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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.12.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041203022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904120302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904120302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-03
- Monat1904-12
- Jahr1904
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An limdiaunaci, aui der PrivatieileZciie W P»a ' !»e LtvaltiseZeile auiTeri ieile sc> L-ni al» iLinaeiaudt Zeile «> Pia Numinrrn „ach 2»»»- und »eicrtaaen r ivali'ae Grundjeiie so P'a. aut Lrivatieile av Lia. Liralüae Zeile m« Teriieitc und al» 6,iic>eia»dt W Vn. AuswNU'ge St„I- nae.e „ur acacn Borauobefchiuna. Äelkablütter werden n»t w Lich berechnet. tzeriilvrechanichluh! Ami I Nr. II und Ne. 2008. AuA I<ükn8ckei'fs5ökne ^ufrüZe allen?^nt MeMMlUWli MO LxsLisIitz^tz: -Ach e»L>. lstillmeii ksistixt «-mm., «eil-«. I-iil-Ikrliie Rr. 3:lS. Siiml: Neueste Drahtberichle. Hosnachrichten, Parlamentarischer Bierabend, GelichtSvcrhaiidltliiacn. .Tie Piccoloniini". Konzert von Milcha Elnia», Max Pauer, Trinilalischor. Sonnabcuv, ?Z. De;emdcr 1'.)04. Neueste Drahtmel-nngen vom 2. Dezbr. ülu«i Dcutsch-Sttdivestafrika. Berlin. Amtlich wird gemeldet- Am 29. November im Gefecht bei Lidsoiilcin, südöstlich von Hoachana gcsallcn: Leutnant Justus Gießelinann, geboren 28. Februar 1877 zu Wense, früher Infanterie-Regiment Nr. 29 sBrustschuß. "Nach Operation gestorben.j Verlvundet: Unteroffizier Richard Mees, früher Feldartillerie-Ncgrment Nr. 8 l Schuß in den rechten Oberschenkel und Gesas,!. "Reiter Wilhelm Herzog, früher Fnsanterie-Negiment Nr. 27 l Schuß in den linken Unterarm), Reiter August Potvelskus, frübcr Infanterie-Regiment Nr. 162 iBrustschuß), Reite/ Anton Pranseweltcr, früher Pionier- Bataillon Nr. 5 lHautschuf;), Reiter Friedrich Bachofer, früher Oragoncr-Neginlent Nr. 20 lSchuß linken Oberarm). Ter russisch javatiische Mica. Petersburg. Ter „Nussilchcn Tclegraphenagentur" wird ens Mukden von heute gcmcidet: Vier Eoturen "Nertschliisk- üofaken verfolgten die von zwei Pässen am 90. November oer- bränaten, Japaner, ^besetzten Snndnn nnd zerstörten den Tele graphen im Taitsc-Tale. 21 Getötete wurden ansgesammelt nnd 7 Oiesangene^gcmacht. Die Japaner befinden sich in ge- drü-ckter Stimmung. Fn Talny wurden ö Soldaten er schossen. die sich krank gestellt hatten, nm nicht zu kämpfen. Der Gegner bereitet anscheinend eine Bewegung ans Ziutsiiitin vor. London. Den „Times" wird aus Tokio vom t. d. M. gemeldet: Das japanische Herrenhaus hefchlog, dcr Änncc und der Flotte den Dank für deren ausgezeichnete Leistungen auszuwrcchen. Tanger. Die gestern spät abends vor Tanger eingc- trossenen schiffe sind ein russisches Koblenschiff und zwei Torpedoboote. Die letzteren, deren Namen noch unbekannt find, nehmen jetzt Kohlen ein. Berlin. sPr'w.