Tageblatt s-, Unterhaltung und Geschäftsverkehr. .N 7«. Mittwoch den 17. März 1838. Erlcheinl lägt. Morg. 7 Uhr. Inserate die Spaltzeile zu b Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntag- von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abon nement s Vierteljahr 1 Thlr., (6Ü Zeilen unentgeldl. Inserate); 2. Abonnement ä Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in's Haus. Für auswärts durch die Post s Vierteljahr 1l> Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee 6 u. Watsenhausstraße S pt. Die „Vri'vsÄnSr werden auch im nächsten Quar tale zu dem bisherigen billigen Preise von IS Ngr. pro Vierteljahr unver ändert sorterscheinen. Bestellungen werden angenommen in der Locol- und Provimial-Uachrichtru. Dresden, den 17. März. — In der zweiten Kammer wurde gestern nochmals über die Schlachtsteucr verhandelt. Dieselbe trat dem Beschlüsse der ersten Kammer bei, wornach — und zwar vom 1. April an — die Schlachtsteuer für Schweine so wohl beim Bank- wie beim Hausschlachten gleicherweise 15 Ngr. betragen soll; sic lehnte dagegen den Beitritt zu dem Anträge, die Staatsregierung zur Anbahnung einer gänzlichen Aufhebung der Schlachtsteucr in der nächsten Finanzperiodc, dasirn nöthig unter Heranziehung neuer Steuerobjecte, aufzufordern, ab. — Erledigt ist. das Pfarramt zu Stürza mit Filial Rathewalde (Pirna), Coll.: das Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts; das Pfarramt zu Trages (Borna), durch Emeritirung erledigt, Coll.; die Gutsherr- schafk zu Mölbis. — Am 15. März ist a« die Stelle des aus dem Rathscollegium ausgeschiedenen Herrn Privatus Wachlcr Herr Privatus E. F. Pötzsch als auf Zeit gewähltes Rathsmitglied in Pflicht genommen und in sein Amt ein« gewiesen worden. — Zu der heute beginnenden Versammlung deutscher Theaterintendanten und Directoren sind bereits hier cin- getroffen die Herren Hoftheaterintendanten Graf Platen aus Hannover, Baron v. Gall aus Stuttgart, v. Hülsen aus Berlin, v. Heering aus Kassel, I). Dingelstedt aus Weimar, v. Wangenheim aus Koburg, Baron v. Bose aus Wiesbaden und v. Flotow aus Schwerin. Sämmt- liche dieser Herren haben im „Hotel Bellevue" Quartier genommen, woselbst auch die Sitzungen der Versammlung abgehaltc» werden. — In der am Sonntag von Hm. Kammermusikus Hüllwcck veranstalteten Nslinee für einen wohllhätiHen Zweck kam u. A. eine neue Cvmposition von M. Siermg zur Aufführung: .Serenade für Flöte, Oboe, Violine, Viola und Violoncell" (6-äur). Da wir selbst nicht an wesend waren, sei das Urtheil C. Bank's auch hier mitge- theilt. Derselbe sagt darüber: „Der Componist, den ein durchaus edles, ernstes Streben und eine sehr tüchtige, künstlerisch durchbildete Technik auszeichnet, hat sich na mentlich die durch die Ausführungen im Tonkünstlerverein gehörten Serenaden von Beethoven zum Muster genom- men. Gleich ihnen findet sich in seiner Serenade jenes liebenswürdige, anmuthig verwebte Tonspiel, welches durch einfach naiven, heitern Charakter, gemüthlich behagliche und humoristische Stimmung und leicht graziöse, aber mu sikalisch gehaltvolle Behandlung und Verarbeitung melo diöser Motiven einen höchst angenehmen Genuß gewährt. Lehnt sich die Musik auch in Inhalt und Form an ältere Vorbilder an, so hält sie sich doch frei von der schematischen Ausführung verzopfter Routine. Die Factur zeugt nicht blos von einem sehr gewandten, sinnigen Ta lent, welches Rundung und Geschlossenheit der Form be herrscht, sondern auch von gebildetem Geschmack, der sich von Gewöhnlichem und Trivialem fern hält, nicht in Län gen und Gemeinplätze verfällt, vielmehr sehr reizende in strumentale Klangwirkungen mit interessanten, zierlich ge führten Wendungen des Gedankenganges zu combiniren versteht. Der in der Empfindung tiefer gehende Satz ist das Andante, ein Lob, dessen sich neuere Componisten sel tener schuldig machen. Der Vortrag der Serenade, wobei die Herren Zizold (Flöte) und Hiebendahl (Oboe) mit wirkten, war ein sehr vollendeter und gewann höchst leb haften Beifall." — Der Wunderknabe Max Ellenbogen aus Ungarn, welcher Donnerstag Abend in Braun's Hotel sein Genie im Kopfrechnen dem Publikum zeigt, hat es wirklich zu einer großen Vervollkommnung gebracht. In einer hiesi gen Abendgesellschaft gab ein hiesiger Professor dem Kna ben die Aufgabe: „Wie hoch wird der Montblanc auf ei«