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Hohensteiner Tageblatt : 07.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188905076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18890507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18890507
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-07
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 07.05.1889
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HohMeiner Tageblatt. -jeden Wochentag abends für den wlgenden A^MM M HHH AH AH^ nehmen die Expedition bis Vorm. 1« Uh^ Tag und kostet durch die Austräger pro Hx W U VsIV ^'vv 8 8- MV G-VW V V sowie für Ausw ärts alle Austräger, deSal. .Quartal Mk. l .4(>; dlirch die Post Mk. l .50 f » v - V alle Annoncen - Expeditionen zu Original frei ins Haus. Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei-Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wüstenbrand, GrLina, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, PleW, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr.1O5. DknstaqVden 7. Mas^889. 39V Jahrgang. Ein Kleiderschrank kommt den 10. Mai nachmittags 2 Uhr am Gasthof zur Post in Oberlungwitz gegen Gaarzahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Kurth. Den 10. Mai d. I. nachmittags 3 Uhr kommen an der Wohnung des Slrumpsfactors Richard Lieberknecht in Oberlungwitz gepfändete Gegenstände, worunter eine Strickmaschine, Schränke und Sopha, gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Kurth. Bekanntmachung. Mittwoch, den 8. Mai, soll der l. Termin Einkommensteuer, Vormittag in Engel's Restauration, Nachmittag im Gasthof zum grauen Wolf und Donnerstag, den st. d. M., in der Gemeindeexpcdition vereinnahmt werden. Oberlungwitz, den 4. Mai 1889. W. Lindner, Ortssteuereinnehmer. Uhlmann in Hennersdorf hat das Wasser die Mauern und die Wölbung des Raumes, in welchem die Schlagmaschinen stehen, herausgedrückt und zerstört. DaS Wasser stand'in kurzer Zeit bereits 1 m 70 cm hoch in jener Fabrik, die Turbinen stehen noch jetzt 4-, in im Schlamm. Die Krempel — es sind ihrer sieben — hat das entfesselte Element, trotzdem sie an Riemen hingen, gleich leichtem Spielzeug eingestürzt und durcheinander geworfen. Alle Wolle und auch einzelne Maschinentheile wur den sortgeschwemmt, wer weiß wohin. Der Schaden, den der Besitzer dieser Fabrik erleidet, wird auf 7000 -8000 Mk. be ziffert, ungerechnet den durch die Betriebsstörung hervorgerufenen Ausfall an Erwerb. Der Anprall der Wassermassen war bei dieser Fabrik am stärksten, da hier der Lauf des Goldbach, der durch den am Berg gelegenen Ort Hennersdorf hcrabfließt, beendet ist und das Wasser sich, nachdem es die Maschinen genannter Fabrik getrieben, in die Zschopau ergießt. Weiter oben im Doife ist von einem Hause, dem des Bäckermeisters Otto, eine Ecke vollkommen eingerissen, so daß die Backstube frei daliegt. Beim Holzdrehermeister Trautsch ist ein Schuppen gänzlich zertümmert worden, außerdem sind dem Ebengenannten drei große Stöße Klötzer, meist Birken- und Weißbuchenholz weggeschwommen. Das Unglück trifft diesen, der ein strebsamer Anfänger ist, um so härter, als ihm auch ein Teich zerrissen wurde, den er erst poriges Jahr mit bedeutenden Kosten zum Betriebe seines Geschäftes gebaut hat. Auch in Dorsschellen- berg ist ein Teich zerrissen und auf der Forststraße von Schellen berg nach Zschopau