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Weißeritz-Zeitung : 06.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189711065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18971106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18971106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-06
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 06.11.1897
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,WeiSeritz-Zeitung" scheint Wöchentlich drei« «al: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. -- Preis vierteljährlich 1 M. LS Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Nia. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan kalten, Postboten, sowie .Vie Agenten nehmm Be stellungen an. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Inserat,, Welche bei d« M bedeutenden Auflage de- M Blatte» eine sehr wnck» MtzU ^M M -MV fame Verbreitung finden, W MV M M MM MM WM Werden mit 1v Pfg. die M"^ M W MMMMMM Spaltenzeile oder deren MMMMMMMM Raum berechnet. — Ta- W , W W MM MMMM^ bellarische und conrplicirte ° » Jnserqte mit entsprechen« -W- v dem Aufschlag.-Einge- sandt, im redaktionellen Lheile, die Spaltenzeile so Pfg. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrath zu Aippoldismalde. Verantwortlicher Redacteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseltigem „Jllnstrirten UnterhaltnngSblatt". Mit land« und harrSwirthschastlicher Mo«at»beUagr. Nr. 128. Sonnabend, den 6. November 1897. 63. Jahrgang. -Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das Abwendigmachen der Kunden durch unwahre Angaben wird als „Betrug" bezeichnet. Eine auch für das Handwerk wichtige Entscheidung hat das Reichsgericht dadurch getroffen, daß es das Abwendigmachen von Kunden durch unwahre Angaben als Betrug im engeren Sinne des Strafgesetzbuches erklärte. Ein unbefugter Eingriff in den Vermögens- fiand der betr. Firma findet statt, wenn man mittelst Täuschung deren Kundenstand abwendig zu machen sucht. Bedeutsam ist hierbei der besoMere Ausspruch, Daß der Nachweis eines zweifellosen^Schadens nicht erforderlich ist, sondern, daß auch der fragliche Nutzen, welcher der Firma entgangen ist, unter Umständen ihr aber geworden wäre, geltend gemacht werden kann. — Die maßgebende Autorität des Reichsgerichts in der Auslegung der Gesetze ist von einem bayerischen Gericht bei einem bemerkenswerthen Anlaß angefochten worden. Der Diebstahl am elektrischen Strom ist nämlich trotz der entgegenstehenden reichsgerichtlichen Entscheidung von einer Nürnberger Strafkammer für strafbar erklärt worden. Der elektrische Strom sei eine bewegliche Sache, sagt die Strafkammer, „denn er sei das Produkt der Arbeit desjenigen, der die elektrische Centrale besitzt, er sei beweglich, da er an beliebige Punkte geleitet werden, und er sei eine Sache, da man desselben in einer andere. Personen ausschlie ßenden Weise sich bemächtigen könne." Die Selbst ständigkeit in der Auffassung des genannten Gerichts verdient eine anerkennende Hervorhebung. — Die Kartenbriefe der NeichSpost sind recht hübsch, sie sind gröber als die österreichischen und werden gern benutzt werden. Angenehmer freilich würden sie sein, wenn sie in etwas kürzerem und klarerem Deutsch die Bemerkung trügen, daß nach Staaten des Weltpostvereins noch 10 Pf. in Post werthzeichen draufgeklebt werden müssen, jetzt steht, fürchterlich zu lesen, auf der Verschlußklappe: „In den jenigen Verkehrsbeziehungen zum Auslande, wo das Briefporto 20 Pf. beträgt, ist das Franko um 10 Pf. in Marken zu ergänzen." Schwülstiger und un deutscher konnte man allerdings nicht sein: „Verkehrs- beziehungen" und „das Franko". — Mit dem November treten wir in den offi ziellen Beginn der Weihnachtssaison und ihres gehetmnißvollen und köstlichen Treibens ein. Jetzt werden unbemerkt die Wünsche und Bedürfnisse von Vater und Mutter ausgekundschastet, auch was der jliebe Onkel und die Tante sich wünschen, in Erfahrung gebracht, und dann geht es mit Lust und Liebe an die 'Weihnachtsarbeit, die unsere junge Mädchenwett nun Tag für Tag bis zum Christabend hin beschäftigt. «Und soll die Anstrengung nicht zu groß werden, dann muß man eben frühzeitig anfangen und seine Auf