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Dresdner Journal : 17.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189305174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-17
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Journal : 17.05.1893
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1893 Mittwoch, den 17. Mai, abends DresdnerÄmml ein- fallen. (Anm. d. Red) kdiriov, nach einem i, als sie dachten, mit v. Bosse. Lippmann. Mori»- Kunst und Wissenschaft. ». S,ZS '. 5,»« 3» 7,11. O. B. aus. «aqe l FahrzeU IV. »l.). Fahr»» t 3) vom 26. April 1893, 4) vom 29. April 1893, 5) vom 8. December 1892, 6) vom 19. April 1893, 7) vom 28. April 1893 . 1,40 Maud»t -« t« -u -u k. > für alle uslandeS rT' 7^z» Wittich, die Herren Erl und Nebuschka, sie alle sind mit voller Hingabe bei der Sache und lassen in musikalischer und schauspielerischer Richtung keine über dtS Gebotene wesentlich hinausgehende Wünsche auf- kommen; sie alle geben, was sie mit unbedingtem Einsatz ihres Könnens zu geben im stände sind. Dieses Lob läßt sich auf die Darstellung des „Bajazzo" in den männlichen Hauptrollen übertragen; auch hier trägt wiederum die König!. Kapelle in einer kaum minder schwierigen, aber künstlerisch noch dank bareren Aufgabe die Darstellung mit ihrer glänzenden Leistung. Das Haus war sehr gut besucht von einem Publikum, das nicht müve wurde in BeifallSbezeug- ungen für alle Mitwirkende. »- »,s 6,4t. ll. Klaffe. »rn, alle und Kann» kSiigl. kudolf >1 Frl . S-; n mit Altert ldl in (11,30 11,4» Mche - xl »tche) »Ncha»»« u) 9^S. ersten In. rgrht dem- trüge üo«, ät IN daher Ori- fion, ,rs«n lütter eilen, lleu- liden, krau, für » Re- den Chinesen durch ein Ausnahmegesetz leichten Kaufes fertig zu werden. In der That haben die schlauen Söhne des himmlischen Reicher bewiesen, daß sie auch auf dem Boden der modernen Ctaatseinrichtungen den Kampf gegen die ihnen feindlich gegenüberstehenden Staatsgewalten zu führen verstehen. Sie haben die weitere Bestimmung jener Akte, daß wer als Chinese schon früher in der Union ansässig gewesen ist, un gehinderten Einlaß erhalten soll, in einer Weise „auS- genützt", daß daS ganze gegen sie gerichtete Gesetz für die Nordamerikaner sich nunmehr als fast nutzlos erwiesen hat. Im Wege von Bestechungen der amerikanischen Unterbeamten verschaffte man sich falsche Bescheinigungen, um Eingang zu finden DaS Gesetz schließt die Arbeiter aus, nicht aber Kaufleute; der chinesische Konml in Havana nun hat seitdem massen haft kaufmännische Berufszeugnisse für seine Lands leute ausgestellt, waS um so leichter angeht, als eS schwer fällt, die chinesischen Arbeiter von Kaufleuten zu unterscheiden. Außerdem verschafften sich viele chinesische Arbeiter kleine Anteilscheine an chinesischen Aktiengesellschaften im Lande, worauf man sie auf Grund des in Rede stehenden Gesetzes an der Ein wanderung nicht mehr hindern konnte. Die Regierung von Washington hat es aber nicht allein mit den Schlichen und Spitzfindigkeiten der chinesi schen Einwanderer zu thun, auch die Regierung in Peking verstand es, eine kräftige Abwehr gegen die von den Nordamerikanern gegen ihre Landsleute er lassenen Gesetze in Scene zu setzen. Die Regierung des Bogdichan hat vor kurzem anläßlich der Erledig ung einer Einsprache des englischen Gesandten Mr. O'Connor, der sich auf den im Jahre l880 mit den Vereinigten Staat.n vom chinesischen auswärtigen *) Nach einem Telegramm aus London, das bei Redaktionsschluß eintras und da» unter „Telegraphische