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Weißeritz-Zeitung : 04.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187607043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18760704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18760704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-04
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.07.1876
- Autor
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Ä' Dienstag. 4 Rr. 7« Verantwortlicher Redacteur: Carl Ithne in Dippoldiswalde. >t U5 /Ä Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 83 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. tvli, obei en« und wird uen- >°hl- >ie n- :lle V nd e. - en n. Monats - Bericht. Die Vorgänge in der Türkei standen fast ausschließlich auf der Tagesordnung des abgelaufenen Monats. Die Ab setzung de« alten Sultans, dessen gewaltsame« Ende, die Er- »wrdung zweier Minister und zum Schlüsse der nahe bevor stehende Ausbruch de« Krieges mit Serbien und Montenegro, dies sind die Thatsachen. Ohne Zweifel wird in den nächsten Tagen die Eröffnung der Feindseligkeiten zwischen Christen und Türken beginnen; daß der Kampf bis aufö Messer geführt werden wird, läßt sich nach der Bildungsstufe und dem Fa natismus der sich gegenüberstehenden Völkerracen erwarten. Wir haben es dem Werthe unserer neugeschaffenen deutschen Wehrkraft zu danken, dafl wir dem blutigen Schauspiele, welches sich auf der Balkanhalbinsel entwickeln wird, ruhig zusehen können. Welche Wandlung der Dinge! Bor zwei Jahrhunderten mußte die Wehrkraft fast des ganzen deutschen Reiches und Polens aufgeboten werden, um die Türken, welche bis vor Wien rückten und dasselbe belagerten, vom öster reichischen Boden zu vertreiben. Nach heute kann man im historischen Museum zu Dresden die Trophäen zählen, welche sich die Sachsen in dem Feldzuge gegen die Türken eroberten. Ungarn, welches sich 140 Jahre unter türkischer Herrschaft befunden, kam erst nach der blutigen Schlacht bei Mohacs (12. September 1687) wieder zu Oesterreich. Wie groß die Furcht vor den Türken war, daran erinnern noch die alten Litaneien, wie sie in den Kirchen gesungen wurden. In politischen Kreisen beschäftigte man sich indeß weniger mit den Ereignissen in der Türkei, al« mit der Haltung, welche die europäischen Großmächte gegenüber diesen Ereig nissen einnehmen werden. Daß sich England kriegsbereit macht, geht au« den Erklärungen der dortigen Minister im Parlamente hervor. Die Festungswerke von Malta und Gibraltar sind in Stand gesetzt und die Kriegsflotte ist armirt worden; man scheint also die Möglichkeit eine« Angriffes auf diese englischen Besitzungen in« Auge gefaßt zu haben. Man nimmt an, daß sich England auf die Seite der Türkei, Ruß land auf die Seite Serbiens und seiner Bundesgenossen stellen werde. Zunächst scheint ein direkte« Eingreifen der Großmächte nicht zu erwarten, vielmehr dürfte erst am Aus gange de« bevorstehenden Kampfes, mag derselbe nun zu Gunsten der Türken oder der Servier ausfallen, ein solches Einschreiten bevorstehen. Daß Oesterreich läng« der tür kischen Grenze Truppen aufstellen muß, ist selbstverständlich; ihm und dem deutschen Reiche wird vielleicht in Zukunft die Vermittlerrolle zufallen. —r« Tages geschichte. Dippoldiswalde, den 1. Juli. Nach mancherlei Vor- berathungen und Vorbereitungen erschien endlich gestern der von unserer Kinderwelt sehnlichst erwartete Tag des Schul festes. Wie viel besorgte Kinder- und Elternaugen mögen wohl am frühen Morgen nach dem, leider vom Nachtregen noch grauen Horizont ausgeschaut haben! Indeß ging die > Klärung ganz erwünscht von Statten, so daß am Vormittag ein fast unbewölkter Himmel auf die fleißigen Helfer nieder lachte, die den Festplatz rüsteten. Aber gegen Mittag umzog stch'S drohend ringsum, wa« freilich die fröhliche Jugend nicht hinderte, festlich geschmückt 1 Uhr in und vor der Schule zu erscheinen, um sich zum Zuge aufzustellen. Vor dem Auf bruche nach dem Festplatz vollzog sich jedoch erst ei« feier licher Act: die<Grundsteinlegung zu der neben der Schule zu erbauenden Turnhalle. Nachdem sich die Mitglieder der städtischen Collegten, der köuigl. Bezirksschulinspector, der Schulausschuß, die zwei obersten Schulklassen und ein zahlreiches Publikum auf de«' Bauplätze aufgestellt hatten, hielt nach vorausgegangenem kurzen Choral-Gesange Herr Schuldirector Engelmann eine kurze Ansprache, nach welcher die, mehrere auf den Bau be zügliche Urkunden enthaltende Kapsel in den Grundstein ver mauert und von dem Bauleiter Herrn Schmidt jun., sowie von den Herren Bürgermeister Voigt, Rathmann Bucher, BezirkS-Schulinspector Mushacke, Stadtverordneten-Vorsteher Wendler, Schuldirector Engelmann, Stadtgutsbesitzer Müller, sowie von dem Primus der Stadtschule die üblichen Hammer schläge unter passenden Begleitworten gethan wurden. — Ein ChoralverS beschloß die einfache, aber würdige Feier. Plötzlich eintretender, nicht ganz unbedeutender Regen nöthigte den aufgestellten Zug zum Rückmarsch in dir Schule, aus welcher jedoch '/i2 Uhr ohne weitere Störung der Zug auf den Festplatz unternommen werden konnte. Ein anmuthiges Bild bot diese festlich geschmückte, mit Fahnen, Marschalstäben, Blumenkörbchen, Armbrüsten ausge rüstete Kinderschaar, welche, die Kleinsten voran, unter Führung des Herrn Lehrer Stein, jede Klaffe von Lehrern und frei willigen, freundlich bereiten Helfern und Helferinnen, unter den Klängen der Musik dahinzog. An der Spitze de« Zuge« marschirten die Signalisten der hiesigen freiwilligen Feuerwehr. Auf dem Festplatze entwickelte sich nun, nachdem die Kinder ein allgemeine« Lied gesungen hatten, ein buntes, freund liches Bild. Hier schossen 2 Knabenklaffen mit Schneppern nach 6 neben einander stehenden Vögeln, die Mädchen übten sich im Treffen mit dem Stechvogel, Andere liefen nach bunt- und reichgeschmückten Bäumchen, wieder andere belustigten sich Weißerih-Leitung. Amts-Matt für die Königs. AmtshaupLmannschast Dippoldiswalde» sowie für die Königs. Gerichts-Aemter und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Krauenstein.
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