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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-03-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187303127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-03
- Tag1873-03-12
- Monat1873-03
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1873
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Bezirksgerichts und des Raths dn Stadt Leipzig. >»N»,e 108««. Ld«»»r»e>t»prrts vierteljährlich 1 Thlr. 7'/, Ngr« incl. Bringerlohn 1 Thlr. 10 NgN Jede einzelne Nummer L'/, Ng» Belegexemplar 1 Ngr. vebührm für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 10 Thlr. «tt Postbesvrderung 14 Thlr. Inserate Größere Schriftm laut unserem PreiSvcrzeichniß. Lertawe» »ter d -tr-actiourßrlch die Spaltzeile 2 Ngr. 71. Mittwoch den 12. März. 1873. Bekanntmachung. Da- 7. Stück des diesjährigen Reichsgesetz-Blattcs ist bei uns eingcgangen und wird bis zun» , Pies. Mon. auf dem Rathhaussaale öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. S11. Gesetz, betreffend einen Zusatz zu dem Artikel 4 Nr. 9 der Reichsverfassuna. Bom 3. März 1873. - Sir. Bekanntmachung, betreffend die Ernennung der Bevollmächtigten zum Bundes- rathe. Bom 24. Februar 1873. M am 10. März 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Cerutti. Diesen- und Fetdverpachtmig. Die in nachstehendem Verzeichnisse aufgesührten, der hiesigen Stadtgemeinde gehörigen Wiesen -eltz-Scke sollen an RathSstelle DieuStag den 18. d. Mts., von Dorniittag» Itt Uhr an, Verpachtung aus die S Jahre 1873 bis mit 1881 versteigert werden. >ie Brrsteigerungs > und Verpachtungöbedingungen sowie die betreffenden Situationspläne m der Expedition der Oekonomic-Jnspection im alten JohanniShospitale zur Einsichtnahme ivo auch sonstige weitere Auskunft ertyeilt werden wird. Leipzig, den 3. März 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. E. Stephani. Cerutti. Aerreichniß der zu verpachtenden Wiesen bez. Jeldßücke: Fläche «cker OR. I Hckt. Ar l 2 15 > 13,L r 1 202 92.« > - 3 186 2 oo,g 1 6 45 3 40,. r — 292 — 53.» s — 166 — 30.« 7 3 23 1 70.z S 1 19 58,s S 1 81 — 70.z lv 4 14 2 24.» u 1 36 62.» ir 7 234 4 30.« » 7 201 4 24.9 ii 3 7 1 67., ir 2 258 1 58.Z re 2 2l8 1 50,g 17 2 ! 196 1 46.8 18 1 150 — 83.» In der Ttadtflur. Abtheilung 2 des Ritterwerders einschließlich deS Fluthvor- landes recht» des PleißenwildbetteS von der Fluthbrücke abwärts bis zur Elster und 260 lüR. --- 48 Ar Feld an der Plagwitzer Straße, - 23a der Ranstädter Viehweide, » 24 - - ^ » - 26 » - » Parthenwiese Parzelle Nr. 2767 am Berliner Bahnhöfe, -> - - 2770 > - - - - - 2777 . « - - 2779 - » > . - 2781 - Abthcilung ^ der Gobliser Mühlwiesen links der Pleiße unterhalb deS neuen Wehres, einschließlich 98 IHR. --- 18.» Ar Lache zur thcilweiscn Schilf» und Streu,lutzung, sowie 130 OR. -- 24,o Ar Böschungen und Hochfluthdamm. - v der Gohliser MUHlwiesen am Gvhliscr Fuß- und Fahrwege jenseits der neuen Wehrbrüac, einschließlich 45 lUN. — 8.» Ar theilweise aus- qcfüllteS früheres Abfallwasscr der Gohliser Mühle. In Leutscher Flur. Abtheilung 1 der Fraucnwiese einschließlich 2 Acker 121 sHR. ----- 1 Hektar 33,» Ar Feld, - 2 der Frauenwicse einschließlich 3 Acker 152 L)R. --- 1 Hektar 94,i Ar Feld. In