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Dresdner Journal : 05.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187404056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18740405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18740405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1874
- Monat1874-04
- Tag1874-04-05
- Monat1874-04
- Jahr1874
- Titel
- Dresdner Journal : 05.04.1874
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1871 .1? 78 onntag, den 5. April DreMierZomiml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann Im z.uti-d-, n«i°d.! I «^i^L-WLLL ^Mkilicdi l l^lr. lb Uxr i tivivkes ?o°t- auck kiurvlos Nummern: I ll^r s 8»«wpsIru»vl»I»g vioru, Inskroteuprvlskr ?ür äeo k»um eiovr gespolwosa pvtttrsilo: S K^r. lluwr „Lill^vssockt' «Us Zeil«: b ttxr. krocksloe», mit Xoiookmo ä«r 8000- Lvci poisrlog«, ^voocl« kür ä«a sol^vväs» lo»e^»tei»»nii»dme ooovLrt,, r«Ix>tx: F> L^a«<L,tett«', Oomoümionitr de« l)re»6a«r /o»»ru»I»i etreuri»« : HAen u K F>«ve^, S»wdiuL r«rl». : Saas-nst«» <t k^OA/e^, I«rU» kort ».». -IkL»el>«»: /kuck. L/üE, LsrU» /keteme^e»-, /nrakicke»>cka«L, // Lr«m«v L §c^k>tte, »r«, >»«: T §ta»!Ae»»'» Nüreau; 0k«vLit,: /> ^ OI AI, »rt» N.:L^«^^e»-'«rdvu<7. Ae^Mann^b« kuokb^ Dnubert 60., SSrUt«: /nv D , Lmmover: (7 , //ura«, Z.a^tte, Luttie^r^ t?o., 8tott^»rt: DauLe ck k?o., L'ückck ^»noucen-LüVea«», Vi«u: Xk. Oxpek»L. S"7«u8xedvrr Nüiii^l. Lxpeckition cke« Oreeckver /ournol», irre-uieu, ^io. 1. Amtlicher Theil. Dresden, 2. April. Seine Majestät der König haben allergnädigst geruht, den nachgenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen Or- densdecorationen zu ertheilcn und zwar: des Königlich Preußischen Kronen-Ordens I. Klasse mit dem Emaillebande des rothen Adler-Ordens, dem Oberhofmarschall von Koen neritz; des Sternes zum Königlich Preußischen Kronen- Orden II. Klasse, dem Oderstallmeister Senfft von Pilsach, und des Königlich Preußischen Kronen-Ordens II. Klasse mit dem Stern, dem Kämmerer und Oberhofmeister Ihrer Majestät der Königin Karl von Lüttichau; des Königlich Preußischen Kronen-Ordens I>. Klasse, dem Kammerherrn von Erdmannsdorf auf Schön feld, und dem Kammerherrn Edler von der Planitz auf Naundorf; des Commandeurkreuzes des Königlich Belgischen Leopold-Ordens, dem Eeremonienmelster von Helldorf. NWamtlickkr T!m!. U ebersicht. relegraphische Nachrichten. TaaeSgeschichte. (Berlin. Braunsberg. Kiel. Fulda. München. Karlsruhe. Wien. Amsterdam. Madrid. London. Kopenhagen. St. Petersburg. Konstantinopel. Bukarest.) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Skachrichten. Provinzialnachrichteu. (Ehemnitz. Großenhain. Lö bau. Oederan. Auerbach. Saida. Wilsdruff.) Vermischtes. Statistik und Volkswirthschaft. EingesandteS. Feuilleton. Inserate. TaaeSkalender. Beilage. Gerichtsverhandlungen. (Zwickau. Ehemnitz.) Vermischtes. EingesandteS. Keullleton. Telegraphische Witterungsberichte. Börsennachrichten. Inserate. Telegraphilchk Nachrichten. Potsdam, Freitag, 3. April, MorarnS. (W. T B.) Der frühere Kultusminister v. Mühler ist gestern plötzlich gestorben. (Laut einen» Telegramm der „Köln. Ztg." verschied Hr. v. Mühler am 2. d. Vor mittags infolge eines Herzschlags.) Paris, Freitag, 3. April, Abends. (W. T. B.) Carlistische Telegramme