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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-01-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187601226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-01
- Tag1876-01-22
- Monat1876-01
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1876
- Autor
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Grschelut tSgUch früh 6»/, Uhr. Nchuttl», »ud LrpedM», JohamiiSgafle 33. LMmtwottlichcr Rrdattenr Gfr. Hüttner in Reudnitz» Sprechstunde d. Redaktion «»»Mag» »vn tl—ir Udr «-chmtnag« »VN 4 —b Utzr. Awuchme der für die uächst- Nummer bestimmten an Wochentagen bis hr Nachmittags. an Sonn- 'tAtz vfrsttagen früh bis '/»9 Uhr. H» druFtlialrn fül Zuf.-Ällllahme: Otto Klemm. UnivcrsitätSstr. 22, »M« Lösche. L^linstr. 21. patt, nm bis V.3 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Locrlgeschichlt, Handels- Md Geschäftsverkehr. Aaflakk 14,VÜV. -donaemrntoprrt» viertelt- 4'/, Mt.. incl. Bringettohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 M! Jede einzelne Nummer 30 P» Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung 36 Ml mit Postbrsörderung 45 Mk. Zoseralr 4zefp.BourgeoiSz. 20Pf Größere -Schriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarisch»: Satz nach höherem Tarif. Lrclamcii »n!cr dem ScdactioaoßrIS die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Skpetitiov zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zablnna pesvullinsrancla oder durch Postvorschuß. xs L2. Sonnabend dm 22. Januar. 1878. GM- Hm Wjäützen Beachtung. -MG Nufere Exprditiou ist rneco-n Sonntag den 23. Januar nur vormittags bis 1,9 Uhr geöffnet. T Bekanntmachung. Von hente ab beträgt bei der RcichSbavk der Ditcout 5 Procent, der Lombardzin-fuß K Procent. Berlin, den iS Januar 1876. Retch-ba»?»Dtreetort««. Nutzholz-Auction. AAwwtag de» Ja«««r ». «. sotten von vormittag- S Uhr an im Forstreviere U»»«e»ttz ans dem Mittelwale schlage in Adth. 11 ». o. ca. 56 eichene, 54 buchene. IS ahorne, 58 lüsterne, 32 erlene, 17 lindene, k eschene »nd 6 birkene >K,tzk1-tze, sowie 22 lüsterne, 2 erlene. 10 birkene Gchirrhölzer »nd 210 Hebedüiime nnler den on ,Ort nnd Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingnngen und der Üblichen Anzahlnng an de» Meist! ietenden verkanst werden. A»sa»»>»e»r«»ft: Ans dem Mittelwaldschlage hinter dem sogen. Dach-ba», an der Zweu- kaner Chaussee. Leipzig, trn ld Januar 1876 De- Rath» gorEDepntakio». Quittung und Dank. Die am 14. d. M. im alten StadUbeater znm Besten sür da» hiesige SiegeSdenkmal veran- stattete Aufführung de- TrauerspiklS von Herrn Prvfeffor vr. SchwEer hat er- ßÄ«v a« Ei»««b«re »nd »» Ausgabe SI4 so daH »etthi« als Retuertrag 24ö« an »vseren Denkmal«s»ud» überwiesen werden konnten. Allen, welche zu diesem erfreulichen Ergebnisse witgewirkt haben, namentlich dem Dichter und den darstellenden Damen »nd Herren, bringen wir hierdurch eben so wie den diese Vorstellung Be suchenden unseren aufrichtigsten Dank für ihre patriotische Beteiligung an unserem Unternehme« öffentlich dar. Leipzig, den 2l. Januar 1878. Da- Go«i1L zur Errichtung «ia«S Stegr-dr»k«ale-. vr. Koch. Bekanntmachung, de» gesetzwidrige» Besuch vo» Destillattoue» »»d Gchawkwtrthfchast seitens der A»rtb»ltd«»g-schLIer bete E- ist zu unserer Kenntniß gekommen, daß Kortbildung-schüler sofort nach beendigtem Schul unterricht Destillationen «nd Schankwirthschaften besuchen und in die letzteren truppweise einzu- dringen pfl'gen. ^ Wir sehen »rz- daber veranlaßt, den Inhaber» von Schankwirthschaften nud Destillationen die Bestimmnngen De- tz 135 der Urmenordnnng vom 22. Octlber 1840 in Erinnerung zu bringen, nach welchen diejenigen „Schankwirthe, welche Kindern, Schnlknabeu »nd Lehrlingen da- Ausuegen in Schavkstätten ander- al- in Begleitung erwachsener Personen, denen sie augehören, bei sich verstatteu, mit 5 bi« 20 Thalern Gelb- oder verhältnißmäßiger Gefängnißstrafe, edent. mit Entziehnng der Schankcovcesfion zu bestrafen stad." Zugleich weisen wir darauf hin. daß in tz. 47 der Au-sührnng-verorduung zu« neuen volkS- schulgrsetz vom 26. April 1873 den Schulbehörden das Recht Vorbehalten ist, den Besuch einzelner Vergnügung«orte auch den Sattlern der Fortbildungsschule gänzlich zu »ntersagen. An die Altern, die Principale, die Dienst» »nd Lehrherrrn aber richten wir hiermit da- drin» ende Ersuchen, alle ihnen zu Gebote stehenden Mittel anznwendev, daß die zum Besuche der Kort« ilduug-schule verpflichteten Knaben, Lehrlinge, Vnrschen rc. vom Betreten der Destillationen »nd Schankwirthschaften soviel al- möglich abgehalte» werden. Leipzig, am 18. Januar 1876. Der Math der Stadt Leipzig. vr Koch. Wlttsch, Refdr; Bekanntmachung. Da- Betrete« dtr -laseuvlatze «ud Aulage» außerhalb der Wege in den die innere Stadt umgebenden Promenaden, auf oem Radensteinplatze. dem Areale de» ehemaligen KanonenteicheS, dem Floßplatze und dem Platze am Eingänge der Walbstraße wird allen unbefugten Personen bet Geldstrafe bi- zu IV >4 »der entsprechender Haft hierwit verboten Leipzig, am 18. Januar 1876. De, Math be» Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Reichel. Bekanntmachung. In Gemäßheit de- tz. 1 der Instruction für die Au-sUhrung von Wafferrohrleituvgen «nd Waffettmlage» in Privatgrundstücken vom 7 Juli 1865 machen w«r hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Itzndolph Daniel Er»st Bro«»e, hier Tauchaer Straße Nr. 8K wohnhaft, zur Ueberuahme solcher Arbeiten bei un» sich angemeleet »nd den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewiesen hat. Leipzig, den 18. Januar 1876. De» Ruth der Stadt Leipzig. vr. Koch. Wangemann. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 21. Januar. Dem Reich«tag ist vom Reichtkauzleramt eine Vorlage zugegangen, in welcher der Kostenbeitrag für die Welt ausstellung zu Philadelphia um den Be trag von 201,200 erhöht wird. Diese mehr in Ansatz gebrachte Summe soll zur Errichtung eine» deutschen Pavillon dienen, welcher, außer den DienstlocaUläten sür die leutschen U»«stell»ug->Bevollmächtigten, den die Ausstellung besuchenden Deutschen geeignete Versammlung», räume bietet. Anträge auf Errichtung eine« solchen Pavillon waren bereit» im Laufe de» letzten Sommer- von den deutschen Bevoll mächtigten in Philadelphia gestellt, von der Au-- strllungS-Eommisfion in Berlin aber abgelehnt worden, um den Bedarf für die Ausstellung möglichst niedrig zu halten. Inzwischen sind die Anträge von Neuem ausgenommen »nd mit Gründen unterstützt wordeu, welche e» nicht rath sa« erscheinen ließen, in der ablehnenden Haltung pi beharren. E» wurde vor Allem darauf hin gewiesen, daß außer einer größeren Anzahl von minder bedeutenden Staaten namentlich England den Entschluß gefaßt habe, durch Herstellung eine« besovdereu