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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-02-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186402265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-02
- Tag1864-02-26
- Monat1864-02
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1864
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- Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 57. Freitag den 26. Februar.1864. Bekanntmachung. Die durch da- Areal des Herrn Apotheker Neubert neu angelegte, die Elsterstraße mit der Weststraße verbindende Straße isi DrendelSfohustraße, die durch den Gerhard'schen Garten von der Elster ab angelegte, mit einer Biegung nach der Frank furter Straße fortzusetzende Straße Lessingftraste, und die zu letztrer vom Fleischerplatze aus führende Brücke Leffingbrücke benannt worden. — Leipzig, am 22. Februar 1864. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Bekanntmachung. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen Beischleusen-Canon an die Stadtcasse zu zahlen haben und damit im Rückstände geblieben sind, werden zu dessen sofortiger Berichtigung aufgefordert. Leipzig, den 22. Februar 1864. ^ Des Raths Finanz-Deputation. Nutz- und Brennholzauction. Auf dem Gehau des Connewitzer Reviers im Streitholze sollen Montag den 2S. Februar Vormittags von K Uhr an nachverzeichnete Nutzstücke, als: 102 eichene, 10 buchene, 20 erlene, 15 rüsterne; — weiter Nachmittags um 1 Uhr an Scheitklaftern, 98 eichene, 3 buchene, 15 erlene, 12 rüsterne und 6 aspene — gegen entsprechende Anzahlung und unter den übrigens im Termine bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend verkauft werden. Leipzig, den 24. Februar 1864. Des Raths Forst-Deputation. Zum GMchtniß Hermann Marggraff's. Es war ein gewiß allseitig mit Befriedigung aufaenommener Gedanke, den Manen des kürzlich dahingeschiebenen Marggraff öffentlich und feierlich den Zoll der Achtung und des Dankes dar- zubrinaen, den der brave und edle Charakter des Verstorbenen in so reichem Maße verdient, und so hatte sich denn am Mittwoch Abend zu der in den Sälen des Hotel de Pologne stattfindenden Gedächtnißfeier ein zahlreiches und gewähltes Publicum eingefunden. Nach dem Vorträge des Hymnus an die Liebe von Cherubim, mit welchem der Pauliner Gesangverein die Feier würdig eröffnete, trug Herr Hanisch zwei Gedichte Marggraff's vor: ..Früher Tod" und „Buch des.Lebens", die durch ihre das innerste Wesen des Dichters offenbarende Eigenthümlichkeit einen außerordentlichen Eindruck machten. Hierauf betrat Herr vr. Friedrich die Redner bühne und hielt eine kurze aber ihr Thema in gelungener Weise erschöpfende Gedächtnißrede, welche ein mit liebevoller Pietät ge zeichnetes Bild von des Verewigten hohen Geistes- und Charakter eigenschaften gab und zum Schluß die Aufforderung enthielt, das, was dem nun Todten trotz aller Anstrengung nicht gelingen wollte, an den Hinterlaffenen nachzuholen. Mit dem trefflichen Vortrag des schönen Gedichtes von Otto Roquette »Heinrich Frauenlob" in der meisterhaften Composition von Niels W. Gade eröffnten die Pauliner den zweiten Theil der Feier; daran schloß sich der höchst gelungene und mit reichen Bei fallsspenden belohnte Vortrag mehrerer Duette durch die Fräulein Wigand und Martini, so wie der Vortrag zweier Gedichte von Marggraff durch Herrn Kühn-, welche die romantische und die humoristische Richtung der dichterischen Thätigkeit des Ver storbenen charakterisirten. Den Schluß machten die Pauliner mit dem Gesänge deS Lenz'schen Gedicktes »Die alten Helden". (Eingesandt.) Wer ist von allseitig anerkannter Ehrenhaftigkeit? Wenn über Jemand, wo immer auf ihn die Rede kommt, nur die Antwort lautet, »Ja ich kenne ihn", weitere Fragen nach dem Charakter jedoch, au- Mangel an juristischen Beweisen, durch Achselzucken beantwortet werden, und wenn diese Antworten überall so übereinstimmend sind, daß sie als vor popuU sich zeigen: ist der allseitig anerkannt chrenhast? Wenn Jemand in einem Kreise bekennt, ich bin Socialdemokrat, und vom nothwendi^n Umsturz aller bestehenden Ordnung spricht, dies aber in andern Kreisen, deren politische Unterstützung er gleich falls beansprucht, verschweigt, weil man dort sich deshalb von ihm wegwenden würde: ist der allseitig anerkannt ehrenhaft? Wenn Jemand es als eine Schmach für die deutsche Nation, als ein Zeichen politischer Dummheit erklärt, daß die Schleswig- Holsteiner nicht die dänische Verfassung allem Deutschthum vorziehen: ist der allseitig anerkannt ehrenhaft? Wenn Jemand sich nicht entvlödet zu bekennen, er habe, als in Sachsen nach Auflösung der nach dem provisorischen Wahlgesetz von 1849 gewählten Kammern die auf der Verfassungsurkunde von 1831 beruhenden Stände zusammenberufen wurden, mit seinen Gesinnungsgenoffen es vorgezogen, die Bevölkerung Sachsens in politische Versumpfung gerathen zu lasten, anstatt dieselbe zur thätigen Wahrung ihrer durch die Verfassung gewährleisteten Reckte aufzufordern, und dies um deswillen, weil damals noch die Re publik Frankreich bestanden habe, und in deren Bestehen schon die Hoffnung auf Abhülfe zu erkennen gewesen sei; wenn Derselbe andern Orts sein politisches GlaubenSbekenntniß dahin abgiebt, daß nur durch einen Einbruch Napoleons in unser Vaterland die Freiheit, durch den hierbei zu erwartenden Umsturz aller Verhält nisse eine gesunde Neugestaltung zu erwarten sei: ist der allseitig anerkannt ehrenhaft? Wenn Jemand die ZulaffungSfähigkeit der Landtagsabgeordneten aus dem Königreich Sachsen zu dem deutschen Abgeorvnetentag um deswillen bestritten hat, weil das Zurechtbestehen der sächsi schen Stände angezweifelt und nicht von allen Bewohnern Sachsens zugeftanden werde, jetzt aber selbst seine Erwählung als Abge ordneter zur sächsischen Ständekammer betreibt: ist der allseitig anerkannt ehrenhaft? Wenn Jemand demjenigen, der Gelüsten nach französischer Hülfe für Deutschland mit Entrüstung entgegen getreten ist und sie vom Standpunkt der Civilisation wie der Humanität bekämpft hat, den Träger solcher Gelüste aber zugleich der beanspruchten orakelhaften Unfehlbarkeit entkleidet hat, über Jahr und Tag Haß nachtragt und diesen durch erdichtete Lächerlichkeiten zu motiviren sucht, auch das von einem Kreis bewährter Parteimanner Unter nommene wider bessere- Wissen auf einen einzelnen zurückzuführen sich bemühet: ist der allseitig anerkannt ehrenhaft?
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