von der spanischen Grenze melden den Ausbruch eines Ausstandes in Bil- bao. Der Carlistenfuhrer SanteS soll auf Ma drid marschiren. Die Truppen der republikani- schen Regierung werden als rntmuthigt bezeichnet. Neuer Zuzug von Earlistischen Freiwilligen wird erwartet. Nach aus Madrid eingegangenen Meldungen haben die Reaierungstruppen ihre bisherigen Stel lungen inne. (Bergt. die „Tagesgeschichte" unter Madrid.) Barcelona, Freitag, 3. April. (W. T. B.) Der Carlistenführer SaballS dringt in der Pro vinz Grrona vor. Die Freiwilliaen concentriren sich in der Provivzialhauptstadt. Die CarabinierS von Catalonien sind größtentheils nach Katalonien entsandt worden. Feuilletot. Redigirt von Otto Banck. Die Basken in Spanien. Bekanntlich ist es dieser Bolksstamm, auf dessen Sympathie und politisches Vertrauen sich Don Carlos gegenwärtig zu stützest sucht. O. Delitsch giebt im Nach folgenden eine übersichtliche Schilderung von Land und Leuten der baskischen Provinzen, deren berühmteste Hauptstadt Bilbao jetzt so viel von sich reden macht. Schwerlich finden wir eine zweite Stelle in Europa, auf welcher sich mitten unter den gewaltigsten Völker- dewegungen die ursprüngliche Völkerschaft so rein und unverfälscht erhalten hat, als dies am Südwestrande der Pyrenäen in den baskischen Provinzen Spaniens der Fall ist. Bei dem Zusammenstöße der mannichfattigsten Völ kerstämme, die nach vielen Kämpfen zum heutigen spanischen Volke zusammenschmolzen, blieben die kleinen terrassenförmig über einander gesetzten Felsenplateaux, die sich in fruchtbaren Thälern nach dem Meere zu verlie ren, unberührt. Hier allein erhielten sich die Basken als die früheren Ureinwohner des ganzen Halbinsellan des, rein und unvermischt, während durch alle anderen Provinzen Spaniens nur die zahlreichen baskischen Orts namen an die einstigen Bewohner erinnern. Woher die Stammväter derselben eingewandert sind, ist wohl kaum sicher nachzuwrisen, wenn man auch wohl meint, daß sie vom Süden aus Afrika gekommen sind. Sie treten uns, Iberer von den Griechen genannt, als Urbevölkerung entgegen, mit denen sich dann die über die Pyrenäen herüberkommenden Celten zu einem Volke, dem celtibrrischen, vermischten. Das Mischvolk zog wei- CMügelchichlc. * Berlin, 3. April. Der Stand der Militär- ' frage im Reichstage bildet auch in den heutigen hiesi gen Zeitungen noch das Hauptthema. Von allgemeinen» Interesse. ist indessen nur ein Artikel der „'N. Pr. Ztg.", worin dieselbe ausdrücklich erklärt, daß sie in der Mili tärfrage „voll und ganz für die Rcgicrungsforderung" eintritt. Im Reichstage soll, wiej^wir aus zuverlässi ger Quelle vernehmen, die Vorlage wegen der Militär- organisation auf die Tagesordnung des 10. d. Ai. ge bracht werden. Die Sache wird daher thunlichst be schleunigt, um baldigst eine Entscheidung herbeizuführen. Andrerseits erwartet man aber Seiten des Centrums Widerspruch gegen diese Tagesordnung und Antrag auf Vertagung, weil man der Meinung ist, daß die wichtige Vorlage nicht ohne Gegenwart und Mitwirkung des Reichskanzlers, als des einzigen verantwortlichen Reichsministers, im Reichstage verhandelt werden könne, diese Mitwirkung aber jetzt geradezu un möglich ist. — Die Leiche des in Brüssel verschiedenen dasigen Gesandten des deutschen Reichs, wirkl. Geh. Raths