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Dresdner Nachrichten : 04.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189203047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-03
- Tag1892-03-04
- Monat1892-03
- Jahr1892
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.03.1892
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IIai»«I- niUvttn- »na alte- I»anr« ii^e linickilei -ckr llltel. 4 «nxl, fniüe» ciurclr ^n»-o»äunzz mc-in<n' von le-nominirte-ir 8>,ei-jz>Uirite>n vinpsol,lenen. neiretrlielr n«- de>,ät-'.t<m «i'll»«»n»»Ut»>«-Ii«;tt teii-it-' Ill-k-eruntz »ml in llen lueistr-rr I-illle» niebero Ileilunz- ilrre^ Ix-räonü. Gcsetzeittwnrs gegen die Uirsiltlichkeit Politisches. Ter dem Reichstage zirgegangene Entwurf einer Novelle zum Slrasgeketzbuche. der duich den Erlaß des Kaisers über die Un- sittlichkeit angeregl worden ist. dar! seiner Grundier,dc»z narb mit lebhafter Freude begrüßt werden. Den Anstoß hatte der senia- tionelle Heinze'srbe Mordprozeß gegeben, der ein grelles Licht in die Höhlen der sittlichen Verkommenheit warf. Der Geieventwurs bezweckt daher in erster Linie die energische Bekämpfung des Un wesens der Zuhälter, dessen Nmsang und Gemeingesährlichkeit durch diesen Prozeß in geradezu erschreckender Weise zu Tage trat. Zur Zeit enthält unser Strasgesetzbuch keine Bestimmung. nach welcher das Zuhällrrtbiun als solche- straffällig ist. Nur insofern die Thätigleit eines Zuhälters als eine krivplcrische angesehen werden kann, findet der 8 IM des N -Str-G.-B. auch aus diele» Anwendung. Ein neues besonderes Strafgesetz gegen diese Ver- brecherspecicS ist ohne Frage rin allseitig empfundenes, unabweis- lichcS Aedürsniß, umsomehr, als in den meisten Fällen dcr Zuhälter 22. Nlöbcr v. I eine lupplerische Dbüligkcit überhauvt nicht ausüdt. Tie Möglich-j sprach, keil, gegen dielen überaus verächtlichen Auswnrs der modernen Gncllschasl im vollen Umsange vorzngehcii. soll zunächst durch einen besonderen Paragraphen über die Zuhälterci geschlissen werden. Hiernach ist in Zulunsl ei» Mann, wrlchcr ohne Alirnca- tationsrecht von einer gewerbsmäßig Unzucht treibenden Weibs person unterhalten wird oder einer solchen Person gewohn heitsmäßig oder aus Eigennutz beistclit, mit Gesüngniß nicht unter einem Monat zu bestrafen Fit brr Zuhälter mit der Person ver- hcirathet. so soll die Mindeslslrafe ein Jahr Gesängniß betragen Tic Berechtigung der durch diesen Zusatz gegebenen Versehäriung er hellt aus der Dhatsache, daß die Ehe zwischen Dirne und Zuhälter ost nur als Telkmantel der Unzucht dient. Ter Augi-öslall des Zuhältertlnuns kann aber nicht gründlich gereinigt werden, io lange dre gegenwärtige Erscheinnngslorai der UrisfttUchkctt, die öffentliche Unzucht aus der Straße, besteht, welche das ZuUaltertlniin geradezu züchtet. Keine Strafe, kein noch so drakonisches Uribeit der Pichler wird die ermähnten Srhmarvtzcr rjänzlirh ausrattca, wenn sich die Prosliluirlcn über tue ganze -Lladl aust'rciteu und danut einer ausreichende» Ucberwachung rulzieheu koniicn Mil anderen Worte»: nur durch Lokaiiürung oder Kaierinnmg. durch Beschränkung aus bcstinnnte «ladtthcile und Straßen oder sonstige Einrichtungen wird mau den Krebsschaden des Zabälicrrrrrwcseiis an der Wurmt treffen Aus dieser Erwägung heraus ichürri der lies einschneidende Porschlag hervaraegangen zu win. daß die Permieihung von Wohiumgeu nii Prosiituirtc straflos bleiben soll, wenn die polizeilichen Porichri'krn beobachtet werden. In dieser Bestimmung liegt der Schwerpunkt des grirzen Gesetz entwurfes. Unser Stratgesetzbuch enthält einen in seinen vrakti' >chen Koiiiequeuzen fast nnelteäglichcu Widerspruch: einerseits wird die Prostitution als ein »oihwendigcs Uevcl anerkannt, indem cs die sitteiipolizciiiche Koutrole der Tiriic» pvrschrcibt: andererseiis wird nach reichsgerichtlichrr Auslegung des Kupveleiparagraphe» Jeder mit Strafe bcdrobt, der den gewerbsmäßig Unzucht lrctben- den Frauenzimmern die zur Ausübung ihres Gewerbes irncntbehr- licheu Närrmlichkeiteu gcrvährt, Mit vollem Neckt Mißt es in der Begründung des Geictzenlwurses, das; diese welche zahlreiche Bcsirasungen von Haiislietrtzcrn und Zimmer vcruiierhcrn zur Folge batte, in melieren Kreiien eine gewisse Be unruhigung erzeugt habe, der man, da die H.rrrsbesrtzcr hrullchilich der Femwlluug des unzüchtigen Gewerbes der Miclheriuiicn haung ans Schrvrerigkciteu stoßen, die Berechtigung rriebl absprechen Druck die erwähnte Bestimmung wurde jenes aussallrge Hosnachricktc», Landtag, Tiedgc - Stiftung. Kriegervcrein. Gerichtsverhandlungen, geschickte. Aschermittwoch-Eoncert, Kunstverci». Eine schwer empsundcue Lücke »1 unserein Strafrecht füllt die ganz neue Bestimmung des Entwurfes aus. welche eine Bcrschärs. uug der Slrasvollslrerliina lcwickeri toll. Bon viele» Seiten ist seit langer Zeit der Wunsch »ack eaivsrudlichcrcr Genaltung der Frcibeilsslrascn ausgesvroche» w-rderi. besonders für gewisse Ka!e- gonecir von Pcrbrerhen und Bergeheu, für welche die zur Zeit vorhandenen Simsen als eine auScelchende Sühne nicht anzuschen sind. Hier und da ertönte der Nut nach Wiedereinführung der Prügeiilrasc für Sünder von ausgesprochener und unverbesserlicher Rohheit File Strasfälle, weiche von beioirdncr Permorfenkeil und Silleiiiosrgkeit der Tbäter zeugen, wird in dem Entwürfe eine Pkrichaisnna der Freiheitestrase durch Harles Laaer und Beschränk ung der Kost ans Wasser und Brot angcdioht. Nach der Begründ ung i» hierbei gedacht in erster Linie an Kuppler, Znbältcr und Pcrbrciler unzüchtiger Schriften, weiterhin an Raufbolde, welche ans öffentlichen Sirnszen rohe Lchlärzercicn beginne», harmlose Passanten beschimpfe», Frauen wörtlich oder Ihatiich angieisen, ferner an die sogenannte» Messerhelden. Auch in dieser» Punkte 8 1 r« nr i»vl v, er! 8. Tages- Areitiili. 4. Mär;. dars der Entwurf der Zustimmung weiter Kreise sicher sein Eine Einichränknng der Rechle derPerlheidiaung wird in dem Gcwtzculwurs nicht beabsichtigt, obwoh! der kaiserliche Erlaß vom daraus abznzicleii schien, welcher von Perliieidiger» rdsgen Sieg! „die dem Unrecht ielbsl durch frivole Mittel zum Stege verhelfen oder die Würde des Gcrichlshoies verletzen". Dagegen ^ s»ll küirstighi» die Lesscnilichkcit des Gerichisversahrens dergeiiart eiagcschränkl werde» könne», daß. falls eine Gefährd»», der