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Dresdner Nachrichten : 18.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193809188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-18
- Monat1938-09
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.09.1938
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F/»r/M TsFLKre/iwiM SaoSLML m// ?/oeN«7- «m/ -?-L»ÄlMA«-e - «oftleju, RM. ».,0 elnschllezUch' /»,,'««»,. V-sIa«»ühr (ohne »ostjufteNun,«gebühr) bei hebenmal wSchentllchem verland. Sonntage nummer l» «pf.. außerhalb Lachlen« »0 bipf. <e, mm breit) 1I,»«ps. Nachlafse nach Staffel 0. gainlllenanjetgen u. Ltellengeluche MiMmeteo- »rile S vpf. Ltffergeb. -0 «pf. — «achdru« nur mit Quellenangabe Lretdner Nachrichten. Unverlangte LchriftkliUte werden nicht aulbewahrt siraß« ZS/42. Fernruf 21241: Postscheckkonto I0SS Vreeden DI«, Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der -lmtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte« beim Vberversicherung-amt Dre»den Rem: Regleruns Benesch verdient den Ad Sie Welt erkennt die Snhaltbarkelt des Mager Systems Mailand, 17. September. Die nordltalienische Presse verurteilt schärsstenS daS Vorgehen der Tschechen, die, von Moskau aukaestachelt. den Llldetcndeutschen mit immer unversöhnlicherer Val- Inna geaenübcrträten, während die Forderung nach Bolkö- absd.immuna in den Hauptstädten der Mächte ständia größeren Raum acwinne. Der „Corriere della Sera" erklärt, die Tschechen proklamiert«» das Terror- reaimc, Praa vervtclsachc die UnterdrücknngSmabnahmcn, wodurch eine nnerträalichc chaotische Lage hcrbei- acsührt werde. Die größte Gefahr, die Gefahr Nr. 1. sei heute Praa bzm. die dortige demokratisch-freimaurerische Regierung, die sich mit dem SvmmnntsmuS von'MoSkau ver bündete und nicht mehr wisse, wie sie ans einer Lage berauS- tvmmen könne, die dahin nciar, liquidiert zu werden. GS sei nicht zu zweifeln, das, tede verntinfttae und friedliche Rege- luna der tschecho-sloipakische» Frage den Tod der Neaternna Vcnesch nnd seiner Helfershelfer bedeute. Es acbc nichts Verdienteres als diesen Tod. Sie hätten^ sich zum ^«ont piovuentour hcraeaeben, in Europa den Kriegsfall zu schaffen, damit der Weltbolschcwismus fieae. Die inneren Eretanisse in der Tschechet mühte» überwacht werden. Sie könnten,zu einer solche,. Schwere auSwacksen. haß sie auch die weiseste Diplomatie zunichtemachen könnten. Weder Hitler noch Chamberlain wollten den Krieg. wohl aber die Prager Regtr- runa, hinter der Moska u steke. Die Ordnung in der Tscheche» könne nur eine äußere Macht ansrechtcrhaltrn, da die Prager Negierung die Kontrolle über sich selbst voll kommen verloren habe. London und Paris stehe cS iu erster Linie zu, darauf hinzuwirkcn, dass Praa aus seinem gefährlichen Wege tnnehalte und abwarte, was die wirklichen zivilisierten «nd verantwortlichen Staaten iiber dessen Schick sal bestimmen. Berstän-«ts in R-rö- unö Gü-amertka Washington, 17. September. Die Untcrdrückungsmaßnahmen der tschechischen Regie rung gegen die Sudetenüeutschen sowie die Ausdehnung des Standrechtes haben In den Bereinigten Staaten stärkstes Aussehen erregt. In einem Agcnturbericht, den »Washington T im e S" wiedergibt und der die Ansichten l maßgcbendkr amerikanischer Kreise darstcllt, wird zugegeben, dass der Prager Haftbefehl gegen Konrad Henlein ein neues Element der Unsicherheit in eine Lage getragen habe, die angesichts der persönlichen Aussprache zwischen dem Führer und dem englischen Ministerpräsidenten Hoffnung ans eine friedliche Lösung erweckt habe. Tic meisten ameri kanischen Blätter veröffentlichen seit Tagen Landkarten von der Tschecho-Slvwakei, die dem Leier ein Bild geben von dem Besitzstand der verschiedenen Volksgruppen nnd ledcm unvoreingenommenen Amerikaner die ll n h a l I b a r t e i t des lebige» Zustandes einwandfrei vor Augen führen. An dere Zeitungen machen sich allerdings zu Wortführern der immer noch nicht anSgeslorbenen Versailler Ideologie, in dem sie den Gedanken einer Verwirklichung des Sclbst- bcstimmnngSrechteö innerhalb der Tschecho-Slowakei ablchnen mit her Behauptung, es gebe dort lein geschlossenes deutsches Licdlungögcbict. Mit leidenschaftlichem Interesse wird auch ln Süd amerika und besonders in Argentinien die Entwicklung der Dinge im Sudctenland verfolgt. Leider ist die Presse alles andere als das Spiegelbild der wahren Volksmeinung, da sic mit Tcndenzmcldungen aus übelster Quelle durchsetzt ist. Zum Sprecher aller Kreise, die sich durch solche Hetz« nicht beirren lassen, macht sich in der „La Plata-Zci- tung" der verdiente General» Fasola C a st a n i o. Er ist der Ansicht, dast Chamberlain sich zu der einzigen Lösungs möglichkeit durchgcrungen haben dürste, den Lndctcndcutschcn das Lclbstbcstimmungsrecht zu gewähren. „Es wäre müstig", schreibt General Castaniv, „den Acrmelkanal zn überqueren, um dem Führer einen Vorschlag zn unterbreiten, der sich nicht mit dessen ebenso ruhig wie würdig voraebrachtcn Nürn berger Forderungen deckt. Chamberlain must wissen, dast rin Mann wie Hitler, hinter dem ein heldenhaftes Volk steht, weder von Worten noch von Handlungen znrücktretcn könnte, die in Ruhe gereist nnd nicht mehr znrnckzunehmen sind." Er schliefst seinen Aussatz mit folgenden Worten: Mer für das Recht kämpft, kann niemals znrückwcichcn. Aufrichtige und gerechte Männer, die, wie Chamberlain, ans die Stimme des Gewissens hören, können stets auf dem Wege des Irrtums um kehre», ohne sich in ihrer Ehre etwas zn vergeben, und denen Recht geben, die es besitzen, selbst wenn sie der Feind von früher sind. Chamberlain unterrichtet -as Kabinett London, 17. September. Das britische Kabinett trat am Sonnabendvormittag gegen 1412 Uhr zu seiner angclündigten Sondersitzung, der dritten Sitzung in dieser Woche, zusammen, um den Bericht des Premierministers über feine Besprechungen mit dem Führer entgegenzunehmen. An der KabinettSfibung nehmen auch Lord Nunciman, Lordsiegclbewahrer Earl de la Warr und Alexander Cadogan. der ständige Unterstaatssekretär im Jnnen- mintstertum, teil. Insgesamt waren 21 Mitglieder des Kabinetts anwesend. Der einzige Minister, der der Sitzung nicht beiwohnte, war Domintcnmintster Lord Stanley, der sich zur Zeit in Kanada aufhäls. K-mhtnatt-nen -er französischen Vreffe Paris,, 17. September., Auch die Pariser Sonnabcndsrslhpr esscc zgahtsich jvciter In Kombinationen und Gerüchten über die Aussprache von Berchtesgaden nnd die erste Fühlungnahme Chamberlains nach seiner Rückkehr mit einer Reihe von Kabincttsmitglie- dern in London. Die Ereignisse im sudetcndcutschen Gebiet werden in diesem Zusammenhang ebenfalls lebhaft und ab sichtlich irreführend kommentiert. Tic Meldungen des deutschen Rundfunks und der deutschen Presse werden in die sem Zusammenhang als austervrdentlich scharf bezeichnet. Die Berliner Vertreter der verschiedenen Blätter weisen ihrerseits darauf hin, dast man in Deutschland eine unver