v. Balan, ist nach Berlin übergcführt worden, und hat gestern 'Nachmittag die feierliche Einsegnung und Beisetzung derselben stattgefunden. Die Trauerrede» in der Kapelle des Domkandidaienstifts sprach der Hof- prediger, Oberconsistorialrath IN. Kögel. Derselbe wies darauf hin, daß eS der ausdrückliche Wunsch des Ver storbenen gewesen sei, daß keine Lobrede an seinem Sarge gehalten würde. Bescheidenheit und Demuth seien zwei Zierden des Dahingeschiedenen gewesen. Vor etwa zweihundert Jahren sei die Familie desselben, Schutz bei dem großen Kurfürsten suchend, nach der Mark Brandenburg gekommen, weil sie sich in der Heimath Frankreich wegen ihres Glaubens bedrängt sah. In dem Verstorbenen habe aber trotz seines fremdländischen 'Na mens ein echt deutsches Herz geschlagen. Redner schil dert demnächst auch die Verdienste des Dahingeschiedenen um den Staat, sowie seine Anhänglichkeit an Kaiser und Reich. Fast das ganze diplomatische Corps wohnte der Trauerfeterlichkeit bei; ebenso Prinz Alexander, die Mi nister Delbrück, Gras Eulenburg, Achenbach, v. Ka- meke, Camphausen, Falk, der Präsident des Herrenhau ses Graf Stolberg-Wernigerode, Prof. Dove. Prof. Lep sius, Generallieutenant v. Etzel u. A. Die Leiche wurde nach Beendigung der Feier nach dem allen französischen Kirchhof vor dem Oranienburger Thore übergeführt, wo selbst die Beisetzung stattfand. Se. Majestät der Kaiser, die Kaiserin, der Kronprinz und Prinz Karl hatten ihre Trauerwagen gesandt. — In der letzten Sitzung der Commission für das Parlaments gebäude war noch keine Erklärung des Reichskanzler amtes über den letzten bezüglichen Reichstagsbeschluß Angegangen. Die „Sp. Z." giebt die Hoffnung nicht aus, daß das Grundstück der Porzellanmanufactur seiten der Reichsregierung baldigst als ungeeignet außer Frage gestellt werden werde. — Der „St.-Anz." publicirt das Gesetz, betreffend die Betheiligung des Staates an dem Unternehmen einer die Stadt Berlin durchschneidenden, von einem Punkte in der Nähe des Ostbahnhofes aus gehenden Eisenbahn nach Charlottenburg, Berliner Stadtbahn, vom 20. März 1874.— Tas deutsche Geschwader in den spanischen Gewässern, wel ches daselbst aus dem Panzerschiffe „Friedrich Karl", der Fregatte „Elisabeth" und dem Kanonenboot „Delphin", das später der „Meteor" ablöste, während der Belage rung vor Cartagena zusammcngezogen wurde, ist nun mehr vollständig aufgelöst worden. Die „Elisabeth" be findet sich auf dem Wege nach '^sokuhama, der „Fried rich Karl" wird sich dein Uebungsgeschwader in der Ost- und Nordsee anschließen, und der „Meteor" nimmt vor dem Bosporus Station, von wo das Kanonenboot „Del phin" im Sommer des vorigen Jahres nach Cartagena berufen wurde. * BraunSbcrg, 2. April. Der Cultusministcr hat verfügt, daß die hiesige Gymnasialkirche ihrer fun- dationsmäßigen Bestimmung wieder zugeführt werde. In ¬ ter nach dem Mittellande und verbreitete sich über die ganze Halbinsel; von der polifischen Zertheiltheit des Landes begünstigt, blieben aber einzelne Stämme in der ursprünglichen Stammesreinheit. Hatten sich zwar schon, angezogen durch den Reichthum edler Metalle, seit dem frühesten Jahrhundert die Küsten mit vielfachen Nieder lassungen aller handeltreibenden Völker des Allerthums bedeckt, so traten die Basken doch