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Donnerstag, den 18. April 1899, Abends S Uhr. Tagesordnung: 1. Geschäftliche Mitthellungen. 2. Berichte de» Bersaffungs-AuSschusjes über: ». die Rathsvorlage» betreffend die Feuer- stcherhcit deS Jakobi - ThurmeS, b. die RatbSvorlage, betreffend di« Be gründung einer zweiten Expedientenflelle bei der Buchhalterei de» Stadt- vauamteS, o. die Rathsvorlage, betreffend die Neubegründung einer tkassirerstelle u«»d die Umwandlung einer Expedientenstelle in eine Kontrolcur- »stelle bei der 8. Abiheilung der Sparkasse, ck. di« Rathsvorlage, betreffend die Neuausstellung des OrtSgesede» der Stadt Chemnitz. 3. Bericht« del Prüfungs-Ausschusses über: a. die Rechnung von Stiftungen für Bildung» ' ' »I ' zwecke aus das s der Stadt Chemnitz. 3. Bericht« de» Rechnung von Stiftungen für Bildung»- ahr 1898 (tu letzter Sitzung zurlickgestellt), d. die Rechnung Stiftung zum Besten der Kleinlinderbewahranstalt ans da» Jahr 18S8, o. die Rechnung über die erste Gruppe der Stiftungen zu Unter- stützungSzwecken in Chemnitz auf da» Jahr 1898, ä. die Rechnung der dritten Gruppe der Stiftungen zn Unterstützungrzweckcn aus da» Jahr 1898, s. die Stechnung der Friedrich August Zlesche-Stlftung auf da» Jahr 1898, 1, di« Rechnung der Unterstützungskaffe für die i« Ruhestand versetzten Hebammen iu Chemnitz. 4. Berichte des Finanz-Ausschusses über: ». die Rathsvorlage, betreffend die theilweise Abänderung des 2S. BauordiiiingSnachtragS von» 1l. Juni 1891 nebst zugehörigem Bebauungsplan des zwischen der Chemnitz- Leipziger und Chemnitz-Riesaer Staatseisenbahn, der Flur Furth und der Blanlenauerstraße gelegenen Areal, b. die Rathsvorlage, betreffend di« Forderung von SO,Mi Mark Berechiimigsgeld für die Erweiterung deS Wasserlcitungs - Stadtrohrnetzes, e. die Rathsvorlage, betreffend Regnlirung «nd Neiiherstcllnng deS Straßenoberbaues vor dem ncubebauten Grundstück der Deutschen Werkzeugmaschinen - Fabrik. Ane 26, 6. die Rathsvorlage, betreffend Verbesserungen »nd Sicherheitsvorrichtungen an den Rollläden (Schiebern) der Fleischerstände in der Markthalle, o- die Rathsvorlage, be treffend Erweiterung resp. Verstärkung des Kabelnetzes des städtischen (Elektrizitätswerkes, 1. die Rathsvorlage, betreffend Berwilligung einer Beb Hilfe für die Ausstellung lebender Fische de- ierauf geheime Sitzung. Damit schließt die Erörterung, der Entwurf wird an eine Kommission von 14 Mitgliedern verwiesen. Auf der Tagesordm.ng stehen sodann eine Reih« von Wahil- prüfungen. Die Wahlen der Abgg. Frauken, Baffermann, v. Blödau und Hetligenstavt werden für giltig erklärt, die Wahlen der Abgg. v. Bouiu.Uavrenbusch-, «raemer, Graf Bisuiarck-Bohlen einstweilen beanstandet. Es folgen aldann mündliche Berichte der Petition»« kommisfion. Eine Petition des Jnuungsverbandes Deutscher BaugewerkS- meister zu Berlin, betreffend die Grundstücks- «nd Hypotheken- Makler, wird dem Reichskanzler als Material zur Abänderung der Gesetzgebung überwiesen. Eine Reihe vou Petitionen, betreffend die Frachtverbindnna zwischen den mitteldeutschen Jndnstrlevezirken «nd England, wird dem Reichskanzler zur Erwägung überwiesen. Präsident de» NelchSeisenbahuamtS