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Dresdner Journal : 24.06.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190206249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-24
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Journal : 24.06.1902
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O143. 1902. Dienstag, den 24. Juni nachmittags. Amtlicher Teil. Auf Allerhöchsten Befehl Ar. Majestät -es Königs werden für Se. Majestät den hochseiiaeu Lanig AwerL in der katholischen Hofkirche Dienstag, den 24. Juni, Nachmittags 4 Uhr, die Vigilien und Mittwoch, den 25. Juni, Vormittags 11 Uhr, die Srequieu abgehalten werden. Für das Ovrps äixlomutiyu« und die am König!. Hofe vorgistellten Fremden wird die erste Tribüne links vom Hochaltäre reservirt. Die Damen katholi scher Confession finden in den ersten Bänken im Schiff der Kirche reservirte Plätze, wogegen die Damen evangelischen Glaubensbekenntnisses sich in die zweite Tribüne recht- vom Hochaltar zu begeben haben. Die Frauen Oberhofmeisterinnen, die Palast und Hofdamen nehmen in der 1. Tribüne, die Zu- trittSdamen und die Damen der II Klasse der Hof rangordnung, einschließlich der Gemahlinnen der Königlichen Kammerherren, in der 3., 4. und 5. Tribüne recht» vom Hochaltäre Platz. Die Herren StaatSminister, die Cavaliere der Königlichen und Prinzlichen Hof- und Militürstaaten nehmen in der 2. Tribüne, die Herren der I. und II. Klasse der Hofrangordnung, einschließlich der Königlichen Kammerherren sowie eventuelle fremde Regiments-Deputationen in der 3. und 4. Tribüne links vom Hochaltäre Platz. Die Damen katholischen Glaubensbekenntnisses finden in den vier ersten Bänken im Schiffe der Kirche reservirte Plätze, die folgenden drei Bänke sind für das weibliche Kammerpersonal bestimmt. Die Herren katholischer Confession werden in den vier ersten Bänken im Schiffe der Kirche Platz nehmen, die folgenden drei Bänke sind für das männliche Kammerpersonal reservirt. Die Herren erscheinen in Uniform oder Hofkleid. Dresden, am 21. Juni 1902. Königliches Oberhofmarschallamt. DreSde«, 24. Juni. Gestern Nachmittag sind in Dresden eingetroffen: Se. Durchlaucht der Prinz Sizzo von Schwarzburg-Rudolstadt, Se. Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein, Se. Hoheit der Erbprinz und Ihre Königl. Hoheit die Frau Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen, Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Heinrich von Preußen, Se. Kaiser!. Hoheit der Großfürst Alexis von Ruß land, Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, Se. Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg-Schwerin, Se. Hoheit der Herzog Paul Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin, Se Durchlaucht der Prinz Friedrich von Hohenzollern, Se. Durch laucht der Fürst und Ihre K. K. Hoheit die Frau Fürstin von Thurn und TaxiS, Se. Durchlaucht der Prinz Leopold von Schwarzburg-Sondershausen, Ihre Majestäten der Deutsche Kaiser und die Deutsche Kaiserin, König und Königin von Preußen. Nach den gestrigen Beisetzungsfeierlichkeiten bez. im Laufe des heutigen Vormittags sind von Dresden wieder abgereist: Se Majestät der Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn, Ihre Majestäten der Deutsche Kaiser und die Deutsche Kaiserin, König und Königin von Preußen, Se. Königl. Hoheit der Prinz Christian zu Schleswig-Holstein, Se. Kaiser!. Hoheit der Großfürst Alexis von Rußland, Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Baden, Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Heinrich von Preußen, Se. Königl. Hoheit der Graf von Flandern, Se. Durchlaucht der Fürst zu Schaumburg-Lippe, Se. Hoheit der Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg-Strelitz, Se. Königl. Hoheit der Prinz Heinrich der Niederlande, Se. Hoheit der Erbprinz und Ihre Königl. Hoheit die Frau Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen, Se. Königl. Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern, Se. Königl. Hoheit der Herzog von Genua, Se. Kaiser!, und Königl. Hoheit der Erzherzog Otto von Oesterreich, Se. Durchlaucht der Prinz Sizzo von Schwarzburg-Rudolstadt, Se. Er« laucht der Graf Leopold zur Lippe-Biester- feld, Ihre Königl. Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin Karl Theodor in Bayern. Se. Königl. Hoheit der Prinz Paribatra von Siam. DreSdea, 20. Juni. Se. Majestät der König haben dem Kaufmann Friedrich Arno Schladitz in Ebersbach i. S. die Genehmigung zum Tragen der ihm im Jahre 1900 für die unter eigener Lebens gefahr bewirkte Errettung eines 14jährigen Lehr lings vom Tode des Ertrinkens verliehenen silbernen Lebensrettungsmedaille am weißen Bande Aller- gnädigst zu ertheilen geruht. DaS Ministerium des Innern hat der Hand- werker-KrankenunterstützungSkasse zu Ober- und Mittel-EberSbach (eingeschriebenen Hilfskasse) auch auf Grund des II. Nachtrags vom 27. April 1902 zu ihrem revidirten Statute vom 12. Februar 1893 bescheinigt, daß sie, vorbehaltlich der Höhe deS Krankengeldes, den Anforderungen des H 75 deS Krankenversicherungsgesetzes vom 15. Juni 1883 in der Fassung vom 10. April 1892 genügt. Dresden, am 19. Juni 1902. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. 5913 vr. Roscher. t-rneuuuuge«, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. 3« Geschäftsbereiche «es Mtniftert««» se» Kultus »Ub öffentliche« UuterrtchtS. Zu besetzen: 1. Olt. die »weite stäub Lehrerftrlle zu Dobritz b. Dr Koll: die oberste Schulbehärde. ikvv M. Behalt (einschl. Wohnungsgeld), der in SV Dienstj. steigt bi» »300 M Besuche nebst den er» sorderl , bi» aus die neueste Zeit reichenden Z ugnissen bis 10. Juli an Bezirk-schulinsprttor Schulrat vr. Lange, Dresden, Blochmannstr. 21. — Erledigt: eine ständ. L-Hrerstelle a. d. »klaff. Schule zu Burlerkdorf b Burgstädt. Koll: die oberste Schulbehörde. ISVOM. AnsangSgehalt einschl. 250 M. WohnungSgeid; v. .vollend 25. LebenSj an 7 Zulagen v. 150 M. u eine v 100 M in dreij Perioden bi» 2750 M Besuche find unter Beifügung sämtl. Zrugmffe, inSbes. auch eine» AmtssührungSzeugniffe» bi» auf die jüngste Zeit beim Bezir^-schulinspektor vr. Schilling, Rochlitz, bis 10. Juli ein zureichen. Richtständ. Bewerber haben den Militärdienstnach- wei» berzubrrngen. — Zu besetzen: die Kirchschulftelle zu Arnold-grün b. Schüneck Koll: die oberste Schulbehörde 1200 M v. Schul-, 491 M. v Kirchrndienste, 110 M. für Fortbildungsschulunterricht, 55 M f. Sommerturnen, b. a. w SSO M. s. s Ueberft; hierüber Amtswohnung u. Gartengrnuß. Bewerbungen m. allen erfordert. Unterlagen bis 6 Juli an BezirkSschulinsprktor vr Gäbler, OelSnitz i. B Im Geschäftsbereiche des ev-luth LandrS- consistoriumS sind folgende Stellen erledigt und im regel mäßigen Besetzungsverfahren »»besetzen: da- Pfarramt zu Broßzschocher - Windorf (Leipzig II) — El. IX — Coll.: Exc. Gras v. Wedel, Broßherzogl Oberschenk u. Kammerherr in Oldenburg. — Hierüber ist zu besetzen: da- neubegründetc Psarramt zu Straßberg (Plauen) — El. I — Coll.: der Superintendent in Plauen i B — Dagegen wurden an gestellt bez befördert: Ernst Christian Auerbach, Ge- fängnißhils-geistlicher in Leipzig, als lV. AnstaltSgeistiicher in Waldheim (LeiSnig); Ernst Otto Schneider, Pfarrer in Tannenberg, al» ArchidiaconuS in Oel-nitz i B (Ephoralort). (vehvrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Dresden, 24. Juni Waren die vergangenen Tage naturgemäß aus schließlich den Gefühlen der Trauer und des Schmerzes um den Heimgang des vielgeliebten