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Dresdner Nachrichten : 21.10.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-10-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185710219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18571021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18571021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1857
- Monat1857-10
- Tag1857-10-21
- Monat1857-10
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.10.1857
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für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. M 894. Mittwoch de» 21. Octobcr. " 1857. Erscheint tagt. Marg. 7 Uhr. Inserate die Spaltzcile zu 5 Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags van II—2 Uhr) angenommen. 1. Abon nement s Vierteljahr 1 Thlr., (60 Zeilen unentgeldl. Inserate); 2. Abonnement ä Vierteljabr I.°> Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in's Haus, Für auswärts durch die Post s Vierteljahr 18 Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee 6 u. Waisenhausstrafie 6 pl. Local- und Proviurial-Nachrichten. Dresden, den 21. October. — Dem Stadtrath a. D., Hrn. Köhler in Görlitz, ist von Sr. M. dem König Johann von Sachsen für ein Merhöchstdemselben bedientes, den Petersberg bei Halle be treffendes Geschichtswerk eine goldene, reich mit Brillanten besetzte Dose zu Theil geworden. — II. KK. HH. der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin, wie Se. Durch!, der gegenwärtig in Dres den wellende Fürst Mettermch und dessen Sohn, der hies. K. K. österr. Gesandte, beehrten gestern die kleine Mena gerie des Hrn. Schröder mit ihrem Besuche. — Gestern Nachm hat der zum Geh. Reg.-Rathe im K. Ministerium des Innern beförderte bisherige Chef der hies. K. Polizeidirection, Hr. v. Pflugk, die Leitung der Geschäfte an den züm Polizeidirector ernannten ersten Rath der K. Kreisdirection zu Zwickau, Hrn. v. Carlowitz, übergeben. Die Einführung des Letzteren erfolgte durch 'den Hrn. Kreisdirector Müller. Dem scheidenden Chef wurde in den Morgenstunden Seiten des gesummten Per sonals der K. Polizei eine Votivtafel überreicht, die fol gende Aufschrift trägt: »Herrn Geheimen Regierungs-Rath Ludwig Ferdinand von Pflugk, Ritter des K. S. Ver dienstordens u. a. h. O., ihrem zcitherigen Chef, in wah rer Verehrung und treuer Erinnerung an sein verdienst volles Wirken beim Amtsaustritt den 20. Oct. 1857 ge widmet von den dankbaren Beamten der Königlichen Po- lizeiyirection zu Dresden." Außerdem empfing Hr. Rcg.-- Rath von Pflugk ein besonderes Abschiedsschreiben seiner bisherigen Untergebenen. — Wie man sich erinnett, brach in der Nacht zum 8. März auf der Scheffelgasse allhier, in einem vom Schuh- machermstr. Theising benutzten Gewölbe Feuer aus, wäh rend gegenüber im deutschen Hause noch Ballgäste versam melt waren. ^ Dpr Brand wurde so schnell erstickt, daß das Mißverhältnis in welchem der Inhalt des Gewölbes Betrugs eingelritef Gestern fand di« öffentliche Verhand- tunL darüber statt, wqju nicht wenige, als 20 Zeugen vorgtkaben wären. Der Ang., ein junger Mann von 31 Jahren, aus dem Herzogthum Braunschweig gebürtig, ist seit 1854 hier ctablirt und verheirathet. In Untersuchung war er noch niemals Aus dem Verweisungserkenntniß ergab sich, daß der Brand nicht nur Wände, Dielen, Decke und Kisten des Bödchens, worin das Feuer entstand, be schädigt, sondern auch das ganze Haus in Gefahr gebracht hat, und daß hoher Verdacht vorliegt, daß der Ang. jenen Brand, welcher in einer Kiste, worin viel vorräthige Waare sich befunden haben soll, entstanden war, angestiftet habe, um sich einen ungesetzlichen Vortheil zu verschaffen. Er hatte nämlich sein Geschäft mit 3500 Thlr. versichert und auch sogleich nach dem Brande seinen flZerlust mit 2000 Thl. angegeben. Gegen das Verweisungserkenntniß hatte der Ang. Nichtigkeitsbeschwerde erhoben, es war aber die selbe vom k. Oberappellationsgericht verworfen worden. Der Ang. stellt bestimmt in Abrede, daß er die Brand stiftung verübt habe, giebt aber zu, daß er sein Etablisse ment nur mit 800 Thlrn. (wovon 600 Thlr. von seiner Frau) begonnen habe. Sein Geschäft sei gut gegangen, ,zumal er auch von dritter Seite mit Betriebskapital un terstützt worden sei, und wenn er auch in der Regel nur mit einem.Lehrburschcn in seinem Gewölbe gearbeitet, so habe er doch andere Meister mit Arbeit beschäftigt, so daß nicht nur im Gewölbschrank reichlicher Vorrath von Maa ren gewesen, sondern solcher auch auf dem Bödchen in Marktkisten aufbcwahrt worden sei. Ledervorräthe hat er, angeblich oft in Quantitäten von 300 Thlrn , meist von Frankfurt a. M. kommen lassen, seinen jährlichen Umsatz aber vermag er eben so wenig anzugeben, als den Durch schnittswerth der stets vorräthigen Waare; daß sein Vor rath nie unbedeutend gewesen, sei „stadtbekannt". Bücher hat er nicht geführt, und so könne er denn auch seinen Ver lust nur ungefähr veranschlagen. Wahr sei, daß er 1856 seme fertige Waare mit 1500 Thlr., seine Vorräthe an Material rc. mit 1500 Thlr. und die Gewölbeutensilien mit 500 Thlr. zu hoch versichert habe; er sei aber von dem Agenten selbst dazu veranlaßt worden. Er habe nur mit 2500 Thlrn., worunter 1500 für fertige Maaren, ver sichern wollen, der Registrator des Gesellschaftsagenten habe ihm aber einen auf 3500 Thlr. lautenden Versicherungsan trag vorgelegt und er habe denselben mit Rücksicht darapf unterschrieben, daß die Versicherungszeit aus 5 Jahre be stimmt worden und in dieser Zeit sein Geschäft steigen könne.
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