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Dresdner Nachrichten : 06.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189908069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-06
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.08.1899
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ve-u-S-ebühr vlerteliiibrli»^^ 2^«. dm« dl« »le «imehme «»>> «lokündlgumni für die nLMe Numnier erlolat in der LquviiümiäitSllelle. ManenItt ss u. indenNebenan,labmeüellknv Bonn. » b>« 3 Ul,r Nachm. Sanniaar nur Marienm. 3S v. UdrMittarS. Anzeigentarif. DI« llrattiae «rund,eile ica s Silden» >b BI. .n»lundiau»,cn a»i der Drivat - feite Heile «BI. .-Dovvrlicilk.imterm Ltnch' «Einseiandt, «0 Bk. Grund- -eiie iür Uoniaae oder „ach yciiiaaen ro BIa. <>ur tzamiliennachrichten ».). de«. so M. — Auswärtige Austräre nur gegen BorauSbcMkung. Belegblätier wer» m loPi. berechnet, vür Rückgabe eiuaelanbter Schriit» Nucke kein« Verbindlichkeit. Sernlvrechanlcklub: Amt I Nr- H u> Ur. 8<1SS. Die DrcStzner Nachrichten erscheinen täglich liimmien e> NiorgenS. 44. Jahrgang. «L L)«. H»s>,«t»NLt«a 8r. Hu«,tttd So« LSnig» ,00 S»cl>»o» C-avvvl»«!«,,, O»«»«», I>v8»vrt». Linrslvvrlcauk vrsseleii, ^Itioaiikt 2. k'aiaUtea-, Aaoelverlter» NtroQNlit- k? Telcgr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. vwpLodlt R.Sr088MLIM ^LKws.üeliiltSll-k'itbrilc. O Vsrleauk in cksr k^brit: W 0r«,üsn. vdsmüitrsrstr.LK ^ Strisrsusratrassv l8, 5L Vstsvnlisllsstrsssv S, ?> l-ödtsa, vlswsreLslr. 2. SlL8VLLrvll joäsr >lrt »ns «len boäontsnäston Vlaadkitton äss In- nnä ^Ut>>rm6ss, swpfodlon in roicblucitiqer LnsvM Vllli. kllil L 8nlin, Xxl. tlokliökorrultvll, kVeamsrlrt U. ^vnn«pp«vl»,t«ll« t»t». vLwvuiLSvds». kdolozrüMs-Muws, kvrtvl.-Vssrell smpüvdlt in reiodstsr .Vusvabl »«rnksrü ILttÄiKvr IVUleetruwer 8tre»88e 2. Larl Dteeleroann, llolUoloraut, gex-r. 1833, swxüoMt iü tLävUossr ^VEv: ^i»pki»It.i,»eke,MeoI>.1,LoIle,<fopLl.I,LcIle, Vamar-Lkrelre, 8lecatlrs n. «piritas-tzacke. -Alstarlt: ltfst-ionstr.il), /tmsllonstr. 18, r«Ivksuerstr.S2, Heust.: ffeinrlvkstr.(8tsät0orlitr). 8ümmtlivll6r Ik. «vutsellvi' »Nit vnxliseil«!' vegen vollstimäigkr LreseliÄtsLullösunA mit 20'^ liutzcctt. <1. H. IUvn.8«, 20 Llarl6U8trst886 20 (3 linken). EMS Nr. LI«. Samva, Hvsnachrichtcii, Diiedriger Kurs der Staatspapiere, Vaterl. Festspiele. Militärconcert. Atuthmaßl. Witterung: Vvgelwicscufeuerwerk, Zoolog. Garten, Gerichtsverhandlungen. „Parsifal". Vörseuwvchenbericht. Samoa. Die dreigliederige Samoa-Kommission hat nach einer fast Vierteljährlichen Thätigkeit ihre Arbeiten erledigt. Die Kommissare Deutschlands und Nordamerikas sind bereits von den Inseln wieder abgereist. Amtliche Mitthcilungen über das Ergebnis der von der Kommission gefaßten Vereinbarungen, die selbstverständ lich noch der Zustimmung der drei bctheiligten Regierungen be dürfe», liegen zwar noch nicht vor, doch läßt sich wohl nicht mehr zweifeln, daß die ans englischen Quellen stammenden Berichte über die Kommiisivnsbeschlüssc im Großen und Ganzen den That- sachen entsprechen, so sehr auch deutscherseits gewünscht werden müßte, daß sie gefälscht sind. Denn Io wie das neue Samoa- Ablommcn vorlicgt, bedeutet es eine neue schwere Niederlage für Deutschland. Zur Entschuldigung oder Beschönigung kann hier nicht der Ausspruch angeführt werden, den einmal der preußische Minister des Aeußeren, Freiherr v. Mantcussel, im