Königs Albert gewidmet, so richten sich nun, nachdem Seine irdischen Ueberreste zur Ruhe bestattet worden sind, die Blicke aller treuen Sachsen auf den erlauchten Nachfolger des Dahingeschiedenen, Se. Majestät unseren Aller gnädigsten König und Herrn Georg. Das Gelübde der Treue und Liebe, das wir dem erlauchten Herrn heute in Ehrfurcht zu Füßen legen, der Wunsch, daß der gnadenreiche Golt Ihm eine lange und gesegnete Regierung vergönnen möchte, der allerorten im Sachsenlande aus der Tiefe der Herzen zum Himmelszelte emporsteigt — sie entspringen nicht nur dem ernsten, von schuldiger Ehrfurcht erfüllten Pflichtgefühle des monarchisch gesinnten Mannes, sie sind vielmehr das tiefe, ehrliche Bekenntnis unseres Gemüts, sie sind der freiwillig dargebotene Zoll der Liebe und Dankbarkeit unserer Herzen. Unser Aller gnädigster König sind uns vertraut in Seiner Hochqefürsteten Gesinnung, in Seiner edlen Einfachheit, in Seinem strengen Gerechtigkeitsgefühl und in Seiner unverrückbaren Pflichttreue seit einem Menschenalter; wir erkannten Ihn, lange ehe die KönigSkrone Sein Erbe ward, als führenden, weit blickenden, zu jedem Opfer der Arbeit und der That bereiten Bannerträger im großen StaatS- und Völker - streben. Sein Hoher Sinn hat Sich in den be wegten Zeiten der letzten Jahrzehnte stets un beirrbar und untrüglich im Urteil erwiesen, Sein klares Auge sah sicher und fest, wo Verbesserungen im Haushalte des Lande- notthaten, Er war, wie Sein erlauchter Vorgänger auf dem Throne, der Kunst und Wissenschaft allezeit ein erleuchteter Pfleger und Beschützer, Er sörderte mit un ermüdlichem Eifer Handel und Gewerbe. So ist Sein Leben an der Seite de- erlauchten, nun mehr in Gott ruhenden Bruder-, bi- jetzt dahiv- gegangen als ein echtes, vorbildliches Fürstenlebcn, als ein Leben, das immerdar dem Wohle und Ruhme des Vaterlandes gewidmet war. Wie unser König und Herr unauslöschlich verknüpft ist mit der Helden- geschchte deS deutschen Volkes, mit ter großen Z.it von 1870/71, mit den Tagen von St. Privat, Nouart, Beaumont, Sedan und Villiers, so ragt Er auch schon heute als eine Persönlichkeit von mar kantem Gepräge aus der Geschichte des Sachsen- volkeS heraus. Da- wußte niemand besser und keiner erkannte eL rückhaltloser an als deS dahin geschiedenen Heldenkönigs Majestät selbst. So dürfen wir denn aus der Trauer und Weh mut dieser Tage uns zu dem beglückenden Bewußt sein aufraffen, daß unser Los in guter Hand liegt, so dürfen wir denn hoffen, daß auch in Zukunft eine starke, aber auch milde und gütige Hand über uns walte. Und darin liegt ein tiefer Trost für da- Leid, das Ihm und unS in diesen Tagen wider fahren ist, aber auch der Segen, der seit alterSher Fürst und Volk in Sachsen verbunden hat. Es ist der Segen des Vertrauens, dieses wunderbaren Guter, das in der großen Wechselwirkung von Re gieren und Regiertwerden zu den edelsten Früchten uns geleitet und den Geist des Friedens und der Freudigkeit in aller Herzen gießt. In diesem Be trauen nimmer zu erlahmen, täglich stärker und hin gehender zu werden in der Treue für den König, in der Mitarbeit an der Weiterentwickelung deS Vaterlandes, auf daß eS zunehme an allen Gütern der Kultur und der Gesittung und ein angesehenes Glied bleibe im Kranze der Staaten deS Deutschen Reiches — das sei daS Bekenntnis des heutigen TageS, daS sei daS feierliche Gelübde, das wir dem Herrscher in dieser Stunde zu Füßen legen mit dem alten, hehren Sachsenrufe: Den König segne Gott! Kunst und Wissenschaft. Geologie. Bekanntlich weilt auf Martinique jetzt eine Anzahl von Gelehrten, Geologen und Geo graphen, wohl eine der wichtigsten und bestausgerüsteten Expeditionen, die jemals zur Erforschung thätiger Vulkane auSgesanbt worden find. Um