Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-03-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187203312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-03
- Tag1872-03-31
- Monat1872-03
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1872
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Erscheint tiiGlich früh 6»/, Uhr. Le»«««» »»> Eq»r»M-, JoyanniSgafle 33. verantw. Redactmr Fr. Sprechstunde d. Redaktion V»r»n>ag« ,o» N—tt Uhr N-ch»tl»>i-» »oa 4—« Uhr. Lnnahme der für die nächst- svlgendr Rummcr bestimmten gvserste in de« Wochentagen di» 8 Uhr Nachmittags. W S1. Amisdialt dkS König!. Bezirksgerichts und dcS Nalhs der Stadt öcipziz. Sonntag den 31. März. AnfiWe -Ü00. Aboimementrpret* viertel^hrtich 1 Thlr 7'/, N-r., inrl Bnngerlobn 1 Tblr tvN.zr. Jede einzelne Nummer 2'/, Nzr. Gebllbren für Sxtrabeilaoen ohne Postbesörderung d T«ur. uiit Postdesördcrung 12 Totr. Inserate die Spaltzcile 1'/» Ngr. Leclamen unter d. vkdactionsjlctch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm. UiiiversitStSstr 22, Loeal-Comptoir Hainftrape 2t. 1872. Bekanntmachung. Zur Herstellung der Straßen auf dem Floßplatz« find 92l lH Meter Steinpflaster von bosstrten Steinen und 4295 - Steinpflaster von Bruchsteinen neu herzustellen. Dir hierzu erforderlichen Stetnfetzerarbeiten sollen im Wege der Submission an den Mindestfordernden vergeben werden und eS wollen die hierauf Reflecttrendeu ihre Offerten bis zum 1 l. April d. I. versiegelt bei der städtischen Mariiall-Exprdtlion im Iohanni-ho-pitale niederlegen, woselbst auch die nähern Bedingungen einzusehen stad. Leipzig, den 30. März 1872. DeS RaIHS der Stadt Leipzig Gtrw-ew-Bau-Deputation. Bekanntmachung. Die Maurer-, Steinmetz- und Zimmer-Arbeiten zum Bau der Real- und 3. Bezirksschule sollen einschließlich aller dazu erforderlichen Materialien in Submission vergeben werden. Dieienigrn Herren Baumeister und Bauunternehmer, welch« sich hieran brtheiligen wollen, werden aufgefordert, die in der Bau-Expedition auf dem Flcßplotz auSliegenden Zeichnungen und Bedingungen einzu- sehen und ihre Preise in die daselbst gegen die Copialgebühren auszugebenden Anschlagsformular« rinzusrtzrn, welche letztere versiegelt mit der Bezeichnung „Realschule" oder „Bezirksschult" bis 18. April d. I., Abends V Uhr auf dem RathSbauamte abzugrben sind. Leipzig, den 26. März 1872. DeS RathS Bau-Depntatto«. Bekanntmachung. Die an der Schulgaffe stehend« eichene Barriere, bestehend auS 31 Abteilungen, soll DienStaa de» S. April Nachmittags ist Uhr gegen vaarzahlung und unter den an Ort und Stell« bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden oerkaust werden. Leipzig, den 28. März 1872. DeS Rath- Ba«-Deputation. Verein für Geschichte Leipzigs. Märzversanenelnn g. Leimig, 28. März. Auf der Tagesordnung der gestrigen Versammlung des localhistorischen Vereins stand u. A. eine Mttheilung über die älteste Geschichte Leipzig-, eine Abhandlung, welche von au-wärt- eingesandt durch Prof. vr. Wuttke vorgelegt werden sollte. Die Besprechungen und Anzeigen und Auszüge, welche der Vorsitzende, Vaurath vr. MotheS, betreff- der zahlreichen Üterarischen Eingänge für di« Leretnöbibliothek gab, nahmen indessen so viel Zeit hinweg, daß oben erwähnt« Arbeit erst in nächster Versamm lung zum Bortrag kommen wird. Der erste dieser Eingänge „Die Anfänge kirchlicher Toleranz in Sachsen: August der Starke und di« Reformation. Zwei Borträge vo» Albrecht Kirchhofs. Gedruckt für die Mitglieder der reformirten Gemeinde zu Leipzig auf Beschluß der Gemeindeversammlung vom 1. März. Leipzig 1872" (47 Setten iu 8) ist deu Leser« auS anderweitigen Mitthetlungen satt- . sam und vortheilhaft bereit- bekannt. Live ander« Einsendung kam auS Erfurt vom Verein für die Geschichte und AlterthumSkunde von Erfurt „Mittheilungen. 