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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186609056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-09
- Tag1866-09-05
- Monat1866-09
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1866
- Autor
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 248. Mittwoch dm 5. September. 1886. Bekanntmachung. Die Entschädigung für da- vom 1V. bis mit 21. August d. I. allhier verpflegte und in der Alexanderstraße, Mer Amtshof, Auen-, Central-, Elster-, Färberstraße. Fleischerplatz, Frankfurter, Frege-, Gustav-Adolph-, Hain-, Leibnizstraße, Naundörfchen, an der Pleiße, Promenadenstraße, Ranstädter Steinweg und Waldstraße verquartiert gewesene 2. Bataillon vom I Pommerschen Landwehr - Regiment Nr. 2. kann in den nächsten 2 Tagen bei unS erhoben werden. Der dev Quartierzettel Borweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. DaS Quartier-Amt. Leipzig, den 4. September 1866. > Rose. Bekanntmachung. Die Erd- und Maurerarbeiten deS 1493 Ellen langen Stückes der südlichen Vorfluthschleuße zwischen dem sogen. Kuhstrang- waffer und dem Elsterducker sollen an einen Unternehmer vergeben werden. Diejenigen, welche diese Arbeiten zu übernehmen beabsichtigen, werden hierdurch aufgefordert, Profilzeichnung und Bedingungen auf dem RathSbauamte einzusehen und darnach ihre Forderungen bis zum 8. September d. I. Abends 6 Uhr versiegelt daselbst abzugeben. — Leipzig den 2. September 1866. DeS Raths Baudeputatton. Stadüheater. So ein erster Gang auf die Breter, welche die Welt bedeuten sollen, wie ihn Fräulein Anna Ehl auS Wien — den 3. Sep tember — hier wagte, trägt doch immer VerhängnißvolleS genug an sich, um der Persönlichkeit, die ihn thut, gleich von vornherein die rein menschliche Lheilnahme deS Publicum- zuzuwenden. Mit fühlendes Interesse ist eS dann zumeist, was m reichlich gespen detem Beifall laut wird, ander- auSgedrückt: die Theaterbesucher sind nie weniger Kritiker, als wenn ein Bühnen-Rekrut, eine Novize vor ihnen steht. Unter solchen Umständen ziemt eS sicher auch der Kritik von Profession, gelindere Saiten aufzuziehen und Rücksichten der Hu manität in allererster Reihe walten zu lassen. Welche Hoffnungen und Erwartungen — sei eS auch noch so schüchtern — setzt ein junger Mann, eine junge Dame nicht auf das heiß ersehnte, doch, kam die Zeit, so sehr gefürchtete erste Debüt! Und wenn wir nun, anlanaend Fräulein Ehl, unS in der Lage fühlen, keine von all diesen Hoffnungen ihr verkümmern zu muffen, nachdem wir sie wenigsten- bisher als Anna in MarschnerS Oper „Hans Heiliny" gesehen und gehört haben, so glaubt der geehrte Leser und die junge Dame wohl auch selber, daß wir gleichfalls guter Mensch genug sind, um jene Lage nur als eine wirklich angenehme zu empfinden. Mutter Natur hat nicht ungnädig gelächelt, als Anna Ehl in- Leben trat; freigebia legte sie ihr manch Schöne- in den Schoß, was da- irdische Dasein schmückt. Al- stattliche Erscheinung mit einem „Gretchen-Kopf" zeigte sich unS die Debutanttn, wenn schon da- Costum, zum wenigsten das zweite, bräutliche, vortheil- hafter hätte sein können; ihre Stimme ist ein wobltönender und, soviel wir bi- heute dementen, auch ziemlich kräftiger und aus giebiger Sopran; sie hat ferner fast ganz rein gesungen und, zwar mit viel erklärlicher Befangenheit, jedenfalls aber doch auch schon mit so manchen Spuren richttgen InstincteS und glücklichen Dar- stelluug-talenleS gespielt. Den Dialect zu bannen, muß fie nun an einer norddeutschen Bühne besonder- bestrebt sein. Ueberhaupt wird Fräulein Ehl in den verschiedensten Hinsichten noch