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Dresdner neueste Nachrichten : 07.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191102072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-07
- Monat1911-02
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.02.1911
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M« U« m« Dienst« 7 Februar 1911 rksdnerNeuefteNakhkikhteit kkiqe KDIPUOIDCUG koste! lür Dresden undVokortc Nssklwk aus-vom- 80 Pf» it« das Ausland 40 Pf, I»««»»-«p tust. Die swellvalttgesieklamezetle fiikDkesdeq tszuwkvunq I Mk« für aus«-sitt« l» Mk. M« Moder« um» »so Jabktsttmfssen Nasen! aach Tat-if. Shikikes how» z» VI. Jnsekate von saswskts werden nur qcqen s«»»»,»«htung cuIskIVMM·II- Für das Erlchclnen an Traum« Tagen und Plätzen wird nich; satt-knickt. Tele ds»»«,«g»igqoe sonJvlemlen Instit-frag. untre Diesem» I« «,z-värttgenflnnqbmekteltekv sowie samtltcheslnnonceik tssspzpnku im Jn- und Ausland nehmen Jnferqte z« M Originals-reifen nnd skabqwen an. »Diese Nummer umfaßt 16 Seite . R im« is us« «« ALTE-staates SciZZ u. «« «« Vekechtigte Interessen. D» Dresdner Landgerichtsdirektor Sthickert kürzlich am Schlusse des großen Minenschwindeli MM in dem er d-en Vor-sitz führte. die Presse »«sqkdert, sie möge vor« der Ausbeutung des Hsitnms durch gemeingsefährliclye Schwindler ~an Msksknsteu Stelle der Zeitung warmen( Diese www» wäre iiberfltissitd wenn es der deutschen »» durch die Rechtsorechung nicht so außerordent ·kschkvcrt, ia oft, wenn sie sich nicht geradezu »« empfindlicher Strafe aussetzen will, u n m ög - Wxkxmkht wäre, sich der Interessen der Allgemein -«;»zuitel)iticn. Zwar besagt § 193 im M. Abschnitt zgkk«sgcsetzbttchs, dser von Beleidiaungen handelt: sdelnde Urteile itber wissenschaftliche, kiinstlerisclie » gewerbliche Leistungen, Ingleichen Sl-euß·erung·en, z« zur Ausfuiiriiiig oder Verteidigung von W« oder zur Wahrnehmung berechtig nJnteresien gemacht werden . . ~ sinsd nur Hskrn strasban als das Vorhandensein einer Ve- Mxxng aus der Form der Llcnsieritng oder aus xkliniicändetn unter welchen sie geschah, hervorgeht« »« sollte uun annehmen, das; der Presse überall »» sie, um die Allgetneiiiheit nor Schaden zu becs W. in der Form nicht beleidigenide und sachlich« kkchsfertiate Urteile über »getverbliche Leistungen« rissen-sticht, die »Wahrnehntung berechtigter Inter «x« zugestanden werden müßte. Das ist aber gkskswegs der Fall. Das Neichsgcriclti hat viel- Özkutaegeti den klaren Libsiclstieti des Gesetzgebers, sslsindend für die ist-richte entschieden. das; sieh die xksse nur dann aus die ~Wahrniehtnutig berechtigter unreifen« berufen kann, wenn der Redakteur tu kvou ihm redigierten Zeitung feine eigenen, ctiiinlichcn Interessen wahrnimmt Da dies kein iair arbeitender Redakteur wohl kaum ie als tun wird oder doch nur in den seltensten Aus «hmkfällen, wo sich einmal seine ciaenen Inter icn mit den öffentlichen vollständig decken, so ist igssür die Presse so mit wie ausgeschaltet. Es ist zukommen, daß derbansdelsredgkteur eines großen kntichen Blatt-es, dessen Uneigcnnützigteit außer kqge steht, weg-en einer in einwansdfreier Form er lglen Warnung vor einem Aktienunternehmen- das nur tatsächlich elend zusammengsebrochen ist, zu in« lehr empfindlichen Strafe verurteilt worden ist. plkije Erfahrungen können natürlich die deutschen cdatteure nicht reizen, die an ssch sehr löbliche Mah ung des Dresdner Vorsitzenden zu befolgen nnd order sclnviudelhasteii Ausbesutuiig des Publikums site: aelciensteii Stelle der Zeitung zu warum( Denn in den uieisten isptiilleu müßten sie gewärtigen, nß der von ihnen cntlarvte Schwindler sie wegen Beleidigung verklagt und das Gericht iie nach der luilanten Rechtiprechung des Reichsaericiits u nter iblnrechung der »berechtigten Inter essen« neun-teilt. Das ist schon ietzt nicht gerade instinktiv, wird aber noch weit unangenehmer und empfindlicher werden nach der Verschärfung des Be leldlqungsoaragvavhcm wie iie die dem Reichstage vorliegende Novelle zum Strafgesetzbuch enthält, eilst wenn der exorbitante Beschluß zweiter Lesung ladet dritten wieder unngestoßsen oder doch erheblich Ldert werden sollte. Ihn use-u Ja Dresden and Verones- asonqiuch II M» m Quart« 1.80 Mk. freisten-« dukch unsre Provinz-Filum: monatllts cs Pf» pro Otto-tat MS Mk. frei days. M« det- Bette-se »Ist-fixierte Ist-eile« oder tu« der seit-ge »Du-einst «· »Flieqesde stät-ei« Ie is Pl. pro Maus! steht. Isoltbezstg ca Dcsttiktslaad und den deutscher! Antonius: Nutz, A mit ·slltsftt.Neucfte· stammt. s( M« sc· Drum. 252 Mk. , B ohne Jllusir. Betlaqk , 09 . · · Los « - . . .. «. As: Ossss«·«s.-!!-.g.«3ss- - . ...- gnug. A am ·Jlusu"."s"l·de««es"tF-"sdhHdlt.·lsiskb-kiks"passiert. Ue Or. Wiss. i! ehrt-Naht. Beilage . 142 . - . 425 · Poet« des( Auslande ver Mensch. It. Wort» l Mk. sitz-Raum. I0 11. Aktion. Herr Beet o. Vernimm, Heer n. Ko. mag selbst fest davon tiherseugt sein. daß er mit seinen Warnunaen das Aaoitol reitet. und Beet-Brutus iß ein ehrenwerter Mann. Aber in den ständen der konservativen Partei ist die ieviae Aktion keine finan zielle Nc«ratlastai, sondern eine politische Machts nrobe, ote sie brutaler und gefährlicher nicht ne« dacht werden kann. Sachtiih ist Ia sowohl gegen die .C«rwiiaunaen« der Betdmanrvdollweafchen Reute rung. wie aeaen die konfervative Jnteroellation von sachverftändiger Seite so ziemlich schon allcö Wichtige und Vernünftiae gefaat worden. Wenn Herr von Gcvinneh der ia feine Meinung seinerzeit im preußischen berrenhaus so eneraisch vertreten hat. und die andern Leiter der grofsen Bankinstitute ietzt nieht vor einem tihermäfkiqeii Abflasfe deutithen Kapi tals nach dem Auslande zittern, dann dürfte die konservative iksraktion des Reichstagz wenn sie wirk lich wirtschaftliche Gründe für ihr Vorgehen hätte. aanz ruhig schlafen. Der Rückgang der deutichen Anleihen hat natürlich viel tiefere und allgemeinere Gründe als die Konkurrenz ausländischer Pavierr. Der Handel mit fremden Werten an unsern Börsen ist nicht nur keine nationale Gefahr, sondern hat eine ganze Reihe nationale-r Vorteile iui Gefolge. Er bedeutet insbesondere unsre beste Reserve für Kriegs- und Krisenzciteiu Die Einführung dek Chieago-St.-Patil-Eisenbahn-Slktien, eines durchaus guten Wertvapiereä ist von allaemettren Gesichts punkten aus betrachtet eiaentlich eine belanalose Sache, nnd es ist geradezu lischerlicih hier den staat lichen Schlagbaum herunterzulassem Aber das alles prcdiat man tauben Ohren da, wo ein politisches Vor« nrteil die Klinke der Gesetzgebung triumvhiercud in der Faust hält. Ehe hier nicht politisch Wandel geschaffen wird, acht die Sonne der wirtschaftlichen unt? dank« wirklich nationalen Einsicht und Vernunft n tau . unabhängige Taaegzkituuu Größte Verbreitung in Sachsen. I Es wäre daber drtnaend zu wünschen, das; min deftens einer der beiden Anträge, den die Abgeord neten Dr. Müller lMeiningens, Gnßlinm Bausztnann iWürttembergf und Traeger mit Unterstützung der andern Mitglieder der