-Tel.) Die B ö r s e n k o ur m i s j i o n des Reichstages beschäftigte sich mit § 67» des Gejetzcs. Vel den Eimvand des »ichterfolgten «Antrages ins Börlenregistet denienigen entziehen Null, die zur Zeit des GeichüftSabschlilsseS als Kausleute in das Handelsregister eingetragen sind, resp. die zu dieser Zeit oder früher berufsmäßig Börsengeschäfte be trieben oder eine Börse nicht nur vorübergehend besticht haben. "Nach längerer Debatte wurde ein Anlrag des Grasen Schwerin au, Einschiebung der Worte angenommen, das, die Ersülsimg »on dem Beklagten verweigert werden dürft deshalb, weil Zein Gegeiikontrabent nicht eingetragen war. Schließlich wurde der Wnze 8 67» mit dem Anträge des Grafen Schwerin mit N gegen 6 stimmen angenommen. Dafür stimmten die NationastiberReii, freisinnigen, Sozialdemokraten und Gras Schwerin: dagegen die übrigen Konservativen und die Zentrumsgügcordneten. — Tie Reichst agskommisjion zur Vorberatung der Vor lage betreffend Entlastung des Reichsgerichts hielt leuw ihre erste Sikung ab. In der Geiiercilbewrechuna sprach "ich Abg. Schmidt-Marburg lebhaft gegen Heransfttzung der Rc- visionsstiiume aus und empfahl die Eimührung einer modi- 'izierten Nichtigkeitsbeschwerde atlpreusiischen Stils. Abg. veme lSoz.j erklärte, das; nur eine Vermehrung der Senate der bestehenden Not abhelsen könnte. Abg. Svaüu. der iui wesemlichen mit der 'Regierungsvorlage einverstanden war, leiste mii. daß man beim Reichsgericht Lurch die Ueberlaslunq 'einer Mitglieder sich gezwungen gesehen habe, die Verteilung nach der Materie aufzugeben, und alle Sachen, in denen die Termine bis nach den Ferien 1996 Hinausgeichoben werden mußten, unter die weniger belasteten Scwate zu verteilen. Die Äeitcrberatung wurde auf den 6. Dezember vertagt. — Der Abg. M iin ch-Fcr b e r, der nationälliberale Vertreter des I. uberfränkischcn Rcichstags-Wahikreiies, hat sein Mandat n i e d e r g c l e g t. -- Tie P e t i t i o n s k o in m iision des Reichstags beriet heute Petitionen aui Acnderuug des Ge- 'eßcs über das Urheberrecht an Werken der Literatur und Kunst, auf Errichtung von Arbeit-Kammern, auf Errichtung staatlicher Arbeitsnachweise, aus "Aendcrung des Reichstags - Wahlgesetzes, des Süßstosfgesetzes, auf Neuordnung des. Schankkonzessions wesens, Aenderung des Gesetzes zur Bekämpfung des nniantcren Wettbewerbs usw. Zu bemerkenswerten Debatten darüber kam cs nicht. Berlin. sPriv.-Tel.) Die K a n al ko m m i, l i o n des Abgeordnetenhauses nahm heute die Bestimmungen m>. die bei der ersten Lesung in der Kommission der Regierungs vorlage hinzugenigt worden sinp. sic beziehen sich aui Verbesse rung der Londeskusturoerhältnisse, Pflicht des Staaies zum Schaven-Ersatz, Verjährungsfrist, Teilnahme der landwirtschaft lichen Organe, bei Ausstellung, Ausarbeitung und Ausführung der Pläne, Anschlußrecht an den Kanal, EnteignuugSrecht, Wasscrbeirat und "Ausbringung des Geldes. Die Beratung ging dann zur Linienführung, uns zwar zunächst zur Verbindung des Rheines mit dem Dortmund-Eins-Kanal über. Ter Nhein- Hcrnc-Kanal wurde mit M gegen 7, der Lippe-Kanal mir Ist gegen 11 Stimmen, die Ergänzungsbauten aus dem Doetmnnd-E.ns- Kanal einstimmig angenommen. Die Strecke Beveracn-Hannovcr führte zu einer längeren Debatte. Minister Budde leiste mit. daß Bremen sich verpflichtet habe, sich an den Talsperren mit einem Drittel zu beteiligen, alio zunächst mit 6.6 "Millionen Mark: unter Umständen werde Bremen bis zu 10 Millionen gehen. Außerdem will Bremen das Stauwerk bei Hameüngcn bauen uno sich an den Regnsternngsarbeiten unterhalb Minden be teiligen. Das Abschneiden des Kanals bei der Weser hält die Staatsregierung aus finanziellen Gründen wegen der Geranne- verbände, sowie aus wirtschaftlichen Gründen nn Znteresse der Entlastung der Eisenbahn für unmöglich. Auch Bremen will seine Beiträge nur leisten, wenn der Kanal bis Hannover gehn Die Kanalisierung der We'cr, die im Geietze vorge'ehen ist. fällt jetzt, da die Talsperren gebaut werden, svrft nur eine von dieien Anlagen ist zur Speisung des Kanals errorderstch. Aus den Erklärungen der Regierung ergibt sich, daß der Kanal gefallen ist, wenn er bloß bis zur Weier angenommen wird. Ein konser vativer "Antrag will das Stück von B.