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Dresdner Journal : 06.01.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-01-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187001065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-01
- Tag1870-01-06
- Monat1870-01
- Jahr1870
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- Dresdner Journal : 06.01.1870
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M. Ring: »John Milton und seine Kit*. »«erspiel und chrn verfecte >e gut empfoh- >ngi: Bürger- oa lt-l ffhr. chtru. Hrn. vr. mack. Hro. C. W. n Mädchen: easchöacseld b. inbe in Leip» 7. Literatur. Der neu ste (lO7.) Jahrgang des „Gothaischcn genealogischen Taschenbuchs" (Verlag vvn I. Perthes) schreitet in der von seinem Vorgänger zur Vervollkommnng des bcigegebencn »hi storisch-statistischen Jahrbuchs" betretenen Bahn weiter vor. Dem Umfange nach ist die erwähnte Beigabe schon lange zur Hauptsache geworden. Im neuesten Jahrgange nimmt sie von den 1066 Setten, welche das ganze Buch enthält, allein 696 in 'Anspruch Der Zu wachs besteht hauptsächlich in vermehrten, vergleichen den Tabellen. Man findet jetzt unter dieser Rubrik zu- sammcngestellt: die Staaten und Staatcngruppcn Euro pas, nach der Bevölkerungsdichtigkeit, nach der absolu ten Größe des Areals und der Bevölkerung, sowie nach der Bevölkerungszunahmc geordnet, die Bertheilung der Bevölkerung derselben Staaten nach der Confcsstvn, die Bertheilung ihrer Bevölkerung nach dem Wohnsitze in den Städten und auf dem Lande, in kleinen und gro ßen Städten, die 79 Städte Europas und Amerikas mit mehr als 100,000 Einwohnern, die Staaten Ame rikas und die außereuropäischen Besitzungen der euro päischen Staaten nach ihrer Größe geordnet, die Eisen bahn- und Telegraphenlängen, sowie den Post- undTe- legraphenverkchr der Staaten Europas und Nordame rikas. Wer aus eigener Erfahrung die Schwierigkeiten des Zusammensuchens derartiger Notizen ans verläs sigen Quellen kennt, wird die anscheinend kleine, aber höchst mühsame und für den Leser ertprießlrche Arbeit, welche in diesen vergleichenden Tabellen steckt, zu wür digen wissen. An, wie immer fein auSgeführten, bild lichen Beigaben bietet der neueste Jahrgang des Ta schenbuchs die Porträt- des Grafen BtSmarck (als Ti telbild), des Kronprinzen und der Kronprinzessin von Dänemark, der Prinzessin Louise von England und de- Präsidenten der nordamerikrnischen Union, General- Ulysse- Grant. sie sich von den Geschäften zurück und sehen endlich ihre Wünsche erfüllt; aber die gehoffte Seligkeit erweist sich bald als eine trügerische, da Ruhe ohne Arbeit bekanntlich nur genußreich für den Gebildeten ist, für den Ungebildeten dagegen langweilig und verderblich wird. Schellenberg und Fliedermüller kaufen daher ihre frühem Geschäfte zurück, hallen sich jedoch zuver lässige Leute und übernehmen nur die obere Leitung; wenn sie dann den Tag über gewirkt und gearbeitet haben, schmeckt ihnen die Ruhe des Abends ganz vor- trefslich. Man sieht, daS Thema ist gar nicht ohne Interesse, und A. v. Winterfeld besitzt tüchtige Men- schcnkcnntniß und scharfen Blick für die lächerlichen Nöthen des Lebens, sodaß sich