zum ersten Riale den Fremden gegenüber als Krieger aus, als die römische Herrschaft sich auszubreiten anfing. Verbunden mit den Celttberern griffen sie die Römer an, kämpften für den Srrtorius, wurden aber doch später die Waffcnfreunde des Pompejus. Der Kaiser Augustus brauchte keine Waffcnfreunde, er wollte nur Unterthemen haben und begann gegen sie wieder den Krieg. In der Ebene erfochten zwar seine Legionen Siege, aber in den Bergen blieben die freiheits liebenden Basken ungebändigt; von dort führten sie ihren Guerrillakrieg weiter. Augustus sah sich genöthigt, ihnen den Frieden anbieten zu lassen, sie nahmen ihn an unter der Bedingung, daß kein Römer je in ihre inneren Angelegenheiten reden dürfe. In dieser Zeit wurde der Grund zu ihren berühm ten Vorrechten und Freiheiten, den Fueros gelegt, welche noch heutzutage das Palladium der Basken bilden. Un ter dem Schatten der berühmten Eiche von Vizccaya ver sammelten sich jährlich die Abgeordneten des Volkes, um nach dem Loose und nach Stimmenmehrheit die mit der Verwaltung beauftragten Männer zu erwählen. Ein Protektor stand den freien 'Männern als Truppenführer voran, der aber sofort, wenn die Römer etwa ihre Ver träge mißachten wollten, deren Heer zu verlassen berech tigt war. Ein gleichmäßiger Landbesitz, der nicht ver größert werden konnte, sollte der Eigenthumsverschieden Heft Vorbeugen, jedes Familienhaupt vesfimmte vor seinem folge dessen ist das Direktorium des Gymnasiums von dem Provinzialschulcollegium angewiesen worden, mit dem staatlich allein anerkannten katholischen Religions lehrer IN. Wollmann (altkatholisch) zur schleunigen Wiedereröffnung des Gymnasialgottesdienstes sich in Einvernehmen zu setzen. Kiel, 2. April. (H. 'N.) Heute starb hier, im Aller v«i 70 Jahren, Oberst Cäsar du Plat, ein allseitig lwchgeachteter Mann, der l848-18fii>, wie I864—l865 ich der schleswig-holsteinischen Sache einen hervorragen- oen Platz eingenommen hat. Fulda, l. April. Man schreibt dem „Fr.Journ.": Rfit der Verhaftung des Erzbischofs von Köln ist nun m^hr auch das Ehrenamt eines Präsidenten der preußi scheu, bez. deutschen Episkopalconferenz ander weit zu vergeben, nachdem solches von dem genannten Kirchenfürsten 6'2 Jahre (es wurde ihm am Iv. Oktober 1807 dahier übertragen) thatsächlich bekleidet worden ist. Die Functionen bestehen darin, die Initiative zu gemein samen Schritten der Bischöfe zu ergreifen, bei Conferen- zen den Vorsitz zu führen rc. 'Nachfolger wird wohl kein Anderer, als der Fürstbischof von Breslau, welchem für den Fall, daß auch er verhaftet werden sollte, jeden falls der Bischof von Mainz folgen dürfte. — Der katholische Pfarrer Eichhorn zu Schmal- nau wurde, wir die „Hess. M.-Ztg." erfährt, gestern von der hiesigen Kreisaerichtsstrafkammer wegen Majestäts- bSleidigung zu 3 Monaten Gcfänguiß verurtheilt. I Fulda, 2. April. (Fr. I.) In unserem benach- lArten Badeorte Salzschlirf, bekanntlich gegen Gicht und rheumatische Leiden ein bewährter'Aufenthalt, ist die 'Nachricht Angegangen, daß Fürst BiSmarck daselbst im Anfang Juni eintreffen wird, um eine mrhrwöchentliche Badecur zu gebrauchen. München, 3. 