vr. Schutz bemerkt dazu, daß an das ReichSeisenbahuamt keine Klagen gelangt seien. Er könne es daher den Herren, die sich benachtheiligt sühlen, nur anheimstellen, ihre Klagen bei dem Reichseisenbahuamt vor- zubringcn. Uebrigen» müsse er seststellen, daß der Verkehr ein sehr schwacher sei. Abg. vr. v. Frege (Ions): Die Zeit, in der die mittel- deutsche Industrie nach der in die Wege geleiteten gewünschten «enderung Erfahrungen sammeln konnte, ist noch zu kurz, um ein abschließendes Urtheil zu gestatten. Deshalb liegt kein Grund für an» vor, der un» hindem könnte, den Antrag der Kommisfion an -»nehmen. Da» Haus beschließt, wie oben berichtet. Die Petition deS Apothekers Kemps in Steinau a. O. wegen anderweitiger Regelung des Apothekenwesens wird dem Reichs- kanzler als Material zur Abänderung der Gesetzgebung überwiesen, nachdem Abg. vr. Höffel (Reichsp.) die Vorschläge de» Petenten als durchaus zweckmäßig anerkannt. Dasselbe geschieht mit der Petition des Verbandes der Bäcker meister Mitteldeutschlands zu Kassel wegen Aufhebung oder Umgestaltung der Bäckereiverordnung. Eine Petition des BauschrelbcrS Bernecker zn Berlin um An stellung als Garnison-Bauschreiber wird dem Reichskanzler zur Berück sichtigung überwiesen. Einige Petitionen, betreffend die Abänderung des Gesetzes über den Verkehr mit Wein, werden dem Reichskanzler als Material über wiesen, nachdem die Abgeordneten Biesenbach (Zentr.) und Hauß (Els.-Lothr.), vr. Schädler (Zenlr.), vr. Höffel (ReichSP.) die Noth- wendigkeit einer baldige» Reform hervorgehoben. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung Mittwoch 1 Uhr: Post- «nd Telegraphenvorlagen. Schluß gegen 4 Uhr. Deutscher Reichstag. 62. Sitzung vom 11 April 1899,1 2 Uhr. Am Tische des BundesratheS: Frhr. von Thielmann, Pofadowsky. Präsident Graf Ballestren» eröffnet die Sitzung mit folgenden Worten: Indem ich di« verehrten Herren Kollegen begrüße, die ich hier vor mir sehe (Heiterkeit), spreche ich zugleich die Hoffnung aus, daß auch diejenigen Herren Kollegen, welche ich »och nicht die Freude habe, hier zu sehen, sich bald einfinden werde», um an unseren Arbeiten Theil zu nehmen. (Heiterkeit). Ja, meine Herren, e» stehe» «nS noch große und umfangreiche legislatorische Arbeiten bevor, und wir werden unsere ganze Kraft anwenden müssen, um diesen Arbeiten m absehbarer Zeit gerecht zu werden, und ich bitte daher, daß Sie sowohl selbst sich hier immer aushalten, als auch auf die anderen Herren Kollegen einwirken, daß sie das thun, damit wir dieser unserer Anfgabe gerecht werden können. (Beifall.) — Ich habe dem Herrn Reichskanzler die vom Reichstage beschlossene Beglückwünschung zu st mein 80. Geburtstage ausgesprochen. Darauf ist ein Danktelegramm eiugegangen. (Dasielte wird verlesen.) Die während der Osterpause kingegangenen Vorlagen sind bekannt; sie sind bereits vertheilt. Das Haus tritt in die Tagesordnung ein. Erster Gegenstand derselben ist die zweite Berathuug der lieber sicht ver Reichs-Ansgaben und Einnahmen für 18S7/SS auf Grund deS Berichts der Rechnungskommission. Berichterstatter Abg. Schwarze-Lippstadt empfiehlt folgenden Antrag der Kommission: 1) die Etatüberschreitungen