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Dresdner Journal : 20.12.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-12-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186112208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18611220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18611220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-12
- Tag1861-12-20
- Monat1861-12
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 20.12.1861
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ä§2S6 Freitag, den 2V December. -- - . . > ' Äbonnnaenttßrrtft: ülitdrlicb: 5 7'dlc. 10 klxr. io AMrI.: 1 „ 10 „ „ „ Hlvo»rUc:6 :« 0r«iä,»: 15 ttxc. Liurvlue Kmvm«r»! 1 dl?r. Iw La»I»»L» tritt ?oit- ""ö 8t«mp«I»u- Lciti»F UillLN. »nseratrnpreise: I'ilr ä«u R»vm iloer »e,p»Itelleo 2«1I«i 1 Hssr. Voter „Liox«,»nät" 6i« L,il«: 2 Hxr. Lrschrtnr»: lAffUel», mit Ani«»6«>« ck«r 8ova- vock B'eisrt»^«, Ab«lls» kür ü«o koI^«QÜ«Q DresdnerImmml. Verantwortlicher Reiacteur: I. G. Hartmann. 1861 Inftratenannahmr auswärts: 1'». kutuorrirr«», Oomwi-»1o«Ac <1e» vresäaer 3our«»I»; »1>«oä»»rld»t: ll. Alto«»: N Vvoc.»»; NscUo: 6»oriv«'licüe ttucüti., LureLu; Lr«w»o: L. 8c«i.orrL; kr»llUurt ». N-: >1^roL»'«cd8 Lueüüitiiülun^; Ndlo: Xvoi-r Llio«»»»; r»ri»: v. ttüv-ricrrl.» (28, rue üe» don» «ul»«»); k». Laitl.iea'» Luekkanäluux. Sferausgrder: : Iki-oi^I. Lrpeäitioo cke« vre»äo«r ^or>r»»I», vresäeo, ^t»rieo»tr»»,« kkr. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 20. Juli. Seine Majestät der König haben dir Errichtung eine» königlich sächsischen ConsulatS zu Gothenburg in Schweden zu beschließen und drn dortigen Kaufmann Pontus Wilhelm Stjernstam zu Allerhöchst- Ihrem Konsul zu ernennen geruhet. Nichtamtlicher Theil. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (Englische Blätter über den Tod deS Prinz-Gemahls). Tagesgeschichte. Wien: Budgetvorlegung. Entwurf eine» Uederrinkommen- mit der Nationalbank. Befin den der Kaiserin. Die erst« Collectivverordnung. — Berlin: Der Kronprinz nach London. — Stutt- gart: Fürst Hohenlohe-Kirchberg -j. Programm der Fortschritt-Partei. — Pari»: Kandidaten für die Akademie. Ein angebliche- Manifest de- Grafen von Pari-. Erhöhung der Operpreise. Vom Senate. Verwarnung. — Turin: Garibaldi'-Anwesenheit in Genua. Türr'S Penfiouirung. Vermischte-. Aus dem Neapolitanischen. — Neapel: Borge- erschossen. — Rom: Echuldzahlungen. — Madrid: Die Adresse angenommen. — London: Tagesbericht. — Warschau: Nichterscheinen der evangelischen Zeit schrift. — New-Uork: Vom Congreffe. Kriegsbe richte. Ernennungen vnd Lersetzvngev re. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Großenhain. Wei ßenberg.) Eingesandtes. Statistik vnd »olkswirthschaft. Feuilleton. Inserate. Tagrskalender. Börsen nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Wie», Mittwoch, 18. December. In der heu tigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde der Antrag de» Ausschüsse», sofort »ine an« 48 Mit gliedern bestehende Budaetcommission zu wthlen, angenommen. Die tschechischen und polnischen Ab geordneten stimmten dagegen und erklärten, daß fie sich bet der Wahl der Budgeteowmisfion nicht betheiligen würden. Potocki, Grocholski, Clam- Martinitz, Rieger und Swolka sprachen gegen drn Antrag des Ausschusses, der von dem Minister v. Schmerling und dem