Nachrichten" mitgeteilt ist, ist die Entscheidung bereits ge- Amte vereinbarten Handelsvertrag berufen hatte, um die darin enthaltene Bestimmung hinsichtlich der „meistbegünstigten Nation" auch für die englischen Handelsinteressen in Anspruch zu nehmen, folgende Entscheidung getroffen: Die Regierung in Washington habe durch den Erlas; des vorjährigen Chinesengesetzes jenen Vertrag vom Jahre 1880 einseitig gebrochen, und somit könne auch England in Anbetracht dessen sich nicht auf die einzelnen Bestimmungen eines bereits hinfällig gewordenen Vertrages berufen. Die Nordameri kaner haben durch diese, dem englischen Gesandten in Peking übersandte, aber für sie selbst bestimmte Erklärung des Tsung-li-Namen erfahren, daß ihnen das Chinesen gesetz vom 5. Mai 1892 den Verlust der im Handelsver trag vomJahre 1880 von den Chinesen erlangten Vor rechte der meistbegünstigten Nation eingebracht hat, darunter auch des höchst wertvollen Zugeständnisses, daß ihre Schiffe im chinesischen Zwischenhandel keine anderen und keine höheren Zölle zu zahlen haben als einheimische Handelsschiffe. Es wird nun abzuwaiten sein, ob die derzeitige Regierung in Washington angesichts der empfindlichen Schäden, die aus der gegenwärtigen Haltung der chinesischen Machthaber gegenüber der Union für die eigenen Handelsinteressen entstehen könnten, nicht doch am Ende dem höchsten Gerichtshöfe nahclegen wird, den Einspruch der chinesischen Regierung gegen die Verfassungsmäßigkeit der unter der früheren Regier ung zustande gekommenen und vom Amtsvorgänger des gegenwärtigen Präsidenten unterzeichneten Akte nicht als unbegründet zurückzuweisen.*) . 10,31 . (S,LS Ü,Z6 MN- und 8,18*. i. 3,57. ieUtai»). n«. und 10,49 4) Kranken- und Begräbniß-UnterstützungSkasse „Ger mania" zu Crimmitschau, eingeschriebene Hülfs- tasse, 5) St. Josefs Krankenkasse, eingeschriebene HülfSkasse zu Bautzen, 6) Deutschen Bauhandwerker-Krankenkasse für Chem nitz und Umgegend zu Chemnitz, eingeschriebene tchl rnn Für die Ge)am1leitung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. bescheinigt, daß diese Kassen, vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des ß 75 des KrankenverficherungSgesetzeS vom 15. Juni 1883 in der Fassung der Novelle vom 10. April 1892 genügen. Dresden, am 16. Mai 1893. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Amtlicher Teil. HLekanntrnachung. Das Ministerium des Innern hat der K. Hoftheatrr. — Altstadt. — Am 16 Mai: „Die Rantzau". Oper in vier Akten von Pietro Mascagni. — „Der Bajazzo". Oper in zwei Akten von Leoncavallo. Die Zusammenstellung dieser beiden Werke für einen Abend war sehr interessant: zu Beginn der scheinbare Abstieg eines von aller Welt glorifizierten Talents, danach der erste mächtige Anlauf einer nicht geringeren, in der SchafienSrichtung verwandten musi kalischen Begabung. Die Zusammenstellung war daneben auch in ihrem äußerenErgebn iS überraschend, denn die Teil nahme drsPublikumS gab sich sür„LieRantzau" im gleichen H-oaNme von Lntiündlxnv^vu »n^vürts» Lrandstettee, 8owiuie«lo»Lr dv» Druddoer Journal»; Liuodurx LsrNo Vm» ». M.: ». X. Xüuedou! lind. r»rt» ». X.-/)«>«/>« c- Co., L«rUa: Znraüdendant, Lr»»l»u: A'abatü,' NLLoo vr: 6. Nulls u. ».! Laret LÄ. Uer»o8xederr Lüvigl. Lapsdition «le, Dresdner dournul^ Dresden, Avinzorutr. 