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Dresdner neueste Nachrichten : 26.01.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193701266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-01
- Tag1937-01-26
- Monat1937-01
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 26.01.1937
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45. Jahrgang Dienstag, 26. Januar 1SS2 Oie deutsche Antwort überreicht Lm Einvernehmen mit Italien Oie Flutkatastrophe in LlGA Noch immer weitere Ausdehnung — Schneesturm im Hochwaffergebiet 'I. Ohne Hintergedanken! Was zur Blum-Rede gesagt werden muß Revotte im Zuchthaus Krankfort X Berlin, 28. Januar. (Funkspruch) Wie uns von zuständiger Seite mitgeteilt wird, ist dem hiefigen britischen Botschafter am Montagvormitlag die Antwort der Reichs regierung auf die letzte britische Not« in der Frag« der sreiwillige« Teilnehmer an den Kämpfen in Spanien übermittelt worden. Der Wortlaut der deutschen Antwort, di« wiederum tm Einvernehmen mit der italienischen Regie- rung abgefaßt worden Ist, wird Dienstag veröffentlicht. DaS amerikanische Ueberschwcmmongsgebiet — eö Umsatz« nunmehr IS Staate« -es mittleren Westens und des Lübens — wurde am Lounabend von einem hesttgen Tchneesturm hcimgesncht, der die Leiden der Bevölkerung noch verschlim merte. Er hatte zahlreiche Erkrankungen unter de« ilw OVO Obdachlosen und Flüchtlinge« zur Folge: in den überschwemmten Städte« und Dörsern wütet eine Grippe epidemie, und viele Personen erkrankten an Lungenentzündung. Auch andre Krankheiten habe« sich bemerkbar gemacht. Die Krankenhäuser sind in mehreren Städten überfüllt. ES ist starker Aerztcmangcl «ingetrcten. Am Sonnabendabend wurden mehrere Dutzend Städte, die bisher von den Flute« verschont geblieben waren, überschwemmt. Auch neue Dammbrüche waren zu verzeichne«. Die Gesamtzahl der Todesopser ist aus mehr als ISS gestiegen. Biele hnudert Personen werden vermttzt. Ter bisher augerichtete Schaden ist unübersehbar. Göring nach Berlin zurückgekehri - Oer Lügenprozeß in Moskau hat begonnen - Einigung über -en Sandschak nachdem das Hochwasser in den GefängntSblock ein gedrungen war. Sie wurden jedoch durch Maschinen gewehrfeuer der Turmwächter und durch die eisigen Fluten des Ohio-Flusses zurückgetrieben. Hierpet kamen mehrere Sträslinge umS Leben. Der Gouver neur ordnete schließlich die Räumung des Zuchthauses an. Tag und Nacht wird an der Verstärkung -er noch standhaltenden Dämme »der an ter Ausbesserung der nehme». Der riesige Brand konnte bis Sonntagmltter- nacht noch nicht eingedämmt werden. Ungeheure Rauch wolken lagern über der Stadt, in der unbeschreibliche Verwirrung, Elend und Panik herrschen. Ter Gouverneur dcS Staates Ohio hat tausend Mann Nationalgarde nach Eincinnati abkommandiert, nm Unruhen zu verhüten. Außerdem wurde über die Stadt der Belagerungszustand verhängt. Tie Ber- luste der Standard Otl-Co. werden bereits auf drei Millionen Dollar geschätzt. Ihre sämtlichen Gebäude, das ArbcitcrerholungShcim, die Warenhäuser und Garagen sowie 5000 Kraftwagen, ferner eine Million Gallonen Benzin und zehn große Oeltankö sind dem Brande zum Opfer gefallen. Tie Feuersbrunst wütete in den späten Abendstunden des Sonntags in einer Länge von siinseinbalb Kilometer und einer Brette von einem Kilometer. U: Sine in na kl, iS. Januar. sUnited Pretzs Di« Hoffnung, batz der Einbruch kalten Frost- wetterö den Ueberschwemmungögebleten des Ohio- und Misstssippitals Milderung ihrer schweren Leide» bringen werde, hat sich als trügerisch herausgcstcllt. Nur scchöundzwanzig Stunden hielt die Kältepcrlodc an. Dann setzte Tanwetter