Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 29.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188001290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18800129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18800129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-29
- Monat1880-01
- Jahr1880
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.01.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Donnerstag. Nr. 13. 29. Januar 1880. Weißerch-Zeitung. Amts-Matt für die Königliche Amtsfiauptrnannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königüchen Amtsgerichte und die Stadträtfie zu Dippoldiswalde und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. sür die Spaltcn-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Taaesgefchichte. Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonntag Nachts gegen 2 Uhr kehrte der frühere Gasthofsbesitzer Hr. Kretzsch- mar in Oberhäslich, jetzt Gutsbesitzerdaselbst, mit seiner Frau von einem hier stattgefundenen Concert heim; sie sahen Licht in der Wohnstube, fanden dieselbe aber beim Eintritt finster. Ein bald vernommenes Geräusch in einen« ange bauten Schuppen veranlaßte Hrn. Kretzschmar zum Durch suchen desselben, und mit Hilfe einiger, durch die Frau herbei geholter Nachbarn gelang es auch, einen im Stroh versteckten Mann herauszuholen, der als der Hausbesitzer Aehlig aus Berreuth, der ganz kurze Zeit bei Hrn. Kretzschmar als Knecht gedient hatte, erkannt wurde. Wie man nun fand, hatte derselbe zwei Fenster der Wohnstube eingedrückt, die Schub kästen eines Secretärs durchwühlt — wie er selbst sagte, um Geld zu finden, — hatte auch gegessen und war am weiteren Beginnen zum Stehlen durch die Ankunft Hrn. Kretzschmar's gestört worden. Er ward gefesselt, die Nacht hindurch bewacht und am Montag früh dem hiesigen königl. Amtsgericht zur Untersuchung und Bestrafung übergeben. Aehlig steht noch in den 20er Jahren und ist bisher noch nicht bestraft. Dippoldiswalde. Die am Sonntage hier abgehaltene General-Versammlung des hiesigen Kreisvereins der Innern Mission verlief in anregender Weise. Der warmen Begrüßung Seiten des Vorsitzenden und dem immer hin günstigen Rechenschaftsbericht Seiten des Herrn Cassirers schloß sich der Vortrag des Vereins-Geistlichen an, welcher in weiten und großen Zügen die Arbeiten der weiblichen Diakonie an Kindern, Frauen, Verlaßenen, Verwahrlosten, Gefallenen und Kranken mit Hinblick auf das Haus der Barmherzigkeit („Bethesda") am rechten Ufer der Elbe in der Niederlößnitz schilderte, während im Bilde der Diakonen oder Brüder-Anstalt in Niedergorbitz links der Elbe die Arbeit in den Rettungshäusern und zur Heranbildung von Pflegern und Leitern, in rettenden oder pflegenden Anstalten vorgeführt wurde. Die Innigkeit und Geistigkeit des Vor trages ebenso, als der Einblick in die hingebende Barmherzig keit der Helfenden und in die oft grauenhafte Tiefe der Verwahrlosten und Gefallenen, konnte eines ernsten und für die Sache erwärmenden Eindrucks nicht verfehlen. Der dar nach gemachte Vorschlag des Directoriums: neben der Wan der-Bibliothek und der Colportage guter Schriften — welche zwei Thätigkeiten jetzt in unserm Kreise gepflegt werden — auch eine gemeinsame Arbeit an Unterbringung kränklicher oder kranker Kinder in einem Bade- und Pflegeort in den fünf Sommermonaten zu setzen und sich dieserhalb vielleicht an benachbarte Kreisvereine oder an die ganze, jetzt erweiterte Ephorie zu wenden und die Diöcesanversammlung für eine solche gemeinsame Bestrebung zu gewinnen — fand durch mehrere Sprecher Empfehlung und sichtlich allgemeine Zu stimmung. Anerkannt wurde außerdem, daß manche zum Gebiete der Inneren Mission gehörige oder ihm verwandte Thätigkeiten in hiesiger Stadt bereits Pflege finden. Ein tritt neuer Mitglieder, sowie eine reichliche Collecte, warm der nächste Erfolg der Versammlung, welche gewiß Manchem die liebenswürdige Theilnahme an der schönen Sache nahe gebracht hat. — Am 27. Januar wurde in unser Nedactionslocal ein kleiner Schmetterling gebracht (vasxediru xuäibunäu, Buchen- oder Wallnußspinner), der am Mittag genannten Tages in der Eichleithe gefangen worden war. Wahrschein lich hat die Puppe desselben an einem der Sonne recht zu gänglichen Orte gehangen, so daß bei dem schönen warmen Sonnenschein der beiden letzten Tage der Schmetterling sich um einige Monate verrechnet hat. Dresden. Im Landtage hat die 2. Kammer am Dienstag den Entwurf eines Gesetzes über das Amts kleid der Rechtsanwälte berathen; derselbe wurde an die Gesetzgebungsdeputation verwiesen. — In feierlichster Weise erfolgte am Dienstag Vor mittag das Begräbniß des verstorbenen Commandanten der Haupt- und Residenzstadt Dresden, Generallieutenants B. v. Miltitz. Auch Se. Maj. der König und Prinz Georg nahmen daran Theil. Berlin. Fürst Bismarck ist nebst Gemahlin am Montag Abend von Varzin wieder in Berlin eingetroffen. — Der deutsche Kronprinz hat sich am 28. Januar zu seiner Familie nach Italien zurückbegeben. Er wird vor dem 10. März, dem Geburtstage der Königin Louise, deren Denkmal an demselben Tage im Berliner Thiergarten ent hüllt werden soll, wieder eintreffen, während die Kronprin zessin mit ihren Kindern noch längere Zeit in Italien bleiben wird. — Die Eisenbahn-Commission des preußischen Abge ordnetenhauses hat den Ankauf der Potsdamer Bahn mit allen gegen 2 Stiinmen genehmigt. Oesterreich. Die Wiener Blätter besprechen die deutsche Militärvorlage sehr eingehend. Man sieht darin ein Symptom dafür, daß der Friede Europa's denn doch nicht so gesichert sei, wie noch vor Kurzem aus Berlin officiös versichert wurde; für Oesterreich fürchten die Blätter daraus neue Anlässe zur Vermehrung der Wehrkraft und eine endlose Ueberwucherung des Militär-Etats, welcher schließlich allen Volkswohlstand und friedlichen Erwerb ver schlingen werde.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview