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Dresdner Nachrichten : 04.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187710044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-04
- Monat1877-10
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.10.1877
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Rr. 277 Donnerstag» den 4. Letober. "«".M >3. «don- ««,«»»„!» »terlelilchi- «h r «Lkt 5» P>,«^ durch L»v«» , Mark'» *tlitil.«ummrr» lOPsi«. «uNa,e 32000 »»l. Utr dl, «Nck,»dk >,»dtn Manulertpt, »»chl Sch di, RedacN«» nicht »erdtndUch. Anlrraten-Nnnohm, »u». »Sri» Haal,nf»«>« un» Vogl«, invanidurg. ?!>«- »n, Wien. Skip»»». «alkl, «reilau.grLNlsiiN u. — 0l»v. MoN, >n BrrU». Lelpga. W>«», Hamdurg, flrnnlsurt a. M.. MUn- ch«n — »aud« » «i». tn granNur« a. M. — Wr.vol«» In «tzkmnltz — L»r»», I.ollll,, »ullle» ch v». in Pari». «S Hageökatt für Politik, Wnleryallnng, Heschästsverliehr. , Wörsenöericht und Iremdenlistc. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Ncichardt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Erlist ^ltpsch in Dresden. XXII. Jahrgang. »»>«,»»« a,id<» Martn» Ltrad« IS d>» >»d.» Uh, »n»,n»n»»in, Lunntoal »,t Mttl»,» »2 Uh, I» Veujlodl. ,-rot« a>«I»r» «atz« » l>>« Nachm. L Ul,,. — D,r Naum emrr «>u- 1t>ol»»l» PciUjkile I«i,et »L P1»k. ü,n»>,andt dl« Zeile du Pli>c- ttlne Gluanlir »lr dal »achilla »>«» Sclch-'N«» dri 2">crul« Mira »ich» «e ü r d«». Nuiwarll», klnnvncrn- »uilragc rdn nu» und,» lonuungiimin und Pcr- jonrn inj«,,»!, wir »u, a«»«» !Nr仄i»«r>>»oo» ,;ahl»»a durch Pr„I» mar!«» oder Pdilcinzal,- lunch Ach! ^ildc» IvttkN >b Pia«. Lniciule lur di« Alonlaijo. Numur«, tder nnch Jciliag« die Pklit»«,,« 2ü Bla,. Politisches. Personalveränderungcn, sonst nichts Glaubwürdiges liegt heute an Kriegönachrichtcn vor. General Todtlebcn, der berühmte Ingenieur, wird von der russischen Armee als Messias begrüßt, und auch die Altrussen tartarischer Abstammung huldigen knirschend dem verhaßten Deutschen. Was das blinde Drauslosgehen der Infanterie, die schlechten Schüsse der Artillerie nicht erzwingen konnten, soll die Kunst des Ingenieurs erreichen: Plewna muß fallen und war'cs mit Ketten an den Himmel gebunden — wie Stralsund! Wenn die nervöse Ungeduld des Zaren oder der scheclsüchtige Neid eines Groß fürsten ihm nicht ein Queue hineinmacht, ist cs ja recht wohl denkbar, daß Todtleben seine Aufgabe löst, zumal da QSman die Welt ein zweites Mal in Erstaunen setzt: früher durch sein Mchtbcantwortcn des russischen Bombardements, jetzt durch das Unterlassen des Ziehens sogenannnter Contre-Approchcn (Laufgraben, welche ein Belagerter gegen die Angriffsarbeiten des Belagerers zieht). Außer dem Kurländer-Deutschen Todtleben soll der Deutsch-Russe, der 76jährige Kotzebue bestimmt sein, den Großfürsten Nikolai den Aelteren, der „an der Leber" leidet, als Obcrstcommandantcn („Glavnokommandujuschtschi") zu ersetzen. Auf die aus den Ostseeprovinzen herbeigezogenen finnischen und lettischen Scharf schützen setzt man russischerseits große Hoffnungen. Wie gesagt: beglaubigte Kriegsnachrichten liegen nicht vor. Nur der Vollständigkeit halber erwähnen wir die Meldung eines neuen Sieges Osman's vor Plewna, sowie das; cs SuleimanPascha gelungen sein soll, über den Elenapaß in Nordbulgarien vorzu dringen und seine Verbindung mit Mehemcd Ali zu vollziehen. Mehemcd Ali wird sich gewiß nicht zum Winterschlafs von der Jantra an den schwarzen Lom zurückgezogen haben; ob er aber schon so weit sein sollte, um gegen Tirnowa einen Vorstoß zu unterneh men, die russischen Positionen am Schipkapasse zu umgehen und die Jantra in ihrem oberen Lause zu überschreiten, ist sehr fraglich. Mit dem „großen Siege" des Eüsarewitsch über ihn war cs nur Wind beutelei. Das lebhafte Verlangen Deutschlands, für die unzähligen Liebesdienste, die seine Negierung nicht müde wird den Nüssen zu leisten, wenigstens im Zoll- und Handelsverkehr nicht mehr so bcutel- und rücksichtslos behandelt zu werden, hat endlich in Berlin Eindruck gemacht. Das Reichskanzlcramt hat sich nach Petersburg gewandt, um einige Erleichterungen im deutsch-russischcnZollverkchr zu erlangen. Wie bescheiden! An der ganzen Grenze der Provinz Posen befindet sich zur Zeit kein einziges russisches Hauptzollamt, und wenn die Herren Moskowiter recht gütig sein wollen, errichten sie vielleicht mit der Zeit einige Zollämter dort. Das deutsche Volk entsinnt sich zwar, daß im vorigen Reichstage FürstBismarck öffent lich aussprach, daß die Handelsbeziehungen zwischen beiden Reichen so schlecht seien, daß sie nicht noch schlechter werden könnten; aber daß die kühne, zugrcifende Hand Bismarck's die jetzige günstige Ge legenheit zu etwas mehr als der Einrichtung einiger Zollämter be nutzen werde, so hoch steigt unser Thermometer nicht. Recht un bequem empfindet man es in Berlin, daß ein so reichstreues Blatt ivie die „Köln. Ztg." die Wiederherstellung Polens aufs Tapet bringt. In der That würden wir an einem selbstständigen König reiche Polen einen viel besseren Grenznachbar haben. Wir sind auch entschieden der Meinung, daß ein solches Königreich Polen lebens fähig wäre ohne die preußischen Landestheile, die durch deutsche Intelligenz, deutsche Arbeit und deutsches Capital germanisirt wur den und die mit der preußischen Krone untrennbar verbunden blei ben sollen. Ein schweres geschichtliches Unrecht würde aber gut ge macht, wenn der Verlauf des orientalischen Krieges dazu führen sollte, daß das sogenannte Congrcßpolcn wieder als freiesKönigreich auflebte. Gambetta hat als Präsident des republikanischen Wahl-Comitö's offen sein Vertrauen sowie die Spmpathiccn der republikanischen Partei für Grevy ausgesprochen und ihn als den bezeichnet, der würdig sei den Rang und die Stelle von Thiers als Parteiführer zu übernehmen. Die entschiedeneren Republikaner vom Schlage Gam- bctta's ordnen sich also willig einem so maßvollen Manne, wie JuleS Grevy ist, unter. Grevy ist einer der besten Billardspicler Frankreichs. Wird er die Carambole-Partie gegen Mac Mahon ge winnen? Auf Seiten Mac MahonS ist jetzt offen die römische Kirche getreten. Ein Ablaß wird allen den gläubigen Seelen zuge sichert, die an den dreitägigen Gebeten für die Wahl der Mac Mahonianer theilnchmen. In Berliner Blättern begegnen wir längeren Aufsätzen, die in Aussicht stellen, daß die Neichs-Justizgesehc in der Reichs-Hauptstadt nicht auszuführcn sind, wenn man nicht ein neues Ncichsgcsetz er läßt, welches der Stadt Berlin erlaubt, von den Bestimmungen deS Gerichts-Verfassungs-Gesetzes abzuweichen. Man traut seinen Augen kaum, wenn man das liest! Was? Spricht man von Krähwinkel? Berlin, das große, mächtige, reiche Berlin, nach dem alle Neichthümer Deutschlands canalisirt werden, ist unter allen Städten Deutschlands allein außer Stande, die Forderungen eines Reichs Gesetze? zu erfüllen? Welch' tausendes Glück, daß sich nicht bei den querköpfigen Baiern, bei den zurückgebliebenen Sachsen, den ultramontanen Rheinländern solche Unfähigkeit herausstellt. Wie würde man da über Mangel an NeichSfreundschaft declamiren! Sind denn aber in München, Dresden, Köln, Hamburg, Breslau und anderen Großstädten nicht auch Schwierigkeiten zu überwinden, damit künftig der Verkehr des Publikums und der Advokaten in den Hypothekenstubcn, bei Subhastationcn, Vormundschaftssachen und Nachlaß-Regulirungen den Neuanforderungcn der Neichs-Justiz- Gcsetze entsprechend eingerichtet wird? Wir müssen auch Zusehen, wie wir fertig werden. Mag man sich nur in Berlin auch dahintcr- legcu! Dieser Fall, daß Berlin zu russisch schwerfällig ist. eine Mltredacteur: Itr, 12,»»II Nlervv. Für daS Feuilleton: I,i»«I«I« Hi«.»-!»»»»»»»». recht lehrreich. Nach Berlin sind viel zu viel Behörden gelegt worden (mit Mühe wurde das Neichs-Obergericht nach Leipzig ge- TrcsSc», 1877. rettet) als daß man dort sie zu übersehen vermöchte. Warum muhte das Gesundheits-Amt nach Berlin kommen? Blos damit ein Dutzend Berliner Schutzleute Lebensmittel-Verfälschungen studiren? Warum bietet das Gesundheits-Amt nicht auch anderen deutschen Gemeinden einen EursuS ihrer Beamten zur Erkenntniß der Lebensmittel-Fälschungen an ? Fast scheint es, als sollten alle Reichs-Einrichtungen und Behörden zum specisischen Vortheil Berlins dienen, um die Schütze Deutschlands dort aussaugcn zu lassen und schließlich, wenn Berlin sich auch einmal rühren soll, um die An sprüche des Reiches zu erfüllen, da läßt cs die Flügel hängen und stammelt verlegen: „Det jeht nicht." Deutschland wird antworten: „Nee, Münnicken, man druff! Et wird schon jeh'n!" Neueste Telegramme Her „Dresdner Nachrichten." ' PariS, 2. Qctober, Abends. Gambetta hat heute gegen das am 22. v. M. ertheilte anderweite Strasurtheil, durch welches er wegen Beleidigung des Marschall-Präsidenten und wegen Be schimpfung der Minister zu 3 Monaten Gefängniß und 2000 FrcS. Geldbuße verurtheilt wurde, Appellation eingcwendet. Die Ap pellations-Verhandlung dürfte an; nächsten Diontag oder Dienstag stattfinden. Bukarest, den 2. Octobcr. Großfürst Paul und Graf Paul Schuwaloff, Gencralstabschef der Garde, sind auf dem Wege zur Südarmee hier eingctroffen. London, 2. Qctober. Bei der Armee hat eine große Zahl von Verabschiedungen und Beförderungen ftaltgefunden. Verab schiedet wurden 66 Generale, 32 Generalleutnants, 1 l General majore. Befördert wurden 80 Generalleutnants zu Generalen, darunter Prinz Christian von Schleswig-Holstein, 1 18 General majors zu GenerallerunantS, darunter Kemball, 138 Brigadiers zu Generalmajors. (Mehr nicht? Tie Reo.) große Neuorganisation zweckmäßig und pünktlich cinzurichtcn, isG Konstanttnopcl crsolgcii. Locale- rnid Sächsisches. — Dem Stadtratv Kaiser in Zwickau ist taö ßtiltcrlrcuz II. Classe des Verdienstordens verliebe» worben. — lieber den gestern mitgcthetlten Eisenbahn-Unfall, welcher den am Dienstag Vormittag 0 Ubr 30 Minuten von Dresden-Neustadt »ach Leipzig abgcgangcnen Pccsorienzug be troffen, hören wir noch Folgendes: Ciclührl wurde der auS 20 Achsen bestehende Zug von dem Führer Wilhelm. Unmilrclbar bet der Station Langcnberg zweigt ein NcbcngclciS nach dem schiffbaren Gröditzcr Elbkanal ab, daü unmittelbar am Kanal cntet. Am Dienstag such ließ sich der Obcrbahnwärter Harten stein vom Stations-Vorstand zu Langcnbcrg bei: Dchiüssei -u bcr in tlescö Ncbcngeieiö führcnbcn Weiche gebe», da die Schienen iustlrt werden und die Arbeiter damit beginnen sollten. Ein »Arbeiter hat denn auch die Weiche aufgeschlossen. leider Gottes aber sie wahrscheinlich nicht wieder geschlossen, so kam cö. daß der ohne Aufenthalt bei Langcnbcrg vorociiahrende Zug ans dicicö Nevcngclciö gericth, in besten Mitte übrigens noch eine mchlbeladcnc Lowrh staub. Der Zugführer sicht sofort mit Entsetze», daß cö in den Canal gchk^ er und sein Fcuermann bremsen so viel nur möglich, doch die Strecke ist zu kurz und die Bewegung bcö Zugs noch zu gewaltig. Kurz vor dem Eanal rette» sich der Zugführer und der Fcuermann dadurch, das; sic von der Locomoüvc links und rechts hcrabspringcn. Dies ist kaum geschehen, da stürzt zunächst die dageslantcnc Lowrh, die von der Lokomotive mit iortgeschoben n orden, etwa 5> Meter tief in den Eanal. dann folgt die Locomotive, dieser zwei Packwagen und ein leerer Personenwagen :!. Elaste. Damit war der Canal auö- gcsnllt und der folgende Wage» Classe, i» weichem Sc. Crc. Minister Abckcii saß, blieb an der Böschung hängen, bezichcnd- lich siche». Co ist alt, ein wunderbares Glück zu betrachten, daß bei diesem schweren Unfall kein Mensch wescullich bcstchätigl waib. Nach etwa andcrihalb Stunde» hotte ein Lccr-Zug ans Riesa die Passagiere und führte sie weiter viS Leipzig. - Der für die Gasanstalten entworfene Voranschlag für 1678 weist eine Gciammtciniiahmcstunme von M- und elnc Gcsainmtaukgabciuminc vv» 1,822,827 M. nach. Unter den Einnahmepostcn sigucircn 211,001) Dt. iür Gab zur öfscist. liehen Beleuchtung und l,8i5»,5>oo Dt. iür Gas an Pribateon- stuncntc». Der Voranschlag iür daS Wasserwerk crgicbt, wie kürzlich an dieser Sicllc schon erwähnt, einen gegenüber bei» diesjährigen abgcminbcrtcn Zuschnßbcdarl auS der Slattcasie. Es si»b eingestellt 400,000 Di. a!S Ertrag tcrWafferabgabe und KO,k>00 M. iür Wasser zu öffentlichen Zwecken. Die Kosten des Betriebes bcr Wasscrbebniigoanlage sind aus 57,000 M. ver anschlagt. Obwohl zur Verzinsung bcö Anlagccavttaicö an 7,507,004 M. eine Summe von :i78,8dO M. und zur Tilgung tcsselvcn 70,057 Dt. unter den Ausgaben clnzustclicn gewesen sind, wird doch der Zuschuß aus bcr Stadteassc sich voraussicht lich aus 00,000 M. abminbcrn. Der Voranschlag iür Schul sachen zerfällt In 2 Hauptabshcilungcn. Die erste enthält 7 Vor anschläge, für welche der Bedarf a»S der Stabtcasse, die zweite 27 Voraiischstige, für welche bcr Bebau auS bcr Schnikasse ge deckt wirb. Die BebarsSsummcn «ür die erste Abthcllimg sind: für kaö K're»zgvmncisiu>ii 51,400 Dt., für die Ncustädtcr Real schule :io,:;oo Dt., für die Amiciircalschnlc 57,l8ü M„ iür die höhere Töchterschule 0I7l Pt., für die P c»sio » okasic der zum städtischen Volköschutwcsen nicht gehörigen Lehrer O.'iOOM., für Beiträge an nicht consessioucllc Schule» und an Vereine zu Zwecken der Bildung und Erziehung 12,850 M. und iür die KlnbervesscrungSanstalt 25,750 M. Die bcl der zwcllc» Ab- thcilung tSchulcrpcbilion, 0 Bürgerschulen. Filiale der 4. Bür gerschule, die 15 Bczirkdschulcn, o. Bürgerschule, PensiouSeasie der Volköschullchrer, Unterstützungen an nicht pensionSbercchtlgte Lehrer und Lehrerinnen der Volksschulen und für die Fortbil» duiiMchulcn) zu leistenden Zuschüsse betragen 800,000 Mark. Dieser Bedarf kann durch Anlage von 4 Ps. für I Mark deS Micthzlnseö zur Schulkasse aufgebracht werben, so baß eine Er höhung der Schnlanlage vermieden werben wirb. — Die nach dem türkischen Kriegsschauplatz abgegangencn 81 lverti ne rinnen sind'mit ihren Führern, Neglcrungslatb von Erlegern und 1)r. Koppcl-Ellfclb am Sonnabend Abend glücklich ln Brindisi angelangt, von wo sie sich am Sonntag Abend mit einem Dampfer bcr Gesellschaft „Floria" nach Konst begeben wollten, um bert de» nach Konslanlinopc! gebenden Llohdbamvicr zu besteigen. Heute Abend dürste die Aiikunst in — Die Sächsische A uöstcll» n g von für d ie Jugend bestimmten Erzeugnissen iBcückenstcaßc 0- wurde von der großen Mehrzahl der Mitglieder des 'Allgemeinen Sächsiichcn Lchcer- vcrcino besucht. In der Ausstellung ist auch bereits eine große 'Anzahl der vom 8. d. M. an zu vcrlooscnLeu Gcwumc ittc Dircction hat nur solide frische Waarcn und nur von Ausstellern angekauits ausgestellt; am Sonnabend werden sämintlichc Ge winne. soweit sic in den 'Ausstellungsräumen unlergebracht wer ten können, zu Jedermanns Ansicht auslicgcn. Die Ausstellung schließt, wie bereits angezcigt, am Somiabcnd den o. d. Di., Abends o Uhr. — Dem Eautor und vcns. Oberlehrer Schurig ist von srübcicnSchülern unb ciucmTbeile der lebt zur streb».Lcprcr- versaminlung hier aiuvcicntcn Lcbrer zur Feier scincs Kßäbrigcn Dienst-Jubiläums am Dienstag Abend ein Gesang st ä n d eb e n mit Lampions vor seiner Wohnung, Scmiuarslrahe 1, gebracht worden. — In den nächsten Tagen und Wochen wirb ein durch Saminelbnch behördlich legilimirlcr Casscnbole an die Tdüren der Einwohnerschaft Dresdens klopfen, um irciwillige Bei- lräge iür eine Anstalt in