Abgeordneten haus gethan hat: „Der Starke tritt wohl einen Schritt zurück, behält aber das Ziel fest im Auge und sieht, auf welchem anderen Wege er es erreichen kann". Bei der Neuregelung der samoani- schen Verhältnisse mußte es unser Ziel sein, das Vorwicgcn des deutschen Einflusses in einer fortan unanfechtbaren Weise fest- znlegen. Von diesem Ziele sind wir aber seht abermals um mehr als einen Schritt zurückgewichen, so daß unser Verhalten nicht den Eindruck der Stärke, die sich doch nicht durch fortgesetztes Zurückweichen bethätigt, sondern den der Schwäche erwecken muß. Auch wenn in Samoa Alles beim Alten geblieben wäre, würde das schon als ein Rückschritt empfunden werden müssen, weil es ausschließlich die deutschen Interesse» sind, die bei der Fortdauer der seit Jahren auf der Inselgruppe herrschenden unzulänglichen Ver hältnisse geschädigtwerdcn. indem diese unseren gewissenlosen englischen und amerikanischen Rivalen die Grundlage bieten, durch Ränke und Umtriebe unsere dortige Machtstellung zu untergraben. Durch das Von der Kommission beschlossene Abkommen ist aber für uns nicht nur nichts erreicht worden, sondern unsere Position in Samoa er fährt dadurch in materieller und moralischer Beziehung eine schwere Einbuße. Der Kernpunkt der letzten Samoa-Wirren betraf die Neuwahl eines Königs. Von deutscher Seite war Mataafa anerkannt worden, der mit scchsfacherMajorität znm König gewählt worden war, während die Engländer und Amerikaner für den gegnerischen Thronkandidatcn Malietva Tanumafili Partei ergriffen und die deutschen Vertreter wegen jener Anerkennung des Vertragsbruches bezichtigten. Da aber den Eingeborenen auf Grund der Samoa-Akte die Freiheit der Königswahl ausdrücklich gewährleistet ist, so lag keine Ver anlassung vor, Mataafa die Anerkennung zu versagen und dessen rechtmäßig vollzogene Wahl für nichtig zu erklären. Die Drei- männer-Kommission hat dies gethan und die von deutscher Seite angefochtene Einsetzung Tanu's zu Recht bestehend anerkannt. Die Konsequenz liegt auf der Hand: England und Nordamerika können jetzt an der Hand dieses Kvmmissionsbcschlusscs erklären, daß ihre Vertreter bei den letzten Thronstreitigkeiten loyal und korrekt ge handelt habe», die Beamten des Deutschen Reiches aber, wie das ja von den angelsächsischen Vettern von Anfang an behauptet worden ist, ihre Pflichten verletzt und über die ihnen zustehenden Befugnisse hinausgcgangen sind. An dieser Thatsache, daß die deutschen Vertreter in's Unrecht gesetzt sind, können auch die von der Kommission beschlossene Abschaffung des eingeborenen König thums und der vorausgcgangene Verzicht des als König anerkann ten englisch-amerikanischen Thronprätendenten Tanu nicht das Mindeste ändern. Allein Anschein nach handelt cs sich hierbei um ein Kompromiß, durch das die für die Deutschen so bittere Pille der Nichtanerkennung Mataafa's einigermaßen genießbar gemacht werden soll. Daraus aber, das; die Kommission entschieden hat, der ursprünglich von England und Nordamerika anerkannte Tanu habe Anspruch auf die Königswürde gehabt und die angelsächsische Parteinahme für Tanu sei daher eine berechtigte gewesen, ergiebt sich, daß auch die Entschädigungsansprüche der Deutschen von den beiden anderen bethelligten Mächten nicht anzuerkennen sind. Im Gegentheil: folgerichtig würde aus der Stellungnahme der Kom mission für Tanu zu schließen sein, daß die etwa bei