Connewitzer Flur. Abthcilung 7 der Connewitzer Bauerwiescn, - 12 - - 15 » - ' - » 17 - - - > 18 - - - 5 k Da- Eommersemester beginnt bei der Tagesschule am 21. April d. I. Für den Unterricht Rodelliren in Thon und Wachs wird am 20. April ein neuer Cursus eröffnet. An- Indmgen hierzu nimmt der Unterzeichnete täglich zwischen 11—12'/, Uhr Vormittags im Locale r Tagesschule — Lessingstraße 14 — entgegen. Auch sind daselbst Prospekte der Anstalt jederzeit ihot«. ^ JuliuS Bnrckhardt, Dircctor. Höhere Bürgerschule für Knaben zu Leipzig Die große Zahl neu angemetdeter Schüler macht es im Interesse der zu treffenden Klassen- > ntheilung nothwcndig, die Aufnahmeprüfung der Schüler früher vorzunrhmen, als ursprünglich imdfichtigt war. Die verehrlichen Eltern, welche ihre Söhne für unsere Anstalt angemeldct haven, «che» daher ergebenst ersucht, dieselben, niit Schreibheft und Feder versehen, zur Prüfung Sonnabend, IS. Marz, Nachmittags 2 Uhr, a asm Schule zu senden. vr. Karl Albrecht, i. B. d Dir. kalten Norden nur Stümper. Wenn eine von ansehnlichen Firmen protegirte Bank bei unS mit 18 und 20 Proc. Agio eingesührt wird, so er» scheint die» als etwas Außerordentliche-, die Kritik Herausforderndes, während ein viel höhere- Aufgeld selbst für ganz obscure Unternehmungen in Wien gang und gäbe ist. Jndeß die Versuche, durch erlogene Course mittelst fingirter Geschäfte höchst verdächtige Papiere dein Publicum aufzu schwindeln, fehlen an keinen» Tage. Immer neue- Material kommt zur Einführung und die von pecuniären Rücksichten befangenen Börsenblätter, namentlich auch die, welche für die Interessen des Publikums zu sorgen sich den Anschein geben, öffnen ihre Spalten unbedenklich jedweder Reklame, die der Wahrheit aus» Unverschämteste ins Gesicht schlägt. Ern neulich erschienenes Merkchen über die Berliner Gründungen, geordnet nach den Gründung»firmen, giebt ein lebendiges Bild der au» dem Vergleiche zwischen den EinsührungS- coursen und den jetzigen Preisen resultirendcn Verluste. Doch trotz dieses Steckbriefssignalements sehen wir noch immer obscure Bankhäuser un gebrochenen MutheS die Börse mit neuen Ein sührungen behelligen, und noch ein Agio den Gimpeln, welche sich etwa fangen lasten, abver- langcn. WaS kümmert eS sie, ob die Ruinen über den Leichtgläubigen zusammenstürren. Die Zahl Derer, welche ihre Interessen an die Äpzig. 10. März 1873. Finanzieller Wochenbericht. D«e Börse hasie große Lust den Beginn deS bmißkftühlingS zu feiern, trotzdem der rauhe s ostzig der Geldknappheit in Folge der Zah- «tz« für französische Rechnung, welche den «snl viel Mittel entzog, daran erinnerte, daß br Vinter noch nicht ganz verflossen. Der Spc- «ütivu kann man wahrlich den Borwurf nicht mch», daß sie nicht alles Mögliche versucht, um M Hiele zu gelangen. Bald steigt hier bald brt erre im Sonnenglanz schimmernde Scisen- llose auf, freilich um meist mehr oder weniger Pst zu platzen Zu den Jndustrie-Actien gesellte bk Spekulation die Bankactien, um da-Repertoire D erweitern. Hier natürlich waren es vor Allem beweithinschallevden Namen, welche eine besondere lliziehungskrast ausübten. Discouto-Commandit, twtz ihres kolossalen Course-, waren glücklicher ll- Dainustädter und zeigten, daß die Börse keinen