Sitt lichkeit zu besorgen ist, durch Beschluß die össcniliche MUIHeiiriirg a»S dev Pcrbandiniigen ganz oder lhcilrveisc niilcriagt werden kann. Gegen diese vcschränkle Form der Lesserrtlichlei! werden sich crbeb- j iiche Bedenken nicht geltend machen lassen. Bewußt soll man sich jade, dabei allezeit bleiben, daß nur die Presse vermnac dcrOesseuk- lichkeit des Heiirze'schcii Prozesses und der ausacdchirtcn Bcrichk- crllallung !u ihrem ganzen Umsange n»d vor der ganzen Nation die granenliasie» Schade» anigrderkt hat, zu deren Pesciliguirg der vorliegende Gesetzentwurf beitragen will. —Uo. Aentschrelb- unv ^rri.tprcch-PcrlcVi- vom I. Marz. Berlin. Neichstag. Tic i» einer Pctiiio» nachgesuchte Genelimignug zur slrasrechtkichen Vcrsolgung des Abg. Frbrn. v. Münch swilädcm.i wird nicht erlheilt. Tann wird der Gesetz entwurf über den Belagerungszustand in Elsaß-Lothringen in I. Leinng bcralhen. — Abg. Tr Petri lnat.-lib.i: Ter Enlivurs sei für die elsaß-ivthringrsche Bcvölkcrrrng wie ein Blitz ans heilerem ganze! Himmel gekommen. Es herrschten keinerlei anormale Zrrstäride ! in Eliaß-Lathringeir und die dortige Bcovtkerung ivrinschc nichts j set»i!ichk> als die Erhaltnna LeS europäischen Friedens. Wozu j dann aber das Gesetz ? ES sei ganz falich, daß durch dasselbe , der in Preußen bereits berückende Znsraird hcibeigeiribit I werden solle: es handle sich in der Thar nur cm Ausnahmegesetz j Das Gesetz sei imnölhiq. Halte »ran eS atro für i.ölhig, dann j erlasse »ran ei» allgemeines Rcichsgeietz, nicht ein Ansaat,meaeretz j für Elsaß - Lothringerr. Staatssekretär von Bosse: Tec Por- j redner habe dem Entwürfe eure Bedeutung veigelegt. die derselbe j nickt habe Nickt anormale Zustände, sondern die exponirte Lage ! Eisaß-LothringenS macke das ctzeietz nölbrg: dasselbe schasse keine Ansnahmezullände. sondern ein Provisorium. Die Eomniissionr- beraihniig trät e ergeverr, daß cs sich um keinerlei verschärfte Maß nahmen gegen die Bevölkern»» handle, wildern nnr Schutzmaß nahmen. — Abg. v. Ball,na, tsoz >: Ter Entwurf ici bezeichnend für die ganze europäische Situation Mit der Annexion Elsaß- LcftbririgcriK wollte mn» Denlschiand sichern Thalsacklich habe Gesetzec-arislegung, s „raii damit die Grundlage sr'ir dre heutige Unsicherheit gerchasscn, nur hätte man inzwischen die Eüciß-Lvwringer vccsvbiien sollen, danrit sie sich in die Herren Berbnikiiisie eingervöhnrn. Stptt dessen habe inan nrit liebevoller Sorgmit alle Recht!veschränlrrngcir ans dcr rravalranrsche» Zeit koniervirt una neue bmrngesngr. Jetzt komme inan mit dieiem Entwurf, dcr es ermögliche, den ganzen bestehenden Rcchlszrrsiand ailszribcbcn und zwar nicht bloS im Kriege. >o»dc>n auch hei einem drovenden Kriege Wie oft habe nicht schon der Krieg gedroht ? Exvonir t seien auch die Ssivrovinzcn: man müsse dann srir diese ein gleiches Gesetz erlassen. Das Gesetz solle kein Ansncrhinegeretz sein. Man denke also daran, ganz Tcnt'chlaird nnicr solche Bestimmungen zu bringen Tie Borlage sei ein polilftcbrr Fehler, der nach innen wie crirßen schädlich Wirker, Die Genehmigung derselben würde nunmehr müsie. Man wllke die Elwß>Lolhringer nickt als Eroberte betrach