5. Heft. Erfurt 1871." AuS der Registrande dortiger Eingänge, die in dem Hefte »gedruckt ist, erhellt, daß der Verein auch von Leipzig Zusendungen nhalten hat. Der Erfurter Verein hat, wie auS dem Berichte über seine Thätiakeit zu ersehen, die Initiative ergriffen, um beim dortigen Magistrat auf die Einrichtung eine- allen Anforderungen ent sprechenden Archiv- in dem dort neuzuervauenden Rathhause kräftigst hinzuwirken. Dem wird nun auch in der Thal seiner Zeit entsprochen werden. Kann sich Leipzig auch für kommende Zeiten zur Richtschnur nehmen. Vorsitzender trug auS den Aufsätzen jeue- HefleS ein« von hübschem Durst zeugende Gast- hru-rechnung au- Erfurt für den Herzog August von Neuburg ci. 6. 27. October 1607 vor. Am genannten Tage war der Herr Herzog im ;.Cbristophel" zuLrfurt eingekrhrt und hatte ein« Zecke von — „38 tahler" — gemacht. Er mit seinen 4 Vorreuterv, 9 Junkern und Edelknaben, 12 Reutern und Gästen trank 52 Maaß Wein (26 Stübchen) und gegen 3 Eimer Bier (11 große echleifkanutu). Da- Heft enthält außerdem Beiträge zur Er furter Bevölkerungsstatistik, welche durch graphische Darstellungen, wie sie sich auch für Leipzig be- t«ffende Arbeiten sehr empfehlen würden, tllustrirt werden (von Alfred Kirchhofs, Beiträge zu den Regesten der Grafen von Gleichen bi» 1300 (von Baron W. v. Tettau, Vorstands mitglied) rc. vr. MotheS nahm dann den 10. Band deS bei Bernhard Tauchnttz hier erscheinenden „Archiv- für die Sächsische Geschichte, herau-gegebeu ron vr. Karl von Weber, Dtrector de-Haupt- StaatSarchivS in Dresden" zur Hand und hob zunächst die Leipzig anaehenden Stellen der in dem Bande enthaltenen Aufsätze hervor. Leipzig wird in der Abhandlung de- Heraus geber- „Zur Geschichte de- WrinhandelS in Sachsen" 5 Mal genannt. ES werden rin« Urkunde von 1382— 1401, eine weitere vom 13. November 1443, ein RathSbeschlvß vom 16. August 1452, ein gleicher vom 13. März 1462, ein dritter vom 3. November I486, ein vierter und fünfter über die Polizeistunde iu deu Weinstuben (7. November 1461 und 27. Juni 1467), eine Bestimmung ä. ck 10. October 1464, noch ein Rath-beschluß vom II. Februar 1469, «iu landesherrlicher Be fehl an den Stadtrath ck. ck. 15. Sqrtember 1474 au- dem „Urkundenduche der Stadt Leivzig" an- gezogen Jeder Wetnverkäufer mußte in Leipzig erst 3 Tage für dt« Bürger Markt mit seinem ' Weine halten, dann erst durfte er au Fremde verkaufe». Kauf auf Probe war uuzuläsflg. — Di« Nürnberger Kaufleute wurden angrhalteu, erst den Weiumeisteru de- Rath- ihren „Reyufall" und „Malvafie" rc. (Wetue au- Istrien und Griechenland) anzubieten, dann den Bürgern. Leipziger Bürger, dt« 12 Mark im Semester Ge schoß gaben, durften Wein schenken (Jenaer, Kötschenbrodaer, Franken- und Elsässer Wein), aber bei Strafe nicht mehr denn 300 Eimer rin- legen. Seit dem Jahr« 1462 schenkt« der Rath allein die süßrn Weine de- Süden-, die „hohen" Weine „Maimuseyner, ReinfalS, Watschen, Pas- sener und Romanyeu". — Dem zarten Geschlecht verbot «iu RarhSerlaß von 1467 im Keller Wein m verabreichen, d. h. deu Frauen unbestimmten Rufe-, dt« man als „offenbare" oder „fahrende" bezetchnete. Außerhalb de- Keller- durften auch diese deS Rebensaftes sich erfreuen. — Der Leipziger Bürgermeister hatte von jeder Kufe Wein den Satz- oder Kostewein mit einem Nösel vom Faß oder einem