'April. Wie man der „AUg. Ztg." schreibt, Hal auf Lr. Majestät des Königs Glück wunschtelegramm an den Fürsten v. Bismarck zu dessen Geburtstag der Reichskanzler mit nachstehenden Worten gedankt: „Eure Majestät haben durch das huldreiche Gedenken des heutigen Tages und die so gnädigen Wünsche mich sehr beglückt. Genehmigen Allerhöchstdieselben den Ausdruck meines ehrfurchtsvollen Dankes und der Hoffnung, daß mit Gottes Beistand ich bald der Ausgabe zurückgegebeu sein werde, für deren Erfüllung Eurer Majestät Gnade und Ver trauen mir unentbehrlich bleiben, v. Bismarck." * Karlsruhe, 2. April. Eine von dem evange lischen Oberkirchenrath ergangene Ansprache an die Gemeinden betrifft die von dem zunehmenden Mangel an Geistlichen veranlaßte Umwandlung der Charfreitagscollecte in eine solche zu Stipendien für Studirende der Theologie. Der Oberkirchenrath führt aus, daß er heute schon nicht mehr im Stande ist. äl teren Geistlichen auf ihre Bitten in allen Fällen Hilfs- geistliche zu senden; ferner, daß zu besorgen steht, wenn nicht ein größerer Zugang junger Geistlicher für die nächste Zeit herbeigeführt wird, daß kleinere Gemeinden keinen eigenen Geistlichen mehr erhalten können und auf nachbarliche Aushilfe verwiesen werden müssen: endlich, daß am Ende gar die für die seclsorgerliche Pflege der unter Katholiken zerstreuten Protestanten gegründeten Pastorationsstellen Angehen müßten. V * Wien, 2. April. Täuschen die Zeichen nicht, so wird die Delegativnssession ganz friedlich verlausen. Tie gemeinsame Regierung hat sich Mühe gegeben, die Delegirtcn in angenehmer Stimmung zu erhalten. Bei der Feststellung des Voranschlags für die gemeinsamen An gelegenheiten ist auf die gedrückte Finanzlage Ungarns bereitwillig Bedacht genommen worden. Im Allgemei nen wurde der Grundsatz ausgestellt und durchgcführt, daß im gemeinsamen Budget für 1875 trotz der hier und da gesteigerten Bedürfnisse nicht mehr anbesprochen werde, als für 1874 von der Delegation bewilllgt wurde. So soll der Voranschlag für die Armee, ungeachtet bei spielsweise in der Naturalvcrpflcgung für die Truppen wegen der eingetretenen Preissteigerung eine Mchrfor- derung von beiläufig 2 Millionen nicht zu vermeiden war, m Allem und Jedem gegen das genehmigte Finanz- Tode unter den Söhnen und Verwandten den 'Nachfol ger. Niemand durste seines Hauses, seiner Wassen und feiner Pferee beraubt werden. Jedes Baskenhaus war ein Asyl, in dem der Flüchtling nicht ergriffen »erden konnte. Kein anderer Handel als Tauschhandel durste getrieben werden. Die Römer achteten die Rechte und Eigenthümlichkeiten des Volkes. Als der germanische Völkerftrom die Halbinsel über- stuthete, zogen sich die jeder Vermischung ausweichenden Basken immer enger in ihren Gebirgsthälern zusammen. Die Gothen ließen wie die Römer ihre Nattonalver- sassung unberührt. Als endlich die Mauren Spanien überschwemmten, wurden ihre Höhen der letzte Hort des Christenthums und die einzige Zuflucht der Gothen. Mit Hilfe der Basken und der Cantabrer behauptete der aus königlichem Blut entstammte Held Pelayo sich in den cantabrischen Gebirgen und begründete das Königreich Asturien. Cantabrien, das die baskischen Länder in sich mit vereinte, bildete mit Asturien Jahrhunderte lang das unüberwindliche Bollwerk gegen das Vordringen der Manren: nie hat der Halbmond auf diesem Boden ge standen. 