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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192307254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-07
- Tag1923-07-25
- Monat1923-07
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1923
- Autor
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Riesaer H Tageblatt «nd Arrreiä^r (Mtblatt md Iftlreiaett. Mittwoch, SS. Juli 1823, nbenvs .i- 171 7«. Jahr« —* Postscheckkonto: Dresden ISS» «ttokaff, Riesa Rr. öS. Auf Blatt SOS de» Handelsregister», di« Firma Gebrüder Schbuberr in Riesa betr.. ist heut« eingetragen worden r Dem Kaufmann Friedrich Gustav Büchner in Riesa ist Prokura erteilt. Amtsgericht Riesa, den »1. Juli 1823. rrrrd Anzeiger iLldeblatt und Anzeiger). " Da« Riesaer TaMatt enthält die amtlichen «ekmottmachuu-m her Muttyan-tmmmschast Srohenhaiu, -es Amtsgerichts, der Amttauwaltschaft beim A«tSgerichte nnd -es Rates -er Stadt Ries«, des Finanzamts Riesa «nd -es HanhtMamtS Melke», sowie -es GemeinderateS Gröba. bührenfret während der Messe zu »eigen, veranstaltet dies mal im Nahmen der Allgemeinen Ausstellung eine Sonder, auSstellung von Entwürfen und Photographien vorbild licher Meßstände, Kojen und Verkaufsräume der Allgemei nen Mustermesse. Wie wir von der im Messeamt für di« Herbstmesse in Leipzig befindlichen Geschäftsstelle der Ent wurf. und Modellmesse erfahren, ist das Interesse für di« Sondermeffe in Küustlerkreisen recht lebhaft. —* Vorsicht im Telegramm, und Fern« sprechverkehr. Wie Sendungen nach dem besetzten Ge. biet von den Franzosen häufig „beschlagnahmt" werden, so unterliegt auch der Telegramm- und Fernsprechverkehr nach dem Stnbruchsgebiet und nach Orten an -essen Rande häufig einer Kontrolle durch die BefetzungSmächte. Soweit die Te- legraphen- und Fernsprechleitungen oberirdisch verlaufen, können Telegramme von den Franzosen leicht abgefange« und Gespräche unmittelbar belauscht werden. Das bedeutet eine große Gefahr für die Empfänger im Einbruchsgebieti es wird daher dringen- empfohlen, im Telegramm- und Fernsprechverkehr gröhte Vorsicht walten zu lassen. —* Die Flugstadt Dresden. Der deutsche Flug^ verkehr, der im Jahre 1822 auf IS Linien von 8 Fluggesell schaften bewältigt wurde, beförderte im vergangenen Jahre in 2504 Flügen <mf 1204000 Klugktlometer 77S0 Personen und 65880 Kilogramm Poft- und Gepäckstücke. Di« Zahl der beförderte« Personen ist im Vergleich zu 1821 um ein Viertel gestiegen, während sich die Menge der beförderten Post, und Gepäckstücke mehr als verdoppelt hat. Die grössten Ver. kehrsztffern hatte die vom Lloyd vftflug unterhaltene Luft verkehrslinie Berlin—Stettin—Danzig—Königsberg—Kow- no—Riga mit insgesamt 250 230 durchflogenen Kilometern und 1614 beförderten Personen aufzuwrisen. An zweiter Stelle stand die Linie Hamburg—Berlin—Dresden mit 181280 zurückgelegten Kilometern und 1480 beförderte« Personen, an dritter Stelle, wenigstens inbezug auf die Flug- kilometerzahl, die Linie Bremen—Hamburg—Leipzig—LreS- -en mit 145 518 Klugktlometer« und 1078 beförderten Per. sonen. Dann folgte die Ante verlin—Leipzig—Fürth—Mün, chen—Augsburg mit 12S 070 Flugktlometern; auf dieser Strecke war aber die Zahl der beförderte« Persone« mit 1128 etwas höher als auf der Ante Breme»-—Hannover-. Leipzig—Dresden. Jedenfalls zeigt die Zusammenstellung, batz Dresden als Endpunkt zweier hervorragender Luftver kehrslinie« im innerdeutsche« Flugverkehr «tcht «r letzter Stelle steht. Oschatz. Hier verstarb der Fabrikbesitzer Fritz Marthaus, Mitinhaber der Firma Ambrosius MarthauS. Filzwareu- fabrik, Oschatz. Meißen. An de« Folge« einer Blutvergiftung starb im Alter von erst 85 Jahren der RegieruagSrat bei der hie sigen AmtShauptmannschaft, Herr Dr. Benecke. Der Ber« storbene befand sich