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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 27.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-187911278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18791127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18791127
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-27
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^?13S. Wochenblatt 1879. für Mopa« und Amgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshanptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird an« Abend vorher auvgegeben und versendet. 47. Jahrgang Donnerstag den 27. November. Hom Landtag. S. v. 25. November. Die Zweite Kammer genehmigte in ihrer heutigen Sitzung den von der Staatsregiernng beantragten Verkauf des Vorwerks Pennrich und bewilligte alsdann die Zuschnßcapitel 42--47, 11—13 und 16 des Staatshaushaltsetats in der postnlirtcn Höhe. Eine längere Discussion schloß sich an Cap. 44, zu Unterstützung der Landarmen, bei welchem von mehreren Mitgliedern Beschwerden über die Wirkungen des Unterstlltzuiigswohnsitzgcsctzcs vor- gcbracht und Vorschläge für eine Revision des selben gemacht wurde». Vicepräsident Streit richtet an die königliche Staatsregiernng die Bitte: in Erwägung zu ziehen, ob cs nicht irgendwie möglich sei, eine Aenoerung des Unterstütznngs- wohnsitzgcsetzes dahin herbeiznführen, daß das Institut der Landarmen beschränkt werde. Es sei ein öffentliches Geheimniß, daß Gemeinden Len Leuten Geld geben, um dieselben zu bewegen, sich in einen andere» Ort zu wcndcn, »nr um sich deren Unterstützung vom Halse zu schaffen. Er glaube nicht, daß die Grundlagen des Gesetzes geändert werden könnten, cs sei aber möglich, die Frist zur Erwerbung des Untcrstützungswohnsitzes zu verlängern, oder zu bestimmen, es könne Nie mand seinen Unterstütznngswohnsitz verlieren, be vor er solchen nicht in einer anderen Gemeinde erlangt habe. Abg. Müller-Colditz meint, daß mit dem Unterstützungswohnsitzgesetz eine sitt liche und humane Armenpflege nicht möglich sei. Derselbe gedenkt eines Falles, wo eine arme Familie innerhalb 2V, Jahren fünf Mal von einem Orte zum andern habe umziehen müssen, nur damit sie nicht untcrstützungswohnsitzberechtigt werde. Staatsminister von Nostitz-Wallwitz be dauert zur Kenntniß der Kammer bringen zu müssen, daß für das laufende Jahr die postulirten 300 000 Akk. das Bcdürfniß nicht decken, trotz dem sehe er heute von einer Erhöhung des Po stulats ab. Er könne übrigens die Versicherung geben, daß die Regierung die Ucberzcugnng der Vorredner von der Revisionsbedürftigkeit des Un- tcrstützungswohnsitzgesetzes theile. Die Regie rung habe im Sinne des Abgeordneten Streit bereits Erwägungen gepflogen. Znm Schluß verwies die Kammer den Gesetzentwurf, betref fend den Umtausch der abgestcmpclten Greiz- Brunner und Gößnitz-Geraer Eisenbahnactien gegen Schuldverschreibungen der 3procentigen Rcntenanleihe von den Jahren 1876 und 1878, an die Finanzdcputation. S. v. 24. November. Die Zweite Kammer erklärte sich in ihrer heutigen Sitzung nach kurzer Discussion auf Antrag der bestellten Referenten, der Abgg. Grahl und vr. Krause, durch den mittelst königl. Decrets gegebenen Bericht über die Verwaltung der königl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft für vollständig befriedigt und erwählte sodann