ückeburg bis Hannover entweder als Zweigkanal oder als Anschlußhanal bauen. Es wurde von die,er Leite der Ueberzcuguug Ausdruck gegeben, daß die Fonsetziing nach der Elbe wohl von Hannover,' nicht ober von der'Weser aus unausbleiblich sei. München. Am,!ick wird gemeldet: Zug 2-ltzl verlor zwischen Steinrain und Eggmühl von einer in Steinrain ge rissenen Laiiahvlzkoppel etliche Stämme, wodurch die Gleise iu beiden Richtungen gefährdet wurden. Der Reapcl- expreßzng wurde in Eggmühl.zurückgehalten, bis die Gleise unter sucht nnd betriebssicher gemeldet waren. Oldcnbnr g. In dem Beleidigungsvrozcs; des Ministers Ru Hst rat gegen den Redakteur Schweine rt beschloß der Ge richtshof. den Zeugen Kellner Meyer wegen Verdachts wissent lichen Meineids verhaften zu lasten. Wien. Der russische Botschafter Graf Kavuist ist heute mittag llhr infolge eines schlagansalles g e st o r b c n. London. Das „Reuterschc Bureau" meldet ->us Washington vom 1. d. M.: Die Tatsache, daß Rußland die Einladung zur 2. F r i c S en s ko n ie r e n z mit der bekannten Ein- ichränkung angenommen hat, wurde vom Staatsdepartement der Presse mit kolgeudein Zusatz mitgetcist: Da Rußland nur unter wichen Einschränkungen on der Konferenz ieilnimmr, und in "An betracht der Tatsache, daß verschiedene andere Mächte ihre Zu sage zur Einladung des Präsidenten Rooievelt -zurückzichen würden, falls Rußland nicht vertreten wäre, muß der Vorsthlag, den die russische Regierung machte, daß die Konferenz bis zum Schluß des Krieges vcr'cho'oen werden solle, notgedrungen die Vereinigten Staaten daran verhindern, augenblicklich weitere Schritte in dieser Angelegenpeit zu tun London. Ter „Standard" macht bekannt, daß der Plan bctr. eine N e u e i n st e l l u n g der .Flotte dis zu Neujahr zur Veröffentlichung reif sein wird. Die Heimatflotte wird be sonders verstärkt werden, und zwar so, daß sie die ganze Küsten- linic vom Firth Forti, bis nach Portland decken kann und die bedeutendste Schlochtsloste fein wird. Das Kanalgeichwadcr wird mit dem Kommando des iioroatlanliichcn Geschwaders ver- bundcn und das Bindeglied zwischen der tzcimatslorte nnd dem Miltelmeergeschwadcr sein.,Ferner werden sechs Krcuzcrgeschwad. e eingerichtet werden. Diese Flotten sollen sämtlich ,edcrzeit „uw Gebrauch bereit sichen und eine Rcserveswlie in den Henna . hä?en haben, die in weniger als <18 Stunden mobil gewacht we . den kann. London. Den „Times" wird aus Ottawa gemeldet: Tw Nemyork EeiUral-Ei'enbahn erwarb die Lokallinie Ottawa - Nclnhork. Die amcrikannche Gesell'chait erhält dadurch direkt.., Zutrctt zur Hauptstadt von Eanada. London. „Daily Mail" meldet aus St. Louis: Der Uebcrschuß der jetzt geschlossenen "A usstellung wird aui 260000 Lstr. geschützt, was eine Dividende von 6 Pro-,ent er gibt. 2m ganzen wurde die Ausstellung von 19 Millionen Personen besticht. Die Ausgaben betragen 10 Millionen Lsir. Ter Regicrnngsvorschuß