Fortfchrittlicben Volkspartei zur dritten Lesung des Entwurfs eines Gefevez be- Wreffend Aenderung des Strafgefebbuebs eingebracht haben, sur Annahme gelangt. Sie beantragen in erster Linie. dem § los folgende Fassung zu geben: «Tatfiichliche Urteile über wiifenschaftlichr. künst lerischh gewerbliche Leistungen, ferner Aeußeriingem welche zur Ausführung oder Verteidigung von Rechten oder zur Wabrnebnncna berechtigter Inter essen, insbesondere auch öffentlicher Interessen auf politifcsetn oder reli giösen: Gebiete gemacht werden, sowie . .. wahrheitögetreue Berichte über öffent liche Geriebtsverltandlungem an deren Wiedergabe der Mitteilende ein be rechtiqtes Interesse bat, und ähnliche Fälle sind nur insofern ftrgfbar« usw. wie oben» Für dciiFall der Ablehnung dieses Antrages scblaneni sie vor, dein § 193 folgenden Zusatz zu geben: ~Eine« Beleidigung, die öffentlich oder durch Verbreitung von Schriften, Abbildungen oder Dnrftellutigen ge schieht, ist siraffreb wenn sse im öffentlichen Interesse erfolgt und wenn d-er Täter bei sorg fältiger Prüfung der Tatsache» binreichenden Grund hatte, sie für wahr zu halten» Wir unserseits würden sogar diesem zweiten An: trage den Vorzuggebeiy da uns die im ersten Antrage vorgesehene Beschränkung der öffentlichen Interessen aus das« politische und religiöse Gebiet ungerechtfertigt erscheint. Es miissen vielmehr auch öffentliche Inter essen aus andern, namentlich auch materiellen Ge bieten von der Presse strassrei wahrgenommen werden dürfen, und deshalb erscheint die allgemein gehaltene Fassung im zweiten Antrage besser. Allerdiiigg ist zu fürchten, daß weder der eine noch der andre An trag Aussicht hat, im Reichstage angenommen zu werden. Von den Konservativen, von denen (unter jgsiihrriiig des Landrichters Dr. Wagner aus Dres den, eines Fiollegen des Landgerichtödirektors Schickertii die maßlose Berschiirfung des Beleidi gungsparagrauhen zuungunften der Presse ausge gangen war, ist da nichts zu erwarten. Das Zentrum hat zwar mitnnter schöne Worte fiir die Bedeutung der Presse übrig, läßt es aber meist dabei bewenden, so fern eösich nichtumJntcressen handelt, die ausschließlich die Zentrnmspresse betreffen. Was von den Konser vativen gilt, trifft wohl auch auf die übrigen Parteien der Rechten zu, und auch unter den Nationalliberalenx gibt es manche, die der Presse nicht sehr grtin sinds So ist kaum aus eine Mehrheit für einen der Antriige zu rechnen- Sollte aber wider Erwarten einer von beiden im Reichstage doch angenommen werden, so dürften die verbiindeten R cgie ru ngen Schwierig keiten machen. Zwar bat eben erst der Reichskanzler in feinem Schreiben an den neu begründeten Reichs verband der deutschen Presse rühmend die ~auszerordentl ithe Entwicklung des deutschen Beitungdwescnd« her vorgehoben und sich auch sonst recht freundlich ge äußert. Aber von dieser platonischen Liebeöertlärung bis zu Taten ist wohl auch bei ihn; in diesem Falle ein weiter Weg. Die Presse hat bei unsern Male-l senden noch weniger als bei unsrer Retbtsorechung Reduktion und Hauptgefchäftöstelle Ferdknaudstraße O. Feknfpteebert Reduktion Nr. ANY. Etext-Linn Nr. 457M Veklaa Nr. 542 aus eine Würdigung ihrer Ausgaben und ihres Wesens zu rechnen und wird wol-l noch lange unter den gegen sie lxerrschenden Vor-urteilen zu leiden haben. Die deutsche Presse wird sich allerdings schon mit der Zeit, einer Welt von Widetsiånden zum Trow die ihr ge biihrende Stellung zu erobern wissen. Vorläufig allerdings muß sie sich nach den ihr ungünstigen Ver hältnissen richten« kehr zum Schaden der Allgemeindeih deren Jnieressen infolgedessen nlchi immer die ge dührende Berücksichtigung finden können. Das Geheimnis net Jntecvellatioci Or. Berlin. h. Februar. Auf der Tagesordnung der Montagssitzung des Reich-staats steht die conservative Jntervellatioii gegen die Jleberschwetninung des deutscher! Geld marktes mit fremden Wertpapieren und den über miißigen Abfinß deutscher! Kapitals nach dem Aus lande« Eine führende Persönlichkeit der Berliner ikinanz und ein allererfter Kenner des Kapital marktes stellt mir zu tiäherem Verständnis der An gelegenheit folgende interesianten Anficlllüsfe zur Verfügung. i Das; es fich hier nicht um eine tvirtschaftliche Aktion, sondern um eine politische handelt. das begreift nur, wer ihre Vorgeschichte kennt. Zu diesem Zwecke müssen wir ein kleines G e h ei m n i s stierratein das von den Beteiligten streng gehütet swurde: Der Vertreter der Berliner Bankfirma »Liernheim, Beet u. Ko» Herr Ver r, ein sehr acht ,barer Mann, der aber so seine eigenen merkwürdigen linanzansichten hat, begibt sich eines Tages ins Fsoner des Reilhötages, um das »Vaterland zu retten( Er liisit sich bei dein WirkL Geh. Ober regierungsrat Fideikommißbesitier nnd Abgeordneten Freiherrn v. Ga mp- Masse: un e n melden und erinnert ihn an fein lGamvsi Auftreten in den Bank enaueteverhandluiigerk Dieser bekannte Vertreter der Reichsvartei war nämlich, nachdem man ihm die» schier unglaublichen Fehler der offiziellen Emissionsk statiftik nachgewiesen hatte, hartnäckig dabei geblieben, das; der deutsche Markt mit ausländischen Werten hoffnungslos überschwemmt sei und daß man dar iibcr nicht so ohne weiteres himveggehen dürfe. tDiefe Emissionkiftatistik wird bei den Reichstaasvers handlungen noch eine besondere Rolle fpielen.i Frei herr v. Gamv ift über diese mahnende Stimme aus Finanzkreifen natiirlich hocherfreut, und man begibt» sich zu Staatssekretär Wermutb- um diesem die ganze »Furchtbarkeit« der Lage, insbesondere aber die drückende Wirkung der Spekulation in fremden Werten auf den Kurs der deutfchen Anleihen in den schwärzesten Farben zu schildern. Auch der Ren trunssabgeordnete M ü l le r - F u l d a foll hinzuge zogen worden sein. Die Frucht der sionferenzen war jene auffehenerregende Noli-c der »Nvrdd. Alla. Btg.« am vergangenen Piontatn die zuständiae Stelle beabsichtige anliifzlikh der geplanten Einführung der Aktien der Chicago-Milwaitkce-St. Paul-Eisenbahn, »in eine Prüfung der Frage einzu treten, ob die Znlassrtng dieser Aktien mit Rück sicht auf die Lage des deutschen Geldmarktes ider deutschen Anleihe-il) zu verhindern fein würde( Solche «goldene Worte« ans halbamtlikher Zei tungssvalte lief; sich die konfervative Partei natürlich ntcht zweimal sagen. Das ftendige Echo der Regie rungsfanfare bildete die Jnte rpe lla tio n der konservativen Fraktivm die nun un Reichstag sur Verhandlung kommen soll. Dies der formelle Gang der Ereignifsr. dies das. Geheimnis der dem mobilen Kapital feindlich-In M Wcllccssk M Kcllllllklllzkll Rcifcbtiefe unsres Souderberichtetttattets 7111 Judas. Ende Dezember Uns. f Der Lsildreichtum in der Umgebung Jaipurö fin einem offenen Stevpengelande mit wenig Kultur sgab Gelcspkiheit zur Jagd. In der Negenzeit —- IMitte Juni bis Mitte September - soll das Land» gut angebaut sein. ietzt waren jedenfalls nur geringe« Streiten Landes unter Kultur und nur mittelst künst licher Bewäsferunkn Jaiour grenzt an die große indisehe Wüste