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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-08-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193808093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19380809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19380809
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-08
- Tag1938-08-09
- Monat1938-08
- Jahr1938
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1938
- Autor
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Riesaer Tageblatt und des Hauptzollamte» Meißen 91. Jahr,. LienSta,, 9. August 1938, abenls J?184 Drahtanschrift: Tageblatt Ries« Fernruf 1287 Postfach Nr. U Postscheckkonk« »««den 1LL» Ttrokaffer «es- Nr. S» «>d Anzeiger (Elbeblatt «ad Ttz-tigerj. DieseZeituua ist daS zur veröffentlich««« der amtlichen Bekanntmachungen »«» «m^bauptmanu» g« »roßenßLa behördlich bestimmte vlatt and enthält amtliche Bekanntmachungen de» Finanzamt«» «les« Daaebkatt -rkckeint iede« Da« abends V.» Uhr mit Ausnahme der Gönn, und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für «inen Monat 9 Mark, ohne Zustellgebühr, M 21Dosia-bübr lobne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (S aufeinanderfolgendeÄr.) SS Pfg., Glnzelnummer IS Pf«. Anzeige« für b?a ^aa«k.:a-.s Nnd bis w Mr^^^ Mr da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für mm bre^?mm?Keile ober deren Baum 9 Rpß, die so mm breite, »gespaltene mm.Zeile im Texttetl 25 Rpf. (Grundschrift: Petit» mm hoch». Zlffergebühr 27 Rpf., tabellarischer . s.rnmündlicher Auzeigen-Beftelluug oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeiaentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch» kabm?au» Äänaei« nich?^ Art auS Pr-iM- Nr " Bei Konkur» ober ZwangSvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß billig. Er^ «d^ah"ung und SeBchtSsta^ Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen «ing-gangenen Verpflichtungen Geschattsftelle^iesa^tzoethestraße^ Prag Der in der Tschecho-Slowakei amtlich gedul, dete« Hetze «ege« die SdP„ die di« gesamte« politische« Gegner der Partei de» Sndetendentschtnms zu immer ueueu Gewalttätigkeit-« gegen deren Anhänger ««(stachelt, ist i« der Nacht z»m Montag wieder «in blähe«»«» Men« scheulebe«, der «»gehörige der SdP W. Paterl«, ,«« Opfer gefalle«. Paierle befaud sich t» der fragliche« Nacht mit seine« Kameraden Knchler «nd Schwarz i« Gasthaus „Herrer i» Glaserwald im Bezirk Hartmanitz i« Böhmer» wald. Zwischen ihnen «nd 11 anwesende« Sazialdemo- krate«, denen fich ei« tschechischer Finanzbeamter zngesellte, kam «S zn Meinungsverschiedenheiten, woranf sich der Gastwirt veranlaßt sah, die Sozialdemokraten and den tsche chische» Beamte» an» dem Lokal z« weisen. Nach einem kurze« Wortwechsel «erließe« die Sozialdemokraten nnd der tschechisch« Beamte hieraus da» Lokal Al» fich die drei SdP »Leut« ein« halb« Stund« daranf ans de« Heimweg begabe«, »nrden sie ««weit de» Gast» Hose» »o« de« znoor an» dem Lokal Gewiesenen überfallen Bor der Uebermacht versuchten fi« fich durch Flucht zn ret te». Paierle kam jedoch hierbei nur «och etwa 10« Schritt sort; »o« Messerstiche« getroffen brach er sterbend zusam men »nd «urde später »an de« Lehrer Nusa an» Glöckel» der» tot aufgesuuben. Der Ermordete wie» indgesantt »ier Stiche ans, einen hatte er in di« linke Seite, «in«« in di« rechte Seite nnd zwei Stiche in de« Rücke« erhalten. Ver