20. kervsprseb-Uvscbluss: Ar. 12VL. KAr Vr»»6«n vivrtetjLdrlieü 4 30 , bat dem Ilattart. deuttoben tto»t»n»t»lt«n vierttt- jUbrUeb 3 ttar»; »»»»erduld de» deuttcben lttiebe» tritt ko»t- und 8tewpelru»cbl^8 Kin»». Liorelos Aummern: 10 kk. Ln»anäl»unU»sedük"n: Ksr d« einer ^«»pulrenen Teile Steiner Lebritt 20 ?k. Unter „kliogesandt" die 2«il« 30 Dt. Le» l^velleo- und Miltern»Ltr entspr. ^ukrobttA. Lrsekelnen: wit Xuinabru« der 8von- u Veiertt^e edonda, k«n»prvcb-Xn»oblu»»: Ar. 12VL. Dresden, 17. Mai. China und die Vereinigten Staaten. xx Am 5. Mai d. I. hat in den nordameri kanischen Staaten daS vor einem Jahre vom National- kongreß beschlossene sogenannte Chinesengesetz (Obiou Lxclusion ^ct) Rechtskraft erhalten. Beantragt von Mr. Geary zu dem Zwecke, um die Union von dem ihr verhaßten eingewanderten Chinesenvolke zu säubern, erfuhr dieses Gesetz im Laufe der Verhandlungen zwischen den gesetzgebenden Staatsgewalten wesentliche Abschwächungen, bis es in der dem Präsidenten Harrison zur Unterschrift vorgelegten Fassung darauf eingeschränkt erschien, weitere Nachschübe chinesischer Arbeiter nach der Union zu verhindern. Uni das Gesetz nach dieser Seite hin zur vollen Geltung zu bringen, hatte man in den Durchführungsmaßregeln dafür sorgen wollen, daß es nicht unter Beihilfe der bereits ansässigen chinesischen Bevölkerung umgangen werde. Es wurde zu diesem Behufe in das Gesetz die Bestimmung ausgenommen, daß die vor dem 5. Mai 1892 in die Vereinigten Staaten emgewan- derten Chinesen in ihrem Aufenthaltsorte sich binnen Jahresfrist behördlich in eine Liste eintragen zu lassen haben, wodurch sie das Recht zum weiteren Verbleiben im Lande erwerben. Nun, nachdem diese «inrich Jung Frau «9 I) Pastor Zurzen; resdeu; yrr in Franke 7) Kranken- und Begräbniß-UnterstützungSkasse „Glückauf", eingeschriebene HülfSkasse zu Crim mitschau auf Grund deren beziehentlich revidirten Statuten zu 1) vom 1. December 1884 nebst Nachträgen vom 20. Juli 1885 und 2. December 1892, zu 2) vom 16. Oktober 1892, K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 16. Mai: „Der Talisman". Dramatisches Märchen in vier Aufzügen von Ludwig Fulda. (Zum ersten Male) DaS neue Stück war mit phantastischer Anem pfindung für den Stoff in geschmackvoller und zugleich bühnenpraktischer Weise vom Hrn. Regisseur Lobe in Scene gesetzt. Dies machte sehr vorteilhaft Stimmung für eine günstige Aufnahme des Dargebotenen, die ohnedies durch eine gut eingespielte Darstellung trefflich unterstützt wurde. So zeigte sich dem Publikum nach allen Seiten hin ein abgerundetes Ganzes und nirgend« entbehrte man jene wohlthuende Harmonie, ohne welche auf der Bühne keine erzwing- daren Erfolge möglich sind. Dazu kommt, daß man eS hier mit einem völlig harmlosen Unterhaltungs inhalt zu thun hat, dem jegliche Tendenz fern liegt, wie das bei allem morgenlündischen Symbolismus der Fall ist. Die kecke und gewandte Hand FuldaS hat zur Dramatisierung eines alten Märchens gegriffen, das in neuer Zeit wieder ein berühmter Märchenerzähler seiner zahlreichen Gemeinde vortrug. Um eS scemsch darzustellen und auf 'vier Akte auszudehnen, bedurfte e» selbstverständlich einer starken Beimischung neuer Zuthaten und Episoden. So hat es denn der Be arbeiter an anders gearteten Motivierungen, beabsich- tigtrn Vertiefungen und damit allerdings auch an Verbreiterungen, Verwickelungen und anspruchsvollen Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Alachrichten. Halle, 17. Mai. (Tel.d. Dresdn Journ.) Die uatiöualliderale Partei Halle-SaalekreiS beschloß, eiue« eigruru Kandidaten nicht aufzustellen, son dern die liberale Kandidatur Alexander Mepert in unterstützen, um neben der Sicherung der Militärvorlage die sozialdemokratische Kandidatur erfolgreich bekämpfen zu können. Paris, 17. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) De« „Journal de» D4batS" zufolge stehen weitere Verhaftungen von Anarchisten bevor. Rom, 17. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) In Palestro findet am 28. Mai die Einweihung deS BeinhausrS statt, welche» zu Ehren der in den Gefechten vom 31. Mai 185S dort gefallenen Krieger errichtet worden ist. Auf Wunsch des DeokmalSkomitee» werden Vertreter jener CorpS, welche an diesen Gefechten teilnahmen, zu der Feier kingeladen. Luch der König von Italien wird der Feier beiwohnen Lissabon, 17. Mai. (Tel. d. Dreidn. Journ.) Die Kammer nahm gestern rndgiltig und zwar fast einstimmig außer den Stimmen der Republi kaner da» Gesetz über die auswärtige Schuld mit den vom Finanzminister gemachten Modifika- tionen au. London, 17. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Einer der „Time»" auS Lissabon zugehcnden Nach richt zufolge befindet sich unter den in Aussicht Verzögerungen von der langen Rede kurzen Sinn nicht fehlen gelassen. Au Stelle der ursprünglichen Einfachheit trat eine Fülle von kleinen Geschehnissen, freilich aber auch ein Umfang, der als Hülse mit dem Kern in keinem Verhältnis stand. Zu einiger Aus gleichung dieser gedehnten Eindrücke trug indes eine willkommene Gabe Fuldas — sein leicht geführter ge reimter VerS —, bei, ein Deckmantel, der bereitwillig hier und da auch den Mangel an Scherz und Humor verhüllte. DaS sind so die Hindernisse, welche sich immer ein stellen, wenn ein nicht dramatischer Gegenstand dra matische Dienste leisten soll. Die heutige Litteratuc- periode der Begriffsverwechselungen kann davon etwas erzählen. DaS Zusammenspiel verdiente alles Lob. Unter den einzelnen Personen zeichneten sich Hr. Drach (Omar, Hr. Wiene und Hr. Porth (Berengar, Diomed), Frl. Baste und Frl. Salbach (Rita, Maddalena) durch besonders ansprechende Leistungen genommenen Steuern eine zwölfprozentige Steuer auf Dividenden und ankere JahreSgewinne aus wärtiger in Portugal Geschäfte treibender Banken Nach einer Meldung de» „Reut. Bur." au» Bris bane hat dir Bank Royal of QueenSland bi« zur erfolgten Rekonstruktion die Zahlungen eingestellt. DaS Bankkapital beträgt nominell eine Million Pfd. Sterl., wovon 750000 gezeichnet und 375000 eingezahlt find. Die Regierung proklamierte für die Goldminenbefitzer eiu einmonatliche» Mora torium, im ihnen den Abschluß neuer firanzieller Arrangements zu ermöglichen. London, 17. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Einer der „Time«" auS Philadelphia zugehrnteu Mitteilung zufolge wird die Entscheidung deS obersten Gerichtshöfe», daß da» Gesetz, wonach nichtrrgistrierte Chinesen auszuweisen seien, mit der Verfassung nicht in Widerspruch stehe, voraus- sichtlich keine praktischen Folgen haben, weil die Ausführung d.S Gesetze» zu große Kosten ver ursachen und möglicherweise Repressalien veran lassen würde. Man glaubt, die chinesische Ge sandtschaft würde Washinaton verlassen. — Dem „Standard" geht eine Meldung au« New-Aork zu, wonach den Mitteilungen einiger Missionare zufolge der Generalgouverueur von Petschili- Libungtschang gedroht hätte, sämtliche gegenwärtig in China weilenden Bürger der Vereinigten Staaten «uSzuweisen. In den Kreisen der Kriegs marine werde die Möglichkeit eines KriegSauS- bruchS erörtert. London, 17. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Da» Unterhaus nahm ohne Abstimmung einen Zusatzantrag Jame» an, wonach die oberste Ge walt drS ReichSparlamentS über alle Personen, Angelegenheiten und Dinge innerhalb deS könig lichen Gebietes von der Homrrulrbill unberührt und ungeschmälert bleiben solle. Gladstone er klärte sich bereit, den Znsatzartikel anzunehmea. Belgrad, 17. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Köuig ist heute früh nach Curija adgereist, und eS wurde» ihm seitens der Bevölkerung leb hafte Ovationen dargebracht. Die Begegnung mit der Königinmutter findet am 1S. Mai in Kladowa statt, woselbst zwei- bi» dreitägiger Auf- enthalt beabsichtigt wird. hohen Grade kund wie für den „Bajazzo." Allerdings sind die von kritischer Seite bemängelten Eigenschaften der Mascagni'schen Oper in der Hauptsache keine solchen, daß sie dem großen Publikum ohne weiteres offenbar werden und dieses empfindlich treffen könnten — sie geben eigentlich nur der fachmännischen Beur teilung Ärgernis —, aber der melodische Kern, ein zu jeder Zeit ausschlaggebendes Moment für den Wert und die Wirkungsdauer einer musikalischen Schöpfung und zugleich das faßlichste und reizendste Element für Auf fassung und Interesse deS Publikums, ist doch in den „Rantzau" so dürftig und wenig originell, daß man schon aus diesem Grunde die Anziehungskraft des ganzen Werkes von vornherein ziemlich niedrig veranschlagen mußte. DaS entsprechende Prognostikon scheint indes, wie wir nach der gestrigenWahrnehmungvermuten,voreiner Wiederlegung nicht sicher zu sein. Damit würde aber in keinem Fall auch eine thatsächliche Widerlegung der vorgetragenen kritischen Bemerkungen geschehen; die subjektive Aus sprache einzelner sachlich ihren Aufgaben gewachsener und ehrlicher Beurteiler pflegt ja überhaupt nur in wenigen Fällen mit dem Gefallen oder Nichtgesallen bei der großen Menge parallel zu gehen und hat sich niemals einer Korrektur von dieser Seite aus zu beugen. Von Einfluß wäre diese uneiwartet wohl wollende Haltung des Publikums nur auf da« Theater, welches alsdann nach voller Gebühr für die tüchtige Darstellung der Matcagnischrn Werke- belohut würde. Schon die im schwierigsten Part vollendete Darbietung be» Orchesters hebt das Ganze über ein Durchschnitts niveau und dieser Eindruck wird vom Chor und von allen Solisten mit löblichster Kraft anspannung festgrhalten. Hr. Scheidemantel, Frau Tagesgelchichte. * Dresden, 17. Mai. Se. Königl. Hoheit der kommandierende General Prinz Georg, Höchstwelcher gestern den BataillonSvorstellungen des 3. Infanterie regiments Nr. 102 in Zittau beigewohnt hatte, be gab sich heute morgen 7 Uhr 30 Min. in das Manövergelände bei Dresden, woselbst daS 2. Jäger bataillon Nr. 13 durch den Brigadekommandeur, Generalmajor v. Raab, besichtigt wurde. Berlin, 17. Mai. Die vereinigten Ausschüsse deS BundeSratS für Rechnungswesen und für Elsaß« Lothringen, sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten gestern Sitz ungen. — Tas preußische StaatSministerium trat gestern zu einer Sitzung zusammen. — (B. PN) In allen Ausrufen der freisinnige» Volkspartei und insbesondere in der Rede Eugen RichierS auf Tivoli kehrt dieselbe unwahre Behauptung wieder, daß die Rekrutenquote nach dem Anttage v. Huene nur um 11 000 Mann hinter der Bewilligung deS Freisinns und des Zentrums zurückbleibe. Der Unterschied beträgt in Wirklichkeit nicht 11000, son dern 29 000 Mann. Der Kniff besteht darin, daß die 18 OM Ersatzreservisten als volle Rekruten ge rechnet werden, während sie in Wirklichkeit nur wenige Wochen dienen und als ausgebildete Soldaten gar- nicht gelten können. Es wird dabei