That, das abslußlose Gebiet zwischen Indus r.nd Ganges, und hat selbst feinen veren nierenden Wasferlaus In dem Flußbett an der Stadt Jalpur war ietzt kein Tropfen Wasser. Grund wasser ist allerdings überall vorhanden (B—ls Meter ties), und die Eingeborenen haben zahlreiche Kessel· brunnen angelegt, deren Wasser mit einer Welle ge hoben wird, entweder durch die Hand oder mit Vor« spann eines Ochsen-Z, welcher von dem erhöhten Rande des Brunnens eine Ramoe abwärtsläust und die Welle abrollt. Jn nächste: Nähe des Brun nens befinden sich die Felder, welche durch Lehnki mauern umschlossen sind und in kleinen Stufen über einandcrliegen. Jeder Baum, der neu gepslanzt ist, wird zur Bctväfserung und-zum Schuh mit einem Lehmwall umgeben. Auch die Häuser der Einge borenen bestehen grösztenteilö aus Lehm und das ganze Dorf ist mit einer Lebmmauer aus den! schlammigen Lllluoialboden umgeben. Die Tigeriagduoelehe am U. Dezember-sitt den Kronprinzen veranstaltet worden war. vollsog Der schwarze Tod. Von Heinrich Lilie-main. Ueber Asien, den: uralten, unsbeimlichen Schoß lolLicht und Finsternis, Tiefsinn nnd Bari-arti, Wonne und Grausen, hat sicki iäb und aroß das Ge enjt der Pest des schwarzen Todes endet-getrost. tut und qebicterisch bat sich fein Schatten den: deut- Idenkkronvrinzen über den Reisen-ca aeleat. Die Kunde feines menfchenmordenden Schrittes streift snsnit kaltem Unbehaacn und weckt die Erinnerung moecaangene Jahrhunderte, wo diese: ataniamste Stirne: auch vor Europa. vor Deutschland-weicht kaum-hie, weil nicht, wie heute, die reichliche Fürs· M! von Staat und erstarrte: Wissenschaft ihn zu bunt« und auf feinen Herd zu beschränken wußte. Unter den zahlreichen Peftscpkdevtitv des Ums« ilters und der an ehenden lieuzeit waren es die des It. und des 17. Jahrhunderts, die die Gestalt des Mute-en Todes dem Gedächtnis und de: Pdantasie unless Volkes mit ichmerzliezer Gen-alt, in le bbaftet Usidaulichkeit einen-Taten. . n verschiedenen Gesen in; von Siiddeutschiand wie se. B. am Mater, lege» W deute dem heiligen Rechn- geweihte Kapelleu Zeuanls von vergangene: Not üb und bis in unsre Use bat sich in manchen Orischtsften der Brauch er kalten, daß die Glieder einzelne: Familien an! spssuötug zu: Valeniinugkapelle bei Lobr walls M. DE! gefchichilichen Quellen, aus denen uns die Tini-sie jener Zeit zufließen, reden eine Sprache, Evvchjetzt das Herz erstarren macht. Sie aeben ikiGcmalde oon Elend und hilflose: Verzweiflung, liess sein· Eiuvitduimskkast aus-säume: und zu- IW utauenoollet erfchassen kann. Gegen Eil-de des Je! 1347 kam der schwarze Tod aus Akten in die liienliinder des Schwarzen und desMiiiielländiichen send. Ueber Italien. wo in Boccacciod Dekames Hi( iein Bild fiel: spiegelt, über Spanien, Frankreich Jiiuauf nach England, Skandinaoien und Island H» die enioölkernde Seuche. Deutschland wurde « Vetichiedenen Seiten anaefallem und drei Jahre M! das »aroize Sterben« in feinen Gauen. Von: zehn 1349 erzählt der Siraßburaer Chkonift Fritfcbe Hier-er: »Da« Sterben war io groß. daß gemeinig- Oetle Tage in iedem Kirebioiele waren sieben oder »die: neun oder zehn oder noch mehr« ohne die »» beiden Kiiftern hear-ab, und ohne die, welthc Hi« Soital trug: deren waren alio unzählig M man die Soitielarubr. die bei der Kirche» war, in einen weiten Garten verlegen mußte, weil die alte Grube zu eng und zu klein wars« Als riblicheSnmptoute bezeichnet der Cbronift Beulen und Drüsen unter den Armen und an den Beinen. Die härtige dunkle Verfärbuna