und außeretat mäßigen Ausgaben im Betrage von 59,429,738,63 Mk. vorbehaltlich der bei der Prüfung der Rechnungen sich ergebenden Erinnerungen, 2) die den Etat überschreitenden und außeretatmäßigen Einnahmen aus der Veräußerung von Grundstücken, Materialien, Utensilien oder sonstigen Gegenständen für 1997/98 vorbehaltlich der Verfassung» mäßigen Entlastung zu genehmigen. Das HauS beschließt demgemäß. Es folgt die erste Berothnng d«S Gesetzentwurf», betreffend daS Tlaggenrecht ver Kauffahrteischiffe. Abg. Baffermann (nat.-lib.) empfiehlt Verweisung der Vorlage /«» eine Kommission, da eine Reihe von Bestimmungen noch ein gehender erwogen werden müssen; so namentlich die Frage des zeitlich begrenzten FlaggrnrechtS bei Bethetligung von Ausländern als Mitrheder. «bg. Frese (freis. «er.): Ich iLeimathhafens nicht die Leitung der pudern den Sitz der Rhede«i für ma> ^Dfieß« ich mich den Ausführungen d vor» für den Begriff de- ie d. h. den Ausgangspunkt, end zu erkläre», im Uebrigen Kollegin Basiermann a». Politisch« Rundschau. Chemnitz, den 12. April 1899. Deutsches Reich. — Für den 24. April ist der Besuch de» Kaiser» auf der Wartburg zur Auerhahnjagd angesagt. Der Großherzog von Sachsen-Weimar trifft schon den 18. April auf der Wartburg ein. — Der Kaiser empfing den Rektor ?. Schmidt, den Leiter des katholische» deutschen Hospizes in Jerusalem, der seit Kurzem in Deutschland weilt, in einer circa Inständigen Audienz. Die Unter redung betraf, der „Märkischen Volkszeitung' zufolge, die Schenkung der Dormition (Mariä Heimgang) nnd die deutschen Verhältnisse in Jerusalem. Der Kaiser zeigte eine genaue Sachkenniniß und ver sicherte den Pater seines ferneren Wohlwollens. Auch die Kaiserin wohnte der Audienz bei; desgleichen wurden die kaiserlichen Kinder dem Pater vorgestellt. Die Kaiserin hat dem ?. Schmidt ihr Bildniß in beinahe Lebensgröße »nd mit eigenhändiger Unterschrift übersandt. — Zur Konferenz der bayerischen Bischöfe, die am 15. April in Freising beginnt, bemerkt der „Bayer. Kurier": „Die heurige Konferenz findet in ihrer Leitung nicht »ur «inen neuen Erz bischof vor, sondern auch ein außerordentlich wichtige» BerathungS- matcrial. Die Konferenz kann einen Markstein in der kirchenpolitischen Entwickelung Bayerns und Deutschlands bedeuten. Die Verhandlungen werden jedesmal so geheim geführt, daß sogar das Protokoll durch einen der Herren Bischöfe niedergeschricben wird. — Ueber den Militärdienst der jüdischen Lehrer hat das Bezirkskommandv I in Cassel auf die Anfrage eines Zögling» des jüdischen Lehrerseminars in Cassel folgende Auskunft ertheilt, durch welche die in dieser Angelegenheit bestehende Ungewißheit beseitigt werden dürfte: „Dem Einsender zur Mittheilung, daß das jüdische Lehrerseminar mit den übrigen Seminaren die gleiche Berechtigung besitzt. ES känm also für Sie die Dienstzeit der Volksschullehrer (zehn Wochen, und von 1900 ab ein Jahr) in Betracht. Jedoch ist es den Seminarabiluricnten (nicht den im Amt befindlichen Volks- schnllehrern) freigestcllt, schon jetzt ein Jahr mit der Waffe zu dienen." — Wie der „Ostasiatische Lloyd' mittheilt, hat die russische Marine für das „Jltis'-Denkmal in Schanghai einen