den zu erlgssenden polizeilichen Berordirnngen ab- ten. sondern ihnen dasselbe gUelbings bescheidene Maß staatsbürger licher Rechte gewähren, da« in Alt-Tentschland gewährt werde. — Abg Tr. Hartman» skons.): Ein Reicdeaesktz, wie cs Tr. Petri ' gewünscht, würde nur unter großen Schwierigkeiten z„ Lkande zu bringen sei», da hier zahlreiche Bersassiingsbrdeiiken zu überwinden seien. Das vorliegende Gesetz sei >m Wesentlichen von militariichen Rücksichten diktrrt. Es schasse für Eftaß-Lolhnngen im Grunde nichts Neues. Es ickassc nnr klare und vorsichtige Gesetzesbeinm- mirirgen an Stelle des jetzige» icvmcrsätligc» PcrsabrerrS. Redner beantragt Perrveiinng der Borlage an eine tSer Eommsision. Für j das deutsche Volk sei die Znrneknahme Eftaß-Lotlirmgens als nr- ! ipriinaiilv denlirben Landes irrchr als militärische lljsicksichk, namcrrft ! lick rin patrioiisehes Eiwrdeririß gcwrieii. Abg. v. Pollmar nehme j an, daß wir olme die Zurncknatrmc Elsaß-Lothringens mit Fraiil reich Friede» hüllen. Das beweise ein Bcrlcniicn des srniizösinhe» Charakters Riete» dach die Fraiizoic» vor dem I87b>er Kriege: ! „Revanche für Sadova". obgleich ihnen doch Sadova gar niculs nrrgingc. Wir werden Eliaß'Lo!l»ingcn nicht aufaeben, weder für Geld, »och, so hoffen wir. unter Wafserizwang. — Abg. Tr. v. Bar ^sreis.) spricht sich entschieden gegen die Borlage ans. Würde die- sclde aber a» eine Eommission verwieic». so n»isse diese ans 2l , Mitgliedern bestehen, da dir zu rrörtcrndcii Fragen ja nicht nur technisch-juristischer, sonder» allgemein volitiichcr Natur seien. — Abg Tr. Lüterer jCeirtr): I» die erfreuliche Entwickelung der Verhältnisse Eisaß-LothringenS dürfe nicht mit rauher Hand ein- gegrissen werden und rö l-cstche allerdings die Brsürcktiing, daß dieses ttlesetz mehr beunruhiaend »nd ansregend wirke» werde. Es sei nickt zntrcsfend, daß dasselbe nur einen bereits bestickenden Zustand zii präcisercm Ausdruck dringe. — Abg. Tr. v. Tziem- boivSkn (Poles: Seine Freunde wünschten Sicherung der ReichS- grenren. Aber sie wollten keine Ausnabmegeictze, nachdem sie die Wirkiliia solcher an sich selbst empfunden. — Abg. De. Petri »at.-lib.s: Wenn nicht eine dringende Notbwcndigkeit für das Ge rb vorlieae. so bitte er dasselbe abzulebnen. Der Nachweis, daß da- bestehende Recht in der Praxi» nickt prilcise genug zum Aus druck komme, sei nickt erbracht. Aber das Gesetz schaffe sich auch neneS Recht. Man störe doch den EntwickrluiigSgang in Elsaß-Lothringen nickt. Man beunruhige nicht die dcrllge Be könne Dilemma bei»ili.tt werden. Zugleich wäre aber auch damit die Möglichkeit negcben. die Kaiernirrina der Proftruilian in die Wege zu leiten. Lb vieles Svsicm Ihatiachiick Wiede, erngestthrt werden soll, ist znnächft nickt ersichtlich: jedcinaliS wrirden aber durch den angeführten Paragraphen die siraftechtliebe» Hindernisse beseitigt werde». welche bisher der Zulassung > sscntltcher Häuser rnt- gegenllanden. ^ nur noch von hängig iein. Bei Erörterung und Prüft»,» über die Art und Weile, in welcher die Unzucht lokatisin und tnternirt werden soll, werden voranssichilich dre Gciner hcsondcrs heilig auseinander- Platzen, da biennit