der baut gab der Krank heit ihren Namen. Die meisten starben am dritten Tag. Es fteckte auch eins das andre an: in weffen Haus das Sterben kam, da hörte es feiten bei einem auf. Man lautete auch alle Llbende einig-e Male mit der großen Glocke. Die Summe, wieviel mal damit geläutet wurde, war in einer Woche dteiundiechzigs mal. Die Zahl der Hingerafften schätzte man in Straßburg - wobl etwa« zu hoch auf 16 wo. Die furchtbare Not der Menschen wühlte die religiösen Empfindungen tiefer, aber auib ieidenftbaftlieder auf: es erhoben sich die düfteren Brudersebaften der Geiß ler, die in ihren tanaen Mänteln und den Oiitlein mit roten Kreuzen. mit ihren Fahnen von Samt iiicherm rauh und glatt« und gennsndenen Kerzen betend und sinnend zur Buße ausrufend und sich gcißelnd durch Dorf und Stadt zogen: »Nun hebei auf eure Hände, Daß Gott dies große Sterben wende. Nun brbet auf eure Arme, »« Zdad lieb Gott ixber unt! erharrt-ei« i Ehe sie oon einem Ort zum nächsten zogen. ver las einer von ihnen eine a geblikdc Botschasi Christi, die nach den schwachen Rohen der Zeit außer seel sovgerischem auch ätztlichc Rai im erteilen sich be mühte: »Wer der Krankheit soll niemand erschraken. Wer da erschrickt, der ishsoaleich tot. Fiir die Krank heiten ist gut Oel von weißen Lilien und Oel von Dillsamem so aleich heiß gemacht. und ein wollen weißes Tuch genommen und darein gelegt und dar aus gedriicki so heiß, als man es ertragen kann, vier oder fünf, und aus den Siechen gelegt. Essia nnd saure Speise ist für» die Krankheit gut« Die Maß regeln de Odrigkecten beschränkten sich vorwiegend auf die Heveinfacbuna n-n«d die Beschleunigung des Bestattungswesend Die Qual und Angst des Vol kes entlud sieh in dem Wahn, die Juden vergifteten die Brunnen. Der ~ludcnschlaa« begann und Yzlxänddeie fast alle deutschen Städte init Blut und ran . Mit neuer, cntfchlieber Gewalt brach der schwarze Tod im i7. Jahrhundert in Deutfchland ein. Schon zu Anfang des Jahrhunderts, to 1604 in Frankfurt und Hamburg, dann von 1619 an fast ununterbrochen vcrbeerte et die Lande. Seine Opfer suchte er mit Vorliebe unter den fchutzlosen äkmcren Klassen. Wo die Seuche nicht im Geiolae des Dreißtaiäbrigeu Kriegs durch die zuehtlosen Soldatenbanden hin getragen wurde, verpflanzte sie sich oft auf die harm loseste Art: 1625 brachte sie eine fremde Bettler-in nach Ballenstedt am Harz. Das siirchenbuch weist die latonische Eintragung auf: »He-Stier haec kuit nobis pestisoraf In Kolberg schleppte sie eine Magd in einer Danziger Samtfoppe ein, mit der sie am Jahr markt prunten wollte. In Leipzig wurde sie 1680 dureh zwei fremde Pomeranzenhandler zugetragen Der Aufschrei des gemarterten Volkes gellt aus den oft in ihrer Knappheit erschlitternden Verlobten. »Wie das unvernünftige Vieh find die Leute sterbend nur so bingesallen«, meidet eine Bambergek Nonne. ~Die armen Leute fielen wie die Mücken um«, heißt es ein andermal aus helfen, und: »Biele Menschen haben ihre Toten selbst binausgetragen und begraben«, weiß die Chronik von Nürnberg zu erzählen, wo die Zahl der Opfer auf über 18000 herethnet wurde. Ja! Norden wütete der »große Stab« nicht minder als un Süden. In Berlin starben 1681 über 2000 Personen san der Pest. Kammergericht und Konsistorium mußten »in Bernau tagen. Auf dem Lande war es nicht befser swie in den Stadien. Ganze Ortschaften starben bis auf den lebten Einwohner aus. Mit dem Kannst, der sie alle binausgefungem machte da und dort der sschwarze Sänger den Kehrt-us. Und das dauerte