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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.07.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060704027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906070402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060704
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906070402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-04
- Monat1906-07
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Von der Eiiglaudfabrl deutscher Journalisten. > «vtlsslvvsSs, 4» ^§»»11 Neueste Drahtmelvnngen vom 3. Juli. Vrenktscher Landtag. Berlin. tPrio.-Tel.s Im A b g e vr d n c t c u h a u s e oar heute der Platz des Abgeordneten v. Kardoris iireikons.j, der an diesem Tage das Jubiläum seiner 40jährigcu Zugehörig keit zum Abgeorduetenhause feiert, mit einem Lorbecrkranze und einem Rosenbukett geschmückt. Auf der Tagesordnung stand zunächst die Beratung der Lotterie Verträge mit Braun- schweig und Bremen. Abg. R einhardt <Z.s wendet sich gegen die Ankündigung von Serienlos-Ans-spielungeii. Finonzminftler Frhr. v. Rheinbabe n: «Siegen die Mißstände beim Vertriebe von Serientosen geht das Finanzministerium^ vor, das sich in dieser Lache an den Justizniinister und die Staatsanwälte mit Anträgen auf Strafverfolgung gewandt hat. Sollte sich ergeben, das; die bestehenden Strafbestimmungen nicht ansreiche», io mutz die preußische bezw. Reichsgesctzgebung eingreiscu. Ai»,, Dr. Arendt isreikonf.l ist erfreut über die guten Erträge der preu ßischen Lotterie. Eine Reichslottcrie würde freilich noch besser sein. Hoffentlich gebe das Zentrum seinen Widerstand gegen die Reichslottcrie auf. Wierde doch jetzt auch in den äußer- preußischen Staaten — nicht in Preutzen — bedauert, daß wir keine Reichsciseubtihnen außer in Elsatz-Lothringen haben. Abg. T r äae r ssreis.-Bolksp.s tritt für Annahme der Verträge ein. T^r Minister ist in anerkennenswerter Weise bemüht, eine deutsche Reichslotteriegemeinschaft herbeizusühren. Irre ich mich nicht, so ist dies der siebente Lotterievertrag, den er dem Hause vorlegt. Zu dieser „Lustigen Sieben" beglückwünsche ich ihn auf das herzlichste. lGrotze Heiterkeit,> Tie Verträge wer den angenommen. Zur Lage in Russland. Petersburg. Ter „Invalid" veröffentlicht zwei Rapporte, die der Kommande u r der in Bjclostok stationierten Regimenter an den Kaiser gerichtet hat und worin er eingehend über die korrekte Haltung der Mann schaften während des Poaroms berichtet. Der Kommandeur hat angeordnet, datz die Offiziere der Garnison von Bjclostok stweng- zur Verantwortung gezogen werden sollen, falls sich die in der Presse gegen sie erhobenen Anklagen als richtig er weisen. Petersburg. Wie die „Nowoje Wrcmja" gerücht weise erfährt, hängt der gestrige Besuch Goremykius in Peter- Hof mit dem bevorstehenden Ka b i n c!Z s w e ch s e I zusam men. — Bei einer im Gebäude der Stabsvcrwaltung des I. Armeekorps in Wilna vorgcnommcncn Haussuchung wurde ein Siegel des Militärverbandcs gesunden, dessen Existenz dadurch bewiesen ist. — Aus Tislis wird der „Nowo>e Wrcmja" gemeldet, das; cs fast überall im Kaukasus gäre. Tie Folgen des Woronzewjchen Systems drohen cinziitreteu. Petersburg. Am 4. Juli wird das Rcgierungs- Eommuniquc- veröffentlicht, das besagt, die Regierung habe in der Ausführung des Allerhöchsten Befehls bei der Reichsduma einen Antrag cing-ebrucht bctr. Hebung und Mehrung des bäuerlichen Landbesitzes und Besse rung der bäuerlichen Agrarverhältnisse. Die Regierung be absichtigt, den Bauern unter für sic vorteilhaften Bcdnignngcu alle kulturfähigen Kronländcreicu zu übergeben, und bei Unzu länglichkeit derselben seilgcbolcne Privatgütcr für Kronrech- nung anzukaufen, sie zu mäßigen