den letzten Minen geschädigten Engländer und Amerikaner nunmehr ihrerseits berechtigten Anspruch erheben könnten, von Deutschland entschädigt zu werden, wett die deutschen Beamten durch ihre angeblich un berechtigte Stellungnahme für Mataafa das gewaltsame Ein schreiten der Angelsachsen mit verschuldet haben. ES verlautet, daß man sich in England bereit- mit der Festsetzung der von eng lischen Unterthanen erlittenen Verluste beschäftigt. Daß in Folge der Kommissions-Entscheidung, nicht Mataafa, wie die deutschen Vertreter behauptet haben, sondern Tanu sei rechtmäßiger König gewesen, da- Ansehen Deutschland- auf der Inselgruppe nicht ge winnen kann, liegt auf der Hand. Weiter hat die Kommission beschlossen, den Posten eines Präsidenten de- MunizipalratheS von Apia abzuschaffen. Auch die- würde eine schwere Schwächung der deutschen Machtstellung bedeuten. Denn dieses Amt ist bisher ausschließlich von Deut schen besetzt worden und seine Aufhebung wäre also nichts Anderes als die Beseitigung de- einzigen Vorrechtes, das die Deutschen in Apia genossen haben. Die weiteren Vereinbarungen der Kom missare betreffen die Ernennung eines Administrators oder Gou verneurs. der aber keiner der drei Bertragsmächte angehören darf. Als Beirath soll ihm ein aus drei Mitgliedern, eines für ;cde dcr Vcrtragsmächte. bestehender gesetzgebender Rath zur Seite gestellt werden, der für die Samoaner Gesetze erlassen und zu diesem Zwecke von einigen eingeborenen Abgeordneten unterstützt werden soll. Dem Gouverneur soll das Vetorecht für jeden beliebigen Gesetzentwurf cingeräumt werden, dergestalt, daß ohne seine Ge nehmigung nicht die geringste Anordnung getroffen werden kann. Wie viele eingeborene Abgeordnete dies sein werden, was sie über haupt zu sagen haben, wird nicht bestimmt: cs handelt sich wohl nur um eine äußere Dekoration zur Schcinbefricdigung des Selbst gefühls der Eingeborenen. Abgeschasft werden ferner die den Konsuln der drei Mächte jetzt noch zustchenden richterlichen und diplomatischen Befugnisse, unter gleichzeitiger entsprechender Er weiterung der Befugnisse des Oberrichters. Ein Ersatz für die Beeinträchtigung der deutschen Interessen durch die Abschaffung des bisher von Deutschen verwalteten Postens des Präsidenten des Munizipalrathes wird also nirgends geboten: dagegen hat man die amerikanische Position dadurch gestärkt, daß man die Machtfülle des Oberrichters, der ein Amerikaner ist, wesentlich vermehrt hat. Der That sache, daß die wirthschastlichen Interessen Deutschlands in Samoa die der beiden anderen Protektoratsniächte weit überragen, so daß es nur recht und billig wäre, die Inseln der deutschen Vorherrschaft znzuerkennen, scheint also nach alledem keine Rech nung getragen worden zu sein; vielmehr kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die von der Kommission vorgcschlagcnc Neugestaltung der samoanischen Verhältnisse dahin führen muß, die beiden Rivalen auf Kosten Deutschlands zu stärken. Ein sehr zweifelhafter Trost würde es sein, wenn wirklich, wie behauptet wird, in der Kommission das deutsch-amerikanische Einvernehmen dem englischen Ränkespicl gegenüber gesiegt hat. Dieses Ein vernehmen könnte nach Lage der Dinge doch nur geeignet sein, das liebergewicht Nordamerikas anznbahnen. keineswegs Deutsch lands, und ob John Bull oder Bruder Jonathan in Apia schließ lich die Vorherrschaft erringen, das ist Jacke wie