Dresden zu sammeln, welche schon mehreren Hundert Mädchen einen ebrcnhasten Beruf und Tausen de» pou Kindern eine fröhliche Jugend verschalst bat — die Fröbcl-Stiitung des Allgemeinen Erziehungs-Vereins, Fclt- gaste Nr. I >, in der Kindcrgärlncrinncn ansgebiltcl werden, welche Lurch die so naturgemäße Fröbel'sche ErzicbungSmcihotc den ihnen pflcgcbcwhlcncn Kindern manche heitere Stunde, watz mehr ist, manche gute Gewöhnung bereitet und ancrzogcn haben. Zollte dies nicht der Unterstümmg wcrth sein e — »Am 0. vorigen Monats bat in der Rabe teS Bcrgrcstau- rants bei Gosse bande cin unbekannter, anscheinend dcr Land- bcvölkerung angcbörcnkcr Mensch mit einem c-ttcine nach einem ans der Berlin-Dresdner Eisenbahn vorübenahrcndcn Pcrioncn- zng gewrrscn und dadurch die Fensterscheibe cmcö Wagens zcr- trnmmcrl, jcuicr Haitnabmc aber unser Beistand von sechs ande ren Leinen, vcrnuckhlich Dresdnern, sich entzogen. DaS königl. Gcrichtsamt Dresden fordert nun Jedermann auf, der irgend etwas, waö zur Entdeckung des ThätcrS dlcncn könnte, weiß, dicö ungestümst anzuzeigcn. — Jetzt ist mau bemüht, auch dem zwischen der alten und der Maricnbrückc gelegenen reckten Elbuser durch Av- bösehung, Pflasterung und Plauirung das bisher trostlose 'Ausieben zu nehmen und ihm ein ireundlichrö, mit dem übrigen Uscrtract im Einklang stehendes Aussehen zu geben. -- Eincr Lcr ättcstcn Lokomotiviührcr unirrcr StaatLbabncu, der bcl der Schlesischen Balm seit ihrer Errichtung in dieser Branche stinctiontrcnre Herr Jos. I. Anton Ha Im et. wurde gestern Vormittags in Folge eines Herzschlags plötzlich pom Tote ereilt. Der lrcue Führer hatte eben »och M>I0 Uhr seinen Zug glücklich hclmgcbracht, suhr mlt der Maschine nach dem Maicbi- nenhauic, sticg ab und besichtigte in gewohnter Weise noch ein mal seine Maschine von asten Seiten, als ce mit dem Ausruie „Wie wird mir denn ?" sofort tobt ziisanuneuiank. - Der im vorigen Winter in Dresden längere Zeit aufhält lich gewesene sogenannte Kapitän G euli » g. welcher por Kur zem wegen des Vcrdachls. französischer Spion zu icm, sich vorMem Gericht zu Frankfurt a. Di. zu pcrcintworkcn patte, ist, wie man uns von untcirlcttctcr Seite mitthcilt, kcincöwcas cin geborener Octtcrrelchcr, sondern ein Badenser. Er hat nur einige Zeit in der österreichischen Armee gedient, aber nicht glS Hauplmann» sondern als Katet-Feldwebel. Den Hauptmannsrang bat er sich ungebührlicher Weise bcigelcgt. Gcyling »rar Cvrrcipontcnt siir einige leanzösische Zcilnngcn, unter andcecn iür die Parlier „Patric", und suchte sich bei deutschen Offizieren Informationen über die Rheinscstunaen zu perschaffen, um sic angeblich für diese Evrrcspondcnzcu zu benutzen. — Dieses Jahr klagen einige Waidmänncr über einen Mangel- hasten Wstbsland bezüglich der Haien. Ria »cd er ekle Nimrod laust von Morgens b s Abends aus Feld und Flur herum, ohne einen icbnclluißigcn Lampe zum Schüsse zu bekommen, während daheim die Hausiran sedon die nötbigen Erfordernisse, welche zu einen» opulenten Hasenbraten gebörcn. still lächelnd zurecht