hat der Goldbach eine massiv gebaute, ge wölbte Steinbrücke eingestürzt und deren Steine weit sort geschwemmt. In Waldkirchen sind die Zwirnerei von Wunder lich, sowie die Mühle von Rolle, in welch' letzterer viel Mehl schaden zu beklagen sein soll, in Folge von Verichlemmung der Maschinen außer Betrieb. Auch das mitten im Gebiete des Unwetters gelegene, dem Eisengießereibesitzer C. F. Zenker in Chemnitz gehörige Wasserwerk, welches der Stadt Schellenberg das Wasser zuführte, versagt den Dienst, da die Maschinen durch den Schlamm in ihrerThütigkeit geyemmtwerden. Doch ist in Schellenberg Mangel an Wasser nicht zu befürchten, da das von dieser Leitung "gespeiste, im Schloßgetnete gelegene Wasserbassin noch vollkommen gefüllt ist und die Burievr- störung der Leitung bereits wieder behoben sein dürste. Wie in Hennersdorf, so ist namentlich auch in Waltkicchcn der Dorfweg vollkommen unfahrbar, die Aecker sind vielfach der maßen beschädigt, daß für dieses Jahr kaum auf einen Eitrag gehofft werden darf. Das Anwachsen des W iss'rs ecfolqte so schnell, daß binnen kaum einer Viertelstunde w ite Irreck n überschwemmt waren und aus verschiedenen Häm-rn Frauen und Kinder nur mit knapper Noth gerettet werden könnt n. Bei dem Freitag Abend über dem Dresdner Elbthalkessel sich entladenden heftigen Gewitter ist ein Schuhmacher aas Kaitz, welcher auf dem Heimwege von Dresden nach feinem Dorfe begriffen war, hinter Räcknitz vom Blitze erschlagen worden. Aus Zittau wird gemeldet: Der Blitz erschlug die mit dem Stecken von Kartoffeln beschäftigte Ehefrau des Haus besitzers Renger in Olbersdorf inmitten zahlreicher anderer Ar beiter. Ein Ackergeschirr stand kaum 10 Schritte von dcrUn- qlücksstätte entfernt. Der Verunglückte hinterläßt dem Wittwer sechs zum Theil noch unerzogene Kinder. — Ja Neu-BerthclS- dorf hat der Blitz einen Gartenbesitzer auf dem Fetbe erschlagen. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und drei Kinder. Unheimliche Gerüchte vom Verschwinden eines neugeborenen Kindes, ja von Ermordung derselben, durchliefen länger als eine Woche die Bewohnerschaft von Hostcrwly und erhielten sich mit immer stärker werdender Bestimmtheit, so daß sie von den Polizeiorgancn ernstlich in Erwägung gezogen werden mußten. Leider fanden sie durch die sorgfältig geführten Nach forschungen ihre volle, grauhaste Bestätigung. Die Ehefrau des Tagearbeitcrs Barthel, der mit ersterer und einem fünfjährige» 1. Geschäftliche Mittheilungen. 2. Die Bezirksanstalt betr. 3. Dispensations-Gesuche in Dismembrations-Sachen, a) des p. Wagner in Lobsdorf, d) des p. Dürrschmidt in Remse. 4. Eisenbahn-Angelegenheiten. 5. Anlagen-Regulativ für Wei- dcnsdorf. 6. Beschluß des Gemcinderaths in Oberschindmaas wegen veränderter Veröffentlichung der Bekanntmachungen. 7. Des p. Kögler in Schwaben Anzeige des Betriebs von Agen turen. 8. Der Gemeinde St. Egidien rc. Schankconcessions- qesuch. 9. Des p. Müller in Oberhohndors gleiches Gesuch für Cauritz. 10. Des p. Spohn m Reinholdshain gleiches Gesuch wegen Anbau. 11. Des p. Mehlhorn in Abtei-Ober lungwitz gleiches Gesuch. 12. Des p. Popp in Mülsen St. Niclas Gesuch um Erlaubniß zum Beherbergen und zu Sing spiel. 13. Des p. Resch in Röblitz Gesuch um Gestattung von Singspiel rc. 14. Des p. Sonntag in Lichtenstein Knochen kochanlage in Stangendorf. 15. Des p. Unger in Ernstthal Schlächtereianlage. 