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Deutsche allgemeine Zeitung : 09.04.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-04-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184704099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-04
- Tag1847-04-09
- Monat1847-04
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 09.04.1847
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Freitag Nr. SS. — S. April 1847. Preis für da« Viertel, jahr r Lblr. - InftrlionSgebübr'ftr den Raum einer Seile r Ngr. MW Deutsche Allgemeine Zeitung , «Wahrheit ynb Recht, Freiheit und Gesetz!« U-b-*blick. Deutschland. HÄUS Süddeutschland. Der bairische Ministerwechsel. Die deutsche Diplomatie. — München. Hr. v. Gise. Feuer im Bahn hof. **Äus Sachsen. Die Gymnasialreform. — Priestermangel in Kaden. — A.dvocatenversammlung in Kraünschweig. — Lod Stein- ackex'S in Holzminden. — Theuerung«zulage in Nassau, ch Frankfurt a. M. Da« revolutionaire Flugblatt. Die Dampfschiffahrt zwischen Bre men und Reuyork. Vreußien. Äerlin. Cabinetsordrc. **Kerim. Die Handelsbilanz. *Uom Rhein. Römische Philologie. — Hr. v. Raumer. — Lieutenant Anneke. lVeftttreich. Die Thcilung von Galizien. — Hr. v. Prokesch. Graf Deym. ^tPanien. Das Ministerium. General Fulgosio. Die Eröffnungen des Hrn. Pacheco im Congrcß. ^»»Gbritannirn. Die irische Noth. Die Getrcidepreise in Irland. Al- mosensertheilung. Wohlthätige Pächter. Die Dundalk-Enniskillen-Eisen- bahn. Die Times über die Angelegenheiten im Pendschab. Wtankreich. Die Zeitungen. Der Remusat'sche Borschlag. Urtel wegen der Getreidetumulte. Die Patric. Probetransporte. Heimkehr Schiffbrü chiger. Contreadmiral Lrehouart. Hr. Bancroft. Miederlande. Münzgesetz. Echwetz. Der Borort. — Die genfer Berfassung. — Eine kriegerische Walliserin. Italien« Rom. Ein Kloster. Lkürkei. Die Rajas. - AVifsenschaft und Aunsk. * teipsig. Prüfung im Conservatorium. — Schmerzlose Operationen. handel und iFndufWie. * teipjig. Börsenbericht. — Die Ueberland- post. — Wasserstand der Elbe. — Berlin. «nkündigungcn. De«tschka«d. Süddeutschland, 3. April. Zwei im Mittlern und nörd- ichen Deutschland wenig bekannte Zeitungen haben unö neulich Aufsätze gebracht, denen wir mit Thcilnahmc folgen konnten und die wol einer -allgemeiner» Beachtung wcnh find. Die Freiburger Zeitung be. spricht in einem langem, sich durch mehre Stücke durchziehenden Aufsätze Lie bairische Cabinetskrisis in einer Weise, die sich zwar den Sympathien für das gestürzte Ministerium zuneigt, aber dies hoch mit jener Besonnen heit, Mäßigung und Begründung thul, in welcher allein etwas vorgetra- gen werden kann, was auch von dem Gegner Berücksichtigung fodert. Bc- ckanntlich hat jede Bache mindestens zwei Seiten, und das gerechte Urthcil fodert, baß jede Sache von allen ihren Seiten betrachtet werde. Nach /einigen nicht sehr erfreulichen Betrachtungen über die Haltung der Presse in der Sache wird zuerst über das Regierungssystcm der abgetretenen Minister gesprochen. Selbst die erbittertsten Gegner der frühem Minister hätten nicht umhin gekonnt, ihren Talenten für ihre Stellung volle Ge rechtigkeit widerfahren zu lassen, und Männer, die mit ihnen in persön lichem Verkehre gestanden, übrigens aber einer durchaus verschiedenen Geistcörichlung angehörten, hätten auch nicht an der Redlichkeit ihres Willens gezweifelt. Daß sie sich um Baiern große Verdienste erworben, sei gewiß, und der Verfasser jeycs Artikels rechnet ihnen auch ihre Be mühungen um den Zollverein zum allgemein deutschen Verdienste, worin wir freilich nicht übereinstimmen, da es sich bei diese» Bemühungen nicht um Fortbildung, sondern um Verfälschung des wahren Systems des Zoll vereins handelte. Dennoch werde die Handlungsweise des Ministeriums 'Abel mit Recht getadelt, und der Artikel rügt unumwunden die beengende Deutung der Verfassung, die einseitige Förderung gewisser kirchlichen Zwecke, den Prcßzwang und ein auf Kosten wichtiger Zwecke geübtes Sparsystem. Möchtest auch bei manchen dieser Punkte Rücksichten ge waltet haben, welche mächtiger waren als der bloße Ministerwille, so blie ben doch immer die Minister verantwortlich. In Betreff der Veranlassung des Rücktritts schließt sich der Verfasser dem Urthcil eines preußischen Blattes an: „daß nicht constituiioncllc Fragen und Conflicle, nicht die Beschränkung einer gewissen, der Krone zustehcndcn Prärogative, sondern lediglich Erwägungen allgemein menschlicher und sittlicher Natur dazu be stimmt haben", und wirft die einfache Frage auf: „Hätten sie unterschrie ben, was würde dann die Presse, die ihnen jetzt so abhold ist, gesagt haben?" „Welcher Widerspruch hat sich nicht erhoben, als man einem Baier das Jndigenat ließ, welcher Novize eines gesetzlich in Baiern nicht geduldeten Ordens wurde?" Hinsichtlich der Verbreitung eines bekannte» Aktenstücks, in Betreff dessen wir allerdings hören möchten, mit welcher Begeisterung cö die eS jetzt so loyal verdammende Presse feiern würde, wenn cs von andern Männern ausgegangen .wäre, verweist er auf die Untersuchung, vor deren Ausgang Niemand urtheilen könne. Hinsichtlich der Zukunft und der auf sic gerichteten Hoffnungen yrinnert er daran, daß cs auch in Baiern Verhältnisse gibt, über die sich kein Staatsmann hin wegsetzen, welche keiner willkürlich umgcstalten kann. Der Aufsatz ist lesenSwerth. Nicht weniger ist das ein Artikel der Süddeutschen Zeitung: „Ueber die diplomatischen Beziehungen des Deutschen Bundes und der deutschen Bundesstaaten". Es sei eine stehende Klage in vielen deutschen Ständcvcrsammlungen, daß das diplomatische Corps unverhältnißmäßig viel koste. In Folge davon habe man den Etat der Ministerien der aus wärtigen Angelegenheiten immer mehr auf ein Minimum eingeschränkt, was denn ein Herabtreten der gesellschaftlichen Stellung der gedachten Gesandtschaften zur Folge gehabt habe. In eben dem Maße habe sich die politische Bedeutung derselben vermindert. Gegen den Strom sei nicht zu schwimmen und der früher viel größere Einfluß der kleinen Staaten, unter solchen Umständen- .nicht zurückzuerlangen. Der oft gehörte ständi sche Vorschlag, statt der Gesandten bloße Geschäftsträger zu bestellen, würde aber das Uebel zum Extrem steigern. Deutschland brauche eine bessere Vertrelüngim Auslände, keine noch kargere. Der Verfasser meint daher, daß der Deutsche Bund nicht länger zögern dürfe, von seinem, acli- ven Gesandtschaftsrechte Gebrauch zu machen. Thäte er dies, ernennte er ständig« Gesandte, wenigstens an den größern Höfen und in den an grenzenden Staaten, so würden die besonder» Gesandtschaften der minder mächtigen Bundesstaaten überflüssig und könnten recht wohl durch Lega- tionkräthe oder Leaationssecretaire ersetzt werden, welche, von Seiten der einzelnen BundeßMatcn der Gesandtschaft des Bundes beigcgrben, deren Glanz erhöhen, die besonder» Geschäfte besorgen würden. Dadurch käme Einheit und Zusammenhang in die Politik der deutschen Staaten, und der Gesandte des Deutschen Bundes würde ein nachdrücklicheres Wort spre chen dürfen als der eines einzelnen kleinern deutschen Staats. Die Zahl der Großmächte würde dadurch um eine vermehrt, die in allen wichti ger» Fragen mit den beiden deutschen Großmächten gleichen Schritt hal ten würde. , Die Idee ist gewiß sehr wichtig und schön, dürfte aber leicht zu den vielt» gehören, von Lenen man sagen muß: ES ginge wol, aber es geht nicht. Ein Bedenken, das uns zunächst beikommt, daß nämlich die ein zelnen deutsche» Staaten, wenn sic auch keine gegen das Gesammtinteresse verstoßende Interessen mehr pflegen sollten, dennoch ihre besondcrn Inter essen haben, deren Pflege nicht wchl durch einen dem betreffende» Staate nicht angehörigen Gcsammtagentcn besorgt werden kann, scheint uns nicht unbedingt durchschlagend. Aber von der ganzen Idee mag wol gelten, was der Verfasser von einem zweiten Vorschläge sagt, wonach nämlich die Ge sandtschaften der deutschen Höfe unter einander ganz aufhören und durch die Gesandtschaften am Bundestage besorgt werden sollten. Er sagt hier: „Die Bejahung dieser Fragp hängt jedenfalls von der Stellung ab, welche der Bund fortan cinnehmcn soll." In der That, wir können uns nicht wohl denken, welche Rolle der Gesandte des Bundes spielen und in wes sen Namen ec jenes „nachdrückliche Wort" sprechen soll, wenn er seine Instructionen doch auch wieder nur von einer Versammlung empfängt, welche selbst nur aus von Instructionen ihrer Regierungen abhängigen Gesandten besteht, oder wenn er sie auch unmittelbar von 38 Regierun gen empfängt. Da müßte doch erst, wie auch jener Artikel bemerkt, der deutschen Bundesversammlung ein selbständigerer, hauptsächlich ein unmit telbarerer Wirkungskreis zu Theil werden, und ist dazu bei den Verhältnissen der beiden Großmächte zu Deutschland eine Aussicht? Ueberhaupt, neh men wir nur die jetzt so wichtigen Handelsbeziehungen! Der Unbefan gene kann nicht verkennen, daß sie zu einer vollen Einigung des gesamm- tcn Deutschlands noch nicht reif sind; wie soll hier ein Gcsammtgesandter daS Interesse der Handelsfreiheit, das des Schuhes und das der Mit telstraße zugleich vertreten? Im Ganzen würde uns der zweite Vorschlag, unter den jetzigen Umständen, noch eher ausführbar dünken als der erste. — trünchen, 5. April. Zu den unerwartet gekommenen Dingen nach dem .jährigen Landtage gehörte bekanntlich auch die urplötzliche Entlassung des s rhrn. v. Gise aus dem Ministcrrath, in welchem er das einzige Mit glied protestantischer Confcjsion gewesen war. Kein Wunder, wenn neuer dings der Name dieses verdienten Mannes wieder häufiger genannt wor»
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