Delete Search...
Sächsische Elbzeitung : 23.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187501236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18750123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18750123
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1875
- Monat1875-01
- Tag1875-01-23
- Monat1875-01
- Jahr1875
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 23.01.1875
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
MMe WMmz. für das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zn Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. 7. Schandau, Sonnabend, den 23. Januar wegen i>n Partcrrclotale befindet. gleicht, so kann man über den ganzen Geschäftsgang nur sehr wenig berichten, denn durchgängig waren alle Geschäfte, mit Ausnahme des Leders, sehr flau, uud ein großer Theil der Verkäufer ist gar nicht ans seine Unkosten gekommen. — In wollenen Strumpfwaaren erfreuten sich neue Phantasicsachcn eines Umsatzes, während schwere Waarc ganz unberücksichtigt blieb. — Von Tuchen war ein bedeutendes Quantum im Markte, 6) Der Prozeß Ofenheim. Welche» Umfang und wie große Bedeutung ein Prozeß haben muß, für dessen Dauer man von vorn herein eine Zeit von vier Wochen in Aussicht nimmt, ist nicht schwer zu ermessen. Die gegenwärtig vor ¬ dem früheren Bürgerministerinm, Lr. Giökra, mit 100,000 Gnldcn anfgcführt. Ja nm die ganze Trag weite der Gründer-Provisionen in Oesterreich nerc Posten beschränkt. Auch die Kleinhändler haben kein Geschäft gemacht uud die Messe war durchgängig eine ganz schlechte. . . Am 19. d. M. hat man in Chemnitz eine An zahl Schnlknabcn polizeilich cingczogcn, welche eine förmliche Diebesbande gebildet und schon seit längerer Zeit mit größter Frechheit gestohlen haben. Jetzt erst gelang cö, bei ihnen einzelne gestohlene Gegenstände zn finden. — Die dem Fleischer Friedrich Gustav JuughauS aus OclSuitz wegen Mordes vom Chemnitzer Schwnr- gcrichtöhofc zncrkaunlc uud vom ObcrappcllationSgc- richt bestätigte Todesstrafe ist, wie das „CH. Tgbl." erfährt, durch Königs Gnade in lebenslängliche Zucht hausstrafe verwandelt und Junghans am.19. in die Strafanstalt Waldheim abgcliefcrt worden. Leipzig, lieber die letzte NcnjahrSmcssc gicbt daö „Tgbl." folgenden Bericht: Da, wie bekannt, die Leipziger NcujahrSmesse von nur wenigen Fabrikanten besticht wird, und von diesen wieder eine ziemliche An zahl zur gegenwärtigen Messe gar nicht erschienen war, das Mcßgcschäft eines Jahrmarktes kleinerer Städte dasselbe gclhnn, was man ihm vorwcrfc. Sogar gegen die ganze Eiscnbahnpolitik des Finaiizminislcrö Ur. BanhanS macht der Angeklagte Front und be hauptet, die Feindschaft des Ministers sich deshalb zu- gczogcn zu haben, weil er seine Politik nicht billigen konnte. „Leider, setzt er hinzu, hat die Erfahrung Das Kleinod Treue. Lrp'ihbmg iw» Kscnr Kicsilcr. lForisctzang.) „Fluch uud Verderben!" knirschte der Gemeinte, dessen ganzer Zorn bei dem Andenken an den ihm ge spielten Vcrrath erwacht war.'. Alle Anwesende hiel ten schweigend den Athcm an, linr der junge Deck offizier machte seinen Gefühlen Lust. „Mir scheint", hob er an, „die verletzte Bostoner Sonntagsruhe rächt sich au uns »ud läßt uuö Grimassen schneiden, als ob wir traurig durch Bostou'ö sonntagölccre Straße» schleiche» müßte», Buße aus deu Gesichtern, grimmigen Dnrst im Magen. Capitäu Melcher, wissen Sie keine besseren Geschichten zu erzähle«? Diese war verteufelt traurig, paßt wenigstens schlecht genug zu dem guten Champagner unsres splendiden Wirthes." „Mein Junge", entgegnete Melcher, „Du wirst vielleicht noch oft an solche Geschichten glauben Mül sen, wenn Dn Dich erst einmal vom Champagner zu dem Frauenzimmer gewöhnst. Der Katzenjammer in der Liebe ist der gefährlichste. Bleib beim Champag ner, Junge! Komm', ich bringe Dir mein Blümchen!" Walters war erregten Sinnes anfgestandcn nnd sprach laut, fast leidenschaftlich: „Mag Alles sich so verhalten, wie der alte Melcher sprach, mag cö tau