haßerfüllte tschechische Kampf »ege« da» Sudetendeuffchtm« Der „Deutsche Dienst" zu der Häufung der RokettSakte Angehöriger der SdP. im Böhmerwold erstochen Siu neue» Spfer der amtlich geduldeleu Setze gegen die SdP. Tschechischer Beamter und Marxisten als Spießgesellen geradezn empörend Sie ist «in lausende» Band frechster «nd gemeinster Herauösorbernnge», die nur jemand hin» nehmen kann, der sich di« Pslicht gestellt hat, rnhig «nd be sonne« zu bleibe«. Sine wahre Engelögcdald gehört hierzu. Ob aber ei» Mensch sähtg ist. a»s di« Dauer solche gleicher weise widerlichen uub hera«Ss»rd«r»de Di«ge hinzunehmen? Mit Bewunderung schaut man ans die Sadetendeutschen und ihre Haltnng. Daß aber »ach alle», wa» tschechischer Haß in den letzte« Monaten hervorgebracht hat, die Sr» regnng glüht and nnr dnrch eisernen Willen znrückgehalte« werde» kann, da» wird wohl anch der Allernentralfte in der Welt begreifen müsse«. Wo irgendwo aus der weiten Welt hat «in Volk im Zeitran« von 20 Fahren so viel Unrecht ertragen müssen, wo kann eine solche Liste an Drangsale« für wenige Wochen ausgestellt werden, wie i« Lndetenland. Und immer wiederholen fich dieselbe« Herausforderungen, ergänze« fich Mißhandlungen, folgen Morde? Ist solche», fragt «an fich, in einem OrdnungSftaate möglich, sosern die Behörde« nicht stillschweigend zusehen, d. h. derarlige In stände dulden. Ma« erinnert sich gerade hente im Lndeten land mit erschreckender Deutlichkeit der Dinge, die ihm von den Tscheche» zngesügt wnrde«. Nimmt man daraus nnr Bruchstücke, Teile, die fich in das Gedächtnis ob ihrer Roheit eingegrabea habe«, so ist es hinreichend, »m za kennzeichnen, wie entsetzlich, unmenschlich »ad naverout, «örtlich der Kamps gegen das Ladeteadeutschtnm i, der Tscheche: geführt wird. Nach Aufzählung einer endlosen Reihe tschechischer Gr waltakte gegen Sudetcndenticke schreibt -er Deutsche Dienst dann weiter: Nicht asoziale Elemente, nicht Raufbolde sind e», gegen die fich der Haß der Tschechen wendet und die hier im Interesse des Friedens dulden. Uebersälle und Miß Handlungen ertragen, nein, friedliche deutsche Menschen, eifrige, brave Bürger sind es, die angegriffen, die hier ge mordet werben und nichts ist bis heute dagegen geschehen. Lahm« Verhandlungen, Vertuschungen oder Lcheinstrafen, das war alles, was Prag zum Schutze der Sudetendeut- schen bisher unternommen hat. Von einer wirkliche» La» strafung der Schuldigen ist ernsthaft nie die Rede. WaS gedenke Prag nun heute zu tu«, nachdem der Kampf gegen das Sudetendeutschtum einen weiteren fried liche« deutschen Bürger gefordert hat? Diese Krage stell« fich heute das Sudeten'eutschtum mit Recht, den« wer wird «och länger zusehen können, daß Kinder mißhandelt wer- de«, »eil sie Deutsche find, aus Bauern ans dem Felde gc- schsffe« wird, Männer gemordet werden, die nur eine Schuld habe«, baß st« beutsch find und Deutsche sei« wollen? Keiner weiß, ob er nicht selbst der Nächste sein wird, an dem Mordbestien den Haß kühlen wollen. Wird man sich wundern können, wenn hiernach das gesunde Gefühl der Verteidigung an das Herz des Menschen pocht? Eine Ve -rohung hat das tschechische Vorgehen gebracht, die es tag sich neu entfacht, eine derart schwere Bedrohung, daß selbst r« «uSlande oft genug betont werden mußte, wie sehr die tschechische „Nationalitätenpolitik" zu einer Katastrophe treiben kann. Was aber helfen gegen