halben Stübchen von 2 Faß zu beanspruch»« (Bestimmung vom Jahre 1464). — Im November 1486 und im Februar 1469 werden Weinsteuern etngesühn. Unver steuerten Wein durften nur „Geistliche und erbare Leute" triuken. — Man muß in den 70er Jahren de» 15. Jahrhundert- Klage über schlechten Seck geführt haluu, denu dieLandrSherren erließen einen Brfchl, worin strengsten« verboten war, da- edle Naß zu fälschen (zu mischen und »u temperirea). Landesherrliche Keller gab e- in Meißen, Torgau, Rochlitz, Dresden und Burgau, einen Schloßkellrr hatte auch Leipzig. DaS Kloster St. Georg lieferte viel Wein in den Schloßkeller. DaS gut« Wriujahr 1578 steigerte deu Leipziger Weinvorrath der Lande«. Herren um 2820 Eimer au- den Aemtern Sachsen burg, Merseburg, Freiburg (500), Schkeuditz, WeißenfelS, Zeitz, Pforta (998!) und auS dem Kloster St. Georgi. — Vorher schon war der Leipziger Raih angewiesen worden» all« leeren Fässer aufzukaufen für die kurfürstlichen Keller. DaS Leipziger Georgenkloster baute Wein in einem Garten vo» 5 Ackern. Kloster Pegau hatte vier Weinberge »c. Wie viel fremder Wein ward Jahr auS Jahr rin in Leipzig vor 2 Jahrhunderten getrunken ? vr. v. Weber antwortet darauf auf Grund der „Acta drn wegen der hochbeschwerten Wein- ebtrg» gesuchten bessern Vertrieb der Landweine rc. «treffend 1687": im Jahre 1668: 1055 Eimer Rhein- und Frankenwein 143»/, - spanischer Wein 96 . Malvasier 1294»/, Eimer. Im Jahr« 1669 stellten sich diese Zahlen wie folgt: 1340 Eimer Rhein- und Fraukeuwein 160»/^ - spanischer Wein 6»/, - Malvasier (auS Napoli di Malvafia, Morea) l506»/i Eimer, also über 200 Eimer mehr als im Vorjahr. vr. Johanne- Falke'- Aufsatz „Die land- ständischen Verhandlungen unter dem Herzog Heinrich von Sachsen 1539—41" erwähnt deu AuSschußtag der Landschaft tu Leipzig am 1. August 1540. Dieser AuSschußtag betraf zu nächst die vom Landgrafen Philipp von Hessen bei Lebzeiten seiner Gemahltu Christin» mit Mar garetha von der Sola beabsichtigte Dovprlheirath (!). An Hessen hatte Sachsen kaiserlich bestätigte Erb einigungen und verbrüderuugen. Der Landesherr von Sachsen sab in dem bigamisch»« Project ein Lrrgerniß uud eine Gottlosigkeit und fürchtete de- Himmel« Strafe mittelbar auch für da- Land zu Sachsen. — Der nächste AuSschußtag (1. August 154i iuDreSdeu)hat auch für Leipzig Juterrffe, da Herzog- Ernst Ansprüche an die Klosterleute von St. ThvmaS zu Leipzig uud eine Refor mation der Universität Leipzig, der e- an Lehrern in den Sprache» uud Künsten mangele und die im vergleich mit Wittenberg merklich abgeuommen habe, zur verhandln«« avgesetzt waren. Man erfuhr, daß die sequesmrten Kloflerkletuodien au- Thüringxn i» ei» Gewölbe zu Leipzig gesetzt worden waren, über welche- Per Amtmann den Verschluß erhielt uud wobei ein Inventar ange legt ward. Der AuSschnßtag beantragte die Errichtung zweier »euer Lehrstühle für Theologie mit 300 und 200 Fl. Besoldunp au- de« Kloster- »utzuuge», eiuer humanistischen Proftffur mit SOO, eine- mathematischen, eine- philosophischen uud eine- hebräischen Lehrstuhle- mit je 200 Fl. und die Anlegung einer Universitätsbibliothek au- den Klosterbtbliotheken. In dem NachtragSaufsatz von vr. E. Herzog (Zwickau, über „Sachsen- Wüste Marken" (Ge- sammtzahl 400, davon die meisten im Leipziger KreiSdirectionSbezirk, lesen wir auS dem GerichtS- amt Leipzig von den wüsten Marken Gerol- deSdorf (!2l8 zum letzten Male erwähnt), Wenigen-Kozerrn (ber Groß- oder Klein- Zschocher?), Elmestorff („wahrscheinlich zu Leipzig- vorstädlcn gezogen") und MitiSdorf (MeuSdorf). Vorsitzender kam