von 2M000 Lstr. wurde zurüctgezahst. London. Wie dem „Rcutcrschen Bureau" aus Mexiko gemeldet wird, leisteten die Generäle Poriirio Dioz und Ranwn Eorril oar dem Senat uns oer Kammer den Eid als Präsident bczlv. Vizepräsident. , . , London. Dem „Renterschen Bureau" wird aus Blandfort in der Oranjekolonie von gestern gemeldet: Hier wurde ein B » r gh e r k o n g r c ß eröffnet, in dem die Nichtoerteilung der Entschädigung seitens der Reichsregicrnng, scrner Nntcrrtchls- schwierigkeiten und andere Streitfragen erörtert werden sollen. 119 Delegierte ans allen Teilen des Landes sind erschienen. B n e n o s-A v r e s sArgentinien).. Der erste Tag deS als Einspruch gegen das Verhalten der Polizei von Rosario beschlosse nen allgemeinen "Aus stand es ist mit Ausnahme von geringfügigen Zwischenfällen im ganzen Lande ruhig verlausen. 2n Bucnos-AyreS streiken viele Arbeiter, aber nur wenige Ge schälte sind gcichlosten. D-er össenlliche Dienst vollzieht sich regelmäßig. Die Arbeitenden werden durch Polizei geschützt, und Kavallerievatrouillen verhindern Ansammlungen , großer Menichcmnassen. Der Gouverneur von Santa Fö berichtete an den Präsidenten, daß in "Rosario vollkommene Ruhe herrscht. Dia Mehrzahl der Arbeiter arbeitet wie gewöhnlich. LertlicheS und Sächsisches. Dresden. 2. Dezember. -* Se. Majestät der K önrg wohnte heute vormittag 10 Uhr aui dem Alaunplatze der Vereidigung der Rekruten der Garnison Dresden bei. Nach seiner Rückkehr ins Residenzschloß emvfing er die Herren staatsminister zu Borträgen. —* Se. Majestät der K önia hat das Protektorat über den Dresdner Spar- und Banverein, e. G. m. b. H., übernommen. Die sämtlichen Häuser des Vereins haben aus diesem Anlaß für heute Fiaageuschmuck angelegt. —^ Ihre Majestät die Königin-Witwe hat sichZ-cute vormittag I I Uhr st Min. wegen Erkrankung deS Prinzen Fried rich van Hohenzollern nach München begeben. - * Heute mittag 1 Uhr verschied nach kurzem Kranken lager im 76. Lebensjahre Herr Obcrregierungsrat a. D. Ferd. Julius Hausmann. Die Beerdigung findet Sonntag nach mittaa ß^1 Uhr auf dem Annenftiedhofe an der Chemnitzer Stratzc statt. . , . -* Zn einem Parlamentar>,cheu Bierabend batte aestern abend cwi: Präsident der Zweiten Stände kammer. Herr Geh. Hosrat Dr. Mchnert, nach dem Städtüchen Ansitelstingspalastc eingeladcn. Wie immer,, wenn der liebenswürdige Inhaber des Präsidcntcnscfsels unserer Herren Stände seinen "Werberuf in offizieller nnd ,«offizieller Eigen schast ergehen läßt, war man gern und zahlreich gefolgt. Bald nach halb acht Uhr füllte sich der Empsangsiaal mit den im zwanglo'en Abcndzioil erichienencn Mitgliedern der Kammern, den Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden, der Beamtenschaft des Landhauses, der Preise ustv. Von den Staat-: Ministern hatten sich die Herren v. Metzfch, Dr. v. seydewitz. Dr. Rüger und Tr. Otto mit den Regierungskommissaren ein gesunden und vergaßen in der fröhlich plandernven Runde der Gaiie gern einmal des Tages mühsames Einerlei. Auch von früheren hervorragenden Mitarbeitern der Regierung und de» Landtages waren verschiedene Herren anwesend. Unter anderen bemerkte man die markanten Persönlichkeiten Wirst. Geb. Rai Kunst und WisseilschilfL. 