Mordlust uud Pei Niger au» Prinzip wortreiche Bermittlungskunststnckc? Ist der Gegensatz zwilchen solchen Partnern — einerseits fried- weder den Willen noch die Macht, eine ihrer Verantwor tung entsprechende Haltung einzunehmen, und so werden sie in die Verantwortlichkeit für bas, was geschieht, glet- cherwetse wie die verantwortungslosen Einpeitscher ver strickt. Die Welt aber wird sich bes erschütternden Etn- Sruckes nicht erwehren können, wie hier der europäische Friede bedenkenlos, ja vorsätzlich aufs Spiel gesetzt wirb. Für die Bluttat, schreibt die „Germania", tragen ge wisse tschechische Kreise die intellektuelle Verantwortung. Dieses neue Verbrechen wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht von Elementen, denen offensichtlich an einer Befrie dung nichts gelegen ist nnd die auf alle mögliche Weise im gegenwärtigen Augenblick versuchen, die Mission Lord RuncimanS zu sabotieren, jene Atmosphäre bes Haffes und des Fanatismus geschaffen worden wäre, aus der bas an dem Sudetenbeutschen Paierle begangene Verbrechen allein erklärbar ist. Wir fragen in diesem ernsten Augen blick, wie lange derartige Vorfälle noch möglich sein sollen. Prag soll die Geduld des Reiches nicht auf «ine zu harte Probe stellen. Der erstochene Paierle ist 28 Jahr« alt und Säge» merksarbeiter. Seine beide« Kameraden find ebenfalls Arbetter. Der Täter konnte noch nicht seftgeftellt «erden. I» Zusammenhang mit der Bluttat find 1» Personen sestge» «»«»en morde», die fich znr Zeit »och sämtlich bei der Gendnrmerie befinden Die nächtlikbe Bluttat feigen TfckechenqesindelS Gckreckenskunde auf Sckreckenskunde ' für die mahlos verfolgten Sudetendeutschen Pilsen. Der Mord an dem sudetenbeutschen Arbeite« Paierle hat fich mit Windeseile im Böhmerwaldgebiet herumgesprochen. Obwohl der kleine Waldort Glaserwald in der Gegend des Fleckens Hartmanitz kaum bekannt ist, berichtet man bereit» überall die Einzelheiten der feigen Mordtat. Die Bevölkerung fühlt sich zutiefst getroffen, insbesondere als zugleich von Ausschreitungen zuchtloser tschechischer Militärpersonrn an verschiedenen Orten berich tet wird. Die Menschen geben bleich nnd erschüttert einher, wissen sie doch nickt, wer von ihnen der Nächste ist. Jeder, der au» seiner beimatbewnßten Haltung kein Hehl macht, muß ietzt da» Schlimmste von den rasenden tschechischen Störenfrieden befürchten. Selbst bei der Feldarbeit fühlt fich niemand mehr sicher. In den Dörfern stehen die Men schen in Gruppen zusammen und besprechen da» neue Ver- brechen, da» die Kette der Quälereien und Beunruhi gungen. denen die Sudetendeutschen in der tfchecho-slowaki» schen Republik nunmehr seit zwei Jahrzehnten ausgesetzt sind, ohne Unterbrechung sortsetzt. „Ohne liecht" Die Berliner Morgenblätter zn de« »eneste« feigen tschechische« Uebersälleu auf Subeteudeutfche ' Berlin. Die Berliner Morgenblätter geben ihrer Abscheu über die neuerlichen Ueberfäll« tschechischen Mobs auf friedliche subetendeutsch« BolkSgenoffen Ausdruck. Unter -er Ueberschrtft „Ohne Recht" stellt der BV. u. a. fest: Der neue Mord geht aus einer Atmosphäre hervor, bte durch eine blindwütige Hetze gegen die Sudetendeutsche Partei seit Monaten, ja, man kann sagen, feit Jahren ver giftet worden ist. Man will unter allen Umständen durch zahllose Gewalttaten die Gudetendeutschen bis auf» Blut reize», um sie dann wahrheitswidrig al» „Unruhestifter" jinzustellen. Der