legt. Kürzlich paisirtceS sogareimiiai, daß eine übcrciirigcHaussrau zier liche Spcckichcibcn geschnitten batte, ohne natürlich am Abend Verwendung daiür zu haben. Das Jagen wird auch gegenwärtig noch dadurch erschwert, daß die Kartoffelernte allenthalben cingc» heimst wird und beim Schießen auffs Wild die größte Vorsicht gebeten ist, denn da draußen wimmclt's letzt honKarkoffclhackclii und c>n »chnuickcS Mägdelein jetzt vor das Rohr und zum Schuß zu bekomme» ist weniger schwierig, als einen feisten Hasen. — Mehrere sächsische und außersächsische Blatter machen setzt den Zustand bcr Elbuscr innerhalb der sächsi sche» Grenzen zum Gegenstände sehr berechtigter Klagen. Wir erwähnen dies hier nur, »veil »vir in der Hauptsache wteder- findcn, was wir gclegc»t!ieh des Felssturzes bei Wehlen bcfür- worlctcn, nämlich den Wunsch, auch in Sachsen, wie im Böhmcr- lande, den Baiunwnchs ans den Utcrlchncn heilig zu Hallen; daS wären tan» i» der 2hat »liest»voies am Strome, in welchen statt des jetzt rinnciitc» und rostenden Sandes mit Gesteines über die grolcske» Saiitsteinwäntc, die Niederschläge der Atmosphäre hinunter rieseln würden! Gleich Teümmer und Schutthaufen starren pom Basteiielsc» ans dis weit herein tn'ö Land tic Sand- stcinbrüche de» Ltromfahrcr» entgegen, da poltern beim Nicdcr- brcchcn der nnterwühltcn Felswände Blöcke von allen Größen über die Halden, über den BaumwuchS, selbst über Obstgärten. ! 'Auch gegen den rohe» Einbruch in das grüne Gewölbe dieser , Bcrgivälder, bcr seit laiigen, langen Jahren ohne Halt und Wehr gestattet wird, sollten die Vertreter des Landes in der Kainmcr ihre Stimme erheben. Dieser von der Aussiger „Etbezcitung" gebrachte Mahnruf sei auch hier erhoben. — Seit Kurzem »st die hiesige Filiale der landständi schen Bank vo n B a n tzc n ans ihrem Hause au» der Sch»I- gasic Nr. 3 in taö Nachbargrimtslück Nr. 2 übcrgesicdclt. DaS Betnrsniß nach gröberen, helleren und - sicheren Räumen war dabei maßgebend. Es ist Herrn Baumeister Ebcrbardt in verhältnißmäßig kurzer Zeit gelungen, durch eine» gründlichen Umbau tcö Hauses Nr. 2 diesen Bedürfnissen gerecht zu werten. Nachten: man daö Helle »nd bequem eingerichtete Entreczimmer iür taö Pulikum pastirt hat, wendet man sich durch einen Ober licht empsangcntcn Säulcnbau nach dem imposanten und geräu migen Directorial- und Bureauzlmmer. Tische, Taicln und Burraur sind nach Ebcrhardt'schcn Zeichnungen höchst geschmack voll vom Tischler Mullstngcr in Eichenholz auSgciührt, die Skulp turen in den Medaillons rühren vom Bildhauer Wcrmtzsch, Nach folger von Hauptmcmn, her. Eine »nähre Schatzkammer bildet der Tresor. Man trilt in denselben ein, nachdem man 2 mächtige eherne Thüren geöffnet hat, wie solche nur die größten feuer- und diebessicheren Gclkschränkc zu berwabrcn pflegen. Unter der Schatzkammer ist kein Kellcrgewölbe, wohl aber ein Meter tief Beton; der Fiißbotcii l ist doppelt gcwöldh den Ist ^Terrazzo 0'lciiicrncr Estrichs; die Decke , die Mauern bergen eiserne Schienen. Alles
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