Berichterstatter Giskra auf das Wärmste vertheidigt wurde. Die Sitzung war eine äußerst bewegte. Cattaro, 18. December. (Tel. d. W. Z.) Zahl reiche türkische Freikorps wurden nach Antivari und Spizza entsendet, um diese Gegenden gegen einen neuen Angriff der Montenegriner zu verthri- digen. Diese Letzter« haben sich zurückgezogen und nichts mehr unternommen; drei türkische Batail lone aber find bereit, nach Antivari fich zu be geben. Es find beträchtliche Geldsummen zur Be zahlung des rückständigen Truppensolde» einge langt. Paris, Donnerstag, IS. December. Der hie- fige preußische Gesandte, Graf Pourtalös, ist ge stern Abend hier verstorben. Der heutige „Moniteur" dementirt in seinem tagesgeschichtltchen Büllrtin auf» Bestimmteste die Gerüchte von angeblich bevorstehenden Veränderun gen im Ministerium. Turin, Mittwoch, 18. December. Der in Genua erscheinende „Corriere merkantile" versichert, es sei eine vollständige Spaltung zwischen Garibaldi und F e uillet o u. L. Hoftheater. Dir Musikfreunde seien darauf aufmerksam gemacht, daß die zu morgen, Freitag, ange setzte Aufführung d«r „Za über flöte" in vertiefter Stimmung de- Orchester-, und zwar in der zu Mozart - Zeit geltenden, stattfinden wird. Unsre Hofbühne ist jedenfalls die einzige, welche überhaupt eine solche Aus führung versuchsweise Herstellen kann, um über die von der k. Intendanz in dankenswerther Erkenntniß beabsich tigte und so sehr wünschenSwerthe Vertiefung der Orchester stimmung einen nähern und letzten Entschluß zu fassen. . Diese Möglichkeit ist de» hochseligen König- Friedrich August de- Gerechten ausdrücklichem und kunstfinnigem Willen zu verdanken, der bet einer früher» Reparatur der Orgel in der katholischen Hofkirche «ine Erhöhung der Stimmung derselben verhütete. Infolge dessen blieben auch die Orchester-Instrumente der katholischen Hofktrche in der älter«, zu Mozart- Zeit üblichen Stimmung be stehen, und diese werden bet der in Rede stehenden Auf führung benutzt werden. B. Arabesken der Weihnachtszeit. (Fortsetzung au« Nr. 2S5.) Die Ueberwurftoilrtte ist namentlich reich durch Tücher und Tuchformen auSgestattet, denen der neue vurnous älaäin zuzufügen ist. Der kleine Talma ver trägt sich nicht mit 10 und 12 Ellen weiten Kleidern, er mußte weichen; die eleganten Damen müssen fich hier und da zu einem Weiß-Schwarz oder Schwarz-Weiß entschließen; ein weiße- Oaotremire oder Orensckine man lelel mit gestickter oder guipure - artig benähter schwarzer Bordüre hebt jede Toilette. Für die Straße macht sich Seid« und Sammet wieder geltend, und zwar nicht mit Unrecht; wer einen leichten, warmen und eleganten der Mehrheit des Genueser Revolutionüausschu - ses eingetreteu, die Garibaldi eine höhere Auto rität nicht zuerkrnnen wolle. London, Mittwoch, 18. December, Nachmilt. Fernere Berichte aus Rew-Uork vom 7. d. D. melden, daß die Blokade von Charleston in Si- vannah durch die Versenkung von mit Stein« beladenen Schiffen bald vollständig sein werde— DaS System, tn den Sclavenstaaten durch dir Bundestruppen Baumwolle ernten zu lassen, uo fie zum Verkauf für militärische Rechnung nach Ntw-Aork zu senden, dürfte durch das Schatzdepai- temrnt organifirt werden. Die Sclaven sollen btt dieser Arbeit verwendet werden. London, Donnerstag, IS. December. Ei» falsches Gerücht vom Tode Lord Palmerston s ha. gestern hier Bestürzung verbreitet. Lord Palmer ston litt an der Gicht, befindet fich aber jetzt wie der bester. Dresden, 19. December. Von der Trauer, die England über den Tod bei Prinz-Gemahl- erfüllt, giebt die Physiognomie jedei englischen Blattes deutliche und ergreifende Kunde. Faf in allen Spalten begegnet man zwischen den schwarzer Rändern demselben Gegenstände, demselben trüben Gc danken. Augenblicklich tritt vor dieser überwältigender Stimmung alle- Andere in drn Hintergrund. Wir ge ben vor Allem einen Au-zug aus dem ersten Leitartikel der „Time-": Die Nation hat soeben den größten Verlust erlitten, der sie möglicherweise hätte treffen kön nen. Prinz Albert, dem noch vor einer Woche rin fl langes Leben verheißen schien, daß er noch hienieden dir Frucht einer tugendhaft verlebten Jugend und ManneS zeit hätte genießen können — dieser Mann, der eigent liche Mittelpunkt unsers socialen System-, die Säule un ser- Staates ist plötzlich entrissen, ohne ein Vorzeichen, da- uns Zeit gelassen hätte, unS auf einen so jähen und schrecklichen Schlag vorzubereiten. Wir werden Zett brauchen, um die Größe des Verlustes in vollem Maße zu würdigen. Hätte Prinz Albert weiter nichts gethan, als seinen Kindern eine so treffliche Erziehung zu geben, so hätte England ihm eine Schuld geschuldet, zu deren Abtragung weder sein hoher Rang, noch die damit ver knüpften materiellen und socialeu Vorthrtle guSgrreicht haben würden. Aber der Prinz hat viel mehr für unS gethan. Es war ein merkwürdige- Glück, daß die Köni gin in einem 20jährigen Jüngling einen Gemahl fand, den weder seine plötzliche und unvorhergesehene Erhöhung mit Uebermuth erfüllen konnte, noch die Versuchungen eines glänzenden HofeS und einer üppigen Hauptstadt zu verführen im Stande waren. Aber noch merkwürdi ger ist cS, daß die Königin in diesem unerprobten Jüng ling einen Rathgeber vom größten Scharfblick und einen Staatsmann von der seltensten Befähigung und Redlich keit fand. Die englische Verfassung leidet an einem Erb fehler — die jedem der Stände de- Reiche- anvertrau- ten Gewalten sind so groß und umfassend, daß die Be sitzer mit Noth der Versuchung widerstehen können, sie zur Erlangung von größerer Gewalt zu gebrauchen. DaS eigenthümliche Verdienst der jetzigen Regierungszeit war eS, daß die Krone sich stets über diesen gemeinen Ehr geiz erhaben zeigte. Ungeachtet seiner deutschen Erzie hung hatten wir an dem Prinzen einen so echten Eng länder wie an dem patriotischsten Eingcbornen dieser In seln. Er hatte die Einsicht, zu sehen und zu fühlen, daß die Interessen seiner Familie und Dynastie höhere Ansprüche an ihn hatten, al- irgend etwa- Andere-, und nie war unsre auswärtige Politik weniger als in den letzten 20 Jahren dem Verdacht ausgesetzt, fremdländi schen Interessen und Verwandtschaften dienstbar zu sein. Als ein Fremder von gebildetem Geschmack und klarem Urtheil gewahrte er an unS Mängel, die wir bei unscrm insularischen Stolze wahrscheinlich selbst nicht entdeckt haben würden. Er sah, daß es unfern Fabrikwaaren, bei all ihrer Wohlfeilheit und Dauerhaftigkeit, auS- Mantcl tragen will, thut gut, wenn.er sich einen schönen l'sebeekese-, INegpis- ele. Mantel in ttros «io lourü oder Sammet anschafft. In den Fa?ons spiegelt sich der Geist der Zeit, die NationalitätS-Ideen; wir sehen violcte