Zweck dieser Winkelzüge ergibt sich ge rade jetzt au» der Anwesenheit Lord RuncimanS in Prag von selbst. Wir schätzen allerdings den gesunden Menschen verstand der Engländer höher ein, al» es die tschechischen Provokateure tun, deren Schuld vor der Oefsentlichkeit Europas feststeht. Ein Land, in dem tagtäglich Menschen überfallen, mißhandelt oder gar getötet werden, zeigt einen Zustand der Rechtlosigkeit, der jeden seiner Nachbarn mit Sorge erfüllen muß. Schon daraus ergibt sich die zwtn- gende Notwei ' " ' ltchkett besitz . eigenem Recht zu leben, denn nur aus diesem Wege können -ort die Reibungen ausgeschaltet werden, die fich heute Berlin. Zu -en in den letzten lagen wieder gehäuf ten Ausschreitungen tschechischer Rohlinge gegen Sudeten deutsche schreibt -er Deutsche Dienst u. a.: Die lange Kette der gegen das Gudrtendeutscktum ge- richteten tschecho-slowakischen Drangsalierungen, Mißhand lungen, Drohungen, darunter auch bestialische Morde, wurde von morblttsternen Gegnern der Subetendeutschen um ein neues sehr schweres Glied ergänzt. In der Nacht zum Montag ist ein blühendes Menschenleben, der 28jährige Sägewerksarbeiter W. Paierle, ein Subetendeutscker. er stochen worden. Was läßt mehr als die Tatsache der vier Stiche, deren wohl jeder tödlich wirken mußte, auf den bestialischen Charakter der Tat und den Haß der Mörder schließen. Eine Uebermacht hat fich über drei Sudeten deutsche hergemacht; Paierle blieb daS Opfer des wahn sinnigen Ueberfalles, er mußte verbluten für einen wahn sinnigen Haß, der gegen sein Volkstum gerichtet ist. Die tschechischen Bajonette, die sich vor einigen Tagen gegen die sudetenbeutschen Teilnehmer am Turn- und Sportfest in Breslau richteten, der beispiellose Rohcitsakt gegenüber einem schwerkranken Turner, die Verprügelung eines ahnungslosen sudetendeutschen Motorradfahrers in Unter- Polaun, die Schießübungen tschechischer Soldaten auf deut sche Bauern am 5 d. M. bei Mittel-Langenau, die Miß Handlungen des sudetenbeutschen Abgeordneten Dr. Eich Holz durch tschechische Beamte, -er nächtliche Ueberfäll auf den deutschen Arzt Dr. Stelzig in Prag und ähnliche „Heldentaten" der letzten Tage — all diese Gemeinheiten scheinen den tschechischen Haß nur wenig befriedigt zu haben. Die endlose Drangsalierung mußte eine neue „kräftigere Unterstützung" erfahren, nachdem man wohl an genommen hatte, baß das schändliche Verbrechen der tsche chischen Polizisten vom 21. Mai an den Subetendeutschen Böhm und Hofmann schon etwas wett zurücklieg«. Die Lifte der Uebersälle und Mißhandlung«« — selbst wen« «an fie nur aus einzeln« arob« Fälle beschränkt - ist sowohl ihrer Tatsache« als auch de» Umfa«geS wege« aeude Notwendigkeit, daß die Sudetendeutschen die Mög lichkeit besitzen müssen, in ihrem Siedlungsgebiet nach eigenem Recht zu leben, denn nur aus diesem Wege können dort die Reibungen ausgeschaltet werden, die sich heute unter lebhaftester Förderung von Prag «u» zu einer Gr- fahr für Europa auswachsen. Die „Berliner BSrsenzettnng" schreibt: Wir fragen uns fett langem nicht mehr, ob Prag diese Zustände will oder nicht. Auch wen» cS sie nicht wollte, würde sich mit einem Höchstmaß von Wahrscheinlichkeit wenig ändern. Der Kardinalfehler des Staate» ist, baß er gegenüber den an deren StaatSvülkern dem Tscheckentum alle» gab, baß er eine Minderheit mit Machtvollkommenheiten auSftattetr, die ihr in keinem