einzelne Partien des flott geschriebenen Buches ganz angenehm und erhei ternd lesen. Freilich darf nicht verschwiegen werden, daß der Verfasser mitunter sich manche fragwürdige Freiheit gestattet, stark übertreibt und Situationen vor führt, die weitab von der Grenze der Lebenswahr- scheinltchkeit liegen, wie der Leser beispielsweise aus der abenteuerlichen Reise zur Güterschau ersehen kann. — »Große und kleine Welt. Ausgewählte historische Romane und moderne Lebensbilder. Von Friedrich Adami. Berlin, Louis Gerschel's Verlagsbuch handlung. 1870." Die vorliegenden vier Bände enthalten acht Erzählungen, nämlich: Kerker und Thron (aus der Geschichte der Medici). Der todte Passagier. Das Nord licht von Dalekarlren. Der Herzog von Monmouth (aus der Zett Jakobs ll. von England). Napoleon als Ehe- sttster. Ern Sonderling. Der Verräthrr (der Kanzlist Menzel, gest. 1796 auf dem Königstein). Aus den Jugendjahren des Generals v. Seydlitz. WaS dir geschichtlichen Stoffe betrifft, so bekundet dir Behand- lungswrise drrselben, daß drr Verfasser sorgfältige Vor studien gemacht hat. Unter den modernen Lebensbildern dürfte da- Charakterbild »Ein Sonderling" eine be- Untrrhaltungtliteratur. »Fanatiker der Ruhe. Komischer Roman von A. v. Winterfeld. Vier Bände. Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandlung. 1869." Wie man weiß, gedeiht der komische Roman in Deutsch land selten, und die wenigen, welche wirklich ein künst lerisches Gepräge tragen, lassen sich zählen. Ueber das hier behandelte Thema spricht sich der Verfasser in der Einleitung seine- Werkes selbst au-, indem er bemerkt, daß Fanatismus und Ruhe wie Oel und Wasser seien; in dem Worte Fanatismus drücke sich die leidenschaft liche VerfolgungSwuth irgend einer Idee oder die auf ähnliche Weise ungebahnte Erreichung eines Zieles aus, in dem Worte Ruhe aber liege ein mehr »der weniger ausgeprägter Grad von Passivität. Ein Fanatiker drr Rube könne nie rin Phlegmatiker sein; er sei vielmehr rin Sanguiniker, drr danach ringt, rin Phlegmatiker zu wrrdrn. — Die btidcn Hauptfiguren drS Roman-, echtr Brrliner, sind drr Maltrialwaarrnhändln Flteder- «üller und drr Eondttor Schtllrnberg. In Btidrr >og m Braun- chne iuDres- u. Irl. Helene Hr. Wilhelm in in Lausigk. u. Frl. Nanny Hr. Tuchfabr- iwosswerda a. Kalkreuth. Seidler m ring a. Tres ter in Ehcm- r a. Dresden. . Fran Marie HS in Plauen vrrw. Pickel )ru. Ga ihaas- d in Dresden a Lingke geb. Hrn B-mk- tin Soho. —- orua. — Hro. aazfchwitz ein Mogk in Dit- « Adler i» ! Sophie v«r». b. Krempe in sonders fesselnde Wirkung üben. Fr. Adami, in frührrn Jahren sich als Dramatiker mit Erfolg thätig, erzählt gewandt und anregend und versteht die Kunst des Jndividualisirens, sodaß man seine Schriften recht weht der soliden Unterhaltungsliteratur bei zählen kann. — »Bürger, ein deutsches Dichterleben. Roman von Otto Müller. Dritte Auflage. Stuttgart, Verlag von A. Kröner. 