Abg. vr. Minckwitz und Präsident Habcrkorn zu wirklichen und Abgg. Günther und Pcnzig zu stellvertretenden Mit gliedern des Landtagsausschusses zu Verwaltung der Staatsschulden. Gertliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König und Se. König liche Hoheit der Prinz Georg sind in der Nacht zum Montag von Berlin wieder in Dresden cin- getroffen. In den am Sonnabend in Königs- Wusterhausen abgchaltcncn beiden Jagden er legten: der Kaiser 1 Schaufler, 8 Stück Dam wild, 13 Sauen und ein Dachs, zusammen 23 Stück; König Albert 6 Schaufler, 8 Stück Dam wild und 15 Sauen, zusammen 29 Stück; Prinz Georg 2 Schaufler, 4 Stück Damwild und 2 Sauen, zusammen 8 Stück. Die größte Beute hatte Großfürst Wladimir von Rußland: 10 Schaufler, 17 Stück Damwild und 13 Sanc»; zusammen 40 Stück. Die Gcsamnitstrecke betrug 47 Schaufler, 139 Stück Damwild, 99 Sauen und 2 Dachs, zusammen 287 Stück; ein im Königs-Wnstcrhausener Jagdrevier bisher noch nicht erreichtes Resultat. — Der geh. Rcgiernngsrath Böttcher hat sich am 23. d. M. zur Theilnahmc an den Ver handlungen über einen deutsch-österreichischen Han delsvertrag nach Berlin begeben. — Dem Vernehmen nach hat der Vorschlag, einen einzigen allgemeinen Bußtag fürs ganze deutsche Reich einzuführcn, viel Aussicht auf Ver wirklichung und hört man bereits, daß als sol cher zukünftiger Reichsbußtag der Freitag nach dem Todtcnsvnntag in Aussicht genommen ist. — Ans die vor wenigen Tagen von der neuen Chemnitzer Stadtanleihc vorläufig zur Zeich nung aufgelegten 2 Mill. Mark wurden weit über 7 Will. Mark gezeichnet, es mußte daher eine bedeutende Reduction stattfinden. — Bei der am 19. d. in Werdau stattge- fnndcnen Ergänznngswahl des Stadtverordncten- Collegiums war die Thcilnahme an dieser Wahl eine sehr geringe, denn von ca. 1100 stimmbe- berechtigten Bürgern habe nur 81 (!!) von ihrem Wahlrechte Gebrauch gemacht. — Am Montag verunglückte in Chemnitz der Feuermann einer dasigen Maschinenfabrik, der 65jährigc Ferdinand Weisbach aus Zschopau, auf schreckliche Weise. Derselbe hat anscheinend während des Betriebes den Treibriemen ausge- bcssert, ist hierbei von der Transmission ergriffen und wiederholt mit hcrumgeschlcudert worden. Hierbei ist das Gewicht des Sicherheitsventils weggcschlagcn, letzteres dadurch geöffnet und der Raum mit einer undurchdringlichen heißen Dampf- maffe angefüllt worden. Man fand den Unglück lichen, nachdem der Dampf einigermaßen abge leitet und die Maschine zum Stehen gebracht worden war, leblos auf der Transmission hängend vor. — Um dem Bcttclwesen in Pirna zu steuern, haben dort Rath und Stadtverordnete beschlossen: Es wird ein Stadtgeschcnk im Betrage von 10 Pf. cingeführt, welches nur einmal innerhalb 6 Monaten an dieselbe Person gewährt wird. Dieses Geschenk wird nur an Solche verabreicht, welche niit ordnungsmäßiger Legitimation, ins besondere Arbeitsbüchern und Pässen, versehen sind, nicht aber an Personen, welche nur Gc- sindebncher oder Arbcitszcugnisse bei sich führen. Die dazu uöthigen Mittel sollen durch freiwillige Beiträge aufgebracht werden, und werden des halb in nächster Zeit verschiedene Bürger, welche sich hierzu freundlich erboten haben, solche ein sammeln. Das ohnehin verbotene Betteln wird ernstlich untersagt, und werden alle dabei betrof fenen Personen mit Haftstrafc belegt werden. Die Verabreichung von Gaben an