Preisen an die Bauern zu verkaufen unter Deckung der eventuellen Preisdifferenz aus Krmimitteln, und gedenkt ferner, die UebcAiedelung aus neue Plätze zu unterstützen, und die für den Landvcrlaus festge setzten Formalitäten zu vereinfachen, sowie die Uebersicdctuug nach Sibirien und Asien zu fördern. Zur möglichsten Besse rung der.Lage der notleidenden Bauern sollen besondere Kom- Millionen unter der Beteiligung von Delegierten der Bauern eingesetzt tverden. Neuer Trcvfus-Prozcsr. Paris. «Libre Parole" veröffentlicht ein Schreiben Esterhazvs, in dem dieser feine Erklärung wiederholt, datz er das Boroereau geschrieben und >m Dienste der Gegen- spionagc gestanden habe. Estcrhazn erhebt in seinem Schreiben lebhaft Einspruch gegen die kürzlich von dem Tircklvr des „Eclair", Judet, ausgestellte Behauptung, datz er der Stroh- mann von Trcysus sei, und sagt: „Jetzt, wo durch die Dumm heit und Feigheit gewisser Generäle und Politiker das Spiel verloren ist, fallen sie von neuem über mich her und greisen zu den widersinnigsten Erfindungen." Kiek. Der Kaiser hat heute an Bord des Dampfers „Hamburg" die N o r d la n d r c i sc augctrcteu. Das Kaijer- ichiss machte um 11 Uhr 20 Min. von der Boje los und ging, gefolgt von dem Kreuzer „Leipzig" und dem Dcpcschenbovl „Sleipiicr",, in Sec., Die Mannschaften der noch im Hafen liegenden Kriegsschiffe, datrunter sdes spanischem Kreuzers „Eirremadura", waren mit Parade angetrctcn und brachten je ürei Hurras aus. Hierauf wurde der Kaiscrsalut gefeuert. . Bk. ZPrio.-Telj. Zu der Kieler Meldung, Frankfurt a. daß der Kaiser dem Herzog von Connaug h t, der inkognito durch den Rordostscckanal aus seiner Jacht nach Eng land fuhr, in der Holtenauer Schleifte mit seinem Besuche über rascht und auf dem Verdeck begrüßt habe, erfährt die „Franks, Zig." von einem zuverlässigen Teilnehmer an der Kieler Woche, daß diese Mitteilungen in der Hauptsache dem wahren Hergänge entsprechen. Tie Beziehungen zwischen dem Kaiser und dem Herzog seien indessen so freundschaftlicher Natur, daß man diesem Vorgänge keine andere als eine private Bedeutung beizu- lcgen habe. Leipzig. Gestern abend 6 Uhr ist nach nur eintägigem Unwohlsein der R e i ch s g e r i cb t s r a t Tr. Jäckel, der dem 5. Zivilsenat des Reichsgerichts und früher dem Kammer gericht angehörtc, an Herzschlag gestorben. Hamburg. In der großen M i ch a c l i s k i r ch e ist heute nachmittag Feuer ausgebrochcu. Wilhelmshaven. Am Sonnabend ist von liier nach Wangeroog ein mit sechs jungen Leuten besetztes Segelboot abgcgangen, über dessen Verbleib keine Nachricht vorliegt. Halberstadt. Der ^Generaldirektor der Hibernia-Gesell- schaft, Karl Behrens, ist in vergangener Nacht hier ge- siorbe n. München. Der langjährige Kurator des Königs Otto, General der Jnsantcric z. D. Freiherr Keller zu Schlcitheim. ist gestorben. Leoben. In der gestern begonnenen Tchwurgcrichts- vcrhaiidlung gegen Vie Schwester» Friederike und Marie Zeller, die beschuldigt werden, die Köchin Marie Mayer am 25. Januar im Naxarabcn bei Mürzzuschlag ermordet zu habe». Hot heute Friederike Zeller c i n g c st a ud e r>, den Mord vollführt zu haben. Oertliches mW Sächsisches. Dresden, 3 Juli. —* 2e. Majestät der K önia hat heute früh 10 Uhr 8 Min. die bereits aemcldcte Reise nach Hamburg bezw. Kiel angctreten. . — * P r i n; Johann Georg besuchte den Kunstsalon Emil Richter, Prager Straße, um die dort ausgestellten Bildnisse des Königs non Georg v. Bvddicn -zu besichtigen. Die bereits angekündigle Nenansstellung im Kunsftalon Richter wird erst am Donnerstag eröffnet. —"Kaiser Wilhelm hat den Angehörigen des verstorbe nen Grafen v. Dönhoff in einem Telegramm unter Anerkennung der Verdienste des vormaligen Gesandten und