Garibaldi-Blousen, äaqiiette» rouave, kongcsise«, Polo naise», und wie selbst da- hungrige Irland die Idee zu einem allerliebsten 8u»anna Mantel hergeben mußte, der sich trefflich zu Pelz und wattirtcm Mantel eignet. Ebenso reich al- schön ist die Ausstellung von Umschlagetüchern, welche das Magazin von Müggenburg L Barteldes in seinem Schaufenster arrangirt hat. Als reizende und noble Tracht erscheint unS hier das luftige, in weichen Falten fallende Oop cke-LKine-Tuch. Prächtiger und kost barer freilich hängen daneben — Nachbarn hier wie Nachbarn in der Heimath — die großen Kaschmirshawls mit der sonnigen Farbenpracht und den phantastischen Blumenmustern Indiens. Wie wenig aber die Franzosen das Recht der Nationalitäten respectiren, das zeigen die Lyoner Imitationen dieser Kaschmirs, die ihnen Nichts mehr, als eben nur daS Seltene und Theure lassen, so geschickt ahmen sie Muster und Farben nach und ver langen nur Zehner, wo Jene Hunderte verlangen. AlS dicke Flügeldecke für ihre Florflügel wird den Damen so rin Ckäls lang drockö immer willkommen sein; meint doch schon Jean Paul in seinem „Schaul- oder Schall tanz der Männer gegen und ohne Schaul", daß der Shaw! das Pallium sei, welches ebenso zur weiblichen Würde gehöre, wie sonst daS römische zur bischöflichen. AlS Staffage deS Weihnachtstisches findet man in den genannten Modewaarenhandlungen eine Legion von niedlichen Eravatten, EhatelaineS, Collier- in Sammet, Seide, Grenadine, Wolle, Chenille u. s. to. ; auch für Herren hat die Mode durch eine große Mannichfaltigkeit von Cravatten, Schlipsen und Cache-nez gesorgt; davon kann man sich vor dem Schaufenster von A. Thimig nehmend an reizender Form und Farbe fehlte, und daß daS ganze öffentliche und Privatleben der Nation einen gewißen schäbigen und materiellen Anstug hatte. Der Prinz ließ sich die Abstellung dieser Nebel mit unermüd lichem Fleiße angelegen sein. Er brachte die große Aus stellung von 1851 zu Stande und war der Hauptgön ner jener öffentlichen Anstalten, die den bildenden Kün sten einen neuen Anstoß geben. Am Schluffe wünscht und hofft die ,'Times", daß die Königin in der Teil nahme der Nation einigen Trost finden und sich dem Lande und ihren Kindern erhalten möge. — „Post", „Daily News", „Herald", „Chronicle", „Te legraph", „Star" begegnen sich alle in denselben melancholischen Betrachtungen, und auch der „Advertiser" weiß jetzt von dem Prinzen nichts als Gute- zu sagen. Bezeichnend ist für den „Star", daß er an dem Ver blichenen sein nichtmilitärisches Wesen besonders rühmend hervorhebt; er betrauert in ihm den Genius einer sanf- tern Gesittung, der England leider nur 20 Jahre ge schenkt habe und mit dessen Scheiden auch der Engel deS Friedens sich von diesem Lande abzuwenden drohe. Der „Herald" sagt: Wir wiederholen nur die Ansicht unsrer ausgezeichnetsten Staatsmänner, wenn wir sagen, daß der Prinz-Gemahl während seiner ganzen Laufbahn sich bei den Rathschlägen, die er gab, durch die aufrichtigste und ausschließlichste Sorge sür die Interessen Englands leiten ließ. Tagesgeschichte. Wien, 18. December. In der gestrigen Sitzung deS Abgeordnetenhauses, welcher außer dem Justizmi nister sämmtliche Minister und in der Hofloge auch der Ministerpräsident Erzherzog Rainer beiwohnten, ist die erwartete Budgetvorlegung erfolgt. Da wir über dieselbe bereits gestern auf telegraphischem