1870." Aelterc Leser werden sich erinnern, daß genanntes Buch bei seinem ersten Erscheinen kein geringes Aussehen erregte und seinem Verfasser schnell einen bekannten Namen verschaffte, zumal Mosenthal dasselbe als Unterlage zu dem Drama »Bürger und Molly" benutzte, das seiner Zeit auf allen namhaften Bühnen gegeben wurde. Und in der That nimmt »Bürger" unter den Literaturromanen eine bevorzugte Stellung ein; die hier gebotenen Schilderungen vergegenwärtigen Charaktere, Ereignisse und Stimmungen in so eindringlicher Weise, daß man von dem Buche sich außerordentlich gefesselt fühlt, und sicher wird dasselbe in der vorliegenden neuen Gestalt auch künftig das Gefühl fein organisirter Leser be- wegen und erschüttern. — Vielleicht ist es Manchem erwünscht, wenn wir bet der Gelegenheit noch einige Erzählungen namhaft machen, welche gleichfalls das Leben von Dichtern behandeln. Ohne ein vollständige- Vrrzeichniß hier geben zu wollen, seien nur folgende hervorgehoben. R. Bürkner: »Christian Günther." Fr. Voigts: »Hölty." A. v. Sternberg: »Lessing." H. Kurtz: »Schiller's Heimathjahre." H. Rau: »Theo dor Körner", „Jean Paul", „Hölderlin". H. Klrncke: »Herder", .Gieim", »Graf Stolberg". A. E. Brach, vogel: »Schubart und seine Zeitgenoffen". H. König: »William Shakespeare". E. Willkomm: „Lord Byron". FeuMeton. Dretden. Im wissenschaftlichen Cyklus er öffnete Herr ve. Rühlmann au-Karlsruhe das neue Jahr mit einem am 3. Januar gehaltenen Vortrage über den galvanischen Strom und seine Wirkungen. Er bezeichnete diese Aeußerungen als Wärme- und Licht- erscheinungen, als mechanische und als elektromagnetische Wirkungen, von denen die Anwendung auf das Tele- graphenwesen in der neuern Zeit große Fortschritte ge macht und hohe Wichtigkeit für den Verkehr erlangt habe, und erläuterte seine Auseinandersetzungen durch Vorführung von großentheils gelungenen Experimenten. —k— 1870 DoimnMg, den 6. Jamar VreMerMurlml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Breslau: Zum Waldenburger bundesrathes. nächsten e der Pos. ewilligt, die übrigen hler's mit nige Uhle- :n, endlich Position ge- eibt wegen :r auf der nrimms«'. erebtsruo^sa kart ckis 8«ii. drr sk Dresden, 5. Januar. Der baycrsche Landtagstritt in diesen Tagen aufs Neue zusammen. Im Ganzen kehrt dieselbe Situation wieder, welche die bayerschc Politik bei der am 6. October vorigen Jahres erfolgten Auflösung der Abgeordneten kammer zeigte. Die Entlassung der Gesammtministeriums Hvheulchr, die von diesem infolge des Resultates der Neuwahlen oder wenigstens nach denselben erbeten wurde, hat der König nicht angenommen; nur zwei Minister sind durch andere Persönlichkeiten ersetzt worden. Was aber die jetzige Zusammensetzung der Abgeordnetenkammer anbelangt, so hat die patriotische Partei einen geringen Zuwachs erhalten. Die „Wochenschrift der Fort schrittspartei in Bayern " spricht ihre Befriedigung sordenen Er- leise Zweifel »Lhern Rang ec Werlh ge- Sewerbeschule Schule babe, . Er könne Parität nicht n ocs Innern mdesEultus. g der höher» tend gemacht tagcegel vor- nigsten uoter s vorangehe. en und Ur. sweck in der ng der poly- bt gleich mit ffen belcheide cei, Dresden hle gestell- 4 Stimmen Tagesgeschichte. Dresden, 5. Januar. Die Zweite Kammer hat heute Vormittag 10 Uhr in Gegenwart der Staats- Telegraphische Nachrichten. Wien, Dienstag, 4.Januar, Abends.