fleißig und eifrig zu lernen haben — da- versteht sich von selbst. Wir hatten sie indeß für so unzweifelhaft begabt, daß ihre künstlerische Entwickelung unS außer Frage steht, wodurch sich denn wohl auch das hiesige Engagement dieser jugendlichen und jetzt noch unreifen GesangSkraft rechtfertigt. Wahrhaft überrascht und erfreut hat uns, waS Herr Thelen in der Titelrolle bot. Wir glauben ihn nach dieser hervorragen den Leistung für die Marschnerschen Partien speciell befähigt und sind gespannt darauf, ihn im Winter vielleicht auch al- Templer und Vampyr zu hören. Nur einige Stellen hätten noch feinerer gesanglicher, wie dramatischer Ausarbeitung bedurft, und zuversicht- lA darf man wohl erwarten, daß fie dieselbe erhallen werden; nn Ganzen genommen gab Herr Thelen eine in Erscheinung, wie Stimme gleich impomrende, effektvoll angelegte und durchgeführte, von Leidenschaft und Feuer erfüllte Gestaltung, der nicht da- dä monische, hier und da nur das melancholische Element etwa- ab ging, welche- wir in HanS Helling jedoch auch nicht vermissen wollen. ES also nachträglich noch hineinzutraaen, mag der wackere Künstler sich angelegen sein lassen. Herr Thelen, wie Frl. Ehl wurden lebhaften Beifall- und mehrfachen Hervorruf- theilhaft, Ersterer natürlich »ach noch höherem Verdienst. An beiderlei Gunstbezeigungen participirten ferner Frl. Blaczek, die treffliche „Königin der Erdgeister", Herr Rebling, der heute viel besser al- früher diSponirte „Lerbfchütz", Frau Günth er-Bach mann al- brave Mutter Gertrud, so wie Herr Becker al- dörflicher waitro äe xlrüsir. vr. Emil Kneschke. verschiedenes. § Leipzig, 4. September. Im vorigen Monat haben das hiesige Bürgerrecht 41 Personen — 35 In- und 6 Ausländer — erhalten und zwar: 1 Buchbinder, 1 Buchhändler, 2 Delicateffenhändler (inel. 1 Ausländer), 1 Handelsgärtner, 1 Handlungsagent, ein Handlung-Prokurist, 10 Hausbesitzer, 1 italienischer Waaren- yändler, 5 Kaufleute (inel. 2 Ausländer), 2 Kohlenhändler (inel. 1 Ausländer), 1 Oekonom, 3 Productenhandler, ein Schmied (Ausländer), 1 Seiler, 2 Steindruckereibesitzer, ein Töpfer, 6 Viktualienhändler (inel. 1 Ausländer), und ein Ziegeleibesitzer. 46 Personen — 40 In- und 6 Ausländer — haben um Er- theilung des Bürgerrecht- nachgesucht und 32 Personen — nur Inländer — sind unter die hiesigen Schutzverwandten ausgenommen worden. * Leipzig, 4. September. Nach den neuesten Nachrichten find die Friedensunterhandlungen mit Meiningen von Preußen abgebrochen worden. Sie sollen erst wieder ausgenommen werden, wenn die Uebertragung der Regierung von Meiningen auf den Erbprinzen stattgefunden haben wird. Dagegen ist der Frieden zwischen Preußen und Hessen-Darmstadt gestern abgeschloffen worden. * Leipzig, 4. September. Da die Cholera in unserer Stadt und Umgegend eine erheblichere Ausbreitung zeigt, so for dert Herr Geh. Medicinalrath vr. Wunderlich die Praktikanten der Klinik auf, sich bei dem ärztlichen Dienste zu beiheiligen und sich deshalb baldigst hier einzustellen. * Leipzig, 4. September. (Dringende Bitte an die Herren Aerzte.) Unter den Mitteln, zu denen bis zum Ein treffen de- Arzte- die Umgebungen eine- von der Cholera Be fallenen greifen sollen, um keine Zell zu seiner Rettung zu ver lieren, ist der innerliche Gebrauch de- rohen Eise- — so viel dem Einsender diese- bekannt ist — nicht genannt. Nun wurde demselben aber au- Halle, wo die Cholera bekanntlich noch heftiger gewüthet al- hier, von glaubwürdigster Seite und unter Anführung genauer Detail- berichtet, daß dort durch den unausgesetzten Genuß rohen
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