Wege ausführ lich berichtet haben, so bemerken wir hier nur noch, daß sür den vom Freihcrrn v. Pillersdorf beantragten Aus schuß, welcher über die Behandlung dieser Vorlage in kürzester Zeit Bericht erstatten soll, die Abgg. 0r. Wie ser, ttr. Herbst, vr. Giskra, Freiherr v. Pillersdorf, vr. Prazak, Grocholski, Freiherr v. Dobblhoff, Graf Hartig und vr. Litwinowicz gewählt worden sind. — Hinsichtlich deS Verhältnisse- des Staates zur Bank erklärte der Finanzminister, er sei bereit, ein Uebereinkonnnen mit der Bank zu treffen und habe des wegen mit den Repräsentanten derselben Unterredungen eingeleitet. Die Prämissen deS festzustellenden Verhält niffes sind: I. Da« Privilegium der Bank wird verlängert- II. Der Staat zahlt der Bank die in Silber entlehnten 20 Millionen in 20monallichen Raten, angefangen einen Monat nach dem Abschluß, zurück. tll. Die 44 Millionen Gulden, welche der Staat der Bank für Tilgung dec Anticipalion«- undEinldsscheine schuldet, wer den bis zum Jahre l87O zurückerstattet. IV. Für 9V Millionen wird die Bank durch den jährlichen Erids au« den Staaklgütern entschädigt, der Art, daß für eine bestimmte Summe jährlich verkauft werden mußz wird weniger verkauft, hat der Staat diesen Abgang in Baarcm zu ersetzen- V. Der Staat überläßt der Bank zur ferner« Deckung seiner Schuld von dem 1862er Anlehen die Summe von 23 Millionen in Effektive. VI. Die Bank leiht dem Staate für die Dauer ihres Privi legiums eine gewisse Summe unaufkündbar (nach der sich her ausstrllenden Berechnung wären es 80 Millionen). VII. Der Staat erhält die Verpfändeten 30 Millionen Lon doner Anlehen, sowie den Rest der 1860er Anlehen zurück. VIII. Die Bank verpflichtet sich, die aus dem Lilgungsfond erhaltenen Eisenbahn-, Grundentlastungs- und sonstigen Effecten bis zu einem bestimmten Termine zu veräußern. IX. Die im Jahre 1868 festgesetzte Drittelbedeckung wird bis auf eine gewisse Summe beschränkt, über diese hinaus darf die Papierausgabe nur gegen volle Metallbedeckung statlfinden. X. Die Unabhängigkeit der Bank vom Staate wird garan- tirt und dieselbe unter eine Reichsrathscommission. welche auch Staatsschuldencommission sein soll, gestellt. — (Konst. Oest. Ztg.) Ueber da- Befinden Ihrer Majestät der Kaiserin laufen fortwährend sehr erfreu liche Berichte ein. Die Kaiserin erfreut sich ununterbro chen der heitersten Laune und macht täglich längere Gon- (Schloßstraße) überzeugen, ein Magazin, da- besonder- für Handschuhe eine Hauptquelle deS eleganten Dresdens ist; ein wohlassortirtcS Handschuhlager bietet ebenfalls R. Poppe (Rosmaringasse), in dessen Schaufenstern man die neuesten Handschuhmoden studircn kann, die hier zwischen schönen Gardiaenstoffcn in einem geschmack vollen Arrangement aufgebaut sind. Ein Dutzend solcher Handschuhe in einer hübschen Papeterie aus den Aus stellungen von G. H. Stein <t- Komp. (Moritzstraße) oder Gluhmann L Tiebel (Badergasse) wird zu Weih nachten Wunder thun; auch könnte man dieselben in einem der zierlichen Körbchen, wie wir solche in der Korb- waaren- und KorbmöbelauSstcllung von H. Schurig jun. (Wilsdrufferstraße) sahen, als maStirte Batterie auf dem Weihnachtstische aufsahren. Die sogenannten französischen Handschuhe gehören übrigens zu den Artikeln, deren Fabrikationsstatistik interessant ist. Lange war, wie in allen Mode Artikeln, Pari- der