's* Mitteilung aus dem Bureau der Königs. Hos- tbeater. In Beantwortung zahlreicher Ansragen teilt die Königl. Gcneraldirektion mit, daß noch im Laufe des Monats Dezember die Hinteren Reihen des 1. Parketts und samt- üche Reihen des 2. Parketts im Königl. Schauspielhaus höhergclcgt werden sollen. Diese Abänderung wird derart vorbereitet werden, daß die Höherlegung in einem Tage und einer Nacht bewerkstelligt werden kann und das Schauspielhaus nur on einem Tag geschlossen zu werden braucht. f* Königl. Hosschauspiel. Ein neuer Max in Schillers „Piccolomini" führte gestern abend die Kritik ins Neu- itädtcr Haus. Er hätte cS lieber nicht tun sollen: denn die Vor stellung stand sichtlich unter keinem guten Stern. Ter neue Pappenheimer Oberst, Herr Wiertl,, war nicht schuld daran: er war gut, wenn auch nicht außerordentlich. Den besten Ein druck hinterließ der Künstler im ersten Aufzuge: besonders bei der überaus temperamentvoll oorgetragenen Verteidigung Wallenstcins, die ihm einen dröhnenden Avvlaus bei os,encr Szene cintrug, sprach der echte Schiller,'che Schwung aus ihm. In der Liebesszene mit Thekla störte dagegen vorübergehend ein trockener Ton. Sehr wirksam war Herrn Wierstis stummes spiel in der großen Bankettszenc, die sonst leicht eine Klippe für den Darsteller des Max wird, der hier minuten lang ganz auf sich allein angewiesen ist und »och dazu immer in dem Vordergruno der äußeren Szene zu sieben hat. Alles in ollem weckte die gestrige Leistung jedenfalls die Hsssnung, daß Herr Wierth recht bald — es fehlt ihm noch immer an oertranter sicherheit in dem ihm fremden Ensemble — ci» Max werden wiro. der sich seinen Vorgängern in dieser Rolle, den Herren Miecke und Franz, würdig an die Seite stellt. — Noch eine Neu besetzung gab es gestern zu registrieren: Frl. serda spielte die Thekla. Warum das? Unsere ausgezeichnete Pcpvi Schalanter, unjere prächtige Rose Bernd in einer rein lyrischen Rolle, die ihrem robusten Talent, ihrer realistisch so wunderbar überzeu gende,, Charakterisiernugsgabe gar nicht genehm sein kann — das mußte stutzig machen. Daß eine so routinierte schanspie. lerin wie Frl. Serda an der Thekla darstellerisch nichts ver derben würde, ließ sich oorauSsehcn: sie hatte sogar einzelne sehr gute Momente und svielte den Schluß der überaus lebhaft applaudierten LiebeSfzene mit einer temperainentoollcn Herzlich keit, die ihrer Thetla recht gut zu Gesicht stand. Aber es war eben nicht die Schillersche Thesta, die Frl. serda gab; die poetische Verklärung, die duftige Zartheit fehlte der Fiaiir. die nur die denkbar leisesten Farben verträgt, wie sie allein Frl. Pölitz zu mischen versteht. Will inan » tont prix Neubesetzungen in Len „Piccolomini" vornehme», und zivar solche, die sich aus künst lerischen Rücksichten rechtfertigen lassen, ,o bittet die Kritik — „bei allem schuldigen Respekt" — um einen anderen "Äallcnstcin, einen anderen Qucstenberg, einen anderen Tcrzky usw., die Trä ger dieser Rollen bewiesen gerade gestern, daß ihre Leistungen gegen früher bedenklich verloren haben. Hier Wandei zu schaffen, ist eine dankbare Ausgabe ftir die maßgebenden Faktoren im kommenden Schillerjahr. FL. -f* Konzert Mischa Elmau. Zum vierten und letzten Male trat gestern abend im Bereinshause der kleine zwölfjährige Violinvirtnos Mischa Elman vor das Dresdner Publikum, um abermals sich «inen ehrlich verdienten Triumph zu erspielen. Man müßte früher on dieser stelle Gesagtes wortgetreu wieder holen, wollte