zügliche Klärung der Lage erwarte. NW» SMstMutsKe ins KM geflüchtet Berlin, 17. September. Am Sonnabendvorm.ittag erhöhte sich die Zahl , der Sudeteubentsche«, hie vor dem tschechische« Terror aus reich-», deutschem Gebiet sich in Sicherheit brachten, ans i7O»ö. SakenkreuMne vem Dlplmatenaulo missen Berlin, 17. September. Ans einer Autofahrt non Prag »ach Sger, ans der sich «in Vertreter de- in Begleitung der beide« Mitglieder der deutschen Gesandtschaft in Prag, deS Presfeattachls Dr. Gregory «nd des Attaches Betz, besau», nmrd« der Wagen von einer tschechischen Feldwache angehalten «nd die dentsch« Hoheitsfahne unter wüste« Beschimpfungen abgSrisseü. Dies geschah, obwohl da- Auto als Diplomatenwagen gekennzeich net »ar npd die beiden Mitglieder der Gesandtschaft sofort ihr« AuSwelf« »orwiefe«. Tschechische« Heer in Met Laser gesparten Kgri-bad, 17. September. Ein höherer Beamter der tschechischen BezirkSbehvtde in GraSlttz äußerteflch heute über die Lage, wie man sie in Kreisen der tschechischen Beamtenschaft sehe, wie folgt: In Prag sei man sich klar darüber, daß da- tschechisch« Heer in zwei Lggor gespalten sei. Sin Teil deS Heeres stünde hinter de« bürgerliche» Berteidtgnng-mintfter Mnchnir, I der andere Teil folge den Wetsungen DimitrossS. In Prag sei man sich bewußt, daß man das sudetendeutschc Ge» biet nicht halten könnte, da durch das Richteinrücken der sndetendcutfche« Soldaten große Lücken im Heer entstanden feien. Man richte sich langsam daraus ei«, trotz der gebau» f ten BerteidlgungSltnien die Berteidignng langsam aus das > tschechische Gebiet zu beschränken. Man beschäftige sich auch mit dem Plan eines rigorosen nnd scharfen SistgreisenS in der Slowakei, um der Möglichkeit eines Ausstandes dost l znoorzukommen. Nach einer Meldung au» Preßburg ist unter der Be völkerung der slowakischen Hauptstadt eine immer mehr an- wachsende Unruhe zu beobachten. Die GertchtStätigkeit und : der Gchnlunterrtcht ruhen. Allgemein bekännt sind auch di« vertraulichen Wetsungen, bi« die Familienmitglieder der tschechischen Beamten zum Verlassen der Stadt auskufenr viele haben Preßvurg bereit« verlassen. Sine sehr lebhafte Be wegung. Ist auch bet den seit Bestehen der tschechoslowakischen Republik zugewanderten Sleüienten und bei den Emigran- ten zu beobachten, die Vorbereitungen zur Flucht nach dem tschechischen Siedlungsgebiet treffen. Kochverrat In den hundert Stunden, die seit der denkwürdigen Führerrcdc in Nürnberg vergangen sind, erlebte Europa Er*, eignisse von geschichtlicher Bedeutung. Als die Tschechen sahen, dast nach dieser Rede ihre Stellung unhaltbar geworden war und das bisher verfemte Wort Volksabstimmung nu« auch in England und Frankreich Widerhall fand, setzten sie alles anf eine Karte. Prag weist, daß eine Volksabstimmung nach den Regeln der Demokratie das Ende der tschechischen Herrschaft im Sudctenland bedeuten würde. Es versucht des- halb, die Anwendung des SelbstbcstimmungsrechteS der Völker dadurch unmöglich zu machen, daß eS Europa in einen Krieg stürzt. Wenn schon der tschechische Staat eine Einbuße erleidet, so sagen die Prager Machthaber, dann soll daraus eine Wcltkatastrophe werden. Deshalb die Bemühungen der tschechischen Regierung, Verwicklungen zu schaffen, die nur durch einen allgemeinen Krieg so oder so gelöst werden könnten. Bisher ist eS gelungen, diese Brand st ifterpolitik zu neutralisieren. Die leitenden Staatsmänner der euro, zwischen Großmächte haben eine