Hose. Der Staatssekretär des Aeußeren Gras Bülow hat seinerzeit in der Budgctkommission des Reichstags erklärt, daß wir uns die Rechte, die uns aus der Samoa-Akte zuslehen, nicht verkürzen oder unsere Interessen in Samva nicht beschneiden lassen werden. Man sollte daher erwarten, daß das Auswärtige Amt die Vor schläge der Kommission — um solche kann es sich doch wohl zunächst nur handeln — unter diesem Gesichtspunkt sorgsam prüfen und darnach seine Entscheidung so treffen wird, daß die nationale Ehre Deutschlands gewahrt bleibt. Renntag, «.August 18M. Fensterscheiben zertrümmert wurden. Als die Polizei einschritt, fielen auS der zumeist den untersten Volksschichten angehörcndcn Menge mehrere Schüsse: auch wurden Steine auf die Bcanstcii geworfen. Hierbei wurden mehrere der Letzteren verwundet. Tie Polizei machte dann von der Waffe Gebrauch und verwundete mehrere Personen. Später wurde Militär herbeigerusen, das jedoch keinen Anlaß mehr hatte, in der Sache einzuschreiten. Um 2 Uhr Nachts war die Ruhe wieder hergestellt, nachdem sechs Verhaftungen vor genommen worden waren. P e st. In Kapvsvar wurde heute früh 7 Uhr 25, Min. ein einige Sekunden dauerndes heftiges Getöse, begleitet von einem Erdbeben in vertikaler Richtung, verspürt. P e st. Der serbische Personcndnmpser „Czar Nikolaus" passirte gestern das Eiserne Thor. Am tiefsten Punkte des Kanals brach chm das Steuer und das reißende Wasser warf das Schiff derart gegen den linksseitigen Damm, daß der Schiffsschnabel sich eiu- vohrte und das Schiff sich aus tue Seite legte. Das Schiffs- persvnal und mehrere Hundert Reisende flüchteten sich in großer Panik auf den Dumm unter Mitnahme des Reisegepäcks; hier wurde der Schisfsslcwact vermißt. Das von der Last befreite Schiff wurde nun flott und schwamm bis zu einer Insel des Eisernen Thores, wo es durch Nredcrlassen der Anker zum Stehen gebracht wurde. Als die Matrosen merkte», daß das Schiff sich in Bewegung setzte, wollten vier Matrosen in einem Boot aus das Schiss gelangen; das Boot kippte um und drei Matrosen ertranken. Das Schrffspersonal und der Kapitän verhielten sich realcmentswidrig: das Schiffspersoual verließ das Schiff, ohne sich um die Reisenden zu bekümmern, und der Kapitän begab sich überhaupt nicht wieder auf das Schiff, sondern ließ sich vom Damme aus in einem Boote nach einem unbekannten Orte fahren. Beim Nicderlasse» der Ankerkette riß diese; ein Anker liegt rn dem tiefen Becken und bildet ein Verkehrshinderniß, dessen Entfernung große Kosten verursachen wird. Bordeaux. Ein Telegramm aus Südamerika meldet, daß der französische Dreimaster „Bonerend" mit Mann und Maus unterging. Brnsse l. Seitens des unabhängigen Kongostaates werden die Nachrichten über schwere Verwickelungen am Tanganijka-See für unbegründet erklärt. London. Nach übereinstimmenden Berliner Meldungen des „Daily Telegmph" und der „Daily Mail" wäre ver Besuch des deutschen Kaisers liier Ende September bestimmt zu erwarten. Nach der „Daily Mail" würde Kaiser Wilhelm jedoch vorher mit dem Ezaren znsammcntrcfsen und vielleicht auch mit dem Prinzen von Wales, verinnthlich auf Schloß Friedrichshof. London. Die „Times" läßt sich aus Paris das große Aufsehen erregende Gerücht melden, der Czar beabsichtige infolge verschiedener ernster Enttäuschungen abrndanken und Dclcassö >ei nach Petersburg gereist, um den Czar davon zu überzeugen, daß die Abdankung einer