mit seiner Familie zur Verbringung seines Urlaubs in Oberstdorf in Bayern. Er ist am 1. No- vember 1821 zur hiesigen AmtShauptmannschaft versetzt wor ben, wo er Medizinal» und Beterinärsachen, ferner Land« wtrtschastSpolizeisachen, Srwerbesachen und Sachen beS land< wirtschaftlichen Einigungsamte» bearbeitete. Er war nicht nur ein beliebter und geschätzter Beamter, der sich allge meiner Hochachtung erfreute, sondern auch als Mensch genoß er allgemeine Sympathien, weshalb sein Tob aufrichtig be trauert werden wird. — Eine Demonstration der Landarbeiter erfolgt« am Montag nachmittag in der -vierten Stunde in der hiesigen Stadt. Der ziemlich starke Zug bewegte sich durch verschiedene Straßen der Stadt nach der hiesigen AmtShauptmannschaft, wo eine Abordnung beim Stellvertreter des AmtShauptmanus, Reg.-R. Dr. Falck, vor/ sprach und ihre Forderungen und Wünsche vorbrachte. So- weit aus den mitgeführten Schilbern ersichtlich war, erstreck ten sich diese auf die Forderung nach den Sachwerten. Tit Demonstration ist in völliger Ruhe und Ordnung verlaufen' Dresden. AuS einem Pelzwarengeschäft in der Pill- nitzer Straße wurden in der Nacht zum 24. Juli nach Zer, trümmern der Schaufensterscheibe für 20 Millionen Mart Pelzwaren gestohlen, u. a. 1 Leopard-Katzenjacke, ohne Aust schlüge, 1 schwarzer Sealschal, in Streifen gearbeitet, 2 Mir lang, 1 Silberwolf mit Kopf und Schweif und 1 Opossum kollier, einfellig. Die bestohlene Firma hat für Wiederer langung der Pelzwaren 10 Prozent des Wertes als Beloh nung zugesichert. Neustadt i. S- In unserer Stadt herrscht schon seit längerer Zeit rege Bautätigkeit. Vor allem werden Räum- lichkeiten für die Blumeninbustrie geschaffen, die sich weiter ausbreitet. Gelenau. Beim Beerensuchen ist eine hiesige Krau durch eine Kreuzotter in den Finger gebissen worden. Sie begab sich sofort in ärztliche Behandlung. — Auch eine in Dippoldiswalde wohnhafte Frau S. wurde in den Altenber ger Wäldern beim Setdelbeerenfammeln von einer Schlange gebissen. Freiberg. In gemeinschaftlicher Schlnß-Sitzung de» Ehrenausschuss«» und sämtlicher Ausschüsse der Heimatsahrt Freiberg 1V2S wurde da» finanziell» Ergebnis der Ver anstaltung festgeftellt und di« Verteilung der Ueberschuffel vorgenommen. Trotz aller Hemmnisse, di« sich anfangs der Veranstaltung «ntgegrnftemmten, trotz der Ungunst der Verhältnisse und des Wetter» war nicht nur der ideell», sondern auch -er materiell« Erfolg «in durchaus guter. Di, Heimatsahrt brachte «inen Ueberschutz von rund 10 Mil lionen. Zu verschiedenen Stiftungen wurden 5 Millionen verwendet, darunter 2 Millionen zur freien Verfügung dr« städtischen Wohlfahrtsamt» und Million für da« Dom dach. Der Rest von b Millionen, zu dem «in Wohltat« noch 1 Millian stiftet», ist als Grnvkft««e kll» «ii, tu Frei' Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede» To» abend« V.6 Uhr mtt Ausnahme der Tonn- und Festtage. ve,»s«pret«, gegen Vorauszahlung, für Juli 23000.— Mark einschl. Bringerlohn. Für den Fall de« Eintreten« von Produktionsoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir un« da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« für die Nummer de» Ausgabetage» sind bi« S Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für di« 89 nun breite, S mm hohe Grundschrift.Zeil« (6 Gilben) 4000.- Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50«/ Aufschlag. Nachweisung«, und V-rmittelungsgebühr 1000.- Mark. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfall^ durch Klage einaezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Kdnkurs gerät. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe . — Im Falle höherer Gewalt — Krieg ober sonstiger irgendwelcher Störungen ve» Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung ober auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationrdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: «aettzeftraste S9. —Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: sitt Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Fahrt innerhalb der viertägigen Geltungsdauer anaetreten werden. El« muß jedoch innerhalb der viertägigen Geltung», dauer beendet sein. Die» gilt auch für di« mit „Rückfahrt gekennzeichneten Fahrkarten. Mit Fahrkarten von längerer Geltungsdauer als vier Tagen, di« mit einem Tag« des Juli avgrstempelt sind, muß die Fahrt jedoch bi« spätestens 3. August angrtreten werde». —* Vorsicht beim Einkauf von Elektro- Motoren. Von den Elektrizitätswerken und den zu- gelassenen Installateuren wird darüber geklagt, daß der wilde Händel mit Motoren zum Schaden für die Elektrizitätswerke, ihre Stromabnehmer und das ordent liche Jnstallateurgewerbe immer weiter um sich greift. Manche erst in den letzten Jahren entstandenen Fabriken bringen Motoren ans den Markt, die in keiner Weise den vom Verband deutscher Elektrotechniker frftgelraten „Be dingungen für den Anschluß von Motoren an öffentliche Werke" entsprechen; auch sanft lassen solche Motoren in ihrem Aufbau allerhand zu wünschen übrig. Meist werden derartige Fabrikate durch Zwischenhändler verkauft, denen jede Fach- «nd Sachkenntnis abgebt und für di« die Aus. fickt auf einen möglichst hohen Händlergewinn allein maß- gebend ist. Di« Leidtragenden sind in solchen Fällen di« Abnehmer und das Elektrizitätswerk, da« zum Betrieb de» Motors den Strom liefern soll, die Abnehmer, soweit Wirkungsgrad und Lebensdauer de» Motors in Betracht kommen, das Elektrizitätswerk, wenn der LeitungSfaktor des Motors zu niedrig ist, wogegen sich di« ElektrizitätS- werke beute bereits sowohl im allgemeinen volkswirtschaft lichen als auch in ihrem eigenen Interesse nachdrücklich wenden. ES kommt hinzu, daß mancher Installateur, der infolge seiner Sachkeuntni« die Lieferung minderwertiger Motoren bisher ablehnt« und infolgedessen keine Auftrage erhielt, notgedrungen dazu übergeht, seine Bedenken zurück- zustellen und schließlich ebenfalls den Verkauf von Motoren zu bevorzugen, die zwar nicht am beste», wohl aber am billigsten sind. Auch in diesem Falle sind di« Abnebmer und das Elektrizitätswerk die Geschädigten. Manche Elek- trizitätswerke sind schon dazu übergegangen, grundsätzlich alle Motoren, die an ihr Leitungsnetz angeschloffen werden sollen, vorher auf deu Prüfstand zu nehmen. Di« Fest« stellung, daß «in Motor den Zulassungsbedingungen nicht entspricht und mithin nicht angrschloffen werden kann, bringt nun wiederum den Abnebmer in eine recht üble Lage, wenn die Lieferung von einer Seite erfolgt, auf die das betreffende Elektrizitätswerk keinen Einfluß hat. Meist ist der Motor bereits bezahlt und eine Wandlung des Kaufs mangels von Vereinbarungen über die technischen Anforderungen des Motors mit gerichtlicher Hilfe kaum oder doch nur schwer erreichbar. Anders liegt die Sache beim Motorbezua durch einen bei einem Elektrizitätswerk zugelaffenen Installateur, der schon im allgemeine» als Sachkenner seinen Kunden gegenüber für ordnungsgemäße Lieferung einsteheu muß, der aber auch von den Glektrizi- werken durch die hinterlegte Sicherheitssumme und letzten Endes durch die Möglichkeit der Entziehung der Installateur- genehmigung für fach- und fachgemäße Bedienung seiner Auftraggeber ungehalten wird. Darum wird jeder Käufer eines Motors gut tun, sich an die richtige Schmiede zu wenden oder sich mindestens vor dem Abschluß des Kauf» durch Einholung fachmännischen Rates zu vergewissern, daß der in Aussicht genommene Motor allen Anforderungen an Güte und Verwendbarkeit Rechnung trägt und vom zu ständigen Elektrizitätswerk