man den Eirunden für diesen phänomenalen Erfolg des kleinen russischenZanbergeigcrsnachK<!heit:esgenügt sestzuslcll n, daß der synwathische kleine Mischa sich auch mit seinem dies maligen Programm nicht bloß als ein virtuosenhaster Tausend- künstlcr, wildern als ein echtes jugendliches Künstlcrbliit von Rasse und geradezu riitsellwster Verständnistiefe erwies M'ndelssokms großes dreisätziges Violinkonzert. Bachs berühmte Ehaeonne, ein Nocturne von .yubay. und das bekannte Paaani- niichc korpokuum mobile bildeten diesmal die programmäßigen Vorträge, denen am Schluß noch RubinsteinS „Melodie" und wohl auch noch weitere Zuflgben folgten. Wir wüßten dem hoch begabten Miniatnr-Paganini bei seinem Scheiden von Dresden keinen besseren Wunsch mit aus den Weg zu geben, als daß ihm einsichtsvolle Pflegebefohlene genügend Ruhe, Muße und Bildungsgelegenheit bieten möchten, um den in ihm ruhen- den göttlichen Funken außerordentlichen Talents zur heiligen Flamme hehrer Knnstlerschaft sich weiter entfachen zn lassen! Der mstwirkende Pianist Herr W. M o l de n ha u c r wußle auch diesmal iowohl durch seine aiiichmieaenden Bealeitmiaen. al» auch durch einige geschmackvoll durchaesührle ,'olislijche Darbie liingeu von Schumann i„Des Abends"), P. Iuon sHumoreskel und Ichiibert-Liszt l^oiiwo.-' sie Vst-nin?) die Ausmcrljamkeit ans sich zu lenke». ck* Klavierabend Mar Paner. Der von früherem Auftreten in Dresden her bereits in bester Erinnerung stehende Pianiu und Lehrer aui Kölner Konservatorium Max Pauer, der begabte Sohn des als Klavierspieler wie als Musikschrisistellcr gleicher maßen berühmt gewordenen Londoner Musikers Ernst Pauer, fesselte gestern abend im Muscnhaussaale eine zwar nicht allzu zahlreiche, aber dafür nin so dankbarere Hörcracmeinde durck: eine "Reihe erlesener vianistiicher Genüße. Ein Proaramm, das sich auS Bachs sogenanntem „Italienischen Konzert", der I-ckiir-Sonale 101 von Beethoven, der schiiinan»scheu „Kreisleriana" und oisivruchsvollercn Stücken vo» Mendelssohn in. a. Roiillo i'iipriai'io, op. 11) und Liszt l„kr>»>'ckiotioii >Io Vien claiiki In "olituckc?.") zniaiümensetzt. spricht schon an sich für die ernsten kiinstleriichen Bcstrebniiacn seines Interpreten. Daß aber im vorliegenden Falle sich zum ernsten streben auch ein hochkünstleriiches Vollbringen gesellte, das werden srcndiaen Herzens alle diejenigen bestätigen, die gestern sich an dem absolut jchlackeiifreien. von stetem KliiistveritänduiS und reifem musikali schen Empfinden getragenen Spiele Mar Bauers erfreuen, ja im besten Sinne des Wortes ergötzen konnlen. Welch eine plastische Klarheit, welch eine rhlsthmüche Festigkeit bei Bach, welch ein tiefgründiges Eingehen nnd Eindringen bis auf die in der Verborgenheit ruhenden schönhcitsoswnbarungcn eines titanenhaften Genius in der Beethooensonate iAdagio!), welch ein scineiiiofindendes Nachacstalten Schumanisiche» Romantik zaubers in der ickiwicriakeiisirotzeliden „Kreisleriana"! Man braucht den Pauerschcn Vorträgen nicht vis ans lzicmlich spätes Ende gefolgt zu w>n. um dennoch mit Sicherheit behaupten zn können, da» Max Pauer mit seinem durch einen wunder bar geienmeidigen und ausdruckssähiaen Anschlag ge- hobcnen spiel weit menr zn bieten vermag, als man gemeiniglich als künstlerische Ausbeute von Durch.
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