die Bettler wird bei einer Geldstrafe von 1 bis 15 M. un tersagt. — In Plauen wurde vor einigen Tagen von zwei Engländern eine große Wiese zu dem Zwecke angekauft, auf dem Grundstücke eine Fabrik für englische Gardincnstühle zu erbauen. Dieselben hatten sich in verschiedene» voigtländischen Städten, wie Anerbach, Falkenstcin, znm gleichen Behnfe umgcschen, haben jedoch schließlich Planen gewählt. — Am Bußtag Vormittag wurde auf Plauer Forstrevier ein fremder Mann, Handarbeiter aus Annabcrg, erfroren aufgcfunden. Derselbe hatte am Abend zuvor von Plaue nach Erdmannsdorf gehen wollen, ist aber anscheinend vom Wege ab- gckommen, hat sich ermüdet niedergesetzt und so seinen Tod gefunden. — Die Bahnstrecke Cranzahl-Weipert ist am Sonntag Morgen wieder eröffnet worden, nach dem der Betrieb infolge von Schneeverwehungen 8 Tage völlig eingestellt gewesen. — In der Nähe von Bärenst cin wurde am Morgen des 21. d. der 18 jährige Posamentierer Beyer aus Weipert erfroren vorgefundcn, der am Abend vorher mit seinem cinspämugrn Ge schirr in Begleitung eines zwcispäunigen aus Annabcrg weg- und nach Hause zu gefahren war. Nachdem sie unterwegs gehalten und dar nach gemeinsam bei dem außergewöhnlichen Schneestnrm weitergefahrcn, ist Beyer's Pferd vom Sturme scheu geworden und dnrchgcgangen. Beyer ist ihm nachgclaufe», hat aber wahrschein lich in der Schncemcngc nicht fortkommen können und so ein trauriges Ende gefunden. Das Pferd wurde um Mitternacht ohne Schlitten in Bären stcin angehalten. — Die an der vogtländischcu Route gelegene Haltestelle Lengcnfeld i. V. heißt von jetzt ab zu besserer Unterscheidung von der gleichnamigen an der Zwickau-Falkensteincr Route gelegenen Station „Haltestelle Eich". — Das große Loos der sächsischen Classen- lotterie ist nach Berlin gefallen. Eine am Sonnabend um 12 Uhr Mittags eingetroffcne Depesche von Leipzig brachte die Nachricht, daß die Nummer 83041 den Hauptgewinn gemacht hatte. Ein armer Droschkenkutscher spielt ein Achtel davon und wurde durch den Verkäufer noch vor Erscheinen der Liste von seinem Glück in Kenntniß gesetzt. Die frohe Nachricht ver setzte jedoch den Mann in solche Aufregung, daß er bitterlich zu weinen anfing. Er hatte die Hoffnung zu gewinnen aufgegeben und deshalb das Loos, um seinen Einsatz zu retten, vor ei nigen Tagen bei einem Schankwirth verkauft; er weiß nicht einmal an wen, so daß auch die Hoff nung auf die Generosität des Käufers wohl zu nichte werden wird. Uagesgeschichte. Berlin, 24. November. Der König und die Königin von Dänemark werden künftigen Freitag zu», Besuche des hiesigen Hofes in Berlin ein- treffen. — Der Bundesrath wird, der „Köln. Ztg." zufolge, im Dccember und Januar eine ganz be sondere Thätigkeit zu entfalten haben, da es in der Absicht liegt, den Reichstag möglichst früh, d. h. in den ersten Tagen des Februar, zu be rufen. Man hält dabei an dem Plane fest, die Rcichstagsscssion möglichst bis Ostern sich ab- wickeln zu lassen, obschon das Osterfest im künf tigen Jahre bereits auf den 28. März fällt. Für den nächsten Reichstag werden erwartet neben dem Budget das Gesetz über die Ver längerung der Etats- und Legislaturperioden, die Bransteucr, die Börsenstcucr und das Gesetz über die Eisenbahntarifc. — Im Finanzministerium finden, wie die „Post" erfährt, fortdauernd Be-
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