(W.T.B.) Das Gerücht, rin österreichischer Erzherzog werde den Wiener Besuch des Kronprinzen von Preußen in Berlin erwidern, tritt in unterrichteten Kreisen ziemlich bestimmt auf. Paris, Mittwoch, 5. Januar. (W. T. B.) Ein Madrider Telegramm deS ,,GauloiS" be sagt: Der Plan, dem Regenten Serrano die sou veräne Gewalt zu übertragen, findet bei der Ma- jorität der CorteS großen Widerstand. Die An- Hänger des Herzogs v Montpenfier machen erneute Anstrengungen. Strike. — Hannover: Die Ccller Denkmalange- lcgenhett. — München: Landtagsangelegenheiten. — Stuttgart: Jnthronisirung de- Bischofs v. Rot tenburg. Staatsvertrag mit Italien. Versamml d.Volks- partet.—Wien: Tagesbericht. Nachrichten aus Dalma tien. — Florenz: Ruhestörungen. — Rom: Con- cil. — Madrid: Vermischtes. — Lissabon: Kam- werrröffnung. — Konstantinopel: Die ägyptische Angelegenheit. Vermischtes. — Belgrad: Antwort der Regentschaft. — Kairo: Reform der exterrito rialen Gerichtsbarkeit. — Bombay: Unruhen im persischen Golf. — New-York: Vermischtes. — Rto-de-Janetro: Ministerwechsel. Lopez. Dresdner Nachrichten. Provinzialnackrichtev. (Leipzig. Chemnitz. Mittweida. Waldenburg.) Statistik und LolkSwirthschaft. (l Leipziger Meß bericht.) Kl n der feinen iS park. Beilage. Landtag-Verhandlungen. (Sitzungen der Ersten und Zweiten Kammer vom 3. u. 4. Januar.) Elngesandtes. Zu erwähnen ist noch, daß bei Pos. 25 e auf einen nachträglich etngegangenen Antrag der Regierung be schlossen wurde, den der Privatheilanstalt für Blinde in Dresden aus der Staatskasse gewährten Zuschuß von 1000 Thlr. um 500 Thlr. zu erhöhen. — Zwei ter Gegenstand der Tagesordnung war der anderweite Bericht der Ablheilung A der zweiten Deputation über die Differenzpunkte zwischen den Beschlüssen beider Kammern bei der ersten Berathung über Abth. I des Budgets, die Staatseinkünfte Pos. 1 bis 22 betreffend, (Referent: Abg. Oehmichen.) Indem die Kammer allenthalben den Vorschlägen der Deputation beitrat, ließ sie nur den zweiten der von ihr zn Posi tion 2 beschlossenen Anträge, welcher auf die Bekamt» machung der beabsichtigten Verkäufe von Staatsliegen- schaften rc. in den Zeitungen gerichtet war, und den zu Pos. 8 A gefaßten Beschluß in Uebereinstimmun, mit den Beschlüssen der Ersten Kammer fallen, blieb sonst allenthalben bei ihren frühern Beschlüssen stehen und beschloß schließlich: „ihr Einverstäadniß damit zu erklären, daß die Berichterstat" lang über die Einnahmcvosiiiouen 23 und 24 so tanze aus gesetzt bleibe, bis in der Ersten Kammer definitiver Beschluß über die directeu Staatseinkünfte gefaßt ist." Dritter Gegenstand der Tagesordnung war die Berathung eines Berichts der dritten Deputation über die Anträge der Abgg. Päßler und Genossen: ») die Desinfektion der Viehtransportwagen auf Eisenbahnen und b) die Bestimmungen über die zum Zuchtvich- h.ndel in Dresden zu benutzenden Localitäun betref fend (Referent: Abg. Günther). Die Kammer nahm folgende Anträge der Deputation einstimmig an: „>) im Vereine mit der Ersten Kammer bei der Regie rung zu beantragen, dieselbe walle beim Bundeskanzleramte dabin wirken, daß die Desmseclion der Viehtransporlwage» auf Eisenbahnen nicht nur bei den mit Hornvieh beladenen und aus Oesterreich oder Rußland kommenden, sondern bei allen Viehtransporten überhaupt zur Anwendung gelange, und 2> dieselbe wolle im Vereine mit der Ersten Kammer die Staatsregierung ersuchen, dafür Sorge zu tragen, daß öffentliche Ausstellung von Nutz- und Zuchlvieb zum Ver- kaufe in Dresden nicht mehr aus dem für den Schlachtvieh- Verkauf angewiesenen Etablissement „Kammerdieners" statt finden müsse, sondern auch an andern hierzu geeigneten, rm Voraus zu bestimmenden Orlen erfolgen könne. Berlin, 4. Januar. Bekanntlich ist mit dem 1. Ja nuar das preußische Ministerium des Auswärtigen an den Norddeutschen Bund üb«gegangen. Wie die „N. Pr. Ztg." mutheilt, nimmt daffelde fortan zur obersten Bunvesvcrwaltung eine ähnliche Stellung ein, wie bisher im Organismus der preußischen Eentral- verwattung. Es bleibt unter der unmittelbaren Lei tung deS Bundeskanzlers und Ministerpräsidenten Gra fen v. Bismarck. Auch der Unterstaatssccrelär wirkt. Geh. Rath v. Thile verblcibt als nunmehriger Bundes beamter auf seinem bisherigen Posten als snllvcnrttcn- dcr Verwalter dieses Ministeriums. — Wie bekannt, wurde bei Errichtung der Bundesconsulate die Aufsicht über dieselben und die Oberleitung ihrer An gelegenheiten an das Bundeskanzleramt übertragen. Die preußischen Consuln halten bis dahin vom Mmi- sterium des Auswärtigen ressorlirt. Jetzt, wo dies Mi nisterium in seiner Gesammtheit an den Bund übcr- gegangen ist, wiro auch das ganze Bundesconsulats- wesen ihm zugewiesen, mithin vom Ressort des Bun deskanzleramtes wieder abgezweigt. — Die Miltheilung der „Weserztg.", daß unsre diplomatischen Vertreter im Auslande fortan ausschließlich als Vertreter des Norddeutschen Bundes fungiren sollen, wird der „N. Pr- Ztg." als irrthümlich bezeichnet. — Die Commis sion zur Ausarbeitung des Entwurfs einer Civil- proccßordnuug für den Norddeutschen Bund hat heute ihre durch das Weihnachtsfest unterbrochenen Berathungen bei der Lehre von der Zwangsvollstreck ung wieder ausgenommen. — Die in Aussicht ge nommene amtliche Conferenz von Statistikern zur Begutachtung derjenigen Maßregeln, welche die Veranlassung der Volkszählung und der Zollstatlsttk be treffen, wiro am 12. Januar von Seiten des Zvllbun- desraths hier eröffnet werden. Wie verlautet, werden Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZeitungSschau. (Baycrsche Blätlcr.) Tagesgeschichte. Dresden: Kammerverhandlungen. — Berlin: Das Bundesministerium des Auswär tigen. BundeSconsulate. Civtlproceßordnungscom- mtssion. Statistikerconferenz. Beschlüsse des Zoll ¬ minister Frhr. v. Friesen und v. Nostitz-Wallwitz eine Sitzung abgchalten. Erster Gegenstand der Tages ordnung war die fortgesetzte Berathung des Berich- tes der Abtheilung der zweiten Deputation über Ab- theilung v des Ausgabebudgets, das Departement des Innern betreffend. Zunächst beschloß die Kam mer auf Antrag des Abg. Ludwig, die gestern wegen der erfolgten Ablehnung der postulirten Mittel für 25 neuanzustellende Stadtgendarmen ausgesetzte Abstimmung über Pos. 23ck (k. Polizcidirection Dresden) noch fer nerhin und zwar bis dahin auszusetzcu, bis die abge- ändcrten Ziffern dieser Position der Kammer gedruckt vorlägen. Hierauf wurden die