Abtrünnigkeit gegenüber Frankreich gleichkäme. Kopenhagen. König Georg von Griechenland reist von Kernschreib- «nd Fernsprech-Berichte vom 5. August. Berlin, lieber die Ergebnisse der Haager Konferenz äußert sich die offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." wie folgt: „Wer die Ergeb nisse im Ganzen überschaut, muß anerkennen, daß die Aus dehnung der Genfer Konvention auf den Seekrieg und dctaillirte Feststellung der Kriegsgefetze und Gebrauche für sich allein einen gewlchiigen Fortschritt au, der Bahn der Civilisation bedeuten, welcher der Konferenz einen ehrenvollen Platz in der Gcschichic sichert. Auch die Arbitrage-Konvention wird bei besonnener und maßvoller Anwendung in manchen Fällen Gutes zu stiften im Stunde sein, wenn ihre Wirkung auch bei großen Lebensfragen der Völker in der Regel versagen werde. Es wird eine wichtige und vcrantwortungsvollc Aufgabe der Negierung fein, darüber zu wachen, daß die über die Vermittelung und Arbitrage neu geschaffenen Bestimmungen nicht durch mißbräuchliche Anwendung gerade die Gefahren hcraufbeschwörc», welche sie zu bannen bestimmt sind. Die Beschlüsse der Haager Konferenz der Einschränkung und Hnmanisirnng des Krieges sind ein werthvollcs Vermcichtnrß de-Z scheidenden Jahrhunderts an das kommende, ein Vermächtnis;, das dein edlen Schöpfer des Konferenzgedankcns, Sr. Majestät Kaiser Nikolaus, zum bleibenden Ruhme gereichen wird." — Der „Kreuzztg." wird aus Wien geschrieben: Hiesigen Blättern wird ans Armee telegraphirt, der deutsche Reichskanzler Fürst Hohen lohe werde sich anr 7. oder 8. ds M. nach Pvmmersfelden in Bayern begeben, mithin werde die beabsichtigte Begegnung des Grafen Goluchowsky mit dem Fürsten fallen. Demgegenüber kann versichert werden, daß in unterrichteten Kreisen von dem Unterbleiben der Zusammenkunft bis jetzt nichts bekannt ist. ES könne immerhin fern, daß der deutsche Reichskanzler sich zu kurzem Aufenthalte „ach Bayern begebe, er werde aber darnach nach Aussee zurückkehrcn, so daß event. lediglich eine Verschiebung des Zeitpunktes der Begegnung eintreten würde. — Wie Erkundig ungen der „Post" an maßgebender Stelle ergeben, ist an dieser von dem von der „Times" berichteten Zwischenfalle an der Grenze des Kongostaates nichts bekannt. Sollten dennoch in Ostafriia irgend welche Differenzen sich ergeben haben, so ist als wahr scheinlich anzunehmen, daß sie auf freundschaftlichem Wege bei gelegt werden. Kiel. Bei einer Gefechtsübung im Lockstedter Lager stürzte ein Hufaren-Unteroffszier mit dem Pferde und starb sofort. Zwei über ihn fallende Husaren wurden schwer verletzt. BreSlau. Wie werter amtlich gemeldet wich, kqnn infolge deS Eisenbahnunfnlls auf dein Bahnhofe Lauban der Betrieb einst weilen nur auf der Strecke Görlitz-Lichtenau aufrecht erhalten werden. Die von Görlitz nach Lauban Durchreisenden werden über Kohlfurt befördert. Salzburg. Nach einer gestern Abend hier abgehaltenen, von ungefähr AO Personen besuchten öffentlichen Vereiiisversaiiim- lung deS deutsch-nationalen Salzburger VolkSvereins fanden Stfaßcndemonstratlonen statt, welche sich zunächst gegen die Re daktion der »Salzburger Chronik" richteten, in welcher mehrere Petersburg. Die „Nowoje Äremja" begrüßt in einem Leitartikel die Ankunft des französischen Ministers des Aeußern. Dclcassö, und gicbt die bekannten Auslassungen des „Siecle" wieder und meint, seit das Ministerium Waldeck-Rousscau