die Bedeutung dieser wissenschaftlichen Unternehmung zu kennzeichnen und gleichzeitig anzudruten, was von ihr zu erwarten ist, sei «in Satz au« dem jetzt erschienenen vorläufigen Bericht vorweggenommen, worin der Geolog vr. Hill sagt: „Fast alle Erscheinungen dieser vulkanischen Au«, brüchr find für die Wiss«nschaft neu, und virle von ihnen haben noch kein« Erklärung gefunden " Im übrigen hat vr Hill bezüglich der Katastrophe von Martinique bisher folgend« wiff«nschaftliche Feststellungen gemacht: Di« Ausdehnung der Katastrophe umfaßt ein Gebiet von läaglich ovaler Form und hat auf der Insel ftlbst eine Erstreckung von etwa acht englischen Ouadratweilen, soweit die wirkliche Zerstörung in Betracht kommt Der größer« Teil der Fläche liegt auf dem Mrere. Es find darin drei wohlerkennbare Zonen zu unterscheiden: ersten« ein Zentrum der vollständigen Vernichtung, wo alle« pflanzliche, tierische und menschlich« Leben von Grund au« zerstört wurde; zu dieser Zone gehörte auch der nördliche größere Teil der Stadt Pierre; zweiten« eine Zone versengenden Feuer«, da« ebenfalls für alle« Leben vernichtend war, sämtliche Menschen und Tiere tötete, die Blätter an d«n Bäumen verbrannte und die Bäume selbst ansengte, jedoch nicht gänzlich zerstörte; dritten» eine große äußere Zone de« Aschenfall«, inner halb der nur ein klein« Teil de« Pflanzevwuchse« be ¬ schädigt wurde. Der Herd der vollständigen Vernicht ungszone war der neue Krater, der halbwegs zwischen dem Meere und dem Gipfel de« Mont Pelöe liegt und noch jetzt mit Hunderten von Fumarolen oder kleinen Aftervutkanen eine starke Thätigkeit ausweist. Der neu« Krater speit jetzt schwarzen heißen Schlamm, der da« Meer erreicht Auch der alte Krater ist thätig. Au« letzterem steigen fortgesetzt Dampfexplosionen auf, die in der Luft eine pilzartige Wolke bilden, während au« dem neuen Krater schwere aschebeladene Wolken in wagerechter Richtung abfließen Der alt« Krater wirft Dampf, Rauch, Schlamm. Bim«stein und Bomben aus, aber kein« geschmolzene Lava. Die Topographie der Gegend ist auffallenderweise durch den Ausbruch nicht verändert worden Die Vernichtung von St Pi«rre wurde durch den neuen Krater veranlaßt Die Erplosion muß eine ungeheure Kraft besessen haben und nach allen Seiten ausgestrahlt sein Die Geschütze in einer Batterie auf dem Hügel südlich von St Pierre und da» ebenfall« dort ausgestellt gewesene Bild der Heilige« Jungsrau sind mehrere Meter weit durch die Explosion fort geschleudert worden Nach der Aussage rmiger Augen zeugen war diese von einer Flamme begleitet, nach anderen haben glühende Aschen und die Gewalt ihre« Ausbruch« die ganz« Zerstörung herbeigeführt Ueb« diesen Punkt wird di« wissenschaftliche Untersuchung noch zu entscheiden haben Von höchstem Interesse ist der Bericht von vr Hill über seinen Ausstieg aus den Mont Pelä«. Er ist nicht zum Krater vorgrdrungen, und äußert nach seinen Erfahrungen sogar, daß kein ver nünftiger Mensch diese« Wagni« unternehmen könne Trotzdem ist einem anderen Mitglied« der Expedition, Prof Heilprin, einige Tage später «in Besuch de« Krater« gelungen vr Hill konnte von einem Punkte in o«c Nähe der Ruinen von St Pier« eine furchtbare Explosion beobachten Nach einer Salve von heftigen Detonationen stiegen riesenhafte pilzförmig« Säulen von Rauch und Asche in den klaren Himmel empor und breiteten sich in einer unabsehbaren schwarzen Schicht nach Süden hin aus Durch diese Schicht hindurch, die sich wenigsten« zehn Meilen weit vom Krater erstreckte, zuckten fortgesetzt furchtbare Blitze Sie schienen ganz be stimmten Bahnen zu folgen, unterschieden sich aber von eigentlichen Blitzen dadurch, daß sie in wagcrechter und mcht in senkrechter Richtung fick entluden Diese