der Kardiirnlprrirkl dcr ganzen Frage berührt wird. Die Mehrzahl der Momlslatiilikcr, Juristen und Mediziner halten für das geringere Uetrel dre Kaiernirrrng, vorarrsgeietzt, daß dieselbe unter die slreirgsre polizeiliche Anisich! ges'.cllt wird. Po» ihr erhofft man eine Einscckränknog »ad eine erfolgreichere Be airssichrigang der Prostitution, größere Kurtcleri gegen die AuS- breilnng bon ansleckenden Kraiiki'cilcn, wirk! .irreres Einsckreile» gegen die Znlrafter, sowie insbesondere auch eine minder empfind liche Vceiritiachlrgriirg der Prdniriig und Sittlichkeit in den Straßen »ns öffentlichen Lülen. Um den allgemeinen Schäden, welche die Unsitllichkcik er wecken und bksorder». entgegenzutreleri, wird seraer eine Perichärf- ung dcr acietzlichen Beilimniniigen »rber dre uriznchiigcn S.ckrislcn die Elsaß Lothringer als wiedergervonncne Landsleule anseve, so möge er sie auch als solche und nlckl als »rirnhige Elemente be handeln. — Abg. Tr. Hartman» konsiatirt vor dem Hnsie und vor dem Lande, daß Herr v. Pollmar rnr Gegensatz zu reinem Parier genösse» Liebknecht einer Zurückgabe Ellciß-Lothlingen; nicht :u lummen würde. — Abg Singer lioz.) bestreitet, daß Liebknecht vie Eliaß-LothringenS an Frankreich gesorderr habe. Für Sozialdemokraten gebe eS keine el'aß-lolhringrichc Frage — r» Barsckl rg gebracht. Es lall krinfriglrin auch gegen dicreniaen eingeichritten iverden können, welche unzüchtige Schriften, Abbrld- nngen oder Darüellrrrigcri zur Bkrckrcitniig hertlellcri oder zurBer- brerlniig irn Besitz haben, bevor dieie »och erfolgt ist. ES sollen damit Verlags »rftaltcn und Druckereien getroffen werde», welche wiche Erzenanisse Herstellen und im Geheimen an die Abnehmer versenden. Weiter bedroht der Entwurf auch diejenigen mit Strafe, welche die bczeickiieteii Gcgenttändc anküridigen oder anvreffe». Straf bar soll ferner rein, wer druck Ankündignrig vo r Druck,christcn un züchtige Perbiiidnrigr» cinzirlciten sucht. Nach dem Vorgang des österreichischen SlraigcictzdircheS soll sich diese Bestimmung gegen gewisse Anzeige» i» öfscrttftcheii Blättern, welche neuerlich ans» gekomnie» sind und Anstoß erregt haben, richten. Endlich soll auch sirasdu iein. „wer »n össcntiichei, Straßen oder Plätzen Abbildungen oder Dar lellniigeri anssiellt oder anschlägt, welche, ohne unzüchtig zu sein, durch gröbliche Verletzung des Scham- und SittlichkeitS- geillhis Aergcrniß zu erregen geeignet sind." Tie Aufstellung solcher Iaritellnngen in Kniistaiisnelluiigeii z»m Zweck dcr Besich- tiaiing oder des Pcrt.rrrss soll aber damit nicht getroffen werde». Eine oräersere Fassung dieses TheilS des Entwurfes »nd eine schär fere Tesinirniig der darin enthaltenen Begriffe wird, um eincm Abg. Tr. Hartmaiin nimmt von die'er Erklärung mit Bcüiedigung Kenntnis;, brruft sich hinsichtlich früherer Aeirßerilngen Lirvlnechtck auf den stenoaravhischen Bericht lind summt schließlich der Ver weisung der Vorlage an eine 2lcr Commi'sion zu. Die Vorlage wird an eine 2ler Commission verwiesen. Dann wird die Brrath- irrig de? DelearaphengeirtzrS fortgesetzt. 