send Frauen geben, die ihre Pflichten vergessen, »lag die Regel bei unsern Franc» viele Ausnahmen gestat ten, so erkläre ich, daß ich eine treue Frau besitze, de ren rechtlicher Sinn keine Abweichung zuläßt. Cö wäre ciu Frevel, wenn ich jemals darau zweifeln könnte." Capitäu Michelson erhob sich seinerseits. „Narr Du," schalt er, „gerade so und nicht anders sprach ich damals, gerade so verwahrte ich mich gegen den Ge danken au eine Untreue — und ward doch betrogen, betrogen von der, für die ich mit Freuden nochmals um die Erde gesegelt wäre. Auch ich hielt meine Els beth für den Epgcl der Treue — glaubst Du allein, in Deiner Margarethe diesen Engel zn besitzen?" „Ich besitze ihn", sagte Curt zuversichtlich. Der alte Melcher spottete. „Das sagt der Mensch mm so hin und ist seit fünf Jahren nicht nach Hanse gekom men! Hahaha!" „Daö sage ich, weil ich der Treue meiner Frau so sicher bin, wie dieses Tropfen Wcin's", entgegnete erhitzt der Capitän der „Normannin" und stürzte den Champagner hinab. „Ich setze daö Höchste, was ich besitze, an die Treue meiner Gattin, wer wngt'S mit mir zn wetten?" „Wctteu?" erschallte cö im Chor. „Laßt die Pos sen!" mahnten die Aeltcrcn. „Meiner Treu, wenn ich an fünfzig Jährchen jün ger wäre, wollt' cch'ö schon dranf wagen," meinte la- jcnd der Capitän „Fischbein" nnd goß sich ein frisches Glas ein. „ES wird doch wohl kein besonderes Knnst- tück sein, eine seit fünf Jahren im Strohwittwcn- tandc befindliche Ehefrau mit ihrem bitteren Schick- al zu versöhnen. Hab'ö früher öfter fertig gebracht!" „Schweig endlich, dn alter, wüster Geselle," unter brach Cnpltäu Michelson dcö Vorigen Redefluß. „Du anschaulich zn machen, kommt in dem Prozeß znr Sprache, wie man bei Erbauung von anderen Bahnen ähnliche und womöglich noch tollere Gcldpräscnte ans Kosten der Actionäre vcrthcilt hat. So sind z. B. bei der Kaschau-Odcrbcrger Bahn 4 Millionen, bei der Böhmischen Westbahn 3,600,000 Gnldcn noch neulich als Vorschuß gebucht, iu Wirklichkeit aber un ter die Gründer zur Vcrthcilnng gelaugt. Fürwahr, wenn die durch Laökcrö Enthüllungen an das Licht der Ocffcutlichkcit gezogenen Vorgänge bei manchen preußischen Privatciscnbahu-Bauten die! , , „ größte Sensation hervorzurufcn geeignet waren, soleö wnrde aber im Verhältnis; nur wenig umgesetzy entrollt der Prozeß Ofcnhcim ein wahres Schauer-Ida die Fabrikanten der hohen Weltpreise wegen nicht gemäldc von Gründnngöschwindcl und Corrnplion in I zu deu ihnen offcrirtcn Geboten vcrkanfcu konnten nnd der österreichischen Finauzwclt, wodurch der große wollten. Ebenso erging cö auch dcu bnnmwollcucu Wicucr Krach erklärlich zn werden anfängt. Und wie! Nock- nnd Hosenstoffen, von denen ein nur kleiner Herr Ofcnhcim als Gründer nnd Gcncraldircctor der! Theil Abnehmer fand. — Daö Geschäft in Lcincn- Lcmbcrg-Czcrnowitz-Jassy'cr Bahn sein Schäfchen zn waarcn lag, waö daö Engrosgeschäft anlangt, fast ganz schecrcn prächtig verstanden hat, so weiß er auch von still darnieder, nnd auch nur im Detail wnrde wenig der Anklagebank auö seine Sache mit bewunderns- umgesctzt, da die Fabrikanten dcö hohen Preises des werthcm Geschick zn führen. Er äußert sich mit Ent-1 Rohmaterials wegen, und weil auch die Spinner nicht rüstung darüber, daß er den Sündcnbock abgcbcn soll billig arbeiten mögen, nicht billig nbzugcbcn im Stande für Alle, die hochcrhobcucn Hanptcö cinhcrgchen nnd waren. — Von allen anderen Branchen vermögen wir von Niemand incommodirt werden, obschon sie genau I Nichts zu berichten, da der Umsatz sich mir ans klci- dcm Wiener Schwurgericht verhandelte Anklage wideri : " / v.„ den baronisirtcn nnd znm Ritter von Pontcuxin er- Recht gegeben!" lind dieser Schlag g g hobcncn Herrn von Ofcnhcim ist cinc causa ccIcdrclA'UPJumnswr, mit ihm aber llM» 8 - von ganz anderer Beschaffenheit, alö die vor Kurzem Auersperg, trifft um so empfindliche , so viel Sensation machende Affairc Arnim in Berlin. 