Ae» Maßstab hat für so ausnehmcnv vom «folg begünstigte Werthpapiere. Ueberhaupt hat « Börse au Hochcourse sich bei gewissen bevor- Istecteusortrn so gewöhnt, daß ihr keine z» gewaltig erscheint. rn hat es allerdings darin Wien d« unglaublichsten Agios, an der sind und auch nicht das genügst« Dagegen find wir in unser» der Coursbcwegungen geknüpft haben, hat sich in keiner Weise durch die ungünstigen Zwischenfälle vermindert. Zu den bereits früher Geschädigten sind neue Recruten gekommen, welche daS Schlachten glück versuchen wollen. Die Sache ist auch zu ver führerisch. Da wachsen alle Wochen diese und jene Effectencourse empor, ein Ende scheint nicht ab zusehen; warum sollte die fieberhaft erregte Hand zaudern, sich am Spiel zu betheiligcn, da jeder Tag Zögerung als kostspielige Versäumniß er scheint? — Ob sie daS richtige Loos gezogen ? Ob picht das Glücksbild als bloßes Phantom im Nebel zerrinnt? — Ob der Erfolg, lange ver geblich erwartet, erst dann eintritt, weniz au- Ermüdung die Partie aufgegeben? — Die Zeiten haben sich geändert. Die Börse ist kein Ort mehr, wo l)loS Preise vertheilt werden an Jed weden, der sich an ihren Manipulationen be- thciligt; die Gefahr der Nieten hat sich gehäuft und das gerade Zulangen auf gut Glück reicht nickt mehr aus, um sie zu vermindern. Die Stimmung blieb im Berlaufe der Woche durchaus fest. Die Börse glaubt keine günstigen Chancen für die Baisse haben zu können und ist daher in die Nothlage versetzt es immer nach oben versuchen zu müssen. DaS Spiel in den internationalen Speculationspapieren kann dabei freilich auf keinen grünen Zweig kommen. Ueber Credilactien soll Rothschild seine schützende Hand halten. Die deutschen Börsen haben das Divi» denveresultat der Anstalt kalt ausgenommen und den» forcirten Enthusiasmus in Wien sich nicht angcschlossen. Offenbar ist der Cöurs des Effects hoch genug, um keine großen Gewinnchancen weiter'in Aussicht zu stellen. Ebensowenig bieten Franzosen und Lombarden, soweit c» die inneren Verhältnisse der Unternehmungen selbst betrifft, Veranlassung, sich für sie zu erhitzen. Die inlän dischen Eisenbahnactien sind ganz in den Hinter grund getreten. Die sehr wenig den Erwartun« gen enlsprcchende Dividende der Berlin-Ham« burger Bahn und das was man von der Pots damer in der Hinsicht vernimmt, sind nicht ge eignet große Lust einzuflößcn, um sich mit diesen Eiferten viel zu befassen, trotzdem die Mehrein nahmen (der abgclaufene Februar hatte einen Tag weniger als voriges Jahr) sortfahren. Es ist über haupt noch zu früh im Jahre mit Eisenbahnactien. Bon den Banken, abgesehen von den trium- phircnden Fortschritten der Course der Hansemann- schen Institute, hat eine ansehnliche Anzahl be- merkenSwerthe Fortschritte gemacht. Die älteren bewährten Institute mit ihren reichen Verbin dungen werden stets Gelegenheit finden ihre Re- venücn durch Extragewinne zu erhöhen, während die jüngeren bei der kolossalen Concurrenz, die ihnen immer neue Ankömmlinge bereiten, vielfach gcnöthigt sein werden, die Geschäfte an den Haaren herbelzuziehcn. Die bekannt gewordenen Ab schlüsse einiger dieser Creditbanken zeigen in ihren Rubriken dunkle Stellen, die ahnen lassen, wie sehr das Effectcnspiel sie gefangen hielt unv hält. An unliebsamen Ueberraschungen hat eS bereits in diesem Fache nicht gefehlt. Neben den von bevorzugter Hand geleiteten BergwerkSacticn sehen wir eine Menge anderer derselben Kategorie unbeweglich auf demselben Standpuncte verbleiben, und den davon erregten überschwenglichen Erwartungen Hohn sprechen. Die künstlichen Galvanisirungsversuchc, welche von Zeit zu Zeit damit vorgcnommcn werden, zeigen sich vergeblich. Jndeß wenn nur der Werth bc- UnterneymenS an sich fest und einigermaßen im Berhältniß zun, dafür bezahlten Preise steht, so ist doch immerhin die Gefahr nicht so groß, als wenn bloS außerordentliche Conjuncturen neben dem GrÜnderaewinn bezahlt werden, wie eS ge wöhnlich der Fall ist. Die Gründung der Schiffbank in Wien mit 30 Millionen Gulden Capital schasst wiederum ein neues Spiclpapier für die Börsen, mit dem die Gründer nicht säumen werden den deutschen Markt zu behelligen. Weiter als den Agio gewinnst hat eS keinen Zweck. Wien hat so viele Banken aller Art mit großen und kleinen Capitalien, daß Vieser neue Leviaihan mehr als überflüssig ist. In Paris haben vic Berbaftungen von Bank schwindlern noch nicht aufgcyört. Ein Nest nach dem andern wird aufgehoben; eS kommen aber immer wieder andere an Stelle der Gefaßten; denn die Versuchung, durch Täuschung des albernen Publikums sich die Taschen zu füllen, ist zu groß. Die Verluste durch die nothleidcnden amerikani schen Eisenbahnprioritäten wachsen immer mehr an. Wir haben seiner Zeit genug vor dieser Art Effecten gewarnt. Die guten Sachen behalten die Ameri kaner für sich, der Abhub gelangt nach Europa und wird hier durch die Bankhäuser den Leicht gläubigen, welche hohe Zinsen locken, in die Hände gespielt. Die Gründung- - und Finanzskandale dauern fort. Unter Anderem sollte Frankfurt a. M. mit einer „Sparbank" beglückt werden. Auf einen der Gründer waren erst vor kurzem verschiedene Wechsel im Betrage von 100 Gulden und darunter — protestirt worden. Der Andere war ein LooS- händler, dessen Bücher in Paris von der Polizei wegen Betrugs mit Beschlag belegt worden waren. Aus die von ihm ausgegebenen Werthpapiere (er verkaufte die Loose in 25 Monatsraten) setzte er den Stempel: „Die Haupttitrl sind in der Bank von Frankreich depomrt", was sich natürlich al» Lüge erwieS. Spaßhast ist der Fall mit dem „Aumener Guß stahlwerk", da» schon einmal im Deccmber v. 9. unter der Firma: „Bergisch-MLrkischeS Gußstahl werk" in eine Actiengcsellschaft umgewandelt und aufgelöst worden war, um jetzt von dem vor maligen Fabrikanten der berüchtigten magnetischen NheumatiSmuSketten zum Course von 112 von neuem an der Börse zu erscheinen. Die Bergbau-Gesellschaft Louise Tiefbau, welche erst vor einigen Wochen in eine Acticngesellschast umgewandelt und auf den Cour- von 143 getrieben wurde, vermehrt bereits ihr Actiencapital um 1'/« Million, um einige neu erworbene Zechen zu bezahlen. Der böse Leumund nun sagt zur Erklärung dieses ausfallenden Vorganges, daß die eigentlichen Felder der Gesellschaft bereit- ziemlich abgebaut sein sollen. — Wie viele schreckhafte Geheimnisse aus dem Reiche der Gnomen wird die Zukunft noch enthüllen ? Der in Berlin ebenso wie in Wien blühende Schwindel mit Baugesellschastcn, treibt ein Miß gewächs nach dem andern. Wie arg muß eS her gegangen sein, wenn Mitglieder des Aufstchts- raths des Bauvereins „Unter den Linden" ihr Mandat niedcrlegcn wollen, nachdem sie den Actionairen in deswegen zusammenberusener Ge neralversammlung über ven Ankauf der Grund stücke die umfassendste Auskunft erthult uud nach- gewicsen haben, daß sie ohne Verschulden daran sind. (Was wenige Wochen vorher nur Will, gekostet hatte, war mit 1'^ Million bezahlt wor- den. Die Tasche, welche bei solchen Gelegenheiten daS Zuviel schluckt, ist bekannt.) Wahrscheinlich handelt es sich hier darum, daß die Gründer, nachdem sie sich den Beutel genügend beschwert, ihre Beute in Sicherheit bringen wollen. Wenn der Spruch deS Bertiner Stadtgerichts d. h. einer Deputation desselben (denn eine andere soll im gleichen Falle da» entgegengesetzte Urthcil gefällt haben) zur Ausführung gelangte, so würden die Inhaber der ehemaligen StroüSbcrg-Rumä- nischen Eisenbahnobligationen, welche sich nicht zur Umwandlung in Aktien entschlossen, ein besseres Geschäft gemacht haben als diejenigen, welche letzteres Mittel wählten, um auS der Sackgasse zu kommen. DaS Urthcil verurtheilt StrouSoerg zu Rückzahlung der eingezahlten 71 Thaler. Sein Vermögen schätzen die Leute immer noch auf acht Millionen. Ein kleiner Aderlaß kann ihm daher nicht schaden. Die unerhörte Gaunerei einer Anzahl Ver schworener an der Wiener Börse, welche durch „Horchen" sich in Kcnntniß von den EincassirungS- aufträgcn der Sensale u. s. w. setzten, um Rech- nungen auSzuschreiven und die Gelder in Empfang zu nehmen, rvas ihnen auch in den Fällen gäang, wo sie gleichfalls die Course erhorchten, zeigt, welche« Publicum den Mammonstempcl züm Schauplatz seine- Treiben- macht und wie der welttrcibendc Drang nach raschem Gcldverdienst vor keinem Mittel zurückscheut. Zu den spaßhaften Vorkommnissen gehört eS, wenn Berliner Bankfirmen von ihren Kunden Briefe erhalten, worin letztere die Zurücknahme der von ihnen auf ihre Empfehlung gekauftea und seitdem stark gefallenen Papiere verlangen, widrigenfalls sie dem Abgeordneten LaSker die An gelegenheit übergeben würden. Ein eigenthümlicheS Ding ist eS mit den, Thüringer Bankverein, ein Ableger der Berliner Bank, welchcS AbhängigkeitSverhältniß bereit- so arge Stürme zur Folge gehabt hat.' Letztere hatte sich das Recht deS Bezugs des größten Theils neuer Emissionen Vorbehalten und der bc- meldete Bankvertin emitlirt sechs Millionen Thaler (!) neuer Actien, wovon die eine Hälfte den Actionairen »I pari zur Verfügung steht, während der Rest mit einem Agio aufgelegt wird, dessen Reinertrag theilweise zur Bezahlung der Entschädigungssumme für das aufgegcbene Vor recht dienen soll. Gewiß etwa» ganz Neue- in diesem Fache. Woher der Tour- der Actien des Thüringer Bankvereins stammt, darüber zu grü beln wäre undankbar und unnütz. Jedenfalls eignet er sich sehr gut dazu, den Maßstab für die Entschädlgungsguotc zu bilden, ohne daß d«c Berliner Bank dabei — Schaden erleidet. Daß der Cour» der letzteren auf diesen Borwand b»l in die Höhe lancirt wird, verstcyt sich vvn selbst. — ES kann aber darum nicht wandern, wenn die Actien der nenen Berlin-Hamburger Bank mit 120 an der Börse eingesührt »erden. Erst
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