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Dresdner Nachrichten : 29.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186007291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-29
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.07.1860
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1" ,'l't Tageblatt » I für Ersch. tägl. Mora. 7U. Inserate, ä Spaltzeile K Pf., werden b. Ab. 7 lSonnt. bis 2 U.) angenommen in der Expedition: Johannes-Allee und Waisenhausstraße 0. .tii Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredactcur: Theodor Drastisch. G Abonn. vierteljährlich 20 Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in s Haus. Durch die Kgl. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr. .M 211 Sonntag, den 28. Juli »8V«. Dresden, den 29. Juli. — Se. Maj. der Kaiser von Oesterreich, Allerhöchstweicher vorgestern Mittag am k. Hose zu Pillnitz cingctroffen, sind be gleitet von Ihren Generaladjutanten Fcldmarschallleutnant Gra fen v. Crenncville und Generalmajor Grafen v. Coudenhoven, den Flügeladjrrtanten Major Grafen Pcjacscvich, Major Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst und Major Grafen v. Falkcnhain, hem Regierungsrathe Freih. v. Genotte als kaiserl. Cabinets- secretgr und dem Regierungsrathe Seifert als Hofreiscrechnungs- führer. An der königl. Tafel, welche vorgestern Nachmittag 3 Uhr stattfand, nahmen Ihre königl. Majestäten, Se. Maj. der Kaiser und Se. Hoh. der Herzog von Sachsen-Meiningen, so wie die gesammte anwesende königl. Familie Thcil. Außer dem Gefolge der hohen Gäste hatten auch die Staatsminister Freih. v. Beust, v. Rabenhorst und v. Falkenstein, der Minister des k. Hauses v. Zeschau, sowie der kais. österr. Gesandte Frsih. v. Werner und der k. k. Legationssecretär Graf Traun die Ehre, zur Tafel gezogen zu werden. Se. Maj. der König und die hohen Gäste trugen hierbei Civilklcidung. Während des Diners concertirte im Palaisgarten, 60 Mann stark, das Musikchor der Brigade Kronprinz. Nach der Tafel statteten Ee. Maj. der Kaiser in Begleitung des Kronprinzen I. Maj. der Königin Marie auf deren Weinbcrgvilla einen Besuch ab und besichtigten sodann noch die kronprinzliche Villa bei Streh len. Den Thee nahmen die hohen Gäste bei Ihren königlichen Majestäten en lamille ein. — Gestern Vormittag »«9 Uhr haben Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich Pillnitz verlassen und sich über Bodenbach nach Reichstädt begeben. Se. Maj. der König und Sc. k Hoh. der Prinz Georg haben den Kaiser bis zur Eisenbahnstation Niedersedlitz geleitet, wo kurz nach 9 Uhr. nach vorhcrgegangencr gegenseitig herzlichster Verab schiedung, die Abfahrt mittelst Extrazugs erfolgte, während Se. k. Hoh. der Kronprinz und der Gcncraladjutant Sr. Maj. des Königs. Oberstallmeister Generalleutnant v. Engel, Sc apostolische Majestät bis Bodenbach begleiten. — Sc Hoh. der Herzog von Sachsen - Meiningen haben sich um l O Uhr von Pillnitz nach Dresden begeben, sind hicrselbst im königlichen Schlosse abgetreten und Nachmittags 3 Uhr nach Leipzig gereist. — Se. Maj. der König hat dem 0. Gustav Adolph Struve hier das Ritterkreuz des Albrechtsördens verliehen. — Vogelwiese. Heute ist der schon längst ersehnte Tag, an dem Dresdens große Woche beginnt I Männiglich rüstet sich zu dem ersten Gange nach den Buden und Zelten, „die die Welt bedeuten", ermißt im stillen Grübeln die größe ren oder geringeren Kräfte, welche die himmlische Juno'Mo- neta ihm gegeben, und holt aus „des Schreiners düsterem Ge zimmer' den sonntäglichen Bratenrock hervor. Am Arme der süßen Gattin, einer sanften Vogelwiesenschwärmerin, oder an der Seite der still frohlockenden Geliebten rückt er immer weiter nach den herrlichen Räumen und versieht sich fürsichtig beim Eingang in die Pillnitzer Straße mit der erforderlichen Anzahl duftiger Cigarren, welche ihm daselbst in reichster Staffage und mit ästhetischem Arrangement Herr I. Hcrrmann hoch aufgc- stapclt hat. Nicht lange währt cs, so kann er mit Schiller sagen: Horch! Trommelwirbel, Pfeifenklrng Summen schon Lrlumphgesängl und mitten hinein tritt er in die auf dem unabsehbaren Ge filde wogenden Massen. Lassen wir ihn jetzt seines Weges wan dern und ergötzen wir uns zuvörderst in Etwas mit der Be trachtung der Schaubuden, welche einem Jeden zunächst ihre einladenden Reihen öffne». Als die erste tritt uns diejenige des Herrn Broekmann aus Amsterdam entgegen, während in ihrer nächsten Nähe und auf allen Seiten die unvermeidlichen Ca- roufsels ihr lustiges Wesen treiben. Aber noch lustiger wird cs in Herrn Brockmanns Etablissement zugehcn; denn dort trei ben gegen 60 Vierfüßler, ein heiteres und kräftiges Völkchen, ihre bcwundcrnswcrthcn Künste. Sic bestehen aus Pferden, Affen und Hunden, die, wie man durch auswärtige Blätter erfahren, in der Dressur wirklich ihres Gleichen suchen. Die Pferdlcin, 10 an der Zahl, sind ächt javanischen Ursprungs, viel klei ner wie unsere gewöhnlichen Ponys, für deren eins der be rühmte Nenz dem Besitzer, wenn auch vergeblich, schon 2000 Thaler geboten hat. Sic leisten im vollkommensten Grade Alles, was in Pferdedrcssur nur erwartet werden kann, nur daß ihre Produktionen wegen der Niedlichkeit der Thierchen dem Beschauer weit größeren Spaß gewähren, als die von ihren gewöhnlichen Gattungsgenosscn. Die Affen, zum 2heil sehr großen Schlages, sind wahrhaft schöne Ercmplare und zeichnen sich durch ihr kräftiges, gesundes Aussehen und eine seltene Wohlgcnährtheit, sowie durch ihre außerordentliche Zahmheit vor anderen Künst lern ihrer Art höchst vortheilhaft aus. Hundefreunde hinwie derum werden an Herrn Brockmanns fidcler Gesellschaft eine wahre Freude haben Die Affen und Hunde „arbeiten" sämmt- lich in Tricots und reichem Coflüm, und ibr thicrfreundlichcr Herr wird von ihnen, wie sich Referent zu überzeugen Gelegen heit hatte, so außerordentlich geliebt, ^>aß ein Wort, ein Wink, ein Blick des Auges von ihm genügt, um sie Dasjenige thun zu lassen, was er will. Das macht wohl, weil bei seiner Dressur keine Peitsche cxistirt, so daß Mitglieder des Vereins gegen Thierquälcrei ein wahrhaftes Scelengaudium über da von ihm beobachtete Verfahren empfinden würden. Geht ejne Vorstellung los, so ist «S, als ob Feuer in die sämmtliche Sippschaft gefahren wäre, und obgleich dann Alles ,iy voll kommene Freiheit gesetzt ist, so untersteht sich doch kein Glied
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