Positionen 23v (3500 Thlr. normalmäßig zu den antheiligen Kosten des Leip ziger Polizciamtcs) und Pos. 23g (2700 Thlr. zu Aus gaben in einigen brsondern Sicherheit-- undPreßpoli- zeiangclegenhciten) nach längerer Debatte, Pos. 23k da gegen (250 Thlr. zu Prämien für Lebensrettungen und zu Remunerationen für Auffindung von Leichnamen) ohne Debatte bewilligt. Pos. 24» (sür die Mcdicinal- einrichtungen, einschließlich des Entbindungsinstitutes rc.) wurde in der von der Deputation beantragten Höhe von 33,576 Thlr. nonnalmäßig und 4,050 Thlr. tran sitorisch bewilligt, und hierzu ein Antrag des Abg. vr Pfeiffer und Gen. in folgender Fassung angenommen: Die hohe Kammer wolle beschließen, „der Regierung zur Erwägung zu geben, ob es sich nicht empfehle, daß mit dem Hebammeuinstitute ein Turins für allgemeine Anatomie und Physiologie nicht nur für Hebammen, sondern auch für Solche, welche Lehrerinnen dieses Faches, Krankenwärterinnen u. s. w. zu werden gedenken, verbunden werde." Pos. 24 b (Thierarzncischule) wurde in der postu- lirtcn Höhe von 9425 Thlr. normalmäßig und 935 Thlr. transitorisch ohne Debatte bewilligt. Ebenso erfolgte nach längerer Debatte die Bewilligung der Pos. 24e (für Bezirksmedicinal- und Veterinär beamte, inglcichcn zu Beihilfen für Aerzte in ärmern Gegenden des Lan des) mit 29,115 Tdlr. ncrmalmäßig und 247 Thlr. transitorisch. Bei dieser Position nahm die Kammer außerdem 1) folgenden Antrag der Deputation „daß den Bezirks ärztcn unter Vorbehalt der ärztlichen Praxis die Staatsdunereigenschast beigelegt werde," gegen 4 resp. 3 Stimmen; 2) einen Antrag der Abgg. Schnoor und Genossen: „Die Kammer wolle beschließen: die Petition des Leipriger ärztlichen Zweigvereins, soweit die selbe durch den Vorschlag der Deputation noch nicht erledigt ist, der hohen Siaatsregierung nochmals zur Erwägung an heim zu geben und diesen Beschluß an die Erste Kammer ge langen zu lasten," rinstlmwtg, und 3) einen Antrag des Abg. Starke: „Die Kammer wolle im Verein mit der Erste» Kammer die Swatsregierung ermächtigen, auch den Bez>rksihierärzten, in ähnlichem Verhältnisse wie den Bezirksärzten, eine an gemessene Gehaltserhöhung zu gewähren, um dieselben von der Privatpraxis weniger abhängig zu machen und den da durch ersorderlicheu Mehrauswand im nächsten Rechenschafts bericht zu rechtfertigen," ebenfalls einstimmig an. Die weitern Positionen: 24 <1 (3000 Thlr. normalmäßig zu allgemeinen, mcdiciual- und veterinärpolizeilichen Zwecken rc), 25» (4581 Tblr. normalmäßig für einige Vcrsorganstaltcn), 25b (1615 Thlr normalmäßig zur Armen- und Waiscnversorgung an mehrern Orten des Landes), 25ä (3125 Thlr. normalmäßig an Communen, Localinstitute, Innungen und Schützengescllschaften), 25« (3820 Thlr. normal mäßig Beiträge an Privatanstalten zu allgem. Landes- zwccken), 251 (2000 Thlr. normalmäßig zu Unterstütz ungen bei Brand- und andern Unglückssällen), 26» (5000 Thlr. normalmäßig zu außerordentlichen Aus gaben); 26 b (1200 Thlr. norm, zu Ausgaben in Grenz- regttlirungsangclegenheiten), 26v (500 Thlr. zu Aus gaben wegen des Friedensrichterinstituts), 26ä (4500 Thlr. Aufwand bei Ausführung der Militäreriatzin- strucitvn für den