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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189507129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-12
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1895
- Autor
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Riesaer V Tageblatt und Anzeiger Wetlatt und Anzeiger). Fernsprechstelle Nr. 20. Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. ok 1«». Freitag, IS J«N 188», Abends. 48. Jahr«. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie ani Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins Haus 1 Mark 65 Pf. Anzeigen Annahme für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstratze 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt'!» Riesa. Brehm. Das unterzeichnete Königliche Amtsgericht hat heute auf Fol. 280 des Handelsregisters für seinen Bezirk die am 10. Juli 1895 errichtete Firma Erste Siichs. Malcrschablonen-Fabrik, Haupt L Brummer i» Riesa und als deren Inhaber den Kaufmann Herrn Adolph Haupt und den Stellmachermeister Herrn Ernst Julius Brummer, Beide in Riesa eingetragen. Riesa, den 10. Juli 1895. Königliches Amtsgericht. Hellmer. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Montag, den 15. Juli 1895, von Vorm. U Uhr an, 30 Paar Stoff- und 50 P. Zeughosen, 12 Stoff- und 40 Zeugwesten gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 10. Juli 1895. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den IS. Juli gelangt auf der Freibank des städtischen Schlachthofs das Fleisch eines Rindes zum Preise von 40 Pf. pro »/, kg zum Verkauf. Riesa, den 12. Juli 1895. Die Schlachthofs-Verwaltung. TageSgeschichte. Zwischen England und Jlalien scheinen sich nach dem Regierungsantritte des Ministerium- Salisbury wieder engere Beziehungen knüpfen zu wollen, als solche zu Lord Rosebery's Zeiten vorhanden waren. Wenn auch das vor Kurzem zurückgetretene Kabinet im Allgemeinen an dem alt hergebrachten Curse der auswärtigen Politik Großbritaniens festhielt, so betrieb es doch die auswärtigen Fragen mit einer gewissen Lässigkeit, die anzudeuten schien und auch vielfach so gedeutet wurde, daß die liberalen englischen Staatsmänner durch wichtigere Dinge in Anspruch genommen würden. Auch die Beziehungen zu Italien geriethen während der Dauer des liberalen Regiments eiwaS ins Hintertreffen. Das soll nun anders werden. Das Anlaufen Portsmouths von Seiten der aus Kiel nach den heimischen Gewässern zurück- kehrenden italienischen Flotte mit dem Herzog von Genua an Bord hat zu einem Austausch von Freundschafts bezeigungen zwischen den britischen und italienischen Flotten besatzungen geführt, denen auch unter dem politischen Gesich S- winkel eine gewisse symptomatische Bedeutung nicht ganz abzusprecheu sein dürste. England geräth in Ostasien und in der Levante in einen sichtlich an Schärfe zunehmenden Interessengegensatz gegen Rußland, dessen Blätter Gift und Galle gegen das perfide Albion speien, während Italien auf Schritt und Tritt sich der französischen Gehässigkeiten und Jntriguen zu erwehren hat. Italiens europäische Stellung erscheint ja hinreichend gedeckt durch seine Zugehörigkeit zum Dreibunde. Aber seine Position im Mittelmeer rnd in Afrika, welche es zur Unterhaltung einer starken Kriegsflotte nöthigt, macht es den italienischen Staatsmännern im höchsten Maße wünschenswerth, noch eine zweite Sehne auf den Bogen ihrer Allianzpolitik spannen zu können. Aehnlich steht es mit England, das, mit Rücksicht auf seine in Egypten und Indien engagirien Lebensinteressen, den Werth einer Bundes genossenschaft, wie die italienische, für maritime Zwecke gar wohl zu schätzen weiß. Rußlands Cooperation in der arme nischen Frage, mit dem unvermeidliten Frankreich zur Seite, ist der lnglischen Diplomatie mehr lästig als angenehm, und die italienische Colonie Eritrea wäre ebenfalls bester daran, wenn nicht russische und französische „Forscher" ihrer Tätig keit in Abesinien nachgingen. Kurz, die gegenwärtige Con- stellation der Weltpolitik führt mit Nothwendigkeit zu einer größeren Annäherung zwischen England und Italien, von