Gebäude» ans dem AuSstcllung-platze seinen Ausstellern einen würdigen Bereinigung«- puuct z» schaffen. Wen» die deutsche Industrie al- ebenbürtige Mitbewerberin auf dem Welt märkte auftrrten solle, so sei eS»vabw«i-Uch. daß die vom Reiche geleitete nnd geförderte Ausstellung ihrer Erzeugnisse auch tu der äußeren Ausstattung nicht zurückstehe hinter den Ausstellungen der concnrrirenden Nationen. E« kommt ferner in Betracht, daß gerade in Philadelphia mehr al« ans allen früheren Ausstellungen die in den über seeischen Ländern zerstreuten Deutschen zusammen strömen und dankbar anerkennen »erden, wenn da- Baterland selbst dafür Sorge getragen hat, daß sie sich in bequemer Weise, an einer Stelle, die anch äußerlich da« nationale Gepräge trägt, zusammenfinren nnd die Beziehungen zur Heimath erneuern können Die amerikanische Ausstellung«, commifsion hat endlich ebenfalls den Worth zu rrkeuue« gegeben, welchen sie auf eine wiittige Repräsentation Deutschlard« in der hier fraglichen Richtung legt; sie hat den deutschen Bevollmäch tigten bereit« den geeigneten Platz für die Errich tung eine- Pavillon an einer hervorragenden Stelle in de« die Ausstellung umgebenden Parke unentgeltlich znr Verfügung gestellt. E« würde dort jedenfalls peinlich empfunden werden, wenn Deutschland die in dieser wie in anderen ve- ziehnnge» anßerordentlich entgegenkommende Hal- tnvg der Amerikaner dadnrch erwiderte, daß - «blehvte, von dem ihm zur Verfügung gestellten Platz« Gebrauch zu machen Einem verhällniß- mäßig so geringen Mehrbedarf« gegenüber muß da» Gewicht dieser Erwägungen durchschlagend «schein«. * Leipzig, 21. Januar. Jir dem HauShaltS- Etat veS veulschen Reiches für da« Jahr 1876 werden nachträglich noch 75,000 ^6 al« einmaliger Beitrag zu den Kosten der deutschen Be thel ligung an der in Brüssel statlfinvenven internationalen Ausstellung für Ge sundheitspflege und ReltungSwesen ge fordert. ES sollen davon namentlich bestrittrn werden die Kosten für die zeitweise nothwendige Vertretung der Interessen der Aussteller an Ort und Stelle, für die Entsendung technischer Hülfe behufs Installation der AusstellungSobjecte, für die Uebernahme erforderlicher besonderer Aussicht, ferner die Kosten für decorative Herrichtuagen nnd ähnliche damit zusammenhängende Au-gaben. * Leipzig, 21. Januar. Die Landtag»- Wahl im 5. städtischen Wahlbezirk hat, wie wir bereit- in der letzten Nummer «Mheilen konnten, den Sieg deS von der liberalen Partei aus gestellten Candidaten ergeben. Der Kampf in den einzelnen Orten ist ein sehr lebhafter ge wesen und e« war namentlich in mehreren von Staatsbeamten beeinfluß eu Städten, wie Dippol diswalde, Attenberg rc., in der letzten Stunde noch sehr energisch sür den konservativen Be- Werber, den Bürgermeister Webner, agitirt worden. Dem nicht minder kräftigen Zusammenhalten der Städte Glashütte, Geifiog, Frauenstein, Dohna, Bärenstem n. s. w. gelang e» indessen. jene An- strengunpen zu verritel« »ud den Bezirk der nalivnaltiberalen Partei zu erbalten. Einiger maßen überraschend ist die große Anzahl Stimmen, welche die Stadt Dippoldiswalde für den kon servativen Candidaten abgegeben hat. Der amts- hauptmannschaftliche Einfluß, welcher bereit« bei den Wahlen im Monat September im dortigen Landbezirk zu Tage trat, scheint auch dirsr« Mal sich mit Erfolg geltend gemacht zu haben. Dann sind e«, wie »nS bereit« vor einiger Zeit a»S