au» oxydirtem Silber gefertigten Kranz gestiftet mit der Inschrift: „Das Pacificgeschwader dm an Bord deS „Iltis' umgekommenen Kameraden'. Der Kranz soll wegen seiner Kostbarkeit später in der in Schanghai zu erbauenden deutschen Kirche aufgehängt werden. Ausland. vesterreich-tttlgarn Au» Wien wird unterm 11. April gemeldet: Ter unter der Leitung des Abgeordneten Wolf stehende, über 4000 Mitglieder in allen Theile» Oesterreichs zählende „Verein der Deutschnationalen".wurde von der Behörde aufgelöst und Abgeordneter Wolf in aller Frühe hiervon ver« stäMgt. Für die Auflösung liegt keine unmittelbare Veranlass»», vor. Die Versammlungen, welch« für die nächst« Zelt angekündig waren, müffeu nun unterbleiben. Da aber für einen Ersatzverei: bereit» bei Zeiten gesorgt wurde, so dürste die Versammlung»« thätigkeit de» Abgeordneten Wolf keine erheblich« Störung erleide«. Außer dem „Verein der Deutschnationalen' ist noch der „Wiedener Bezirksverein', in welchem Wolf kürzlich gesprochen hat, augelvst worden. Jedenfalls find noch andere Auflösungen verfügt, aber nicht bekannt geworden. Wie ferner gemeldet wird, ist auch der „Deutsche AuSflugSbund', ein Zweig de» „Germanenbundes' aufgelöst worden, weil derselbe eine Bismarckfeier veranstaltet Hattitz ohne daß bei derselben der anwesende Regierungsvertreter irgend welchen Einspruch erhoben hatte. Gegen den „Bund deutscher Landwirthe', dessen Obmann Schönerer ist, wurde eine Untersuchung eingeleitet. Frankreich. Der „Figaro' veröffentlicht weiter die Aus sagen Casimir P6rier» vor dem Kassationshof. Eafimir Pärler führte au»: „Der deutsche Botschafter kam am 1. Januar 189b zum Ministerpräsidenten Dupuy mit einer Depesche de» Fürst«« Hohenlohe und bat Dupuy, ihm eine Unterredung mit dem Präsident«« der Republik zu verschaffen, da die Depesche ihn aussorder«, über ein, Frage mit mir persönlich zu verhandeln. Die Unterredung fand am folgenden Tag, um 1 Uhr Nachmittag« statt. In de, betreffenden Depesche wurde an den Präsidenten der Republik »nd an Herrn Casimir Perier persönlich die Frage gerichtet, warum die deutsche Botschaft von den Blättern in die DreysuS-Angelegenheit verwickelt werde; da sie Nicht» damit zu thun habe, verlange man ein formelle» Dementi. Nachdem ich die Depesche gelesen hatten bemerkte ich dem deutsche» Botschafter, daß sein Schritt etwa» un gewöhnlich sei, da ich unverantwortliches Staatsoberhaupt sei, und daß es normaler wäre, mit dem verantwortlichen Minister, oder, wenn dieser abwesend wäre, mit dem Ministerpräsidenten zu ver handeln. Da aber an meine Loyalität als Privatmann appellirt würde, hätte ma» es nicht mit einer diplomatischen Angelegenheit» sondern mit einer Frage der Loyalität zu thun. Unter diesen Umständen solle der Botschafter Alle» wissen. Ich sagte darauf, daß ein Schriftstück in der deutsche« Botschaft gefunden worden sei. Der Botschafter erwiderte^ daß ihm dies nicht möglich erscheine, daß man daselbst ivohl viele Schriftstücke erhalte, daß aber kein wichtiges Schriftstück dort entwendet werden könne. Ich erwiderte: „Auch wir glauben, daß man in der Botschaft das Schriftstück nicht für wichtig hielt. Weder die Negierung, noch ich selbst ziehen