dann auf eine Untersuchung de- Adrocat Gautsch in Dre-den über da« Wappen WiprechtS von Groitzsch und seiner Nach kommen zu sprechen und theilte Nähere- über die von Leipzig auS geleiteten RestaurationSarbeiten jüngsten Datum- an dem Grabsteine WiprechtS mit. Eine schöne Sendung hatte Frankfurt a. M. an den Verein gemacht: drei verschiedene Ver öffentlichungen de- „Verein- für Geschichte und kuerlhum-kunde in Frankfurt a. M." lagen vor. DaS Erste war rm illustrtrteS „NeujahrSblatt" in 4., enthaltend .ine Abhandlung über Jacob Heller und Albrecht Dürer; da- Zweite ein Heft der „Mitthetlungen" (IV. Bd. 2. H.); daS dritte daS sechste Heft der „Oertlichen Beschreibung der Stadt Frankfurt a. M.", welche der Verein an dern Nachlasse deS EanonicuS I. G. Bat tonn herauSgibt, die Häuser- uud Straßeuchronik Frankfurt-, welche sehr an Leipzig erinnert. Wir finden in dem Bande folgende Leipziger Straßennamen wieder, die auch in Frankfurt vorkommln:Carlstraße,Kirchgaffe, Kreuz-, PeterS-, Ritter- und Katharinengaffe; ebenso wohlbekannte älter« und neuere Leipziger HLusernamen, wie der Schwarze Bär, der Bock. Großer Christopbel, Goldener Elephant, Palmbaum, Rother Ochse, Goldene GanS, Weißer Schwan, Drei Könige, Taub«, Pelikan, Glocke, Rad, Gut- tenberg, , Daune" (Grüne Tanne), Heuwage, Kanne, Kranich, Weißer Löwe, Lilie, Goldene Sonne, Strauß, Tannrnhirsch, Wallfisch, Wilder Maun, Weiße- Roß u. A. vr. Whistling. Leipziger Luuftvereim Sonntag, 31. März. Äm Anschluß an die in voriger Woche vorgelrgteu Proben de- der v. Römer'schen Stiftung «utnommeuen Exem plare- vom Werke de- Daniel Ehodowiecki wird von heute an eine zweite r >th« von Kupferstichen au- den Mappen der Röu.n'schen Sammlung vorgelegt, welche die Meister I. G. Will« und G. F. Schmidt zur Anschauung bringt, zwei der geschätzteste» deutschen Portratt-Stecher de- Rococo-Zeitalter-. Neu etngeschickt wurden zwei Copien nach RubenS: der „Liebe-garten" (Oelgemälve) von Anemüller in Dre-den, und da- „Jüngste Gericht", Kreidezeichnung von Pretzsck hier Ferner wird rin Exemplar der Photographie nach Zeichnungen H. Hol dein- d. I. für Gott- schmtedearbeiten u. a. (Originale in England) auS'iegen. Sm Eartonsaale werden vo» heute an die Predellen (Sockel-viidrr) zu F. Preller'- Odyssee-Carton- ausgestellt sein. 34. 3. Aus Stadt und Land. Leipzig, 30. März. Die Leipziger Jllu- strirte steht heute an der Halbscheid de- zweiten Tausend ihrer Nummern. Anderthalb Taufend Wochen liegen damit hinter ihr, wahrlich «tu ausgedehnte-, ein mühevolle-, aber auch erfolg reiche- Arbeitspensum! In welcher durchweg soli den iu Bild uud Wort nur Gediegene« bietenden, jede leichtfertige oder oberflächliche bloße Augen weide uud UnterhaltuugSleciüre princtpiell auS- schlteßenden Weise die Leipziger B.lderzeituna ihr, selbstgestellt« Aufgabe n» erfüllen sucht, ist märuiglrch in dem Leserpublikum bekannt und bedarf kanm der näher begründenden AuSsvhruug. Bringen wir daher dem Blatte, da- sich eine ehrenvoll« Stelle in der Reihe der besten illu- stririen Zeitschriften nicht bloS innerhalb d«S Deuischen Reiche-, sondern selbst im AuSlar.de unverdrossen ringend erkämpft hat, eine Stelle, welche ihm jetzt von keinem seiner Mitbewerber in der periodischen Literatur streitig gemacht wird, bringen wir der „Jllustrirlen Zeitung" heute an ihrem E-rrntage unfern besten aufrichtigsten Glückwunsch dar, zumal die betreffende Jubel nummer außer einer Fülle von Illustrationen auS verschiedenen Gebieten, namentlich einem ge lungenen Osterbilve von C. Heyn (Leipzig) und auch einen Leipziger