anstandslos angrschloffen wird. —* 786 Ruhrkinder haben die Landwirte im Be- zirke der Großenhainer AmtShauptmannschaft unterzubrin- gen. Die Kinder treffen voraussichtlich am Sonnabend ein. —* Tarif für die Angestellten in der Zi- garrenindustrte. Wie uns der Gewerkschaftsbund der Angestellten (GDA) mitteilt, ist der Nachtrag vom 21. Juni 1928 mit Wirkung vom 1. Juni 1923 allgemein verbindlich. —* Deutscher Philatelistentag. Vom 26. bis 28. Juli findet in Dresden die 2V. Tagung des Bundes Leut- scher und österreichischer Philatelistenvereine statt. Das Programm steht eine Festbörse, eine Elite-Auktion sowie mehrere Vorträge vor. —* Verbot von Versammlungen unter freiem Himmel. Das Presseamt des Dresdner Polizei präsidiums teilt mtt: Die von dem Aktionsausschuß der revo lutionären und radikalen Erwerbslosen und dessen Anhän gern in Dresden veranstalteten Versammlungen unter freiem Himmel werden vom 24. Juli 1823 ab bis auf weiteres ge mäß Artikel 128, Abs. 2 der Reichsverfaffung vom 11. August 1818 verboten. Vergünstigungen für Kriegsbeschä digte. Auf eine Eingabe des Gaue» Sachsen des Reichs- verbandes Deutscher KriegsbesMdigter und Kriegerhtnter- bliebener hat sich die SächsisHh-Böhmtsche Dampf. schiffahpts-Akttengesellschaft bereit erklärt, allen mit Ausweis versehenen Schwerkriegsbeschädigten fiir den-ganzen Lauf der Elbe innerhalb Sachsens folgende Ver günstigungen einzuräumen: Kriegsbeschädigte erhalten bei Lösung der Fahrkarte unter Vorlegung ihres Ausweises die Berechtigung, mtt der Fahrkarte 2. Klaffe di« 1. Klass« zu benützen. Ebenso haben die Schwerstbeschädigten mit Be- aleiterauSweiS für -en Begleiter freie Fahrt, sowie Inha ber von Selbstfahrern freie Beförderung desselben. Es gel- ten also hier dieselben Vergünstigungen wie auf der Staats- bahn. —* Die Entwurf- und Modellmesse, die auch in diesem Jahre während der Leipziger Mustermesse vom 26. August bi» 1. September allen deutschen kunstgewerb lich schaffende» Künstler» Gelegen beit gibt, ihre Mvdelle ae. Dertliches nn» Sächsisches. Riesa, den 28. Juli 1923. Moderne» Theater. Wenn musikalische Werk« von Job. Straub angesagt sind, kann der Besucher sicher sein, etwas Gediegene» zu Gehör zu bekomme», voran», gesetzt, daß die anSttihrenden Musiker der Aufgabe gewachsen sind. Das kleine Theater-Orchester, da« gestern abend bei der Ausführung de« „Zigeunerbaron" den musikalischen Teil zu bewältiüen hatte, leistete — nach nur einer kurzen Probe — ganz Vorzügliches. Die Operette selbst ist bereits „älteren Jahrgangs", steht aber immer noch turmhoch über den neuesten „Schlagern". Schon der Aufbau der Ouvertüre läßt erkennen, daß ein Meister di« Musik geschrieben hat. Große Anforderungen in gesanglicher Hlimcht stellt die Operette auch an die Spieler. Und die Direktion batte gut daran getan, für die Zigeunerin Czipra eine Kraft zuv< engagieren, die der schwierigen Aufgabe voll und ganz ge wachsen wckr: Elisabeth Döhnert vom Stadttheater Breslau. Eine bessere Vertreterin dieser schauspielerisch und gesanglich recht anspruchsvollen Rolle hätte man wohl kaum finden könne». Ihr würdig zur Seite standen Luise Köhler als Sasfia, da» Ziaeunermädchen, und Heinz Drolle als Barinkov, der junge Emigrant. Den Höhe- punkt erreichte die Aufführung wohl im zweiten Akt mit dem „Schatzwalzer" und dem allbekannten „Wer uns ge traut". Die Humoristika meisterte mit besonderem Geschick Hans Pachter als Schweinezüchter Zsupan. Er konnte auch Blumen ernten. Lebhafter Beifall und mehrmalige Hervorruse der Künstler bewiesen, daß das Publikum von den Leistungen aller Mitwirkenden höchst befriedigt war. Lobend erwähnt seien noch die schönen stilechten Kostüme. Alles in allen» kann die Direktion A. Lorke mit dem gestrigen Abend wieder einen achtunggebietenden