'Noch heute ist der Baske stolz auf sein Land, seine Sprache, sein ungemischtes Blut. Ein jeder unter ihnen hält sich für einen geborenen Edelmann und hat über seinem Gehöfte ein Familienwappen prangen. Dir Basken sind starke, kräftige Menschen, die besten Soldaten und Matrosen, zu jeder Arbeit geschickt. „Flink wie An Baske" ist eine m Spanien ost gehörte Redensart. Ihr Land macht den Eindruck eines wohlangebauten, die Berge sind ost bis zum Gipfel sorgfältig cultivirh Thäler und Hügel voller Dörfer und Städte. Ist die Sommer arbeit des Feldes vorüber, so wenden sie sich in die Städte, und die vielen Eisenhämmer und Fabriken ihres Landes zeugen von ihrem gewerblichen FlAße. Wer jn gesetz vom vergangenen IIahre nur Ane Erhöhung von 300,000 Fl. aufweisen. Äehnliches soll beim Marine budget und dem ohnehin schon in fylhern Jahren auf das Knappste präliminirten Etat des auswärtigen Amtes der Fall sein, in welchem auch der sogenannte Dispositions fond um einen namhaften Betrag reducirt wurde. Die Regierung giebt sich der Erwartung hin, daß unter diesen Umständen die Verständigung beider Delegationen über allfällige Differenzen und die Genehmigung der solcher gestalt ermäßigten Ansätze keine Schwierigkeiten finden werde. DerReichsrath wird die Gunst der Verhältnisse benutzen, um seine eigenen Arbeiten zu fördern. Er wird während der Delegatronssession seine Sitzungen fortsetzen, wenigstens in so lange, als in Pest nur die Ausschüsse der Delegationen arbeiten und keine Plenarberathungen stattfinden. Gleichwohl wird man sich, wenn auch nur die dringendsten der dem Reichsrathe derzeit vorliegenden Tractanden vor der Vertagung erledigt werden sollen, entschließen müssen, die Session bis in den Monat Juni hinein andauern zu lassen. Da die Delegationssession doch wohl vier Wochen in Anspruch nehmen wird, so ist die Zett, welche der Reichsrath dadurch zu der ungestör ten Entwickelung seiner Thäfigkeit gewinnen wird, ohne hin eine ziemlich kurze. Sie wird fleißig benutzt werden müssen, da im Abgeordnetenhause, von kleinern Angelegen heiten abgesehen, noch zwei der confessionellen Gesetzt und das Actiengesetz, im Herrenhause außer allen vier kirchenpolifischen Vorlagen auch noch die Budgetverhand lungen zur Austragung gebracht werden müssen. * Wien, 3. April. Zur päpstlichen Encyklika an die österreichischen Bischöfe schreibt die „'N. fr. Pr." Folgendes: Trotzdem die päpstliche Encyklika, genau der au der Spitze derselben stehenden Adresse gemäß, ledig lich dem Episkopat mitgetheilt wurde und eine officielle Mittheilung derselben weder an das auswärtige Amt, noch an den österreichischen Botschafter im Vafican er folgte, wird dieselbe von Seiten unsrer Regierung nicht unbeantwortet gelassen werden. Man ist im Ministerium des Aeußern der Anschauung, daß gerade der Umstand, daß man in Rom bei dem Erlasse eines officiellen Acten- stückes, welches die österreichische Gesetzgebung zum Ge genstande hat, im Vorhinein zum Widerstande gegen die confessionellen Gesetze auffordert und in Oesterreich ver breitet wird, die österreichische Regierung total ignorirt hat, Grund genug zu einem diplomatischen Schritte sei. Graf Paar wird demgemäß auch genaue Instructionen erhalten, bei der Curie gegen diesen Vorgang Einsprache zu er heben. Die dicsfällige Note des Grafen Andrassy ent hält den Nachweis, daß