Stoff vorführt, die Leben-- geschichte einer hiesigen morgen ihr silberne- Jubelfest begehenden verdienstvollen Verlagsbuch handlung, der von Otto Spam er, dessen treur- Bildniß unS auf Seile 237 entgeaentrilt. Möge die „Jllustrtrte" noch weitere Jahrzehnte dem Boden, auf dem sie vor beinahe dreißig Jahren erwachsen ist, möge sie Leipzig treu bleiben, und auch in Zukunft der Leipziger illustrirten Presse, deren Reigen sie einst mit schüchternen Schrillen eröffnet hatte, zu immer größerer Zierde gereichen. * Leipzig, 30. März. Die Kaufmännische Fortbtlvung-schule (Markt 13, Stieglitzen- Hof schloß ihr fünftes Schuljahr am 27. März. Bei der Entlassung der Abgrhenden, von denen sieben ein „Ehrenvolles Abgangözeugutß" erhielten, wie der Direktor in warmen Worten auf die Klippen hin, an denen so viele junge Leute zerschillen: auf die Selbstüberhebung, di« Sucht nach sinn lichen Genüssen, die Einstellung ernster geistiger Arbeit und die Abnahme der ethischen Eigenschaf ten. Im v«i stoffenen Schuljahr wurde die Anstalt von 160 Schülern besucht. Diese waren in 6 Claffen zu je 26 im Durchschnitt vertheilt. Wie bekannt, hat sich die Schule die Aufgabe gestellt, jungen Leuten au- dem Handel-- und Tewerbe- stande nach ihrer Confirmation Gelegenheit zu bieteu, ihre allgemeine Bildung zu erwei tern und sich die erforderlichen kaufmäuntfch« . Fachkenntnisse zu erwerben. Für ersteren Zweck weist der Lehrplan Deutsch, Französisch, Englisch, Geographie und Kalligraphie, für letz teren Arithmetik, HandelSwiffenschaft und Wechsel- kund», Conlorarbnten, Correspoudenz und Buch führung auf. In allen Fächern wird der Unter richt durch bewährte Fachlehrer ertheilt. AuS- sckließitch auf sich selbst augewteseu, hat die An stalt ihr Gedeihen nur in ihrer LeistunaStähigkeit zu suchen. Di« Eensureu werden vor Allem nach dem Ausfall von Claffeuarbeiten feflgrstellt, von denen iu den betreffende» Fächern in jedem Se mester mindesten« drei anzufertigen sind. AuS inneren und äußeren Gründen, wie solche vom Direktor in seinem „Ein offene-Wort über Fortbildungsschulen" näher angedeutet find, fleht die Anstalt von öffentltcheu Prüfungen grund sätzlich ab. Dagegen ist ihr der Besuch Seiten- threr Gönner und Freunde bez. der Väter und Prtnctpale, welch« sich ein Urtheil über die Art ihrer Arbeit rc. bilden wollen, jederzeit und zwar während de- Unterricht- im höch sten Grade erwünscht. Da- neue Schuljahr beginnt MowKrg d«u 29. April, uud die Vor prüfung der Nruanaemeldeteu findet Freitag den 26. April früh 7 Uhr statt. Bei hinreichender Borbildung im allgemeinen Wissen werden Schü ler bi- zum Alter von 18 Jahren ausgenommen, und e- wird diesen «in abgekürzter CursuS gewährt. <5 Leipzig, 29. März. In Del Vecchio - Kunstausstellung sind eine Anzahl Gemälde augekomme», die sehr anerkeunen-werthe Vorzüge au sich tragen und die Aufmerksamkeit der Kunst freunde verdienen. Wir nennen zuerst: pluge cku rir in der Vretaane von H. Eschke in Brrlm. Diese- interessante LandschaftS bild ist der Zeich nung, dem Colorit »ach recht gelungen ,u nennen; hinsichtlich de- Mondlichte- ließ sich vielleicht Einige» einwendeu. AlS ein höchst «nmuthigr- Bild tritt un- rntaegon der Sommer tag von Fr. Arndt in Weimar. Die Farben sind frisch und lebhaft uud verleihen dem Ganzen einen wahrhaft erquickenden Anblick. Sehr treu uud uaturwahr ist da- Gemälde vou Winkler in Weimar: An der Tyroler Grenze. ES stell eine Wintersctne dar und ist bi- in- Eirzelae so ttdffftch durchgrführt, daß e- den Bück gewaltig
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page