die Botschaft in die Sache hinein. Wir machen die Botschaft nicht verantwortlich ür das, was ma» ihr zuträgt, ebenso wie wir nicht verantwortlich :nd für die Papiere, die man uns bringt; aber es genügt, daß man in einer fremden Botschaft ein Schriftstück findet, von dem man glaubt, daß cs von einem französischen Offizier herrühre, um die Schuld dieses Offizier» festzustcllen.' Da aber der Botschafter darauf bestand, daß die deutsche Botschaft in einer kategorischen Note aus dem Spiele gebracht werde, bemerkte ich, daß diese Not« ich nicht allein aus die deutsche Botschaft, sondern auch auf alle übrigen Botschaften und Gesandtschaften in Pari» beziehen müßte, da diese sich um so leichter getroffen sühlen könnten, wenn nur eine Macht aus dem Spiele gesetzt würde.' Spanien. Mit Rücksicht auf die Nothwendigkeit, das Kultus- budget einzuschränken, hat die spanische Regierung Verhandlungen mit dem Vatikan eingeleitet, die Ersparnisse hauptsächlich hinsichtlich der Geistlichkeit der Tomkirche zum Zwecke habe». Meverlandr. Die im Haag zusammentretende Friedens- Konferenz wird sich nach einem offizielle» Telegramm aurschließlch mit den im zweiten russischen Rundschreiben aufgeführten Fragen, owie mit denjenigen beschäftigen, welche sich auf die im Rundschreiben rom August 1898 entwickelten Ideen beziehen. Unbedingt ausge- chlofsen sollen alle Besprechung«:: solcher Art sein, welche auf die lolitischen Beziehungen der Staaten zu einander oder auf die durch Verträge geschaffene Ordnung der Dinge Bezug haben. Jede vertretene Macht wird nur eine Stimme haben. Rußland» Wie dem „Wiborgsbladet" aus Helsingfors be richtet wird, hat der General-Gouverneur, um umlaufende Gerüchte M widerlege», bekannt gemacht, daß bei der Vereidigung der inländische» Truppen der Kuß auf das Kreuz und da» Evangelium nicht anzuwenden ist, weil die lutherische Kirche den bezeichnet«» Kultus nicht kenne. Umschau im Laude. — Dresden. Kaiser Wilhelm dürfte bei seiner Anwesenheit in Dresden am 23. April an» Anlaß des Geburtstage» deS König» auch der deutschen Kunstausstellung, welche am 20. April im städtischen Ausstellmigspalast eröffnet wird, eine» Besuch abstatte». Bisher hat der Kaiser bei seiner Anwesenheit in Dresden oft hiesige Künstler besucht. So weilte er mehrfach bei Professor Hermann Prell, bei Werner Schuch u. s. w. — Die „Baumbluth" in der hiesige» Um gebung ist im Entstehen begriffen und besonder» im Elbthale an ge schützten Stellen bedecke» sich zahlreiche Bäume mit dem weißen Blülhcnschnee. Die Gegend von Wachwitz, ferner bei Mügeln- Heidenau, ferner die Bergabhänge des Plauenschen Grunde» sind mit der Blüthe am weitesten vorgeschritten und es bedarf nur noch elwa» Wärme und Sonnenschein zur Entfaltung der ganzen Pracht. Die letzten kalten Tage haben der Blüthe bis jetzt noch nicht» geschadet, nur die Birnenblüthe soll etwa» gelitten haben. — Poffchappel. Sehr bald ist e» den angestrengten Recherche» der Gendarmerie in Potschappel gelungen, in die NochzuchtSaffaire, der die auf der Bergstraße in Reudölzschen wohnhaft« KonditorS- ehefrau Geyer augeduch zum Opfer gHallen sein sollte» Licht z.
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