16. Des Steinkohlenbauvereins „Kaiser grube" in Gersdorf Rekurs gegen Abweisung seiner Rekla mation wider die Anlagen-Abschätzung. 17. Des p. Lieber knecht in Abtei-Oberlungwitz gleicher Rekurs. 18. Des p. Sonntag in St. Egidien gleicher Rekurs. 19. Des p. Kretzsch mar in Heinrichsort gleicher Rekurs. 20. Des p. Jubel in Crotenlaive Gesuch um Erlaubniß zur Abhaltung von Tanz musik und Theater. Sonntag, den 19. Mai, vormittags 10 Uhr findet in Reichold's Hotel zu Chemnitz eine Sitzung des Landesaus- schusscs sächsischer Feuerwehren statt. Tagesordnung: 1) Ge schäftliche Mittheilungen. 2) Jubelfeier unseres Königshauses, Ref. Bergmann. 3) Die Ausstellung für Unfallverhütung in Berlin und die dem Landesverband« aus der Theilnahme daran erwachsenen Kosten, Ref. Pros. Kellerbauer. 4) Der technische Feuerwehrtag in Chemnitz. 5) Reorganisation des Landesver bandes, Ref. Pros. Kellerbaucr. 6) Ritzdenkmal, Res. Berg mann. 7) Grundsätze für Abgabe von Gutachten, Ref. Nowack. Bei dem um Donnerstag aufgetretcnen Gewitter hat auch ter Blitz in Rüßdorf eingeschlagen und zwar bei dem Guts- »esitzer und Boienstlhrmann Sebastian, welchem hierbei zwei Kühe getödiet wurden. Während das Gewitter am Donnerstag Abend in den söher gelegenen Gegenden nur unter heftigen elektrischen Ent- adungen und starkem Regen, der aber nur geringfügigen Schaden anrichtete, vor sich ging", hat dasselbe in der Gegend von Schellenberg so gewüthet, daß man unwillkürlich an den im Jahre 1882 in Gelenau niedergegangenen Wolkenbruch erinnert wird. Ueber die Orte Hennersdorf, Waldkirchen, Dorf- chellcnberg und Marbach ist ein starker Wolkenbruch niedcr- gcgangen und wurden von diesen am meisten die beiden erst genannten Orte betroffen. Zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags ;aben sich über j-mcr Gegend fünf oder noch mehr Gewitter aus allen Himmelsrichtungen zusammengezogen. Blitz auf Blitz, icgleitet von heftigem Donner erleuchtete zuckend Himmel und Erde und strömender Regen schwellte den Zschopausluß, die Dorf- und Waldbäche dermaßen an, daß diese schon nach kur zer Zeit aus den Ufern traten. Schon bei Flöha konnte man es sehen, welche Unmassen Wasser auf die Erde herabgekommen waren. An den Usern der Zschopau hatten sich große Teiche gebildet und auf dem Flusse wälzte sich eine mächtige gelblich- braune Fluth, wie sie der Gewitterregen zeugt, Herats Der Flöhafluß war bei Weitem nicht so wasseneich und reißend, cs scheinen sonach im Gebiete dieses Flusses die Gewitter nicht oder wenigstens nicht so bedeutend ausgetreten zu sein. Je näher nach Ecdmannsdorf man kam, desto stärker war der Schaden, den man an Feldern und Wiesen beobachten konnte und desto gewaltiger die Wasscrmassen der Zschopau. Steine und Geröll, Sch-amm und Waldbodcn, Latten und Baum stämme waren in Gärten und Höfe, auf Wiesen und Felder geschwemmt, diese verwüstend. In der unweit der Chemnitz- Ännaberqer Bahnstrecke gelegenen Wattfließfabrik von Ernst Sächsische». Hohenstein, 6. Mai 1889. Morgen, Dienstag, Nachmittag, in der vierten Stunde, wird Se. Durchlaucht Graf Carl hierselbst eintreffen, nm unsere erneuerte Kirche in Augenschein zu nehmen. In der letzten Sonntagsnummcr unseres Blattes brachten wir einige der „L. Ztg." entnommenen Notizen über die dies- jährigen Schneevcrhältnisse in Sachsen. Heute sind wir in der Lage, über die Schnecverhältnisse