8 7a wird aus Antrag Bödikcr'S in folgender Fassung angenommen: „Elektrische An lagen sind, sobald eine Störung der einen Leirnng durch die an dere zu desürchicn ist. ans Kosten desjenigen TbeileS, welcher durch eine spätere Anlage oder durch eine später eintretende Aenverrmg einer bcstehcndrn Anlage diese Gefahr veranlaßt, jo anzulegen, daß sic sich nicht störend beriirflussen " — Abg Bödlker tCentr.i enr psrehft ferner die Ausnahme einer Bestimmung, wonach entstehende Streitigkeiten Vordre oideiillichk» Gerichte gehören, das gerichtliche Verfahren zu heichicrinigen rft und der Rechtsstreit als Fcricnsache gelten soll. — Geh. Poirralb Grahrpinlel Hali eine solche Bestim mung gar nicht srir völlsig, nber für vnoroenklich. — Äbgg. Singer (soz > und Schräder ssrcil > beftiuvori!'» Arrsnahmc eines Znjatze-, wonach die phnsikairsch-teehniicke ftieichaamialt zur Erslatlung von Grttachten ans Ersordeur der ciitichcüdeiide» Behörde verpflichtet sein soll. — Geh. Rath Tambach. Man überlasse es doch dem Ermessen des cntscheidcrrdei! Richters, die Smiwerständigen auszu- wahlen — Abg. Tr. Hcmnnackrr rirtt.-lib r weist daraus hin. daß bei den hier in Frage kommenden Streitigkeiten das technische Moment im Vordergrund steire und daher die Sueftjgkriteir weniger uns gerichtlichem, als ans verwalliirrgsrechtlicheni Wege rrrlschiedcn weiden solle». — Staatssekretär Tr. ». Stephan weist den Vor wurf Sehradcr'S zurück, daß die Regierung zrr wenig cingcgrn- ^ konrirre. Es sei nicht abzusehen, wie sie weiter cntgegrrrkorninen solle, nachdem sic der Anrnahmc einer Anzahl nnbcanemer Bestimmungen im Jincrrssc dc§ ZiUtarldekoiiiirienS des Gesetzes zugeltimmt habe. Der Antrag Booster wird angenommen, die ül>rigcn Anträge av- gelclmt. Der Reit des Gesetz EntzvnrsrS wird mii Ablehnung eines Geietz-Eiitwrincs des Abo. v Bar. wonach dcrS Gesetz aus viavcrn nick Württemberg nicht nnSgedchnl werden rolle, nngcnoin- mcn. — Morgen: Eosonrol Ekar Bcrli n. Ter BrrndeSralh stinnirre der» Ueberelirkommen mit de» Vereinigten Slaare» belresscirb Schutz dcr Urheberrechte zu. Frauksurt a. M. Tie .Frairkiurtcr Zeitung" ist abermals wegen eines ArtilelS von Marin.riior, Garden in Untersuchung ge zogen. Es h rndcil sich um d.ro Feuilleton „esiekrünic Worte", in dem der LiaolsanwaU die Merkmale der Mojcstätsbcleidignng er- btickr. Die llrnnirirc. wurde ror.jiSeil! Wien. Tic crrrcebischeRegierung unlerharrdcil mit der öster reichischen Wassenfabrst wegen Lieferung lleinkglibriger Ma»n- lichergewehre. Paris. Ter «Matr»" machi eigenartige skandalöse Mitlhcil- iingeii über Vorgänge bei den Liekernngcn für die Arnree. Vor II Monate» seien 800,000 Paar Schuhe, welche geliefert wurden, als vollständig unbrauchbar für den Fall einer Mobilisiruiia fest gestellt worben. Tie Sohlen der Stieseln seien halb aus Papier gefertigt gewesen und sofort zerfallen. Paris. Loubct verlas folgende Erklärung deS KabinetS: Tie Regierung werde alle republikanischer, Geseke, namcnllich das Militär- und das Schulgesetz verlheidigen. Sie glaube jedoch nicht, das MaiHal zur Vorbereitung der Trennung dcr Kirche von, Cta.iie zu haben. Sie werde deshalb die EoncordatSgesctzgebung mit feste, Hand ansrerhl eihaltcn »nd ihren, wahren Geiste ent wrcchcnd