ein, daS die ergiebigen Schnee« sälle mit heftigem Regen ablöstc und den nieder gegangenen Schnee rqsch in Wässer verwandelte. Alle Bäche, Flüsse und Ströme des gewaltigen Hoch wassergebiets schwellen darum erneut mit grotzcr Geschwindigkeit an. Der Ohio dürste am Montag einen Wasserstand von viernndzwanzig Meter erreichen. So gefährlich ist die Lage vpn neuem geworden, daß die Flutzbchörden nicht mehr wagen, «inen zu erwartenden Höchstwasser stand »orherzusagen. Besonders ernst ist auch die Lage im Staate Tennessee. In der Nähe von Memphis bewachen Farmer mit Schrotslinten bewafsnct den dort neu errichteten Damm, da die Heeresverwaltung den Beseh! gegeben hatte, den Damm zu durchstechen, um die weiter am Oberlauf deö Mississippis liegende Stadt Cairo (Illinois) vor den Fluten zu retten. Die über dielen Beseht empörten Farmer drohen, aus die dorthin entsandte Nationalgarde zu schießen. Eine durch das Hochwasser verursachte Explosion mehrerer Oeltanks der Standard Oil-Co. setzte in Cincinnati ein ganzes Häuserviertel in Brand. Die Sttchslamme schob über hundert Meter hoch und wurde ständig von explodierenden Oelsässern und Tanks genährt. DaS brennende Oel slotz aus die durch daS Hochwasser übersluteten Straßen und machte ans ihnen brennende Flüsse. Mindestens 82 Häuser brannten nieder, darunter zwei Fabriken. Die Feuerwehr mutzte ihre Löscharbeiten von Motorbooten auö vor- Washington, 25. Januar. lDurch United Pretzi Die Flutkatastrophe hat die vollständige Räumung einer bedeutenden Stadt von ihrer Bevölkerung not wendig gemacht. Wle das Rote Kreuz bekannt gab, sind sämtliche 83 500 Einwohner ber am Zusan menslnß von Ohio und Tennessee liegenden Stabt Paducah ans höhergelegenes Gelände abtransportiert worden, weil -le -aherbrausenden Hochwassermaffen der beiden groben Gtxüme ihnen unmittelbare Lebensgefahr brachten. Angesichts bereits vorgekommener Plttnde- xungen- fn dew vop der Bevölkerung verlassenen Siedlungen find in vielen Gegenden di« bewaffneten Wächter «rwdchtigt worden, ans oerdllchtig« Personen fchars zu schieb««. Die Bundesregierung entsandte 70 000 Arbeiter in die betroffenen Gebiete zur Bergung der Obdachlosen und zu RcttungSarbeiten. DaS Stole Kreuz schickte in Zügen, Lastwagen und Flugzeugen Aerzt«, Medizin und Lebensmittel sowie wollene Decken. In Franksort (Kentucky) versuchten 2S00 Insassen d«S dortigen staatlichen Zuchthauses auszubrechen. Auch die italienische Antwortnote übergeben X Rom, 28. Januar. (Durch Funkspruch) Der italienische Außenminister Graf Ciano hat am Montagvormitlag die italienische Ant wort ans das englische Memorandum vom 11. Januar betreffend die Frage der Nicht einmischung in Spanien und im besonderen di« Frag« der Freiwilligen der «Ntzlischen Botschaft zustellen lasten. Ter französische Ministerprädstdent Löon Blum glandte, sich ln seiner gestrigen Rede in Lyon vor seinen Zuhörern gewissermaßen entschuldigen zu ^listen, batz seine Rede keine besonderen Ueberraschungen bringen werde. Wenn ber französische Ministerpräsident die Er wartungen seiner Zuhörer derart herabdämpfen mußte, so hat er sich dafür bet seiner eigenen Presse zu bedanken, die seit Tagen die „bevorstehende- SonntagS- rede dcS französischen Ministerpräsidenten als eine „Sensation ganz besonderer Art" ankünbigte und in langen Ausführungen sich darüber verbreitete, welch' aufsehenerregende Vorschläge Löon Blum Deutschland zu machen haben werde. Diese Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Die Rede enthält nichts wesentlich Neues. Allerdings: der Ton des französischen Ministerpräsidenten mar verbind lich nnd höflich. Er vermied die offenen