Erfolg suchen. Eine Wiederholung dieser wirklich guten Operette dürste kein Fehler sei». — Da« schon so oft gerügte Zuspät- kommen einzelner Besucher machte sich auch gestern abend unangenehm bemerkbar. N—r. —* W o ist ein Blitzableiterschutzrohr ge stohlen morden? Von mehreren hiesigen Schulknaben st vor einigen Tagen ein Blitzableiterschutzrohr, 2,75 m lang, 2 ei» lichte Weite, mit zwei cingrmauert gewesenen Halteeisen versehen, zum Kaufe angeboten worden. In dem Rohr befindet sich noch der Blitzableiterdraht aus Kupfer von verleiden Länge. Die Gegenstände sind zweifellos in einem hiesigen Grundstücke gewaltsam entfernt und gestohlen worden. Der Eigentümer hat noch nicht festgestellt werden können. Die Veräußerer wollen oaS Rohr in der Jahna gesunden haben. Die Gegenstände befinden sich beim hiesigen Kriminalposten. Es handelt sich hier um deu Teil des Blitzableiters, der mit der Erde in Verbindung steht. Der Eigentümer wird gebeten, sich beim Kriminalposten Riesa Du Melden. —*Zur Regelung drrLandarbeiterlohn. frage. Las „Großenhainer Tageblatt" berichtet: Um ihren gestellten Lohnforderungen mehr Nachdruck zu geben, trafen am Montag nachmittag aus den Orten der Um- gedling gegen 5—600 Landarbeiter, Männer und Frauen, in Großenhain ein und versammelten sich im Gesellschaft«- hauSsaale. Von hier aus begab sich di« Landarbeitrrschaft in geschlossenen! Zug« zur AmtShauptmannschaft, wo eine Vertreterschaft mit Herrn Regierungsrat Glaser Rücksprache hielt. ES handelte sich um Unterbreitung der von deu Landarbeitern gestellten Forderungen zwecks Fühlungnahme der AmtShauptmannschaft mit den Arbeitgebern. Di« Forderungen klangen dahin au», Feststellung des Tarif- lohnes bis Ende des Monats, vom 28. Juli ab wertbe ständiger Lohn, neunstündige Arbeitszeit, deren Festsetzung im Tarif, gegebenenfalls eine Urberstunde. An sich seien die Landarbeiter gegen den Streik, sie würden in einen solchen nur dann «intreten, wenn ihre Forderungen abge- lehnt werden sollten. Dementsprechend stellten sie al« UltimatuinSsrist den Mittwoch! — Von der AmtShaupt- Mannschaft au» zog die Landarbeiterschast nach dem Sachsen- Hof, um dort in der Geschäftsstelle de» Land- und forftwirt- schastltchen Beztrksorrbande» ihr« Forderung geltend zu machen. Die Verhandlungen wurden hier mit den Vor standsmitgliedern Schumann, Lommatzsch und dem Geschäfts führer Schaffrat geführt. Zu den Tarifverhandlungen selbst konnte keine Stellung genommen werden, denn zum neuen Tarif ist bereits am Sonnabend «in Schiedsspruch gefällt worden, bi» heute Mittwoch ist selten« der Bezirk« di« ent- sprechend« Rückäußerung »ach Dresden zu bewirken. Es ist zu -offen, daß «in Streik der Landarbeiter ver mieden nßrd, der natürlich jetzt, in der Erntezeit, doppelt schadenbringend sein müßt». — Eine neue Eis «»bahnst rase hat der Reichs- oerkehrsministrr «ingesührt. Wer ohne die Absicht, mitzu reisen, in einem zur Abfahrt brreitstehenden Zug «inen Platz belegt, hat 20 000 M. zu entrichten. Dieselbe Straf« trifft jetzt den, der nicht als Reisender in dem Zuge ange troffen wird. Für Begleiter von Kranken oder Hilfsbe dürftigen rönnen Ausnahmen »ugelaffen werden. Wer ohne gültig« Fahrkarte im Zug« oder ohne Bahnsteigkarte aus einem abaesperrten Bahnhof angetroffen wird, muh jetzt 3000 M. bezahlen. Wer «inen Hund ohne Hundekart« mttnimmt. muh bei rechtzeitiger Meldung SOOO M., ohne Meldung 20 000 Pt. bezahlen. Der Zuschlag sür di« Ueder- tretung de» Rauchverbote» beträgt'jetzt io 000 Mark. —* Die Gültigkeit der Rilckfahrkarten im Augu st. Di« Gültigkeit der Fahrkarten mit viertägiger Geltungsdaittr wird au» Lalaß -er Tariferhöhung »um 1. August nicht beichräE,, Mit diekenSabxkartrn kann dl.
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