von Hohenstein, nach den Angaben der hiesigen meteorologischen Station, Einiges anfügen zu können. Die Erde hat bei uns 74 Tage eine Schneedecke getragen. Die größte Tiefe erreichte dieselbe mit 44 cm am 24. Februar. Die stärksten Schneefälle waren vom 9. zum 10. Februar mit einer Zunahme der Schneedecke von 8 cm, vom 23. zum 24. Februar mit einer Zunahme von 12 cm und vom 20. zum 21. Februar mit einer solchen von 15 cm. Würde der während des Winters gefallene Schnee dicht hintereinander gefallen sein, so hätte er eine Tiefe von über 120 cm erreicht. Geschneit hat cs überhaupt an 47 Nachmittagen, 32 Abenden, 38 Morgen und 41 Vormittagen, in Summa an 158Vicrtel- tagen. Oberlungwitz, 5. Mai. Die Wettin-Jubel-Feicr betreffend. Am Abend des 29. April vereinigten sich, eingeladcn von unserm fürsorgenden verehrten Herrn Ortspfarrer, die Herren Vorstände, Vereins-, Schul- und Industrie-Vertreter beiderGemeinden Oberlungwitz und Ablei-Oberlungwitz, um über die Lokalfcier des Wettiner-Jubiläums zubcrathen. Nachdem der Herr Pastor die in ziemlicher Anzahl Erschienenen auf's Herzlichste begrüßt, den Zweck der Versammlung in kurzer, bindiger Weise klar gelegt und einen ziemlich langen, wohldurchdachten und erschöpfenden Festplan vorgctragen hatte, einigte man sich in Folge gegenseitiger von Punkt zu Punkt fortschreitender Aus sprache dahin, am Vorabend der kirchlichen Feier, also am Sonnabend, den 15. Juni, durch Einläutcn mit allen Glocken und später folgenden Zapfenstreich die zweitägige Festseier zu eröffnen. Hierauf Sonntag, den 16. Juni, früh Reveille, vormittags Krrchcnparade, Festgottesdienst für beide Gemeinden und feierliche Pflanzung einer Jubeleiche. Abend« patriotischer Familienabend im Saale zur „Post". Montag, den 17. Juni, großer Festzug, an welchem sich alle Korporationen und Gewerbe beider Gemeinden in möglichst solenner und anschaulicher Weise betheiligen. Abends Versammlung der Festgemeinde in den schönen und geräumigen Sälen, wobei die Schulfeierlichkeiten, ausgeführt durch Gesänge, Deklamationen, Costümirungen rc. im „Kasino", im „Lamm" und in der „Post" den Hauptunterhaltungsstoff bilden werden. Wir geben dieses Programm hiermit vorläufig be kannt, damit die Bitte desto willigere Herzen und Hände findet, daß die geehrten Einwohner unserer beiden an schöner Straße sich lang ausstrcckcnder Orte doch Alles thun möchten, um diese Jubelfeier zu einem rechten und echten Volksfeste zu gestalten und die Zurüstungen hierzu, in Flaggenschmuck, Blumengewinden rc. bestehend, ja recht zeitig zu beginnen. -- Lugau, 5. Mai. Gestern wurden hier auch die Stifter des Schadenfeuers, das im Spätherbste des Vorjahres das Herold-Buschmann'sche Gut im Unterdorfe gänzlich in Asche legte, fest gemacht. Es sind 3 Personen gewesen, zwei davon sind sogar, wie man hört, Mitglieder der Ortsfeuerwehr. Einer der Urheber, so wird erzählt, liege im Krankenhause und habe in seinen Fieberträumen bas drückende Gebeimniß unbewußt ausgcplaudert. Nun, die Hauptsache ist's, daß die Brandstifter bekannt und sicher gemacht worden sind. Auf Niederhohndorfer Revier wurden dieser Tage 2 große Kreuzottern gefangen. Tagesordnung für die 4. diesjährige öffentliche Bezirks ausschuß-Sitzung am 8. d. M., nachmittags 3 Uhr im Ver handlungssaale der kömgl. Amtshauptmannschaft Glauchau:
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