zur Regierung gelangt sei, habe sich Manches ereignet, was die Abgabe von mündlichen Erklärungen äußerst wünschcnswcrth mache. Das Blatt begreift vollständig, daß Dclcassö am Vorabend des sensationellen Prozesses die Nothwendigkeit empfindet, in Peters burg Erklärungen abzngcben. HcrrnTclcassü erwarte selbstverständlich ein sympathistycr Empfang, jedoch werde die Nelle schwerlich irgend elwas Anderes veranlassen, als was die selbstverständliche Auf merksamkeit für einen solchen Gast mit sich bringe. Für Rußland würde es ohne ernstlichen Belang sein, wenn der französische Minister »och einige Zeit mit der Erwiderung des Besuchs des Grasen Murawiew gezögert hätte und zur Zeit auf seinem Posten ver blieben wäre, wäre es auch nur. um einige seiner mit Rußland wenig bekannten Kollegen auf die Lügenhaftigkeit gewisser Gerüchte ansmerksam zu machen, von der Art derjenigen, welche Dclcassö kürzlich nach Meldung der „Agcnce Havas" widerlegt habe. — Die „Nowosti" meint, welche Aufträge Delcassö auch immer erhalten haben möge, dieselben befänden sich in guten Händen. Das Blatt hofft, daß die Verhandlung des russischen Ministers des Auswärtigen mit Dclcassö zur weiteren Krästigung des französisch-russischen Bündnisses beitragen werde. K 0 nstantin 0 pel. Wie jetzt bekannt wird, soll vor einigen Wochen im Mdiz-KivSk eine Verschwörung gegen den Sultan vor bereitet gewesen fei»,- sie sei von einem Brigade-Kommandeur geleitet gewesen. Der Anschlag sei vereitelt worben, der General und seine Offiziere seien sestgenommcn und verschollen. Kapstadt. Das l. Bataillon des Liverpooler Regiments geht am DienStag nach Durban ab. Die DiSlocirung ist nicht durch die politische Lage bedingt, welche unverändert ist. Ancklan d. Beim Abgänge der letzten Post aus Apia be stand die Regierung von Samoa aus dem Muniripalpräsidenten Dr. Sols und de» Konsuln der drei Mächte. Es herrschte Ruhe; die Führung der Regierungsgeschäste verlief ohne Störung. Die Berliner Börse war heute wieder außerordentlich still auf die Ungewißheit, in welcher man wegen der ferneren Ge staltung der Geldverhältnisse schwebt und welche bereits in der Steigerung des Privatdiskonts zum Ausdruck komint. Die Grund tendenz des Marktes War indessen fest, insbesondere war dcr Montanmarkt durch höhere Ellenpreisnotirungen in Glasgow und durch die Steigerung der Kohlenpreise in Oberschlesien günstig be einflußt. Banken meist behauptet, höher waren Handclsantheilc. während Dresdner und Nationalbanl leichte Abschwächung er fuhren. Von Bergwerken waren Bochumer anfangs gedrückt, später erholt. Von Kohlenwerthen mußten Harpener und Hibernia auf Realisationen nachgeben. Eisenbahnen schwach, nur Prince Henri esrngt. Von fremden Renten Spanier gebessert, gegen Schluß uhrte die Geschästsunlust einen allgemeinen Rückgang der Kurie erbel. Privatdiskont 4'/e Prozent. — Am Spiritus-Markt war der Verkehr gerinasügia. Loco 70er 42,30 Mk. oder 20 Pfg. niedriger. Termine sehr still, aber behauptet. Am Getreide- Markt war Weizen auS dem Jnkande bedeutend offerirt, fand edoch keine Ausnahme trotz ermäßigter Prcisforderung. Für Roggen machte sich nur auS Rußland Angebot geltend, doch kamen kaum Abschlüsse zu Stande. Beide Artikel gaben am Frühmarkte je 50 Psq. im Preise nach. Hafer still und kaum verändert. Nach kleine — Ist doch '"St- ..... ,. b5>, und Haushalt
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