Haltung bewiesen, die sich dev ungeheuren Verantwortung, die auf ihnen lastet, bewußt ist. Mit einer Selbstbeherrschung ohnegleichen hat das Deutsch« Reich der bisherigen Entwicklung im Sudetenland zugesehen. Mit erfreulicher Deutlichkeit hat Italien daS verlorene Spiel des Herrn Benesch gekennzeichnet und keinen Zweifel darüber gelaßen, wem seine Sympathien gehören. Mit Zurückhaltung und kühler Ueberlegnng ist man auch in de» maßgebenden RegicrungSkreisen Englands nnd Frankreichs dem Konflikt gcgcnübergctretcn. Die sensationelle Reise des englischen Regierungschefs nach Deutschland war ein Einsatz für de« europäischen Frieden. Diese verantwortungsbewußte Haltung der Staatsmänner ist nicht ohne Wirkung geblieben. Obwohl die öffentliche Meinung in den demokratischen Ländern weit gehend von Juden und notorischen Hetzern gemacht wird, ist in der Einstellung der breiten Massen ein deutlicher Um» schiv « ng zu erkennen. Man beginnt das tschechische Babanque- ipicl zu durchschauen und sordcrt von den Negierungen die Anwendung aller Mittel, um Europa vor einer Katastrophe zu bewahren. Tas Schwergewicht dieser Umkehr und Selbstbesinnung liegt bei England. Das englische Volk weiß heute, daß Deutschland keinerlei Angriffsabsichten gegenüber Frankreich hat. Die englische B li nd n i s p fl i ch t würde also mich internationalem Recht niemals notwendig werden. Wohl aber könnten die tschechischen Brandstifter Ereignisse herauf beschwören, die sich vorher sticht übersehen lassen und für die sich die britische Negierung ihre Stellungnahme bekanntlich Vorbehalten hat. Diese Konsliktmöglichkcit, die Europa in den wahnsinnigsten aller Kriege stürzen würde, gilt cS jetzt zu beseitigen. Das.versucht Chamberlain, und das ganze englische Volk hat ihn verstanden. Für England steht zuviel auf dery Spiel, als daß cs sich in einen sinnlosen Krieg ctnlassen könnte) Die neyralgischen Punkte des Empire, die schon jetzt die voll« Aufmerksamkeit der Londoner Regierung beanspruchen, würben von einem neuen Weltkrieg nicht unberührt bleiben. DaS 2tl. Jahrhundert hat aber der britischen Politik eine klare Aufgabe gestellt: Erhaltung des Empire durch Erhaltung deS Weltfriedens. Der Weltkrieg hat gezeigt, baß England nicht stärker, sondern schwächer aus dem verhängnisvollen Ringen der großen germanischen Völker hcrvorgegäügen ist. -Kein Engländer möchte crproben,>wie cS das nächste'Mal aüSgehtl Auch für Frankreich steht'zuviel auf dem Spiel, alS baß cs sich leichten Herzens und mit sanatischcm SiegeSwille« in einen Krieg stürzen könnte wie 1914. Die Stimme» mehren sich, die zu einer realen B c rnun ft Sp o li ttk mahnen. Der frühere Ministerpräsident Flandin hat sich abermals an das französische Volk gewandt und zur Besonnenheit aus gerufen. Flandin will nicht, baß Frankreich möglicherweise über einen Könflikt zugrunde geht, der seine Lebenstntereffen gar nicht berührt, sondern im wesentlichen eine Prestigefrage darstcllt. In Abwandlung des BismarckwvrteS von den V/Ift tikOIk 0»5 8/t«/stou»5 Ist orale §»/t» 2 siicstft'g», Oüngan c/vrcst »/ektn'rcstsr ^laögorät La/ta 6 t.»t)»yct/gp LtoLftgsrcsticstt» Lost» - ü»s/og» Wastemocstt" Lsits.N > lotsnseöo»« «t/ct»t»nct»vftcst»n Vosicivvost/itanck« Last» 12 /st Vttvmölei — f/nn/onck« barl/stmtar Lporticstv/a 19 siidft»- vnct KScisebpk/ocj» §»/t» 21 üst/ogs „vt>«r -Mag" Lösten 29/20 -^vösrctsm ct»r neue siomon, »Ak LsKsk Ak^Ae^-ö" -r
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