und versteckten AnSsällc und Verdächtigungen, auf dir' viele seiner Kollegen, sobald Deutschland in Frage kommt, noch immer nicht verzichten zu können glauben. Er unter strich, sehr im Gegensatz zu ber Haltüng der ihm und seinen Parteifreunden nahestehenden Presse, datz er keinen Zweifel an dem Friedenswillen des deutschen Führers und Reichskanzlers hege und davon überzeugt sei, daß alle Abkommen der Zukunft lediglich ans dem Boden derGl« ichheit abgeschlossen werden könnten. Wir stellen diese Mäßigung tm Ton und diese Anerkennung des deutschen FriedenöwlllenS mit Genugtuung sest. Mit der gleichen Befriedigung können wir zur Kenntnis nehmen, -aß ber französische Ministerpräsident sich gegen jeden Kuhhandel wandte, gegen die in Westeuropa zur Zeit vielbesprochene Idee, mit Teutschland nur dann auf wirtschaftlichem Gebiet zusammen zu arbeiten, wenn Deutschland bestimmte politische Voraussetzungen erfülle. Wenn nun auch eine sanftere Melodie von jenseits der Rheins zu un» herttberklingt, so ist der Inhalt des politischen Liedes, das wir gestern aus Lyon hörten, doch der gleiche geblieben. Der französische Ministerpräsident lehnte in Ueberetnstimmung mit allen s inen Vorgängern die von Deutschland immer wieder vorgeschlagene und in verschiedenen Fällen mit grobem Erfolg angewandte Methode der zwet- scittgen gründlichen und vertrauensvollen Aus sprache zwischen zweiBölkrrn rundweg ab und bekannte sich im Gegensatz zur Methode solcher zweiseitiger Pakte erneut zum Gedanken der Kollek tivität und der Gesamtregrlung aller europäischen Fragen. Ganz wie es dir orthodoxe französisch« Außenpolitik vorschreibt, stellte auch Blum die sran- zösische Sicherheit in den Vordergrund seiner Be- trachtuugen und erklärte, die französische Regierung sei überzeugt, daß keine für Frankreich besonders ge schossenen Verpflichtungen die Sicherheit ihres Landes verbürgen könnte». Diese Sicherheit lieg« für Frank reich in dem kollektiven Friedensgedanken, in seiner Mitgliedschaft im Völkerbund und in dem Festhalten an den Freundschaften, die von ber französischen Regierung angeknüpst worden sind. Das heißt: die französische Außenpolitik bleibt in den Bahnen, denen sie bisher gefolgt.ist. Sie hält fest am Völkerbund -und ap ihren Bündnisse.« mit den Staaten Südosdk uropa» und der Sowjetunion.. Wie soll unter diesen Umständen das Vertrauen wüchsen, das der französische Minister- Präsident mit Recht ,um Ausgangspunkt aller kiinstigen Vereinbarungen machen will? Denn dir Freunde und Verbündeten Frankreich» sind «S ge wesen, di« die Methode brr kollektiven Frjeden^vtt- ständigung immer wieder mißbraucht haben, dti sich Nr. 21 " von Frankreich RüstungSanleihen geben ließen und durch ihre Haltung gegen Deutschland immer wieder unter Beweis stellten, baß sie es, gestützt aus die fran zösische Freundschaft, eS gar nicht sltr notwendig hielten, ernsthaft den Versuch zu machen, sich mit Deutschland zu vertragen. Und können wir selbst Vertrauen in die vom französischen Ministerpräsidenten vorgeschlagene Methode haben? Diese Wege schlägt man uns seit 18 Jahren in Paris immer wieder vor. Und was haben wir damit erreicht, daß wir unS 1>4 Jahrzehnte lang auf diesen Weg locken ließen? Nichts. Wir haben auf dem Weg der Kollektivität niemals etwas für Deutschland dnrchgcsetzt, und noch niemals wurde etwas Wesentliches sür die Besserung der europäischen Situation auf allgemeinen Kongressen mit ihrer Viel rederei und ihrer Biclgeschäftigkett erzielt. Wenn Deutschland heute wieder srct, stark und gleichberechtigt im Rate der Völker sitzt, so nur deshalb, weil eö sich den Weg dazu selber geöffnet und sich