bevollmächtigten Ministers Preußens sei» Beileid ausgesprochen. Kunst mW Wissenschaft. h* Tod der Fra» Henriette Mankicwicz. Gestern starb in Vöslau bei Wien die GeiierallonsulOwitwe Frau Henriette Mankiewicz „cb. Tauber. Die Verblichene war eine in der Dresdner uudWicncrGesellschaft lehr bekannte Dame, die sich auf künstlerischem und kunstgcmerblichem Gebiete einen bcrvor- ragenden Namen erworben hat. Sie war die Erfinderin der Nadclmalcrci und hat große Panneaus eniworscn, die durch die Berquickung der Malerei mit starken dekorativen Effekten her vorragende Wirkung ausüblc». Frau Maukiewicz hat in Wien mehrere Ausstellungen -veranstaltet, in Paris hat sic bei der in diesem Frühjahr stallgcftindenen Ausstellung „Die Künste der Frau" den ersten Preis davongetragcn. Die.Ver blichene war eine Dame von besonderer Güte und Menschen- sreundlicqkeit. Bei den Wiener Mettcrnich-Fcstcn fungierte sie stets als künstlerischer Beirat, »nd namcnilich das Pcrgvla- Regcnbogcnfcst im Belvedere enftprang ihren künstlerischen An regungen. Frau 'Mankiawicz stand mit den künstlerischen Krei sen Wiens in regen Beziehungen. Sie war 54 Jahre alt. Frau Mankiowicz ist das Modell >ür die Muse aus dem Pferd, das sich aus dem Gesimse der Wiener Hosvpcr befindet. Auch befand sich ihr Porträt auf dem Makarvickien Bilde: „Der Einzug Karls des Fünften", -wo alle Wiener Schönheiten vereinigt waren. Eine Tochter der Heimgegangenen ist mit einem Sohne des Herrn Generalmusikdirektors v. Schuch, dem österreichischen -Ober leutnant v. Schuch, vermählt. Von der Gnglandfahrt deutscher Journalisten. IBon Tr. Arthur Zwintscher. Vertreter der „Dr. Nachr."> III. Das offizielle London böwiMommnete und ehrte die deutschen Pressevertreter am zweiten Tage ihrer Anwesenheit in der Metropole, am Donnerstag, den 21. Juni. Dieser Tag mutz im Sinne der ganze» Veranstaltung wohl als der bei wei tem bedeutungsvollste angcschen und bewertet werden. An ihm fanden nach der bereits kurz gestreiften herzlichen Begrünung in der WcttminstcEblci der Empscuig und das Frühstück im Unterbaust, der Empfang durch den Lordkanzlcr im Oberbause und durch den Kiiegsministcr, die Vorstellung in der deutschen Botichast und am Abend das große Festbankett des Anglo- Gcrinan-Fricndship-Eommiltee statt, an dem u. o. der Lord- kanzlcr und der deutsche Botschafter tcilnahmen und sich durch offiziell in das Programm gcjctzle Toaste über „Die Freund schaft Deutschlands und Englands" in Beziehungen intimerer Natur zu dem -Zwecke der ganzen. Berciiisralftnig setzten Man hat sich, wie bereits gesagt, entschieden vor Ucberschätzungcn aller Art zu -hüten »nd darf nie vergessen, daß gewisse -Höftich- keftspsliclften, die an jemanden hcrantrclen, erst dann politisch bedeutsam werden, wenn sie — nicht erfüllt werden. Jnocssen gebietet es doch die Gerechtigkeit des Chronisten, Ereignisse, wie sie an diesem Tage in gedrängter Folge zu Ehren der deutschen Jonrna,listen sich abgespielt haben, als die wichticfttcu Momente der Reise gebührend zu registrieren. In dem immer auss neue -so unendlich die Sinne fesselnden, ja überwältigenden Bau deS englischen Parlamcntsgebäudes konzentriert sich die ganze Aktionökraft und Kulturgrötze des englischen Volkes. Wenn hervorragende Führer in diesem Hause den deutschen Gästen mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit enl- acgenkamcii wie der Vorsitzende des Handelsministeriums Night Hon. Lloyd-George, der ihnen ein Frühstück gab, der Sprecher im Unterbaust, der sic zur Teilnahme an einer Sitzung eingcladcn hatte, der Ärieasminister Mr. Haldane, der sic auf der prächtigen Terrasse an der Themse zum Thec empfing, und endlich die so hochgestellte Persönlichkeit des Lord Chancellor, der jeden einzelnen