Beobachtung ist von höchster Wichtigkeit und kann zum Teil die entsetzliche Katastrophe erklären Uebrigen» ist die Erscheinung in der Geschichte vulkanischer Ereignisse gänzlich neu Der Forscher sagt: „Ich nahm viele Photographien auf, muß aber selbst bekennen, daß ich von dem Anblick geradezu entsetzt war" Pros Heilprin giebt eine Schilderung de« Krater« Im Mittelpunkte der beiden Höhlen, die «ine Spalte von 500 Fuß Länge und 150 Fuß Breite darstellt, sah er einen mächtigen Aschenkegel Während seine« Aufenthalt« auf dem Gipfel fanden verschiedene heftige Explosionen von Dampf und aschehaltigen Dünsten statt, tue für ihn eine dauernde Lebensgefahr bedeuteten Von Zeit zu Zeit fiel die Asche auf seinem Standpunkt so dicht, daß er nichts von seiner Umgebung erkennen konnte. Außer dem ist ein Bericht von zwei amerikanischen Forschern eingegang««, die de» Gipfel der Sousriö« aus St Vincent von der westlichen Seite erstiegen Haden Der Ausstieg war äußerst schwierig infolge der Schlammmassen, die den Bergabhang bedeckten, jedoch war der Boden kalt. Nach ungeheuren Mühen gelang e«, den Gipfel zu er reichen, un» der alte Krater lag in seiner traurigen Schönheit vor den Blicken der beiden kühnen Grlehrten Die große Wafsermasse, die früher ihren friedlichen Spiegel bi« auf 500 Fuß unter dem Kraterrande au«, dehnte, war verschwunden, und d«r Krater erschien als ein fürchterlicher Schlund von 2000 Fuß Tiefe. Nur mit Hilf« eine« Fernglas«» konnte auf dem Boden di« Abgründe« Waffe, wahrgenommen werden. Der neue Krater, au« dem noch etwa« Dampf aufftirg, kann«« nicht erreicht werden, da der Boden in dieser Richtung gefährlich zu sein schien Der alte Krater war ver mutlich durch die Eruption etwa« vergrößert worden Am westlichen Fuße de« Vulkan« ist eine Fläche von du Ausdehnung einer Ouadratmeile mit einem 100 Fuß tiefen Niederschlag von Asche bedeckt Die Bank von vulkanischem Staub, die bi« in» Meer hinausgeworfen war, ist jetzt durch die Brandung teilweise fortgewasch>n worden Au« dem Lavastrom auf der östlichen Seite der Soufridre dringt noch dauernd Dampf trotz der lang«n und schweren Regenfälle, die seither emgrtreten sind Einer anderen Schilderung entnehmen wir endlich noch einige« über die Opfer von St. Pierre, worau« erhellt. Mit welcher Plötzlichkeit da« Verhängnis ringetreten sein muß Er sind Leut« auf der Schwelle ihrer fast zer störten Häuser in einer Stellung gefunden worden, als ob sie nach dem Mont Pel^e hinstarrten Andere saßen nach am Tisch; eia Mann wurde in der Mitte einer Straße gefunden, dessen Bein- und ArmmuSkeln noch di« Spannung auswiesen, wie sie bei vollem Lauf ein tritt Wieder andere waren in de, Stellung, wie sie fick die Hände schüttelten Alle« in allem: ein wahrhaftige« zweites Pompeji. Geschichtliche Litteratur. Georg W«ber« Lehr- und Handbuch der Weltgeschichte. 21 Auslage Unter Mitwirkung von Pros vr Richard Friedrich, Prof vr Ernst Lehmann, Prof !Franz Molden Beim Bezug« durch di« -es«Lft»äeike i.uerhal» Preode»» 2,50 M (einschl- W HI I YMZIII K Einzel« Nummern 10 PH Journal Wird Zurücksenduna der für dieSchristleitung bestuu-nleu, aber von dieser nicht eia» gesorderten Beiträge bean sprucht, so ist da« Postgel» beizusage». Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine» r Werktags nachm. 5 Uhr. Gebühren - Ermäßigung bei vfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi« mittag« 12 Uhr für die nach mittag« erscheinende Nummer Sukstubtguugssebsttzrr». Lie Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi» gunas-Seüe oder deren Raum 2« Pf Bei Tabellen- und Ziffernsatz 5 Ps Ausschlag für dir Zeile Unterm Re daktionsstrich (Eingesandt) die Tcxtzeile mittler Schrift oder
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