welcher Thatsache die beiderseitige Floltenverbrüderung in Portsmouth einen sprechenden Beweis erbringt. Deutsches Reich. Der „Berl. Korresp." zufolge änderte dcr Finanzminister in Anbetracht des gestiegenen Kurses der dreiprozentigen konsolidirten Staatsanleihe den Zirkular-Erlaß vom 5. März 1892 dahin ab, daß den An trägen der Kautionssteuer auf Umtausch der vierprozentigen und dreieinhalbprozentigen KonfolS in dreiprozentige bis auf Weiteres stattzugeben sei. — Der Kultusminister betonte, wie die „Berl. korresp." ebenfalls meldet, in einem Erlaß vom 9. Juli, weil in neuerer Zeit wiederholt Verfügungen der Verwaltungsbehörden, die nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt sind, von nichtdienstlichen Stellen trotzdem durch groben Ver trauensbruch von Beamten veröffentlicht wurden, daß die Mittheilung amtlicher Schriftstücke an unbefugte Dritte als schwere Verletzung der Pflicht der Amtsverschwiegenheit an gesehen und mit ernsten Dirciplinarstrasen geahndet werden wird. Das erfolgte Ausscheiden des Abgeordneten Freiherrn von Hammerstein aus der Redaktion der „Kreuz Zeitung" und den beiden konservativen Fraktionen des Reichstages und des Abgeordnetenhauses scheint diese Angelegenheit, welche seit Monaten die Presse beschäftigt, nach der einen Seite zum Abschluß gebracht zu haben. Wer ihn in der „Kreuz-Zeitung" ersetzen wird, ist vorläufig noch nicht bekannt; davon wird die politische Bedeutung des Vorganges wenigstens zum Theil abhängcn. Denn die „Kreuz-Zeitung" ist ohne Zweifel mehr denn je das politisch einflußreichste deutschkonservarive Blatt und derjenige, welcher über die „Kreuz-Zeitung" verfügt, Hal, wenigstens soweit die preußischen Konservativen in Frage komme», einen entscheidenden Einfluß auf deren Richtung. Nichts hat in dem Kampfe, welchen in erster Linie Freiherr von Hammerstein gegen Herrn von Helldorff führte, so viel zu dem Erfolge des ersteren beigetragen, als der Umstand, daß er über die „Kreuz Zeitung", Herr von Helldorff über keine Berliner gleichwertige Tageszeitung verfügte. ES ist daher auch unrichtig, zu behaupten, daß Herr von Hammer stein nicht zu den Leitern der konservativen Fraktion gehört habe. Obwohl er offiziell weder dem Vorstande der Partei, noch zuletzt den Vorständen der beiden parlamentarischen Fraktionen angehörte, hatte er ohne Frage wenigstens bis vor Kurzem einen großen Einfluß innerhalb der konservativen Partei. Daß dieser ein besonders glücklicher gewesen ist, wird man nicht behaupten wollen oder können. Ob und in wie weit die konservative Partei oder die Leitung derselben die Schuld daran trifft, daß der Ausgang so wurde, wie er sich gestaltet hat, entzieht sich vorläufig sicherer Beurtheilung. Sicher aber ist, daß die ganze liberale Presse ihn nach Ki äften gegen die konservative Partei selbst verwerthet. Was über die Vorgänge in der Leitung und Geschäftsführung der „Kreuz-Zeitung", welche den Anlaß zu dem Ausscheiden des Freiherrn von Hammerstein gaben, selbst verlautet, ist noch nicht im Einzelnen völlig beglaubigt und zweifelsfrei. Wir verzichten daher umsomehr auf eine Erörterung derselben, als die von Herrn von Hammerstein gegen di« „Kleine Presse" in Frank,urt und das „Kleine Journal" Hierselbst ange strengten Klagen ohnehin zur öffentlichen Klarstellung des Thatdestandes führen werden. Eine Reihe der schwersten Anklagen erhebt der Jrren- anstaltSdirektor Dr. Scholz in Bremen gegen das Pflege-' personal der Bodelschwinghschen Irrenanstalt in Bremen. Es sollen auch dort grobe Ausschreitungen g'gen die Irrsinnigen vorgekommen sein. Würgen am Halse soll als „Bentilab- drehen", Püffe vor den Magen als „Magenbittern" bekannt und üblich gewesen sein. Die Bielefelder Anstalt weist diese Anschuldigungen zurück und erhebt gegen Dr. Scholz Anklagen, die dessen Assistenzärzte mit Entrüstung zurückweisen, während auf der andern Seite eine Anzahl von Aerzten warm für das Bielefelder Pflegepersonal eintreten. Die Angelegenheit wird zum gerichtlichen Austrag kommen. In Breslau haben die Studenten am Mittwoch die angekündizte Versammlung zur Gründung einer akademischen