ferner in ganz unzutreffender Weise auf die Mannschaften in Frank reich hingewiesen, welche nur ein Jahr bei der Fahne dienen, dabei aber verschwiegen, daß der größere Teil des französischen Rekrutenkontingents 3 Jahre dient, während bei uns die Dienstzeit nur 2 Jahre betragen soll. Außerdem ist es ein gewaltiger Unterschied, ob ein Mann sich nur 10 Wochen — wie unsere Ersatz- reserve — oder 52 Wochen — wie der französische Frist verstrichen ist, erweist eS sich jedoch, daß von den 200 000 in der Union lebenden Chinesen fast niemand dieser Vorschrift Genüg: geleistet, aber auch nicht Anstalten getroffen hat, um der in diesem Falle zu gewärtigenden Landesverweisung Folge leisten zu können. Die Söhne des himmlichen Reiches haben sich auf die günstige, auch heute noch nicht erfolgte Erledigung der Einsprache verlassen, die die chinesische Regierung beim obersten Gerichtshöfe in Washington gegen die Verfassungsmäßigkeit jenes Gesetzes erhoben hatte, und gaben sich der Hoffnung hin, daß bis zur abweislichen Entscheidung dieser Einsprache sie niemand behelligen dürfe. Diese „Schonzeit", tue, wenn sich die jüngst gemeldeten Verhaftungen von Chinesen in New Uork bewahrheiten, auch nicht in allen Staaten eingehalten würde, kann indessen mit jedem Tage ihr Ende er reichen, da die Entscheidung des obersten Gerichis- hoses jederzeit fallen kann. Nach der Lage der Dinge ist allerdings anzunehmen, daß man in Washington absichtlich den Tag in die Ferne rückt, an welchem die Regierung die Folgen aus dem Chinescngesetze vom 5. Mai 1892 ziehen müßte. Aus den inzwischen vom Minister deS Innern gemachten Erhebungen hat sich ergeben, daß von den 1—2MM0 in der Union lebenden Chinesen — die Zahlena»gaben über die chinesische Bevölkerung in den Vereinigten Staaten schwanken — im verflossenen Jahre im ganzen nur fünf chinesische Staatsangehörige der Vorschrift hinsichtlich der Eintragung Genüge ge leistet haben. Hieraus ergiebt sich, daß die Washing toner Regierung nach dem Inkrafttreten des Anti- chinesengesetzeS vor die unangenehme Wahl gestellt sein würde, entweder die Ausweisung, bez die zwangs weise Verschiffung dieser großen Masse der chinesischen Bevölkerung vorzunehmen, oder aber dem Trotz der Chinesen, die sich im festen Glauben befinden, daß es unmöglich wäre, Hunderttausende auS dem Lande zu schaffen, nachzugeben. Die Nordamerikaner haben sich allem Anscheine Spezialberichte über die Verwaltung der König!. Sammlungen im Jahre 18S2. lForylhling.) 7. Münzkabinett. Wenngleich das Königl. Münzkabinett nach vollen deter Umgestaltung der Westfront des Königl. Residenz- schlosse«, welche seinen Räumen ein hübsches, nun al« Direktorialzimmer benutztes Eckgcmach (Turmzimmer) zu fügte, im vergangenen Jahre oem allgemeineren Besuche noch geschlossen bleiben muhte, so ist dasselbe doch Fach leuten, welche an Ort und Stelle Studien machen wollten, schon seit geraumer Zeit wieder geöffnet und von solchen, wie auf dem Wege der schriftlichen Anfrage, vielfach be nutzt worden. Erworben wurden außer einem Funde mittelalterlicher Groschen und Pfennige, welcher von ersteren etwa SOO, von letzteren etwa LOO Stück enthielt, und außer einer 1) Kranken- und Begräbnißkasse „Nordstern", geschriebene HülfSkasse zu Zwickau, 2) Tuchknappcn Kranken-UnterstützungSkasse zu Hab uichen, eingeschriebene HülfSkasse, 3) Srankenunterstützungskasse „Hoffnung", eingeschrie- bene HülfSkasse in Crimmitschau, 7i.ro. ^1,88 4,l7. 9 4. »n- und
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