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Dresdner Nachrichten : 19.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185803199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18580319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18580319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-19
- Monat1858-03
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.03.1858
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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 78. Freitag den 1». März 1838. Erscheint kägl. Morg. 7 Uhr. Inserate die Spaltzeile zu b Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntag- von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abon nement s Vierteljahr 1 Thlr., (60 Zeilen umntgeldl. Inserate); 2. Abonnement ä Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in'S Hau». Für auswärts durch die Post s Vierteljahr 19 Ngr. —Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: ZohanneS-Allee 6 u. Waisenhausstrafie 6 pt. Local- und Provimial-Nachrichteu. Dre-dcn, den 19 März. — Unsere Regierung hat nach der »A. A. Z." seit einiger Zeit Unterhandlungen mit den Elbuferstaaten an geknüpft, um gemeinsame Maßregeln zur Errichtung einer künstlichen Fischzucht für Lachse zu treffen. Der Lachs« fang war in früherer Zeit sehr beträchtlich für die Elbe. — Das Ministerium des Innern hat zum Besten armer kranker Inländer über 2 Kurhospitale zu Marien- bad, über 2 Stellen im Augustusstift zu Elster, und über einige aus der Sächs. Stiftung vom 26 Juli 1811 zu bezahlende Stellen im Johnschen Civilhospitale zu Lep- litz aus die Dauer der Kurzeit zu verfügen, auch Geldun terstützungen aus der zuletzt erwähnten Stiftung zum Ge brauche Böhmischer, oder (wenn der Kranke dem Meiß ner Kreise, oder dem Landkreise der Oberlausitz angehört) König!. Sächsischer Bäder zu vergeben und ist zugleich von dem Finanzministerium, wie von der Directwn der Leipzig-Dresdner Eisenbahn in den Stand gesetzt, den von ihm aus obigen Stiftungen unterstützten Kranken freie Fahrt in 3. Wagenklaffe auf sämmtlichen Staatseisenbah nen und auf der Leipzig Dresdner Eisenbahn zu vermit teln. Die Gesuche um obige Stellen oder Unterstützungen sind bis zum 10 April d. I. bei dem Ministerium des Innern anzubringcn. " — Gestern war der Tag, auf den ganz Dresden schon längst mit großer Spannung gewartet hatte, der große Enlscheidungstag in dem Proceffe gegen die Zeu- merschen Eheleute. Derselbe hatte die Aufmerksamkeit des Publikums um so mehr erregt, als man sich anfänglich in ganz exorbitanten Gerüchten über die Höhe der von ihnen widerrechtlicher Weise an sich gebrachten Beträge erging, nach einiger Zeit aber sich gegentheilige Nachrich ten darüber kund gaben, bis erst in jüngster Zeit es be kannt wurde, daß sich in der Untersuchung doch Einiges gegen sie ergeben habe, was eine höhere Freiheitsstrafe in Aussicht stelle. Und so war cs auch. Die Anklage lautete gegen den Wilhelm August Zeumer auf Betrug, eventuell Creditbetrug, auch Verleumdung; gegen dessen Ehefrau Auguste Erdmuthe Zeumer auf Anstiftung und Miturheberschaft der ihrem Ehemann zur Last fallenden Betrügereien, sowie gegen den Schneidergesellen Wilhelm August Robert Lecht auf nicht beendigten Versuch der Begünstigung der von Zeumer verübten Betrügereien, so wie auf vollendeten und versuchten Betrug. Den Vorsitz führte der als trefflicher Inquirent wohlanerkannte Herr Gerichtsrath Einert. Aus den die persönlichen Verhält nisse der Angeklagten betreffenden Fragen erfuhr man, daß Zeumer eigentlich gelernter Musikus sei, sich im I. 1849 mit seiner dermaligen, früher verwittwet gewesenen Ehe frau verheirathet, ein Weißwaarengeschäft etablirt und 3 Jahre darauf einen Bankerott gemacht habe, dessen betrü gerische Qualität ihn 6 Monate lang aufs Arbeitshaus brachte Nach seiner Rückkehr von Zwickau hatte er sich von seinem früheren Aufenthaltsorte Auerbach weggewen det und in Dresden ein ähnliches Geschäft gegründet. Hier hatte er jedoch vor mehrern Jahren ein Gelddarleih- geschäft angefangen, und dasselbe, vorzugsweise unterstützt durch die Rührigkeit seiner Ehefrau, so schwunghaft betrie ben, daß sich ihre Kundschaft von den niedrigsten bis in die höchsten Gesellschaftskreise erstreckte. Was den Techt anbelangt, so ist derselbe schon mehrmals wegen Diebstahls mit Gefängniß, auch vor einiger Zeit mit 5 Mon. Arbeits haus bestraft, welches Erkenntniß jedcch zur Zeit noch der Be- stätigung des Oberappellalionsgerichts unterliegt. Die Groß artigkeit der Wechselgeschäste, welche die Zeumerschen Eheleute betrieben, sowie die Art u. Weise, wie dieses geschah, soll ihnen zwar einen sehr erheblichen Gewinn, aber auch zuweilen Verluste durch schlechte Schuldner gebracht haben. Sie selbst lebten dabei sehr splendid, und manche Restaurants der Residenz werden ihren Zuspruch später schmerzlich ver mißt haben. Die Zeumerin hatte es im letzten Jahre so weit gebracht, daß sie ihre Geschäfte nur per Droschke abmachte, weshalb sie auch der immer mit Sehnsucht er wartete Liebling der Droschkenkutscher war. Unter solchen Umständen mochte nun im Laufe des vorigen Sommers entweder einige Ebbe in ihrem Geldbeutel eingetreten sein oder — ihr Absehen war auf sonst etwas gerichtet. Kurz, auf einmal war Zeumer verschwunden und kurze Zeit dar auf seine Frau auch. Es entstand ein Heidenhallo in der Stadt, da viele Leute durch sie verloren haben wollten, und man erzählte sich Grausen erregende Geschichten. Da sollten sie eine Putzmacherin um Tausende, dort Haus knechte, Mägde rc. um ihr sauer zusammengespartcs Lohn, dort wieder sehr namhafte Geldlrute um höchst bedeutende
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