Ortsgruppe des Vereins zur Förderung des Deutschlhums in den Ostmarken im „König von Ungarn" abgehalten, nach dem ihnen die Räume der Universität vom Rektor verschlossen worden waren. Der Verein deutscher Ltudenten ließ zur Ankündigung der Versammlung vor der Universität Zettel vertheilen, was gleichfalls verboten wurde. Trotzdem war die polizeilich angemeldete und überwachte Versammlung recht gut besucht. Man war gerade mit der Beraihung der Satzungen beschäftigt, und soeben hatte die Versammlung, entgegen dem Vorschlag des B. D. St., der nur Kommilitionen deutscher Abstammung als Mitglieder zulassen wollte, die Bestimmung angenommen, daß jeder immatrikulirte Student Vereinsmitglied werden könne, als der Pedell erschien und im Namen von Rektor und Senat die Versammlung auflösen Au wollen erklärte. Als darauf ein ungeheurer Lärm ent- stand, löste der überwachende Polizeibeamtc die Versammlung auf, weil der Vorsitzende alle Gewalt über die Versammlung verloren hatte. Mit großem Getöse ging die Versammlung auseinander. Das Vorgehen des Breslauer Rektors und Senates erregt berechtigten Unwillen. Dr. Karl Peters, der an der Spitze des zu begründen den Deutschen Bundes für Sport, Spiel und Turnen steh', hat Statuten desselben entworfen. Am Sonnabend soll ein Aufruf erscheinen, worin alle Sportklubs und Sportfreunde zum Beitritt aufgefordert werden. Eine Mittheilung der „Korresp. des Bundes der Land, wirthe", Fürst Bismarck habe über cen ihm zu einem nativ- nalen Zwecke übergebenen, aus den überschießenden Beiträgen, welche zu seiner Ehrung anläßlich des 80. Geburtstages ein- gingen, gebildeten Fonds in der Weise verfügt, daß er als Grundstock für das Heim des Bundes der Landwirthe in Berlin (Dessauerstraße 7) verwendet werden solle, hat der Bismarck feindlichen Presse Veranlassung zu der Verdächtigung gegeben, der Fürst habe das Erträgniß einer nationalen Sammlung zu parteipolitischen Zwecken verwendet. D.m gegenüber erklären jetzt die „Hamb. Nachr": „In der Ver- öffentlichung der „Korresp. des Bundes der Landwirthe" fehlt allerdings der für unbefangene Leser selbstverständliche Zusatz, daß der genannte Fonds von Mitgliedern des Bundes auf gebracht war, also nicht einer allgemeinen Sammlung enk- stammte, und daß es das Natürlichste war, die Verfügung über die Summe in Uebereinstimmung mit den Herren zu treffen, welche sie brachten." — Diese Richtigstellung klärt die Sachlage auch sür den Uebelwollenden auf. Die Berliner Abendblätter melden, daß die Zeichnung auf die 6 prozenlige chinesische Staatsanleihe gestern sofort nach der Eröffnung wieder geschlossen werden ist, da eine bedeutende Ueberzeichnung stattgesunden hat. Auch das Ausland ist be trächtlich an der Subskription betheiligt. Die Zeichnungen bis zu einem gewissen, noch nicht festgestellten Betrage bleiben unberücksichtigt; den übrigen Zeichnungen wird im allgemeinen »/, bis 1 Prozent zugetheilt. Der Handel und die Notirung der Anleihe an der Börse findet von heute an statt. Oesterreich-Ungarn. Das slowenische Gymnasium in Cilly, wegen dessen das Koalitionsministertum Windijch- grätz zum Sturz kam, ist nach zweitägiger erregter Debatte vom österreichischen Abgeorqnetenhause mit 173 gegen 143 Stimmen angenommen worden. Die Sitzung war eine äuß rst leidenschaftlich erregte. Japan. Die Gereiztheit der öffentlichen Stimmung in Japan über die Wiederabtretung der Halbinsel Liao Tong und Port Arthur ist ganz außerordentlich. Von den zwölf in der Hauptstadt erscheinenden täglichen Blättern waren zur Zeit der Abfahrt des Dampfers nicht weniger als sieben zeitweilig unterdrückt Die Entrüstung aller Klassen und Parteien über die Einmischung Rußlands ist so groß, daß selbst der Zensor nicht im Stande ist, den Ausdruck der öffentlichen Erbitterung ganz zu unterdrücken. — Japan bat amerikanische Etablissements aufgesordert, sich am Bau von Panzerschiffen und Kreuzern behuss Verstärkung der Flotte zu vethciligeMan will 15 Millionen Dollar zunächst für Neukonstruktionen verwenden. China. Nach einer halbamtlichen Mitteilung our
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