in seinem Amtszimmer -persönlich begrüßte und ihm die Hand drückte — dann dursten die deutsche» Be sucher sicherlich mit einer gewissen sioizcn Befriedigung gerade von dieser Stätte scheiden. Ausfälle» mutzte übrigens, daß Mr. Haldane, der des Deutschen so kundige Kricgsminister. der bei dem oorausaegangenen Besuche der deutschen Bürgermeister ziemlich exponiert im Vordergründe gestanden und einer Freund- ichaft zwischen Deutschland und England in so eindringlicher Weist vas Wort geredet hatte, diesmal nur wenig hervortrat. Er beschränkte sich in seiner Bcarützung aus das Notwendige und war auch sonst bei den verschiedenen Veranstaltungen kaum zu bemerken Im Unterhaus«: wohnten die Pressevertreter etwa ein knappes halbes «Stündchen einer SgKung, bei. So wundervoll abaestimmt bis ins einzelnste der saal in der stre benden Schönheit seiner gotischen Struktur und dem durch die bunten Fenster abgetönten Lichte wirkte, so ehrwürdig die Liebe —* Der -Oberhosmeister Ihrer Majestät der Königin- Witwe. Wirk«. Gel,. Rat v. M aIortie. hat sich Heine b-s Antang August auf Urlaub nach Holstein begeben. —* Die Einweihung der Schwindsuchtv-Fürsorgestelle am Carolahaus iTatzüergj wurde, wie ai gekündigt, heute vor mittag 11 Uhr in Gegenwart Ihrer Majestät der Königin- Witwe Corota mit einer bescheidenen Feier vollzogen. In dem schmucken Haust, dessen Einrichtung und Zweck «bereits «u der Soniilogsnummer kurz geschildert wurde, hatten sich die Vertreter des „Freien Ausschusses zur Förderung der Bckämp suug der Schwinoücht in Dresoe»" ei »gefunden, an ihrer Spitze in Stellvertretung des Vorsitzenden Oberbürgermeisters Beuiler der geschästssührendc Vorsitzende Stadtrot Dr. May. Weiter bemerkte man in der kleinen, aus etwa 20 Personen bestehenden Fcstgesellschast Se. Exzellenz Generalleutnant z. D. Müller von Bcrneck, den Gcichäfts'ührer des Albcrtvercins-Direktoriums., Kammerherrn Major a. D. -v. d. Decken, Professor Tr. Adolf Schmidt, Oberarzt des Friedrichstädter Krankenhauses, den ursprünglichen Anreger der nun vollendete» Einrichtung Prä sident des Laiidesmedizinalkollegiums Dr. Biischbeck, Geh. Rc- giernngsrat Wäger, Vorsitzenden des Vorstandes der Landes- Versicherungsanstalt im Königreich Snchscn. Sanitätsrat Dr. Cahnyeim, Sanitätsrat Dr. Picttner, König!. Hosülberbaurat Dünger, die Obersten Kcetzsthmar und Schneider, Hofrat Dr. Gcibke, Kommerzienrat Pfund, stellvertretenden Vorsteher der Orlskrankenkaft- Lanckncr, die beiden Acrzte Tr. Herm. Meyer von der Altstädter und Tr. Bestborncr von der -Ncustädter Fürsoraestclle, sowie die zur Ausübung der Fürsorge gestellten Schwestern vom Albcrtvcreiii unter der Leitung der Sckiweftcr Dora. Von Damen waren u. a. zugegen Gräfin Reultner von Weyl, Hofdame der König!-.!, und Frl. v. Einem, die von der Königin mir der Vermittlung zwilchen ihr und der Neustädter Fürsorgestelle betraut isst Frl. o. Abeken, die dieselbe Funktion für die Altstädter Stelle übernommen hat, konnte nicht zugegen sein. 11m 11 Ubr trat die Königin-Witwe unter Be gleitung, der Obcrhofmcisterin o. Pftugk und des Kgmmerherrn v. Mctzich-Ncichcnbach in der Fürwrgcstellc am Totzberg ein. Durch das Wartezimmer wurde sie in das Äusnahmczimmer geleitet, wo sie im Kreist der «Damen Platz nahm, während sich die Herren cnft der anderen Seite des Zimmers ausstellten. Zur «Begrüßung sprach das 11jährige Töchterchen Lotte des Stadtrats Dr. May unter lleberreichung eines Blumenstrautzcs folgende hübschen, von Redakteur Georg Irr- gang vertatztcn Verse: Frau Königin. Lewecnen Lerzens nabt Dir Ein Kind, das Danftinrtcit im Innern suhlt, Ans dessen junger Seele tiesempsunden Eich Wort an Wort aus seine Bpprn stiehlt. Frau Köniain, Du hast von i« in Liebe Den Kranken und den Schwachen stets gelebt. Und ivo ein Ruf nach Lifte klang und Rettung, Warst Tu zu Helsen jederzeit beslrebt. Frau Königin, Füriorge hier zu üben Warst Du zn grössten Opfern selbst bereit, Der Lnngenkrankheit gilt'8 mit Macht zu wehren, Sin edel Ziel, dein Du Dich «an; geweiht. Frau gönigrn, von Deiner Herzensgute Und Deiner Opfersreubigkeit gerührt, Reicht Dankbarkeit Dir diele Blumengrühe, Tis jedes Herz sür Dich, Du Gute, spürt. Mit einer kurzen Ansprache übergab sodann Exzellenz Müller von Bern eck ini Namen de? Albertvcrcins-DircktoriumS, das mit der Ausführung aller die Fürsorgcstellen angehenden Wünsche der Königin beauftragt mar. die neue» Institute an de» .Freien Ausschuß", in dessen Namen sie Stadtrat Dr. May übernahm. Dieler schilderte in längerer Rede Zweck und Bedeutung der Fürsorgestellcn. indem er ausführtc, daß sich dank der Resultate deutscher Forschung bisher mit glänzendem Erfolge die Bewegung der Lungcnbcilstätten abgespielt habe. Sie sei vor allem beit und Tradition des Engländers in der Bcibchalftinci der alten Trachten nn-d Perücken bei den Inhabern der Ehrenämter des Hauses in unserer nüchternen Zeit anmuteten, so blieb der Gcianftcindruck dieses denkwürdigen Besuches doch mehr ein äußerer, am Auge hastender. Es war nicht nur das an den Fluß des sremden Idioms noch unacübte Ohr des Ausländers, das ein wirkliches Verstehen der Äcrhandluna ziemlich unmög lich machte, sondern auch eine entschieden etwas manaelhoste Akustik, die aus «der Distingufthed strangerö Gallery, aus der die Pressevertreter untcrgcbiackft waren, ein genaues Versieben ausschlotz. Nur einiges konnte man -sich an der Han» der gedruckten Tagesordnung ,,»recht erraten, darunter freilich ein äußerst bezeichnendes Moment der englischen parlamen tarischen -Arbeit: eine acwiffe wohltuende Kürze, mit der eine ganze Reihe wichtiger, aus dem Hause gestellter Anfragen von der Regierung beantwortet and mit der diese Antworten cift- geaengenommcn wurden. In Deutschland wären sicherlich manche der Punkte z» gewaltigen orcftorilschcn Fensterleistungen benutzt worden. Hier hatte man den Eindruck, daß d:e sacke weit mehr herrsche ols Person und Partei: daß man sich nicht unnütz aufhaltcn dürfe, wenn man in Gescktäftcn vorwärts kommen »volle Und noch eins: waS müssen alle iinbedinaten theoretischen Schwärmer sür die freiheitliche» Institutionen Englands eigentlich lagen, wenn ne die Rigorosität der Be- st im mini gen ftir den Benich Ser Parlamentsverhandlunaeii und die polizeiliche Ordnung iwährend der Sitzungen sehen, wie sie dort hcrrfthc»? Der Zutritt ist nur in sehr beschränkter Weife gestaltet, die Kontrolle ist eine ausfallend scharfe: an Schutz leuten und Dienern war «während des Delnches der Journalisten eine so arotzc Zahl aufgcboten und überall verteilt, «wie sie der Deutsche, der daheim nur allzu leicht über jede Pickelhaube unwirsch wird, sicherlich niemals erwartet hatte. Und wie streun wir» aus den Galerien auf die Ordnung deS-Hcuftcs gehalten! Ausstchcn^um besser zu hören oder zu sehen, dam überhaupt nie mand. «swort wird er von der Han-d eines «Beamten mit sanfter Energie auf den Sitz zurnckgcdrückt. Und gar erst der Anblick der Galerie ft,r die «weiblichen Zuschauer! Ilnwillkürlick denkt man an das Milieu eines veritablen Harems, wen» man diese so eng vergitlcrtc, golden «verzierte btäno-Galerie siebt, in der die reizendsten Sommcrkoftiftns. die entzückendsten Hutpoems nur an bellen, bunten Farüenslccken zu erkennen waren. Ein «elftamer Widerspruch der immer wieder zu denken gibt: die so weitgehende persönliche Freiheit des Individuums und die so scharf gezogenen geheiligten Grenzen der Betätigung alles
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