nicht etwa auf den guten Willen der andern verlassen hat. Die Methode der zweiseitigen Verträge, die Deutschland bevorzugt, hat dagegen bereits eine ganze Reihe bemerkenswerter Erfolge auszuweiscn. Wir weisen nur aus das deutsch-polnische Ab- kommen hin, das einen schweren chronische» Kon- sltkt tm Osten Europas erstickte. Wir denken an das Abkommen mit Oesterreich, an den Flottenvertrag mit England und an die direkte Aussprache mit Italien, die eine neue Situation in Europa geschaffen hat. Alle diese deutschen Verträge haben die Konsliktmöglich- ketten in Europa vermindert. Tas Gegenteil gilt von dem sranzöstsch-sow jetrussischen Pakt, der die Gefahr sür den Frieden in Europa auf daS bedenklichste erhöht hat. Fassen wir zusammen: die Rebe deS französischen Ministerpräsidenten bringt grundsätzlich nichts Neues. Wir begrüßen es, daß der sranzösische Ministerpräsident den Willen zur Zusammenarbeit wenigstens formal darlegte. Dieser Wille ist auch auf deutscher Seite ohne Einschränkung vorhanden. Wenn ber französische Ministerpräsident erklärt, daß er bereit sei, ohne jeden Hintergedanken und ohne jede Hemmung ln eine Aus sprache mit Deutschland einzntreten, so mag das als ein gutes Vorzeichen für die Zukunft gedeutet werden. Aber da er, wie der Inhalt seiner Rede beweist, in den Methoden völlig an der Vergangenheit sesthalten möchte, so bedeutet dies lediglich ein Hernmtrren tm Kreise. Wir kommen auf diese Art durchaus wieder auf den gleichen Punkt zurück, wie der Wanderer, der sich tm Walde verirrt hat und vergeblich nach einem fluSgangspunkt sucht. (Den Text der Rede Löon Blums s. S. 2) Llgaki sott die Regierung bilden Die Verhandlungen in Tokio x Tokio, 25. Januar. (Durch Funkspruch. Ost- asiendienst des DNB.) : General Ugaki wurde vom Kaiser mit-der Kabi nettsbildung betratst, auf den Rat LeS Prinzen Sgionji, de» Siegelbewahrers Puasa und -es Präst- drnten des StaatSräteS, Hiranuma. General Ugaki. findet bei den Parteien, in der Presse und in der Wirt- schast eine günstige Ausnahme, da er eine Verständi- gung uiit den Parteien anstrebt und al» «in Mann grüßen Format» mit reichen Erfahrungen und vielen Beziehungen zu Politik und Wirtschaft gilt, Flucht vor den Fluten - Städte geräumt Son derkabeldienst ber Dresdner Neuesten Nachrichten ,. Grundpreis: bk« 1 spassig» mia-Zess« Im Aa- - »eigenteil 14 Npf.,Stellengesuche undprivat« , Aamilienanl«Igen SRps^dlelS mm breite mw-Zell« lm Texttell 1,10 NM. .. . Nachlaß nach Malstaffel l ober Mengenstaffel o. Lriefgrbühr für Ziffer- EKristleltung, Verlag und Hauptgeschäftsstelle: Vre-dell'A^ Ferdlnandstraße 4 anzeige» ,o Npf. --El. -ort». Zur Z«» V Anzeigenprel»«,,« Nr. 4 gai«-. Postanschrift: Vre-deEi, Postfach - FmlNtf: Ortsverkehr Sammeimimmer 24601, Fernverkehr 27S81-27S83 « Telegr.: Leveste Dresden«Verliner Schriftleitung: »erlist W.ZS, ViNoriastr.ia; Fernruf: Kurfürst SZ61-SZ66 Postscheck: Dresden AXM - Nlchtverlangt« tAnsenbungen ohne Rückporto werden weder zurückgrsandt noch aufbewahrt. - Zm Falle h-h«r«r Gewalt oder Äetriebsstbrung Haden unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung des entsprechenden Entgelt« Dresdner Neneste Nachrichten »-'Lttr."««- MKÜ7LN 2MM mit Handels- «nd Industrie-Heituna Halbm»nall1,00NM.Postd«iugmonatl.rX)0NM.tInschl.4sNp,.Postgebühren ***** <?**»**»»?> (ohne Zustellungsgebtlhr). Kreuzbandsendungen: Mr bl. Woche 1/« RM. a -nur. k SiNzelNWMer 10 Rpf* außerhalb Sroß-Dr^bens IS Npf. Brennende Klösse in Cincinnati Verheerende Feuersbrunst - Nach Kälte Tauwetter Sonderkabeldienft der Dresdner Neu« st «n Nachrichten
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