ausirrhrcn. Tie Mitglieder deS ElernS haben den na tionalen Gesetze» Gehorsam zu leisten »nd sich von den Partei künirüe» fern zn Hallen. Sollten sich dieEoncordalSgcsctze als nn- znlanglich erweisen, jo würde die Regrernng die zur weitewn Ak tion nöthigen Mittel fordern. Tie Erklärung verweist daraus, daß das- Parlament durch ökonomische Gesetzgebung den Schutz des Ackerbaues »nd der Industrie Frankreichs, lowic die Freiheit der Danse gesichert habe and das; cs dem Parlament allein znstehc, diese Gesetze zu ändern. "Paris. Kammer. Ter Minister Ribot erklärte aus eine Anfrage, es sei zwischen Staat und Elcrrrs nur da» Concorda! maßgevend Ter Ministe,Präsident Loubet erklärte, er übernehme die Veurntworlirchknl für die Kirchcnpoiitst des trüberen KabinetS und halte den Gesctzcnlwnrs über die aciitlichen Vereinigungen aufrecht: das Kabinct sei durch keinen Pertrag und keine Vcr- vstichinng mii dem Vatilan gebunden. Die Kammer »ahm mit Al gegen 01 Stimmen eine Tagesordnung an, welche die Erklä rungen der Regierung billig! Madrid. Tie Regierung beabsichtigt, alle ausländischen Agitatoren auszuweiscri. Prlcrsb » r g. Gestern trafen SSMrllioncn Gold aus Paris hier ein, weiche der Finanzminisler cnrS der dortigen, von der jüngsten Anleilic berstammcndc» russische» Anleihe hcranzog. Das Geld soll für Nothsland und mst'lärischc Zwecke, sowie für Rubel- ankäuie verwendet werde». Saint Jean. Ten vom Schnecstnrm überraschten und jetzt zurnckgekebtten Schiffern sind Arme und Beine erfroren. 40 Todtr wurden aufgefnnden. Tie Berliner Börse verlies scsi. In Kohienwerthen fanden große Umsätze statt, wodurch auch Eiienwertke günstig be- einsiiißt Warden. Lonil war dcr Verkehr still. Von Banken Di- kontokommandil etwas lebhafte». Eredilaktien abgrschrvacht. Bahne» vernachlässigt. Von fremden Rente» Anfangs Italiener aus Pa riser Avaaben rückgängig, späte, aber erholt, auch Russen schwächer In Easiavcrkelir, ftprozciilige dcnljcbe Anleihen schwächer. 4- und ft' sprozeiilige besser. Serben »nd Griechen niedriger. Prioritäten ebensaus abgcrehwächt, Bergwerke meist böher. auch sonstige Industrie prprerc im Durchschnitt scsi. Privaldiskont 1>/» Prozent. Nach börse ruhig. — Wetter: ,Frost. Ostwind. Mißbrauch deS Sirakgesctzes »orzlibeugen. »nnmgänglich sein, io Völkerring lehr man auch hier im Allgemeinen schftriuna einverstanden iein krnn. mit der beabsichliglen i verwahrt immer Hartmann aegcnübrr. Gesetze. — Abg. v. Vollmar (sozü 8»»»ctnr, M. «1,-n»«., »red» »L!!7>r, Still» «»M. t!omb 71.K». «»II,le» . Sguvic, Un^. G«l»r. 9!^«. »81 or> «r IW,so e,»r« —»elsroklrcheu —Rudi,. « > k ». ,»»»»»., «ei»o W8 ic>. N»r»well —. vi»rr-«,k, S«,c>,-i. I»,». <Ir,»»i ail.sa. Notiz ««»,» «k„c ae.«7. I0S.I7. M IS tyatiach- ^ »,s« «wtts. «»»oardr» r r.Stt. do. »»«»«aiseei, —. Stanlkl L» . »o»»»er «8l.«7. S8I. iZrf, « » rI «. I«riii».» «„„» »er M8e., s so »e, kc»,»r . «eilend. Svlritu» »-r Mi,., «S.7»,r Srvld, -I-erdi ll.rd, eu»I,. Milbol »er rl>!ä,z SS.7I,. »er Lkdidr Tect,. 5!>.:,a, «rigend ^ Elsaß-Lothringens aff Frankreich gesprochen habe. Wenn Hartman» i «»agcn'pcre, M«r» W». »cr m-r ri-.
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