Augenblick zukamen, und schließlich, daß er nicht verhindert, baß sie sich in jeder Weise übertriebene, oolitisch und menschlich gemeßen brutale Begriffe von diesen Machtvollkommenheiten machen konnte. Da» deut sche Volk ist für heute und für alle Zukunft nicht mehr be reit, zuzusehen und zu dulden, daß deutsche Menschen allein auf Grund ihrer Volkszugehörigkeit drangsaliert und gar »um Freiwild zügelloser verhetzter Haufen gemacht werden. Die feige Mordtat an Paierle, so schreibt die „Deutsche Kllaemeiue Zeitung", springt wie ein Fanal au» der großen Zahl von tschechischen Verbrechen an der sudeten deutschen Bevölkerung hervor. Seit 2fi Jahren steht die deutsche Bevölkerung unter der vermehrten Drohung, das Leben einzelner Glieder dieser BolkSgrnppe durch aufge hetzte und zu Gewalttaten angereizte Mordbuben tschechi- scher Nationalität zu verlieren. Es ist selbstverständlich, daß sich unter der subetendeutschen Bevölkerung eine Er regung breitmacht, die von den Tschechen da» Schlimmste erwartet. Jeder neue Zwischenfall verstärkt die Furcht vor dem Kommenden, da niemand weiß, wen ein« der tschechi- schen Mordwaffen als Nächsten treffen wirb. Der „Berliner Lokala»zeig«r" stellt u. a. fest: Hinter den entmenschten Tätern stehen die Anstifter, die dafür »er- antwortlich sind, daß in diesen Tage« auf» neue «ine Welle von Haß über subetendeutsche» Land hinwegbrandet. Während tschechische Minister in Prag Herrn Runctman zuvorkommend informieren, während sie veranlassen, daß die Straße vor seinem Hotel gesperrt wird, damit kein Lärm die Arbeit des Lord» stört, und während tschechische Gutsherren über da» Wochenende Lord Runciman zur Jagd einladen, während dies alles in friedlichster Form geschieht, gehen andere tschechische Minister in da» Grenz gebiet. Hier werden Versammlungen, die von der berüch tigten tschechischen Nebenregterung, der Jebnota, etnhe- rufen sind, abgehalten, in denen der Haß gepredigt wird. Man verkündet, baß man lieber „in bi« schlimmsten Kämpf« gehen und die größten Leiden ertragen werde", al» seine Stellung aufzugeben. So werden die Massen aufgepettscht, die dann über wehrlose Subetendeutsche herfallen. Im „B«rli««r Tageblatt" wird u. a. geschrieben: Die Saat, die unter wohlwollender Duldung der Regierung hohe und höchst« tschechische Behörden während der letzten Wochen und Monate zielbewußt und mit Vorbedacht au»- gestreut haben, trägt immer furchtbarere Früchte. Die Männer, die es darauf angelegt haben, im sudetendeutschen Gebiet zu beweisen, was es heißt, in „der besten aller Demokratien" zu leben, dürften zufrieden sein: Sie haben erreicht, daß in dieser Demokratie niemand mehr sich seines Lebens sicher fühlen kann, der nicht bereit und imstande ist, sich durch unverantwortliches Umgehen mit Schußwaffen, durch Mißhandlung ober gar durch kaltblütige Ermordung von Sudetenbeutschen als zuverlässiger Tscheche zu legitt- Mieren. Alle Welt weiß heutzutage, wer bte Einpeitscher dieses den Frieden so furchtbar gefährdenden Haffes find, wer so frivol mit den einstigen feierlichen Versicherungen des gegenwärtigen Staatspräsidenten Benesch, mit den Versprechungen des Regierungschefs Hobza spielt — alle Welt weiß eS, und diejenigen, bte von rechts- nnd aesetzes- wegen in Prag für di« Vorgänge im Staate die Verant wortung tragen, wissen es am ehest«». Aber sie -ave»
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