dem Wahlkreis «tt- getheilt worden, namentlich auch wieder die leidigen Eisenbahn - Interessen gewesen, welche zur Bearbeitung der Wähler in mehreren Theilen de« Kreise« benützt wurden. Dippoldiswalde insbesondere wünscht aus da« Sehnlichste eine Eisenbahnverbindung mitDre-een, deshalb wählte seine Umg-genv im September den zur Erreichung diese« Wunsche- besonder« geeiznet erscheinenden Amlshauptmaun de- Bezirke«, »nd cS wurde gegenwärtig be» den Wähler« in Dippoldi-walde der Glaube verbreitet, die W hl de« national- liberalen Fabrikanten Großmann in Glashütte werde der angestrebten Eisenbahn-Verbindung sehr nachtheilig sein. Solche Erwägungen sollen auch in Aller berg und Rabenau maßgebend ge wesen sein Daß trotz allidem noch der nativ- ualliberale Bewerber den Sieg davon getragen, darf al- ein Beweis von der aufrichtig natio nalen und liberalen Gefinuuog der Mehrheit der Bewohner jener Lande-gegend angesehen werden. In Herrn Großmann erhält die Zweite Kammer ei« sehr tüchtige-, charakterseste- Mit glied, welche» namentlich bei Verathnng gewerb licher und industrieller Kragen seine Erfahrungen mit in die Wazschale legen wird. * irtpzrg, 21 Januar. Die vom 1. bi- 7. Febr. in Chemnitz, Zwickau, Plauen, Gera, Dresden, Leipzig und Weimar in Aussicht genommenen Richard. Wagner-Abende scheinen allgemein großes Interesse zu erwecken. Ein Hauptgrund liegt jedenfalls mit darin, daß die Besetzung eine so vorzügliche ist In Dresden war im vergan genen Jahr nächst Leipzig die Begeisterung am größten. Die Dresdner Nachrichten berichteten; „Frl. Schefzky »nd Herr Groß sangen vorrüglich, in dem großen Lenzduett hinreißend. Seit Tichat- scheck dem Einzigen ist Wagner hur nie wärmer und überzeugender gesungen worden, als in diesem seinem letzten Werke." Auch hier m Leipzig war die Begeisterung bei dem LiedeSduett eine große »nd deshalb ist die Scene auch wieder in da« Programm ausgenommen worden, vollständig neu für da« Publicum sind die Schlußscene der Walküre (der Feuerzauber) und die liebliche Scene der Rheintöchter au« der Götterdämmerung. Diese letztgenannte Scene ist ein reizendes, in sich abgeschlossene- Musikstück, e» ist dasselbe, welche» Richard Wagner i« vergangenen Sommer z» wiederholten Malen avkommendeu »»stivgutrten Personen dnrch die beiden Damen Lehmann »nd Lammert Vorsingen ließ. A« 7 Februar schließen diese Wagner-Loucerte i« Hoftheater zu Weimar, für welche sich der Großherzogliche Hof vorwie- geud iuteresfirt. — Um da- 25 jährige Lehrerjubiläum ihre» Schicksal-genoffen und Vorsitzenden de» hiesigen allgemeinenTanbstummen-Verein-Herrn F Rasch, der wohl an S verschiedenen Orlen al» Lehrer gewirkt hat, festlich z» begehen, versimmelten sich, wie verabredet, am Sonnlag, 16. d. M. Nach mittag- 4 Uhr die erwachsenen Tanbstummen beiderlei Geschlechtes im Gasthanse zum braunen Roß, woselbst auch zu ihrer angenehme» Ueber- rafchung die 4 vollstuuigen Lehrer de- hiesigen Taubstummen-Institute» eivtrafen. Nach einge nommenem Kassie auf hufeisenförmig gestellten Tischen, wo dem Jubilar Herrn Rasch »er Ehren platz in der Mitte angewiesen wurde, hielt der Vorsitzende der Taubstummen.Gesellschaft „Palme" Herr Schölzcl a« Herrn Rasch die AnerkennungS- avspracke für seine hohen Verdienste um die beiden Vereine nnd überreichte ihm angesichts der Anwesenden eine goldene Lncreohr. Der Be schenkte dankte dafür in herzlichster