mit dknrzen Zwischenraumen bis gegen die Mitte des il7. Jahrhunderts. Bielsaeh flohen Bauern und Bürger; ins freie Feld oder in die Wälder. Was Obrigkeiten und Aerzte verfuehtem war wohl entschiedener und heiser als im Isi- Juhrhunderh für unsre Begriffe bleibt es dürftig genug. Eine Reihe von Städten ließen »Pestilenzordnungen« drucken, die uns heute über das Krantheitsbild und die hngienischen Vor sichtsmaßregeln wertoolle Uufsthlüsse liefern. Aus der Mitte der Aerzte wurden besondere »Peftilentiarie« angestellt. Der Zuzug von Fremden wurde über wacht, vielfach gänzlich gesperrt. In kleineren Orten wurde der Bader als ~Peftbalbier« angestellt. Mit Ranchpulnetz Themas, Kardobenediktenwassey mit Latwergen und Küchleim mit Schwitzturen und Ader laß suchte man der Seuche vorzubeugen bis-v. sie zu bekämpfen. Die Bezahlung für die zweifelhaften, aber gefährlichen Dienste war fiir fene Zeit sehr hoch. Für den Pestbalbier zahlten manche Gemeinden bis zu 26 Taler monatlich Die Totengrabey die oft be: den Zigeunern gefucht werden mußten, nahmen für ein Begräbnis bis zu 8 Reichstaler samt Kost und Trank. bemerkenswert war es aeaen trüber, daß die svon der Seuche Bcsallenen ost binnen einem Tage ev» lagen: »Es griff die Leute plötzlich an, daß sie tot zur Erde fielen« Man hat schätzungsweise berechnen wollen, »daß die Bevölkerung Deutschlands während des Dretszigsährigen Krieges von 16 bis 17 Milliones ans 4 herabgesunken ist. An den wenigen angeführten» Sterbezifsern mag man schon abnehmen, wieviel neben den Greueln des Krieges die Pest zu dieser furcht baten Einbusze an Voltstrast beigetragen hat. Lein Wunder, das; das Gespenst des »Gehst-arme Todes« damals greisbar anschaulich geworden ist --· etn unheimlichsgrausiger Gast, der nerderbenbringend in den Reigen des Lebens tritt! Kein Wunder, wenn uns anih noch heute die Kunde. das der große Bürger« im Osten seine Mahd hält nnd seinen diisteren Tanz« tanzt, mit kaltem Schauer ergreift. Dichtung an « Malerei haben sich bei »aus nnd anderwärts wiederholt! bis in die itingste Zeit non der grausen Krast des schwarzen Mähdcrs and Tänzers besruchten lassen( Möge sein Bild im Rahmen der Kunst bleiben, aber: nie wieder mit todbringerider Wirklichkeit ans ihm.- hervortretetk »! Kleknes Feuklletow i »=- Ptogrmtn siir Dienstag. ital. Oper: »Seht-s -grln«, C. ital. Schauipieu ~CoriolanJ 7. —- Tsentraltheaien »Der Gras von Luxemburg , s. - IResidenziheater: »Der Rodelzigennerch Its. Palmen garten: Konzert von Peter) Sderwood iklavieri und Dr. Wolfgang Biilan (Violine), Bis. iiünsilerbause s. Kammertonzert vom Leipziger Gewandhaudquartett mit Eint! Kranke, sag. Bereit-Chaos: Wilhelm Voelsche iiber »Das Weltall als Kunstwerk« imtt Licht· bildet-nd, s. Drei Raben: Im Liierariicheu Bereit! Pastor Dr. E. B. Satze über »Dante6 Gdiiliche Komödie in ihrer geschichtlichen Bedentungch b. = In( Residenstheater wurde am Sonnabend zum erstenmal die Overette ~D e r R odet zigeu n e r« gegeben. Das Tertbuch stammt von Leo Aastner. die Musik von Joseph Snaaa Die Arbeit kann sich im Durchichnitt deiiem was die Ope rettensabriien heute liefern, ganz wobhieben lassen, ia sie überragt diesen Durchschnitt einzelnen Stellen nichi anerbeblid Dem Vuch kann natbaeiaat werdem daß es auf einer nicbt eben neuen, aber dock immer noch ganz auten Idee aufgebaut in. einer Idee. die dann ireilich zum Teil nicbt voll ansaenntzt anderseits wieder in Tode ach-di wird cin innig.
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