gaben sorgsam einthetlen, sonst klappt es nicht, oder geht doch wieder so in der Hast, wie im vergangenen Jahre, wo man die ganzen Nächte der Festwoche daran geben mußte, um gerade nur mit allem, was man sich -vorgenommen, fertig zu werden. Abspannung, Er- ikältung, Schnupfen und andere schöne Dinge waren dann die unerfreuliche Zugabe zu den sonst so herr- «lichen Weihnachtsfreuden. In diesem Jahre gilt es also, alle diese Mißhelligkeiten zu vermeiden und die Arbeit an den Stickereien, Strickereien und Häkeleien so einzutheilen, daß auf jeden Tag möglichst ein gleich großes Pensum entfällt. Heute sagt jede der freund lichen Leserinnen zu unseren wohlg »meinten Rath schlägen „ja"; wir wollen uns dann aber drei Tage vor dem Feste noch einmal sprechen und zuhören, ob »diese Zusagen auch alle gehalten worden sind. Wir fürchten . . . doch wer wird so Arges denken; wir Hoffen also, daß dann alles zu schönster Zufriedenheit erledigt sein wird und die niedlichen Weihnachtsüber raschungen schon alle fix und fertig im Kasten liegen. noch ehe die erste Nuß am grünen Tannenbaum hängt. — Die jüdischen Feiertage find nickt gesetz liche Feiertage, so entschied die Kammer VI deS Ber liner Gewerbegerichts anläßlich einer Klage des Ar beiters W. Dieser mußte während der jüdischen Feier tage aussetzen, ohne hierfür seine Entschädigung zu er halten. Die Kammer entschied im obigen Sinne und verurtheilte den Beklagten zur Zahlung der Ent schädigungssumme. Glashütte. Aus Anlaß der im nächsten Jahre zu feiernden Jubiläen unsers Königs Albert wird Seiten der hiesigen Stadtgemeinde eine Stiftung in Höhe von 3000 Mk. begründet werden, zu welcher Summe Herr Uhrenfabrik««! E. Lange 2500 Mk. sge- stiftet hat. Die Stiftung dient für Armenzwecke. — Der von der hiesigen Diakonissin begründete Jungfrauenverein erfreut sich eines recht regen Besuchs, die Leiterin hat es verstanden, sich die Herzen der jungen Mädchen im Fluge zu erobern. — Die sonnigen, wenn auch kühlen Tage der letzten Wochen zeitigten einen äußerst lebhaften Bahn verkehr auf der Müglitzthalbahn, was sich besonders zu den Sonntagszügen recht bemerkbar machte. Frauenstein. In Folge der günstigen Witterung schreitet der Bahn bau nach hier so rüstig fort, daß hier die erste Baulokomotive bereits angelangt ist. Dresden. Das bisherige Landtagsgebäude wird voraussichtlich dem Landtage von 1901/1902 nicht mehr als Aufenfhaltsort dienen. Die meisten darin untergebrachten Amts- und Kaffenstellen wandern mit in das am Schloßplatz zu erbauende Gebäude. Ein Umbau des Landhauses dürste sich selbst unter Hinzunahme der in der Friesengasse angekausten Bürger häuser nur schwer ausführen lassen und sich auch dann noch nicht zweckentsprechend erweisen. Bauspekulanten haben bereits Schritte zur Erlangung des Gebäudes gethan, im Fall sich der Fiskus zu einem Verkaufe desselben herbeiläßt, was indessen noch keineswegs wahrscheinlich ist. — Das alte Landhaus, welches wahrscheinlich die in nächster Woche zusammentretende Ständeoer sammlung zum letzten Male beherbergen wird, hat eine nahezu 140jährige Vergangenheit hinter sich. Es wurde im Jahre 1774 von dem berühmten sächsischen Oberlandbaumeister Krubsacius erbaut, nachdem der prächtige Palast, der früher an dieser Stelle stand, im Jahre 1760 niedergebrannt war. Durch diesen Brand wurde eins der schönsten Bauwerke der Haupt stadt zerstört. Seine Fassade war mit militärischen Trophäen, Fahnen, Waffen und Kanonen verziert, während das Hauptthor mit vier kriegerischen Kolossal statuen geschmückt war. Die Tiefe des Baues betrug hundert und die Breite sechzig Fuß. Mit fürstlicher Pracht waren die inneren Räume ausgestatte» , die Fußböden bestanden aus Jaspis und Marmor, die hohen weiten Säle waren mit den kostbarsten Spiegeln und Tapeten, mit, herrlichen Wandgemälden und mit silbernen und krystallenen Kronleuchtern ausgestattet. Der sächsische Finanzmintster Graf Flemming bewohnte diesen Palast bis 1727, in welchem Jahre er in das Eigenthum der Gräfin Ocselska überging. Das jetzige Landhaus ist in seiner edlen Einfachheit ohne alle überflüssigen Skulpturen und Zierraten auch heute noch eines der schönsten Gebäude unserer Stadt, ent spricht jedoch in seinen räumlichen Verhältnissen zücht mehr den Bedürfnissen unserer Zeit. Der bemerkens- wertheste und schönste Theil des Gebäudes ist das prächtige Treppenhaus, mit seiner großartig angelegten Doppeltreppe, wohl der schönsten in Dresden. Leider aber hat das Treppenhaus durch die Einbauten, die sich in der obersten Etage erforderlich gemacht haben, viel von seiner ursprünglichen Schönheit eingebüßt. — Höchst interessant ist das soeben herausgegebene Handbuch der Schulstatistik. Darnach giebt es im Königreiche Sachsen von öffentlichen evangelischen Schulen 41 höhere, 196 mittlere und 1981 einfache, zusammen 2222 Volksschulen, dann 42 katholische, 13 Vereins- und StiftungSschulen und 63 Prioatschulen. Von den 1953 Fortbildungsschulen sind 40 selbständig und 1913 mit Volksschulen verbunden. Die Zahl der Volksschüler an den Volksschulen beträgt 649 844 und dis der Fortbildungsschüler 77057. An den evange lischen Volksschulen wirken 9662 Lehrer, an den ka tholischen 169, an den Privatschulen 565, zusammen 10198 Lehrer und Lehrerinnen. Auf 100 Einwohner kommen 18 Schüler, auf 1 Lehrer 66 und auf eine Volksschule durchschnittlich 290 Kinder. Außerdem hat Sachsen 4 jüdische Schulen mit 14 Lehrkräften und 841 Schülern. Ferner haben wir 2 Taubstummen-An- stalten mit 58 Lehrkräften und 375 Schülern. Eme- ritirte Lehrer giebt eS z. Z. 790. An der Universität Leipzig wirken 68 ordentliche Professoren, 13 ordent liche Honorar-Professoren, 54 Privatdozenten und 3 sonstige Lehrer. Die Zahl der Hörer beträgt 3064. An der Technischen Hochschule in Dresden wirken 76 Lehrkräfte und 798 Hörer. Die 2 Landesschulen Grimma und Meißen haben 27 Lehrkräfte und 313 Schüler, die 15 Gymnasien 389 Lehrende und 5435 Lernende. An den 10 Realgymnasien wirken 257 Lehrer und 3729 Schüler, an den 32 Realschulen 483 Lehrer und 8604 Schüler und an den 20 Seminaren 312 Lehrer und 3429 Schüler. In den mit den Seminaren verbundenen UebungSschulen werden 2095 Kinver unterrichtet. Die 2 höheren Töchterschulen haben 39 Lehrkräfte. Dem Kultusministerium unter stehen in Summa 4376 höhere und niedere Schulen, 12149 Lehrkräfte und 755 584 Lernenoe. Auö dem Erzgebirge. In den letzten beiden Jahrzehnten war die Nachfrage nach Wasserkräften im Erzgebirge sehr lebhaft, und die noch nicht für die Industrie ausgenutzten Fälle der Gebirgsbäche und Flüsse sind jetzt fast ohne Ausnahme gefaßt und al» Betriebskraft von Fabriken verwendet. So ist neuer dings auch in der Winkelmühle, bei Dorfhain und OberkunnerSdorf an der Wilden Wetßsritz gelegen, eine elektrische Anlage errichtet worden, welche die ge nannten Dörfer nebst Höckendorf und etwaigensallS auch Ruppendorf und weitere Orte mit Licht ver sorgen soll. Freiberg. Zu den in der Nacht zum Sonnabend in Böhmen und im Vogtlande beobachteten Erd- erschütterungen wird mitgetheilt, daß man in der Grube Himmelsfürst in jener Nacht ein anhaltendes Nollen vernommen hat, welches zweifellos seinen Ur sprung in diesen elementaren Eceigniffen hatte. Pirna. Einer vom Stadtgemeinderath zu Gott leuba neuerdings ausgehenden^«» die Ständeversamm lung gerichteten Petition betreffs der Errichtung einer Stauanlage bei Havelberg hat der hiesige Rath sich angeschloffen. Die Nothwendigkeit einer solchen An lage sowie das Bedürfniß einer entsprechenden staat lichen Beihilfe finden in dieser Petition unter dem Hinweise aus die Hochwasserschäden des vergangenen Sommers nochmals eine eingehende Darlegung. Döbeln. Der kürzlich hier verhaftete Hotel» schwindler, angeblich Kaufmann Adolf Steiner au» Preßburg in Ungarn, scheint auch in anderer Städten mit seinen Gaunereien Glück gehabt zu haben. So weit bis jetzt bekannt, hat derselbe in Hotels in Zeitz, Pößneck, Mainz, Erfurt gewohnt und dort die be treffenden Wwthe um theilweise recht erhebliche Be träge geprellt. Der Verhaftete befindet sich noch hier in Hast. LeiSnig. Nachdem hier schon früher ein Regulativ ausgestellt worden ist, welches das Tragen de« Braut- schmuckeS regelt, hat der Kirchenvorstand beschlossen, nun auch ein Taufpathenregulativ aufzustellen. Zeithain. Der Schießplatz soll in den nächsten Jahren nach Norden hin eine Erweiterung erfahren.
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