die österreichische Regierung in Ausübung ihres Rechts handelte, als sie die neue kir chenpolitische Gesetzgebung anbahnte, und unser Botschaf ter in Rom wird daher im Auftrage des Ministers dem Cardinal Antonelli diese 'Note in Abschrift hinterlassen. Wir haben gelegentlich der Anwesenheit des Lember ger Metropolitanerzbischofs Sembratowicz die Vorwürfe erwähnt, mit denen dieser die ihm unterstehenden geist lichen Abgeordneten der galizischen Ruthcnenbezirke über häufte, weil sie eS gewagt haben, für die confessionellen Gesetze zu stimmen. Die von dem Kirchenfürsten an- gcdrohte 'Maßregelung der betreffenden ruthenischen' Geistlichen ist durch einen Disciplinaract, welcher sich vorsichtigerweise innerhalb der geistlichen Jurisdiction be wegt, nunmehr Angetrcten. Tas Journal „Slowo" schreibt nämlich: Der Metropolit berief die Domherren zu sich, beklagte sich vor ihnen und nahm schließlich, nach einer Bcrathung mit dem Domvicar Malinowski, den Domherren und Reichsrathsabgeordneten Pietruszewicz, Pawlikow, Szwedzicki und Kzryzanowski ihr Referat in» Consistorium ab, und zwar, wett sie im Abgeordneten- hause für die confessionellen Vorlagen gestimmt haben. Die andern ruthenischen Abgeordneten, welche die De- chantswürdc bekleiden, hat er aus dem gleichen Grunde von dieser letzten» enthoben. Amsterdam, 2. April. (Tel.) 'Nach einer aus Buiten- zorg heute Angegangenen Depesche hat der Radschab von Gighem sich de»» ihm vom General van Swieten gestell ten Bedingungen unterworfen und ist darauf in seiner der Heimath keine Beschäftigung zu finden glaubt, wan dert aus, un» in der Fremde sein Glück zu suchen. „Mit einem Real, einein Dachziegel und dem entferntesten Baume" stattet der Baske seine nachgeborenen Söhne aus, die durch ganz Spanien bis in die entferntesten Coloniei» wegen ihrer Treue und Ehrlichkeit, ihres arbeit samen und heiteren Wesens gern gesehen werden. (Schluß folgt.) F. W. Porth. -l- Jn der Nacht vom 2. zum 3. April verschied in Dresden nach vollendetem 74. Lebensjahre der in den weitesten Kreisen der deutschen Theaterfreunde rühmlichst bekannte kgl. sächs. Hofschauspieler Friedrich Wilhelm Porth. Der brave Veteran, der auch als Mensch in der ganzen Stadt geachtet, und geliebt und geehrt von seinen Collegen war, welchen er immer durch seine reine neidlose Freude an jedem fremden Erfolg ein schönes Beispiel gewesen, erlag einem langen schmerzhaften Lei den, dessen vernichtender Einfluß durch schwere Familien verluste Nahrung fand. — Er hatte als Künstler eine bewegte Carnöre von unendlicher Thäfigkeit hinter sich. Geboren am 7. März l 800 zu Stettin, betrat Porth die Bühne zu Frankfurt a. O. unter der damaligen berühm ten Döbbelin'schen Gesellschaft (wo er am 10. Februar 1820 zum ersten Male wirkte). Später wurde er an den Hostheatern in Mecklenburg Strelitz und Darmstadt und dann an den Stadttheatern in Köln a. Rh. und in Leipzig unter Ringelhardt engagirt. Im Jahre 1833 fand er an der Hofbühne in Dresden ein Engagement und verblieb daselbst bis zu seiner Penstonirung im Jfihrr 1870, nachdem er sein-'»OjähAges Künstlcrjubiläum gefeiert. Dieser unserer Bühne ist der hochgeschätzte Künstler eine so treue, werktüchlige Stütze gewesen, wie dieselbe in den
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