Centralpunkt dieser Fabrikation, und noch heute ist dieselbe dort von kolossalen Dimensionen und wird durch die Narrheit der Modewclt, die da glaubt, nur von Paris könne Gutes kom men, über alle Weltthetle verbreitet. Man rechnet in Paris 2000 Zuschneider, und da Jeder täglich 2 bis 2'-i» Dutzend zuschneidet, also ungefähr wöchentlich 12 Dutzend, so kommt im Jahre die enorme Summe von 1,248,000 Dutzrnd Pariser Handschuhe heraus oder 14,976,000 Paare. Rechnet man nun daS Dutzend zu mindestens 9 Thlr. (die rcnommirten Pariser Fabriken, wie Alerander, lasten sich aber weit mehr zahlen), so bezieht Paris von dieser Fabrikation allein noch immer jährlich über 11 Mill. Thaler! — Mit Verwunderung nun wird man hören, daß Paris den größten Thril seine- LederbedarfS zu die sen Handschuhen auS Deutschland erhält. Namentlich sind es das Erz- und Rirsengebirge und viele andere Gebirgsgegenden, die auf Ziegenzucht angewiesen find, delfahrten oder Spaziergänge im Katsergarten. Dabei ist die Monarchin stet- von den beiden Kindern beglei tet. ES unterliegt keinem Zweifel mehr, daß Ihre Ma jestät im Frühjahre vollkommen gesund werde nach Wien zurückkehrcn können. — Die Verordnung, womit die Taxe wegen der Militärbefreiung für da» Jahr 1862 festgesetzt wird, ist die erste Collectivverordnung seit dem Bestände der drei Hofkanzleicn. Sie trägt dir Unterschrift der Hoskanzler ebenso Wohl, als jene der Reichsminister und lautet: „DaS Kriegsministerium und daS Finanzministerium, da- Staat-Ministerium, die kö niglich ungarische, siebenbürgische und kroatisch - slawoni- sche Hofkanzlei haben nach gemeinschaftlichem Beschlüsse die MilitärdienstbefrerungStare sür das Jahr 1862 in dem Betrage von 1200 Gulden österr. W. festgestellt. Graf Degenfeld, Feldzrugmeister. Plcner- Ritter ».Schmer ling. Graf Forgach. Graf NadaSdy. v. Mazuranitsch." Man spricht viel über die au- diesem Anlasse zwischen dem Hofkanzler und den andern Ministern stattgehabten DiScufsioaen. Doch beruht hier daS Meiste auf Con- jecturen und nicht auf absichtlichen Erfindungen. Berlin, 19. December. (A. Pr. Z.) Ee. königliche Hoheit der Kronprinz hat sich zu seiner hohen Fa milie in England begeben, während Ihre königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin durch Gesundheitsrück sichten an der Mittels« verhindert ist. Stuttgart, 17. December. (A. Z ) Heute ist hier die Nachricht von dem Ableben deS Fürsten Karl v. Hohenlohe-Kirchberg, des letzten männlichen Spros sen dieser Linie deS Hauses Hohenlohe hier etngettoffen. Derselbe war am 2. November 1780 geboren, hatte also ein Alter von mehr al- 81 Jahren erreicht. Seine Ehe mit der Fürstin Marie, geb. Gräfin v. Urach, Toch ter deS verstorbenen Herzogs Heinrich von Württemberg aus dessen morganatischer Ehe, blieb kinderlos. Der selbe war k. württembergischer Generalleutnant und früher längere Zeit Gouverneur der Residenzstadt Stuttgart. Stuttgart, 17. December. (F. Pz.) Da» Pro gramm der „Fortschrittspartei" für die kommenden Abgeordnrtenwahlen läßt wohlweislich alle Hinneigung zum Nationalverein bei Seite und stellt für die allge meine deutsche Frage e- als Aufgabe der deutschen Re gierungen hin, eine Ccntralgewalt, mit Verzicht auf ein zelne entgegenstehende SouveränrtätSrechte, zu schaffen, welä e diesem Zwecke entspricht. Dabei wird die consti- tuttonelle