Norddeutschen Bund), 27 (26,325 Thlr. norm, und 6720 Thlr. trans, sür die Kunstakademie und für Kunstzwecke im Allgemeinen) und 29 (15,000 Thlr. für das,statistischeBüreau), sowie die unterNr.8 im außerordentlichenBudgetpostulrrten3000Thlr. (zur erst maligen Einrichtung des Rachet'jchul Hauses), wurden zum Theil nach längerer Debatte sämmrlichst bewilligt. — »»stratnunmahmr au,wärt«: 8»»»v»r»rr»», Oommi,, äoo Dcooäaor «doock».: 8. Lvoin Koir; N»wd»r^ -kncoäeiul ». U. > H Voac.«», LorU». 6«ui>iv»'i>ck« 8ucbk., Nir»»»»»', 8»r«»u, tivvor.!-« vr»w»»: L. 8cor.orv»; Nr«,I.»: 1, Simao»'» Xniioavao^aceau, ckmr«, 8iL» Sc t'oovxv; rraotturt » N.: cknoru'lvbs 8uokd., LSI»: 8Lo»»n». ü.v.,, bmriro, 801.1.1»» Sr 60., (8, kl»»» ck» I» 8onr„); kr»>: 1'». Lsoi.iv»', 8uvbk.i Vi»o: Oooni.1». Herausgeber: LSuigt. Lipoäitio» ä«, Oroiäaor ckoaruul», vr„ä«o, H»ri«a»tr»,-» Ko. 7. 1» kr»»»«» tritt fltirilad > l^lr. St«ioi>«Ir»öUkr, »u»,«rb»Id a«, Korück. 8u»äe, kott aock 8t«wp«l»>r,ebi»Udio»M rnderrr «Ke- Anstalt sei i» bad« ve- e, Dresden >er Schweiz e Anstalten i, eben um noch darauf Lullus, de- «rschiedeuen , das seine idem es eine ze; er würde sie polytech- Redner er- luüg an der -er Lehrfrei lich, daß er von Pornitz worden sei, nentgeltliche e Errichtung r wünschen, dinguug an- aus Schluß iS hohe Po- bne daß ein Leite im Ge- lische Schule handelt wer- oheo Siuse; lrt, daß vie- >ng gebracht, c Art sei, die sientzsch con- ä satten las se nicht blo- e komme. scheu Schule daß in Be tt eine Acn- »nseratrnpretse: INtr ckoo 8»ar» «iu«r »«»p»lt«nen 2«il«! 1 K^r. kkuttr „8iuxe»»uat" cki« L«U«: 3 K^r. Erscheinen: Htxlled, mit ck«r Sou» »nck k«l«rt»U», ckd«oä» kür äs» solx«llä«u 4'^. I» »orckck. «drlivd: » rdtr.-»ssr «äMrlied! 1 1» UoQ»rIiok:— „ lb n 8i»»,ti>«dlorru»«r»: 1 „ darüber aus, daß Fürst Hohenlohe im Verlaufe der Ministerkrists den „Verlockungen der ultramontanen Diplomaten, mit ihnen ein Coalitionsministerium zu bilden, ebenso Widerstand geleistet hat, als er dem ihm von allzu guten Freunden angerathmen Systemwechsel aus dem Wege ging. Beides wäre ein politischer Selbst mord gewesen, vvn dem moralischen Stempel der letztern Handlungsweise ganz zu schweigen." Die „Wchschr." hat nicht daran gezweifelt, „daß Fürst Hohenlohe zu solchem Spiele sich nun und nimmermehr hergeben werde." Nach dieser negativen Seite habe die Mtnt- stcrkrtsts einen erfreulichen Verlauf genommen. — Die „Süddeutsche Presse" glaubt, daß auch in Bayern „die Macht des nationalen Gedankens gewachsen ist, daß es sich für ihn nur noch um die rechte Form han delt, um sich im Guten siegreich geltend zu machen", und fährt dann fort: „Freilich, auch ohne diese Form würde er über den unverbesserlichen ParttcularismuS hinwcggehcn. Wir aber müssen wünschen, daß nicht ein Sturm einmal über unser Land brause, welcher die gute Saat mit dem Unkraute zugleich niederstreckt. Den Zopf möchten wir abgeschnitten sehen, den Kopf möch ten wir erhalten wissen. Darum wünschen wir, daß das Ministerium in der nationalen Sache einen höhern Standpunkt, als den des Hohenlohe'schen Programms gewinne, indem wir überzeugt sind, daß es dadurch auch die Zahl seiner Anhänger vermehren werde. Da durch, daß es für Bayern nicht nur die nationale Pflicht anerkennt, sondern für dasselbe auch das nationale Recht in Anspruch nimmt, das Recht, die Gestaltung Deutschlands bestimmen zu helfen; nicht dadurch, daß eS thatlos auf sogenannte Wcltercignisse wartet, son dern dadurch, daß es in der nationalen Sache sich eine Initiative anmaßt und den Spieß herumdreht: nur dadurch kann das Ministerium seine Anhänger zu vermehren, seine Stellung zu behaupten hoffen." — Die „Augsburger Postzeitung" spricht die Ueber- zeugung aus, was auch kommen möge, und wie es kommen möge, die Patrioten würden unverrückt „die Selbstständigkeit ihres Königs und Bayerns und das Wohl des Landes" im Auge haben. Das werde der Maßstab scin, an dem sie Personen und Verhältnisse, Worte und Thaten scharf und genau, rücksichtslos und unparteiisch, darum aber auch untrüglich messen wer den. Der patriotischen Partei sei nach dem Zusam mentritte des Landtags ihr Verhalten klar vorgezcich- net. Sie werde wie ein Mann zusammenstehen gegen dieses Ministerium, und keine Spekulation werbe so gründlich Fiasco machen, wie jene auf die Uneinigkeit im patriotischen Lager. Die „Pstztg." weiß nicht, ob die patriotische Fraction den Vorschlag der „Pfälzer Ztg." acceptiren wird, gleich nach Constituirung der Kammer eine Adresse an die Krone zu richten mit der motivirten Er klär ung, daß das Ministerium das Ver trauen des Landes verloren hat; aberdasglaubtdie„Pstztg." jetzt schon mit aller Bestimmtheit Voraussagen zu können, „daß dem gegenwärtigen Ministerium gegenüber nicht ein Mann von den 80 Patrioten wanken wird." — Dagegen findet die Meinung, daß den Ultramontanen die sofortige Gelangung zur Herrschaft leicht sehr ver- hängnißvoll werde» könute, sogar in ihren eigenen Prcßorganen Ausdruck. So stellt unter Anderm das „Straubinger Tageblatt" die Betrachtung an, wie einem clericaien Cabinete die versprochene Steuer herabsetzung und Einführung der einjährigen Militär präsenz denn doch wohl ziemlich schwer fallen dürfte, und deshalb die provisorische Fortdauer des Ministe riums Hohenlohe ein so großes Unglück eben nicht sei. — Ungleich naiver treibt die »Donauzeitung" Politik, wenn sie einfach erklärt, die bei den Wahlen versprochenen Herrlichkeiten müßten dem altbayerschen Landvolke schon in der nächsten Session unbedingt ver schafft und überhaupt die ganze Gesetzgebung in bauern freundlicher Richtung reformirt werden. Sovistck cks lts« ck« 8»ri,. aare mehr! iock irr A»««,. lt. klisollt», rs. ch Haar »od iaucen, ohne tt zu färbe». S Sefte aller Uf.IilK-ner»»« r L Gab», ßstraße 4. Amtlicher Theil. Dresden, 5. Januar. Se. Majestät der König haben den Abtheilungs - Chef im Kri'göwinisterium, Major Winkler, zum Intendanten der Armee, den Commandeur de-L. Bataillon- deS Schützen (Füsilier-) Regiments Nr. 108, Major von Tschtrschky und Bögendorff, zum AbthetlunaS-Chef im Kriegs Mini sterium und die Hauptleute Schurig des 1. Jäger- Bataillons Nr. 12 und Larraß des 7. Infanterie- Regiments Nr. 106 zu etatmäßigen Offizieren des KrtegS - Ministeriums und Intendantur-Räthen allrr- gnädigst zu ernennen geruht.
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