Weise, und seine Versicherung, daß da« Gedeihen der beiden Vereine immer seine Hauptsorqe sei und bleibe, befriedigte Alle in vollstem Maße. Telegraphische Beglückwünschungen au- Wien. Prag, Berlin »nd Nürnberg erhöhten diese Feier, und beim Festessen fehlten die üblichen Toaste natürlich nicht. Besonder« fand der Toast de» vollfinnigen Lehrer- Herr« Stvtzner auf da- herzliche Einvernehmen der Lehrer »nd der erwachsenen Tanbstnmmen lebhaften Beifall *Lklzylg, 2l. Januar. Die schöne Sitte, auch den Armen der Freude de- Weihnacht-feste» theil- hastig werden zu lassen, hat tu unserer Stadt namentlich in den letzten Jahren die erfreulichste Verbreitung gefunden, insofern eS sich nämlich um Sammlungen handelt, welche von Stamm gästen dieser oder jener Gasthäuser veranstalte! werden, um den Weihnachtstisch so reich al» mözlich auSzustatten. Auch gestern Abend fand wieder ein solch' pietätvoller Act «nd zwar im großen Saale de« Pantheon statt, dessen Stammgäste da« Ihrige gethan, «m einer Kindcr- schaar von etwa dreißig Köpfen eine nachträgliche Freude veranstalte« zu können Mitten im Saale stand die kleine Gesellschaft fröhlichen Antlitze- »m einen stattlichen Christbaum geschaart «nd vernahm mit andachtsvollen Mienen die Klänge de« allen herrlichen Weihnächteliede» und die schlich ten, freundlichen Worte de« Heren Frauendorf, die auch auf die anwesenden Erwachsenen ihren guten Eindruck nicht verfehlten Nunmehr wurden die reichlich «»«gefallenen Gaben, die anßer nützlichen «ud brauchbaren Kleidungsstücken. Schulsachen rc. auch in anderen gern gesehenen materiellen Ge nüssen bestanden, an die armen Kleinen vertheilt und znm Schluß von Herrn Frauendorf noch mal» d«S Wort ergriffen, >« auch dem eifrigen Förderer der so gelungenen Bestrebungen, de« allezeit gefälligen nnd entgegenkommenden Wirth de- Etablissimevt-, Herrn Römling, die wohl verdiente Anerkennung in Gestalt eine» vo» allen Anwesenden, Klein und Groß, freudig er widerten Hoch- darzubringcn. Nachdem sodann die Krnderscbaar, welche schon vorher an einem splendiden Mahle theilgenommen, mit ihrer geru- getragenen Last die Glätte verlassen, vereinigten sich d»e Veranstalter der Belcheerung zu einem geselligen Beisammensein, dessen Final« da- un vermeidliche Tänzchen bildete. —Im Cigarrengeschäft de» Herrn Boigt- ländcr am vormaligen PeterSlhvre liegt zu beliebiger Ansicht ein interessanter preußi scher Künstbalerschein au«. Denselben trug während de- furchtbaren Gemetzel« bei St. Brie und Billier«, am 2 December 1870, ein sächsischer Schütze vierfach zusammengeschlagen in der Brust tasche seiner Uniform, al« eine französische Chaffe- potkugel ihm Brust und Fünsihalcrschein durch, bohrte »nd zum Rücken wieder hinaus ging. Trotzdem daß er durch und durch geschossen worden, hat der Soldat nach langwieriger Cur seine Gesundheit wieder erlangt; der durchlöcherte, blutdrnetzte Fünsthalerschein aber ist »hm ein werlhe« Erinnerungszeichen geblieben, von dem er sich trotz deS damit sür ihn verbundenen Geld- Verluste» niemals trennen mag. Auf geschehene Anregung hat der von seiner so schweren Ver wundung wie dnrch ein Wunder Geheilte gestattet, duß der Fünfthalerscheiu im obengenannten Ge schäft. mit freundlicher Bewilligung dessen Inhaber», zur Ansicht Derjenigen au-gelegt werde, welche Freunde von dergleichen Cnriosiliiten sind.
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