Theilnahme einer vom Volk gewählten Gesammt- verttetung gewünscht. Bei den speciell württembergischen Desiderien ist kein Punkt verlangt, welchen wir nicht schon mehr oder minder hätten. Der einzige Satz, wel cher Berücksichtigung verdient, lautet: „Die Rechtspflege ist nach den Grundsätzen des öffentlichen und mündlichen Verfahrens umzugestalten; die Unthätigkeit auf diesem Gebiete der Gesetzgebung darf nicht länger da- Gerichts verfahren in Württemberg auf der tiefen Stufe zurück halten, welche ihr bis jetzt noch angewiesen ist." UU Paris, 15. December. Ich höre sagen, Herr Cousin habe den Cardinal Morlot aufgefordert, al- Candidat für die Akademie an deS verstorbenen Pater- Lacordairc Stelle aufzutreten. Wie viel an der Nach richt ist, weiß ich nicht, nur daß gleich nach dem Tode deS berühmten Kanzelredners al- Kandidat für dieselbe Stelle der Graf v. Karn« genannt wurde. Auch von dem früher» Minister Dufaure, jetzt eine der Celebri- täten unser- BarreauS, war die Rede. — Briefe auS England sprechen viel und mit Nachdruck von einem an geblichen, der Veröffentlichung harrenden Manifeste dcS Grafen von Paris. DaS ist nicht richtig. Der junge Prinz hat Wetter Nichts geschrieben, als einen sehr langen Brief an einen der Minister der Königin, der sehr ausführliche Darlegungen über die verschiedenen Vor fälle enthält, welche Schritt für Schritt der amerikanischen Krisis bezeichneten.— NichtJoscph Karam, der Scheck von Ehden im Libanon, hat die Erlaubniß erhalten, nach Frankreich zu kommen, sondern sein Bruder, der hier die Sache von der andern Seite darstellen soll. — Die Abonnenten der Oper sind außer sich über die beschlos- welche da- feine Ziegcnleder liefern; auS andern kommt da- Lammleder. Unter diesen Umständen ist es erfreu lich, daß die deutsche Fabrikation anfängt, eine bedeu tende Concurrenz zu bilden. Prag liefert jetzt treffliche Handfchuhe, auch Berlin, wo besonder- das Leder in ausgezeichneter Weise präparirt und gefärbt wird, Dresden u. s. w. England, wollen wir noch bemerken, liefert sehr wenig Handschuhe, dagegen ist in Italien die Fabrikation sehr bedeutend, eS liefert aber nur schlechte Sorten. (Forts, folgt.) Literatur. Zu den poetischen WeihnachtSgabcn, die eine dem Gcmüthe wohlthuende Lektüre namentlich für Frauen gewähren, reiht sich eine Dors-Idylle von Rud. Friedheim: „Die Kindtaufe" (Dresden, H. Schöpf) an. Sie ist, in Nachahmung berühmter Vorbilder, in Hexa metern verfaßt, die allerdings dem Wesen der deutschen Sprache an sich wenig zutage», aber mit Gewandtheit vom D.-rfasscr behandelt sind. Mit sorgsam und sinnig auSgcführter Schilderung realistischer Detail-, lebenswahr in bürgerlich faßlichem Brauch und Herkommen, und bildend in menschlich guter und sittlich reiner Empfin dung, erzählt da- Gedicht in vier Gesängen die Vor gänge einer Kindtaufe, bei welcher der Pathenstand zu gleich zur Vereinigung eine- Liebespaare- führt. Theater. Berlin. Im Opernhausc hat fich die noch höchst jugendliche Sängerin Patti durch ihre Voll endung im fiorirtrn graziösen Gesänge außerordentliche Gunst erworben; Herr Forme- singt jetzt die Tenor partien in den italienischen Vorstellungen. — Auch «ine deutsche Sängerin, Fräul. Reiß, Schülerin der Viardot» Garcia, wird sich binnen Kurzem dem Publicum vor stellen.
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