9'w Gründer, die in dem grogen - j 1 An der Wiener Prozcßsachc klebt außerordentlich vicllE"^ gekommen sind, über Ur. Schmutz und nicht allein die hohe österreichische Geld- er die Konzcywncn zu weckcreu Ec- aristokratic, soudcru auch Mäuucr vou hohem Adel l'?h"»ntcruchmuugcu versagte, au dcucu sie sich wieder sowie hohe Staatsbeamte sind durch dieselbe iu Gc- erholcu zu können hosttcn. fahr, auf längere Zeit mit einem höchst fatalen Odcnr Frciiprcchnng dcö Angeklagten ist behaftet zn werden. Wer abcr glauben wollte, in lstm.Hcndcn^clbitvcrllfcld^ dem Prozeß Ofcnhcim handle cö sich lediglich nm recht d"' chtcrrcichischc Staat hat infolge der von chm für u großartige Betrügereien und fulminanten Diebstahl! Nmibcrgcr Aahn übernommenen l Nr^ gegen Acticngcscllschaftcn oder einzelne Personen aus ""99» und steht daher dem H"'n> ^>cch der Zeit dcö berüchtigten österreichischen Gründnngö- schwerwiegender Zciigc gcgcniibcr. Anch lnmi d^ schwiudclö, der würde sich im entschiedenen Jrrchnm! ^«geklagte einen Unterfchlcis von E>0,000 uldcu, befinden. Der Prozeß Ofcnhcim hat nämlich nächst, stR bei der Schwellen- nnd Betriebe nuttcl- mchr alö cincr Seite hin eine eminent politische ^.'^"'""8 hat zu Schulden kommen laffen, nicht weg Bedeutung! diöpntlrcn. Bevor cs fcdoch zum Wahrfpruch de Herr Victor Ofcnhcim, Ritter von Pontcnxin, ^^rwrncn über ihn kommt, wird die Welt noch früher Gcncral-Dircctor dcr Lemberg-Czernowitz-Jassy P""^9,?!s9tc Gcfchichtcn zu Horen bekommen nnd man- Eiscnbahngcscllschaft, ein Mann vou 54 Jahren und ^9" ^lstk m die gchcnnen Schlupfwinkel der vorucl bedeutendem Ncichthnm, dcr durch dcu großen WienerGrnudcr thuu lcrucu. Ob fich die Mcnschhcit Krach nicht gclittcn hat, ist allerdings zunächst mir Eolgc wird warnen lasten. Wir bc- angcklagt, in zehn verschiedenen Fällen den Vorthcil Jesteln die Gcnnsyncht nnd die Gier, fchucll der Aclionärc nnd dcö Stantcö dadurch geschädigt zu ohne Arbeit reich zu werden, in dcr Gegenwart haben, daß er sich nnd den übrigen Gründern bci deml"^"' 8ar ZU mächtig ift! Bau dcr Bahn erhebliche Profitchen zugcwcndct habe.! -- — So — uni eines Falles zu erwähnen — soll er nn-I ter dem Titel cincr Voranöbczahlung an den eng- ^-ugcsgl'ili)lci)rv. lischen Baunntcrnchmcr Brassch 1,900,000 Gnldcn Snchfen. Schandau. Wir glanbcn nicht unter die Gründer vcrthcilt und nicht an Herrn Brassey iintcrlasscu zu dürfen, alle Stimmbcrcchtigtcn hicsiger wirklich gezahlt haben. Waö abcr einen so ungchcnrcu Stadt auf die nächsten Montag, 25. d. M. stattfin- Eclat bei dcr Geschichte macht, ist die mehr als zwei- dcndc Stadtvcrordnctcnwahl hierdurch noch besonders deutigc Rolle, welche in der Affairc Ofcnhcim aller-1 aufmerksam zu machen und bitten, ihre Stimmen lei vornehme, hochgestellte Leute, Minister, Gra- Männern zu geben, denen voranssichtlich daö Wohl fcn und Fürsten zu spielen scheinen. Es ist sogar! dcr Stadt am Herzen liegt. ganz unzweifelhaft, daß Herr Ofcnhcim manchcö nette — Die große Kunstausstellung von Wien nnd der Sümmchen an derartige hochfeine und hoch edle! Weltausstellung dcö Hrn. Fiedler im Hcgenbarth'schcn Personen hat gelangen lassen, die unn in tausend großen Saale war am Donnerstag Abend äußerst Aeugstcu schweben, anö Zeugen, waö sic für'ö Erste zahlreich besucht uud fand dieselbe eine so große An noch sind, selbst Angeklagte zn werden. Icrkcnnnng, daß man von den Anwesenden mchrfack Da fignrircn schon die Namen dcr Fürsten Sapieha den Wunsch äußern hörte, diese Ausstellung möcht und Jablonowski, welche ein Jeder bci Gründling der von Niemand unberücksichtigt bleiben. Wir selbst Lcmbcrg-Czcrnowitzcr-Strcckc daö Sümmchen vonlkönncn Jedermann den Besuch mit vollem Recht cm- 100,000 Gulden cingcsäckclt haben; da hat dcr Ex-Ipfchlcn und bcmcrkcn zugleich, daß sie nur noch bis miiiistcr Barou Petriuo erst 30,000 und dann 10,0001 nächsten Sonntag währt, wo sic sich daun dcö Thcatcrs Gulden erhalten; da wird sogar die Exccllcnz anö! wegen im Partcrrclotale befindet.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview