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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920412011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892041201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892041201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-12
- Monat1892-04
- Jahr1892
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U4tv». v»r 3rll«1 2>» I »70(1. «Il-^ rv» 8. »»»(j. 180 8. 880 8. 77.7» 8. IN» »0 It I»1 (1 151 8. VS»» 6 io-.»o (1 p«r Xttlok ^ 040 (1. «LI 170 « 180» 0. t SSV L «VS V. «vö 8 800 » 380 (1 8«0 » ssoo» »80 8. «oro 8 Ul »v. At»i»e«e«t»prei- z,Pr -auptexpeditto» oder den im Stad», »-kt «t da Vororten errichtete» A»S- 2eft»llen «dgeholt: vtrrteljthrlich LUetinallaer täglicher Zu fiel lang tn« »»chä Dnrch dte Post bezogen für Leeiichland und Oesterreich: oierleliährlich « «.—. Direct» täglich« Kreuzdandsendung ia Aulland: moaoüich S —. Morgen-Ausgabe. GieRorgen-Autgab«, W »bead-Autgab« ch'/,7Uhr. »tag« 5 Uhr. Krdartio« und Lrvedittoa: JohnnneSgnff» G. «»»»editioa ist Wochentag« unnnterbroch«: Hstitt vonfrüh 8 bi« «ad« 7 Uhr Filiale«: vtts Ile««'« Svrtt«. (Alfred Unlversitättstraß» I« Loni« LSsche. getharinenstr. 1«, Part, und >Gckg«platz 7. chMerIllgeblaü Anzeiger. Legan für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. JnsertioaspreiS Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg^ Neclumea untrr dem Redoctionsftrich («ga» Walt»ul bv^. üor dea ffamiliauachrichie» (dgewalia) «0^. , Größere Schriften laut unserem Preis, verjtjchniß. Tabellarischer und Üisserusatz nach höherem Tarts. Sptra-Vetlagen (gesalzt), nur mit der Mor,,n.Ali«gabr, ohne Posibesörderung 80.—, «lt PostbesSrderung ^ 70.—. Ännahmrschluß str Inserate: Abend-Autgab«: Lormittag» 10 Uhr. Morgen-Autgab«:Nachmittag« «Uhr. Soa». und Festtag« früh S Uhr. Bei da Filialen und Annahmestelle, j« «in» halbe Stund« früher. Iusrrntr sind stet« an dl» GaPrstttta» »o richte». Druck und Verlag von L. Polz in L«ip»i« l87. Dienstag den 12. April 1892. 88. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Lekauntmachung. Die Geschäftsstelle unserer Wasserwerksverwaltung in Leipzig-! Gllgwltz bleibt wegen Reinigung der S»schäsl«räumr Llen«tag, «e» 18. «».Mt»., für den Verkehr mit dem Publicum geschlossen. Leipzig, den 7. April 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. Ic. 1KS0. » vr. Georg«. Lichoriu«. Lekaanlmachung. Die Herstellung von Thanrahrschlenhe» in der «urze«, Alten. Schul- und Puftstratze in Lrtpztg-Plagwitz ist vergeben. Tie unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden daher ihrer Angebote entlassen. Le ' ' Leipzig, den 7. April 18SS. I-. 1807.425. Lrr «ath drr Stadt Leipzig. vr. Georgi. Rüiing. Ltkannlmachung. Die nächste Anmeldung der Ziehkinder hat wegen Le« Cbar- irrilngt bereit» Donnerstag, den 14. Aprtl ». «., von Rachmittag 4— /,8 Uhr zu erfolgen. Leipzig, den 11. April 1892. Der Rätst der Stadt Leipzig. z. k. IVd. Nr. 775. (Armen-Amt, Abtdeilung IV d.) Hrntschel. Hsr. Erledigt tat sich unser» Bekanntmachung vom 5. diese» Monat», den seit dem 30. Marz a. er. vermißten tansmännischr» Agenten «arl «ichar» Schlesinger betreffend, durch Auffindung de« Leichnam» desselben. Leipzig, am 9. April 1892. Da» Polizeiamt der Stadt Leipzig. Vll. 974. Bretschneider. W. Diebstahls-Lekaulltlnachling. Gestohlen wurde laut stier erstatteter Anzeige: 1) eine goldene Damen-Ctzlinderntzr mit geriefter Rückseite, lleiuem Riß »ns dem Zifferblatt» und anhiingeuder kurzer Ae titelte, am 2. d. M ; 2) eine grane Reisedecke mit schwarzen Streifen, am 7. d. M. 3) SL Dutzrnd Ainder-Aermelschürzen (Halblama) von ve» Ijiedener Farbe und Größe, roch bezw. blau eiagesaßt, von Mitte Februar bi« Mitte März d. I.; 4) ein Regenschirm mit schwarzseidenem Bezug, gebogenem horngriff und silbernen» Schildchen mit der Bezeichnung „6»rl viclier", am 6. d. M.; b) rin Hnndesteuerzeichen mit der Nummer 54W, am 8. d. M.; 6) 8 Stück schwedische Sturmstandrn von Tomback, ein sogen. Aicgsriedhrlm von Neusilber mit Hörnern, ein Rückenstück eine» aeusiibernen Bruscharnische« und ein Paar Rttterbcinschienen, seit Beginn vorigen Jahre»; 7) rin Hund, schwarzer Spitz, mit dem Steuerzeichen 5890, am 1. d. M -, 8) rin Leiterwagen, klein, vierrädrig, grün gestrichen, am 2. d.M.; 5) ein Handwagen, zweirädrig mit Federn, Holzstütze, grünem Anstrich und einem Stück Eisenschieae am rechten Langbaum, am 1. i> M.; 10) 2 »ierrädertge Kinderwagen mit Belocipedrädern und gelbbronzirtem Korb, einer mit weißem Segeltuchverdeck aus Holz- bügeln, buntgemusterten Borhängen, Gummireifen an den Rädern »nd roth- und graugestreifter Matratze, der andere mit ichwarrein verdeck, blauen Vorbauten und grauer Matratze mit Keilkissen, om 7 «nd bez. 8. d. M. Etwaige Wahrnehmungen über den Berblieb der gestohlenen gegenstände oder über den Thäter find ungesäumt bei unserer Lnminal.«btheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 11. April 1892 Da» Palizeiamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Ver-ingung. Die »um Pofttzantuenda« auf dem Postgrundstück» zu Glaucha« erforderliche» 902 Tankend hartgebrannte Mauerziegel, 41 Tausend Klinkerziegel, «140 kl gebrannten Graukalk, S35 KI « Putzkalk und 9SL edm scharfen, gesiebten Mauersand sollen im Wege de» öffentlichen Angebots vergeben werde». Anbietung«- und Au»führung«-Bkdingungen liegen im Amt»- zimmer de» Postbaurath« Schmevdtag in Leipzig, Poststtaße 4, zur Einsicht au» und können daselbst gegen 50 ^ bezogen «erden. Die Angebot« sind verschlossen und mit einer den Inhalt kenn zeichnende» Aufschrift versrden bi« zum 16. April 1892, Mittag« 12 Uhr, au den Genannten srankirt einzusende», in besten Amt«, -immer zur bezeichneten Stund« dte Eröffnuna der ringegangenen Angebot« in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter stattfindrn wird. Leipzig, de» 6. Aprtl 1892. Der Kaiserlich« Vster-Postpirector. «alter. Lekauulmachuns. Bo» Montag, de» II. April, ab befinden sich die Universitäts-Frauenklinik, daS neue Trier'sche Institut »»( uwohl die anentaeltltchr Sprechstunde, von 2—3 Uhr Nach, mittags, al» «eburt»dülsltche Poliklinik Strptzanftrttze 7, Ecke der Stephan- und Liebtastraße. Leipzig, den 8. April I89S Die Dtrectio« tzer llniversitotS-Fraurnklinik Prof. Vr. Zweifel. n. »a- , in» - Der Lampf zwischen Staat und Lirche in Frankreich. Die leitenden Kreise in Frankreich hatten sich der Hoffnung hinzegeben, baß dir offene Parteinahme de» Papste« für die Republik auch die Anhänger dieser Staal«sorm im Lande zufriedenstellen würde. Darin ist aber seit dem Oktober vorigen Jahre« eine Aendrrung ringetrrten. Da« Verbot der Pilarrzügr nach Rom wegen drr Beschimpfung drr lieber- refte König Victor Emanurl's im Pantheon hatte die un> «esehlich« Protestkundgebung de« Erzbischof« von Aix Gouthä- Soutard znr Folg«, und dies« zog wltdernm di« vernrtheilung de» Bischofs zu einer Geldstrafe nach sich. Jetzt war die Bewegung, welche die Trennung von Kirche und »Staat ver langt, entfesselt, und ihr entsprang auch die Ministerkriil» vom l6. Februar. Die Regierung hat sowohl vor als nach diesem Zeilpunct ihre Ausgabe darin erkannt, daS gute Ein vernehmen mil dem Papst ausrecht zu halten, zugleich aber jeder Ungesetzlichkeit von Seiten de» Episkopal- und des Kleru» energisch entgegenzutreten. Eine Gelegenheit für die Negierung, um diese Zusage zu erfüllen, hat sich durch daö Rundschreiben de» Bischofs von Mende, Narcisse, a» die Geistlichen seiner Tiöcesc dargeboten mit dem Ersuchen, die klerikalen Eantidaten sür die Mnnicipal- wahlen zu unterstützen. Dieses Schreiben bat den Zorn der Republikaner erregt, und sie haben durch den Antrag Jourdan'S in der Kammer verlangt, daß die Regierung diesen geistlichen Mißbrauch der AmISbesugnisse gebührend rüge. Der Justiz- minister Ricard erklärte darauf kurz und bündig: Der Bischof Narcisse wird vor den Slaatsrath geladen, sein Gehalt wird gesperrt, und jeder Priester, der gegen die Republik rede» sollte, wird strafrechtlich verfolgt. Darauf stürmischer Beifall aus allen Bänken der Republikaner, ein Vertrauensvotum für die Negierung und der Beschluß, die Rede deS JustizministcrS in allen Gemeinden Frankreichs öffentlich anschlagen zu lassen. DaS Ministerium Lonbel kan» sich glücklich schätzen, bei diesem Anlaß so gut abgeschnilten zu haben, denn bei weniger guter Stimmung der Linken hätte am 9. April leicht eine Wiederholung der Vorgänge von» 10. Februar cinlrctc» können. Zu dem günstigen Verlaufe der Sache Halle aber tas Vorspiel bcigetragen, welches der Bischof von Hülst durch seine Anfrage wegen der Ruhestörungen in Kirchen msccnirl halte. Der Bischof tadelte die Ausführung der Polizeibehörde bei diesen Vorgängen, wurde aber vom Minislerprästdcnten Loubet durch die Bemerkung abgefertigt, daß die Polizeibehörde ihre Pflicht aethan habe, was sich von der Geistlichkeit nicht behaupten ließe, und in der Thal erscheint cs nicht mit den Zwecken, welche die Kirche verfolgt, vereinbar, wenn die Gotteshäuser zu Disputationen über die sociale Frage benutzl werken, wie da» in der Kirche zu Belleville geschehen ist. Daß dann die Ge meinde sich angeregt fühlt, auch ihre Meinung knndzngeben, ist sehr erklärlich. Es hat überhaupt von jeher ein Gegensatz zwischen den Umsturzparteien und der Geistlichkeit bestanden, weil diese von fcnen sür die bestehenden Zustände hauptsächlich verantwortlich gemacht wird. Darin ist in neuester Zeit inso fern eine Aenderung eingctreten, als sich die Kirche der so cialen Frage bemächtigt hat, um ihre Macht aus der Grund läge der bewegenden Gedanken der Neuzeit fester zu gestalten und wieder aufzurichten Ter Papst bat die Bedeutung der socialen Frage wohl erkannt und deshalb Alles aufgcboten, um die katholische Kirche als die alleinige Retterin aus dem allgemeinen Zusammenbruch der bestehenden Verhältnisse an zupreiscn. Die, Predigten über die sociale Frage in den französischen Kirchen, welche seit einiger Zeit in Frankreich Aufregung ver ursacht haben, sind die Folgen der päpstliche» Fürsorge ,ur Bekämpfung der Umsturz-Bestrebungen; das Leben richlct ich aber nicht nach den im Vatican ausgestellten Theorien und nach den von dort ertheilten Weisungen, die Vertreter der socialistischcn Lehren wehren sich gegen jeden Angriff, gleich viel, wo unk von welcher Seile er erfolgt. Die Art und Weise, wie daS geschieht, ist gewiß nicht zu billigen, durch Umher schleudern von Stühlen und durch Zertrümmerung von Krön leuchtern führt man nicht den Beweis für die Nichtigkeit von Grundlehrrn, welche alle- Bestehende in Frage stellen; aber andererseits habe» auch Geistliche nicht daS Recht, bewegende Zeitfragen in der Kirche zur Erörterung zu stellen und zum AuSlrage zu bringen. Der Gegensatz zwischen Staat und Kirche verschärft sich in Frankreich mit fcdcm Tage, und zwar haupt sächlich durch die Schuld des unangemessenen Auftretens des Episkopats.I Wenn der Papst die Absicht hat, die revublikanische StaatSsorm in Frankreich ;u stützen und zu befestigen, so ist eS sicher das schlechteste Mittel, die Bischöfe in ihrem Widerstande gegen die RegierunzSpolitik zu be stärken. Der Papst hat in einem kürzlich erlassenen Rund schreiben an den französischen Episkopal einen Unterschied ge macht zwischen der Regierung und den gesetzgebenden Körper schäften und darauf gedrungen, daß die Grundsätze res Eoncordats in der Gesetzgebung unbedingt zum Ausdruck gelangen sollen. Daß >si ein Widerspruch, denn die französische Regierung hat alle Kräfte aujzubieten, um dem Drange nach Trennung von Kirche und Staat Zügel an- zulcgen. Vorläufig hat das Ministerium Lonbet mit diesem Streben noch die Oberhand behalten, aber wie lange cs noch seine Kraft bewähren wird, steht dahin, weil die ganze Phalanx der Republikaner von den gemäßigten bis zu den radikalen nebst der äußersten Linien, welche die Socialisten unisaßl, darüber einverstanden ist, jeden Uebergriff der Kirche auf da» staatliche Gebiet zurückzuweisen Die Bewegung, welche gegenwärtig Frankreich beherrscht, ist keineswegs auf die Grenzen dieses Landes beschränk», den» eS handelt sich in Frankreich um dieselben Fragen, wie in Deutschland und Oesterreich-Ungarn, in Italien »nd Spanien Uebrrall will die katholische Kirche das ganze geistige Leben beherrschen oder beeinflussen und sich der Zeitfragcn be mächtigen, um mit ihrer Hilfe die beabsichtigte Wirkung aus zuüben. Die Ereignisse gehen aber ihren Gang, ohne sich um solche Veranstaltungen zu kümmern, und daS Papstthum irrt sich, wenn e« glaubt, die französische Regierung werde die Kircken zur Austragung von Meinungsverschiedenheiten über die sociale Frage hergeben. Die Polizei ist dazu da, um die öffentliche Ordnung ausrecht zu erhalten, aber nicht nm die Geistlichkeit in ihren Agitationen gegen den SocialiSmu« zn unterstützen Man hält in Frankreich sehr wenig von der Unfehlbarkeit de« päpstlichen Mittel- zur Sicherung drr bestehenden Zu stände , man glaubt mit Recht, daß da« Uebel durch Predigten und Disputationen nicht zu beschwören ist, sondern nur durch genug giebt, können solche Arbeiterinnen, denen eS theils an Geschicklichkeit, theilS aber auch, durch häuslich« Verhältnisse hervor- l geruscu, an der nötbigen Pünctltchkeit fehlt, nicht brauchen. Die Geübteren unter ihnen, denn nur diesen ist eS überhaupt möglich, Arbeit zu sinken, falle» nun tn der Regel Geschäftsinhabern tu dte ! Hände, die sich die Nolh solcher armen Wesen »u Nutz« machen und wahre Hungerlöhne für ihre Arbeit zahlen. Preise wie 1,25—1,50 Gedankens, die Anderen auf die Ergebnisse der langen Ent wickelung, welche sich noch stets als dauerhaft und lebensfähig > erwiesen haben. Wir stehen offenbar an einem Wendcpunct der Gesamnit- Entwickelung, und die katholische Kirche bat die Wichtigkeit > der Gegenwart sebr wohl erkannt. Der Kampf, welche» sic gegen den SocialiSmuS kämpft, ist der Kamps uniS Dasein. I ftw das Dntzend Manner.Barchenlhemden. wobei noch 10 ^ Einsatz je fübll eS mstinctw heraus, daß sie m ,b»i einen gefährliche» I gegeben werden muß. 1,50 >1 sür Frauen^Lhirlinghemden. mit Zn- Gegner hat. Die Sache liegt nicht so, daß Derjenige von I gäbe der ftnöpse, sprechen wohl deutlich genug für dte Wahrheit Beiten, welcher aus diesem Kampfe als Sieger bcrvorgeht,! obiger Behauptung. triunipbircn wird, sondern die Gefahr für daö Papsttku», Um den kärglichen Erwerb wenigsten, etwa- »u steigern, nehmen — . »„un Solche, welche ihre Ehre darein setzen, ohne Unterstützung durch Hilfe, und Eutkrislung, wie avon. Mitmenschen hat, der wird triuniphiren wird, sondern die Gefahr für daö Papstlhum I u»i lue^ilgen <ar,vcro wenignen« liegt darin, daß seine Unfähigkeit, de» SocialismuS zu unter-!«o>che, welche ihre Ehre darein setze drücken zugleich die Axt an die Wurzeln des eigene,. Lebens f°u^kiass^>Ü7elkeu'',st d,/Age 7-w legt. Tiefer Kampf wird gegenwärtig in Frankreich von Wer ei» Herz voll Liebe für seine beiten Seiten mit großer Heftigkeit geführt, und sein Verlauf bat überall da Anspruch ans Interesse, wo die Macht des ^apstibumS ihre Wirkungen zeigt. Wir haben eS vorläufig mit Anfängen zu thnn, aber mit solchen, welche daS Scbluß- crgebniß bereits andeulcn. strenge Handhabung der Gesetze, nöthigensalls durch Gewalt. Di« polnischen Anarchisten hatten e- bei ihrer vorberei tenden Tbäligkeit zum Zweck drr Zerstörung der bestehenden Verhältnisse zunächst auf die polnische Geistlichkeit abgesehen, sie sollte die Mittel gewähren, um ihren Umsturzplänen Verwirklichung zu verhelfen. Da« ist die Kehrseite drr strebungen, welche heut« in Frankreich zur Erscheinung treten Auf Heiken Seiten ist e« da« Streben nach Macht, welches die Schritte drr an der Spitze stehenden Personen leitet. Di« Einen stütze, sich ans di, Kraft de« ze»tbewrgend«n Der Eijenbahlllltubau in Sachsen. Tie Baulänge der sächsischen Staatseiscnl'abncii, welche am Ende deS Jahres 1890 2591,0 bin betrug, stieg ii» >lahre l89> auf 2605,7 km durch Eröffnung der schmal- wrigcn Eisenbahnlinie Oschatz-Slrehla. Es ist dies die einzige Strecke, welche bis jetzt eröffnet werde» konnte von den lO Linien, deren Bau vom Landtag 1889/90 genehmigt wurde. ES sind diese in Bau, bcrw. in Bauvorbcrcitung, begriffenen 9 Bahnstrecken normalspurig: Waldheim- Rochliy, Schönbcrg-Hir schberg, Gera (Psorten)- Wünschendorf und Falkenstein-Muldenberg, zu- 'amiiicn 55,5 km und schmalspurig: Wolkenstein- Jöhstadt, Hobcnfichte - Eppendorf» Taubcnheim- Oppach-DürrröhrSdors, Hcrrnhul-Bcrnstcdt und SanperSdorf-WilzschhauS, zusammen 8l,2 km. Der diesjährige Landtag hat wiederum 5 neue Bahn linien zum Bau bestimmt und zwar die normalsp urigen Bahnen: Olbernhau-Neuhanscn, Pirna-Dohmcn- Grvßcotta, Neichenbach-O Herrei che nbach-Mylau, Altchcmnitz-Stollberg und Löbau-Weißenberg, zu ämmen 01,8 km. ES ist somit die Ausführung von 14 neuen Eisenbahnlinien beschlossene Tbatsache und zwar werden au-gcführl 9 Linien, usainmen 120,8 km, mit Normalspur, und 5 Linien, zu aminen 8l,2 km, mit Schmalspur (0,75 m), in Snmma also im Bau 20l,5 km außer den umfangreiche» Dresdner BahnkosSbauIen, welche Verlegungen der Bahnlinien aus größere Strecken bedingen. Auch dem diesjährige» Landtag waren gegen 90 Petitionen zugegangen, welche den Bau von ca. lOOu ki» neuen Eisen babnlinieii in Sachsen bezweckten und neben Errichtung von 20 neuen Eiscnbahnballestellcn sich mil 65 neuen Eisenbahn projcclcii befaßten. Mit Rücksicht aus die vorstehend erwähnte bereits beschlossene Erwcilerung deS Slaatöciscnl'abnnctzcö um 20l km und der Möglichkeit, durchschnittlich im Laufe einc- JahreS nur 9V km fertig stellen zu können, wurde keines der vorgelcgtcn Projekte zur sofortigen Ausführung (Berück Ichtigung) empfohlen und nur diejenigen Petitionen fanden Bevorzugung, welche bereits bei früheren Tagungen sich dieser günstigeren Bcurtheilung erfreut batten, in Folge dessen die StaatSrcgierung sür dieselben auch nähere Erörterung an zustcllcn in der laufenden Finanz^eriode beabsichtigt. Es bc trifft dies den Anschluß der Städte Oberwicsenthal, Fr auenstein und Hohn stein an daS Eisenbahnnetz, eine Linie von Dresden nach dem Hockiplateau bei Schönfcld, eine Bahnlinie von Nerchau bez. Trebsen in die westlich davon gelegenen SteinbruchSgebiele (Brandts) und die Ber> bindungSbahn Wüstenbra »d > Limbach. Um jedoch den stetigen Fortbau von Eisenbahnen >n Sachsen zu sicher» und der StaaiSregierung bereits jetzt einen Anhalt darüber zu verschaffen, welche Projecte der Ständcversammlung künftig als besonder- beachtlich und Wohl einer näheren Erörterung Werth erscheinen, wenn auch der Bau derselben keinesfalls dadurch in sichere Aussicht gestellt wird, haben sich beide Kammern geeinigt, noch folgende drei Projecte bereits jetzt der StaatSrcgierung zur Erwägung z» überreichen, nämlich: Anschluß der Stadt Sayda an daS Eisenbahnnetz, sowie die Babnlinicn Halsbrückc-Nosse», Zwvnitz Griinhain, Ellerlein mit Anschluß an die Annaberg Schwarzenbergcr Linie, während für drei weitere Projecle eine derartig günstige Uebercinstiminung zwischen de» beiden Ständekanimcr» nicht erzielt wurde, eS betraf dies die Pro jccte KönigSbrück-Schwepnitz-Straßgräbchen, Pegau-Groitzsch Kieritzsch und Waldbcim-Kriebctbal. Außerdem wurde die Anlegung von Haltestellen bei Hilbersdorf (Muldenbütten), Pieschen, Sommerfeld, Trachau und Zschaitz der Staat« rcgicrung von beiden Kammern empfohlen, welche Ueberein stimmung nicht erzielt wurde bezüglich Anlegung einer Halte stelle bei GerichShain. Verein zur Arbeitsbeschaffung für Ledürftige. Unter diesem Namen traten Im Mal vorigen Jahre- eine Anzahl Damen zusammen, I» dem Bestreben, armen Frauen und Mädchen lohnenden Verdienst durch Handarbeilen zu verschaffen. ES war eine weit über das gewöhnliche Maß der BcreinSihätigkeil hinanSgehende Ausgabe, die sich die Damen gestellt halte», und ge hörte vollste Hingabe und Freudigkeit dazu, um ihr gerecht zu werde». Manche« Kopsschültein über de» neuen Verein, der zu den vielen ondcren schon bestehenden noch gegründet werde» sollte, manche« Lächeln über „unaiiSsührbare Ideen' mußte geduldig hingenoimnen werden, ehe sich soviel Herzen stir die gute Cache erwärmten, daß zu einem Beginne der Tbäligkeit geschritten werden konnte. Aber au» dem unscheinbaren Pflänzchen ist bereits jetzt ein lebens kräftiger Baum geworden, der jegenSvolle Früchte spendet. E« ist vielleicht hier am Platze, noch einmal kurz auf die Gründe ein -»gehen, welche diejen Verein als eine Nothwendigkeit erscheinen ließen, sowie gleichzeitig einen kleinen Ueberblick über die geschält iichr Lhätigkeit desselben zu geben. Wir leben jetzt leider in keiner Zeit mehr, wo das Wort gilt: Wer Arbeit habe» will, der findet welche. So viele lind rreiche Wittwen, Ehefrauen, wo der Vcr dienst de« Mannes nicht ausretikt zum Lebensunterhalte, kränkttche Mädchen, di» nicht tn Dienst gehen können, sind genöthigt, neben ihren häuslichen Besidälttgunge» noch etwas durch Handarbeiten zu verdienen. Gutzahlende Geschäsie, wie eS deren gottlob in unserer Stadt noch auch ein Auge haben für die müden, schlaffen Frauengestatten, di« uns aus Schritt und Tritt begegnen. Sollte man hier denn achtlos vorübergehen, zu einer Zeit, wo so unendlich viel zur Hebung deS socialen Wohles getban wird? Farilausende Unterstützung durch Geld denwraltsirt, aber Arbeit hebt und stärkt die sittliche Kraft. ,ES war also hohe Zeit, daß helfend eingegriffen wurde, und wohl der deutlichste Beweis basür ist der außerordentlich« Zudrang von Arbeiterinnen, der a»S der Stadt und den Vorstadtdürfern an dem festgesetzten Geschäststage stattfindet. Hochersreulich ist auch das Interest«, welche» daS gemeinnützige Unternehme» bei vielen Guldeukeuden fand, sowie die Förderung durch die Königin, welche mehrmalige Aufträge zu rrtheilen geruhte. Aber immerhin ist noch viel z» wenig in die Bewohner Leipzig« daS Bewußiietn gedrungen, daß hier jeder Einzelne seinen Thetl zum vollen Gelingen desselben beitragen kann. Ist eS denn wirklich das wohlmeinende Leipzig noch, in dem immer und immer wieder die Bitten um Strickarbeit in den Tage- blättern wirkungslos verhallen? Die alten Mütterchen und Ge- . brechlichen, die so zahlreich an der Thüre stehen, wie glücklich sind sie über einen empfangenen Auftrag und wie betrübt gehen sie hinweg, wenn ihre Hoffnung aus Arbeit abermal- getäuscht ist. Unter den sreundlichen Leserinnen ist gewiß manch« Mutter, deren Lieblinge eS nicht an zerrissenen Strümpfchen fehlen lassen; will sie nicht einmal ihre Sominervorräthe einer Musterung unter ziehen und daS Schadbaste in die Arbeitsstätte bringen? Der Lege», den sie damit stiftet, wiegt weit di« kleine Unbequemlichkeit aus, die eS ihr vielleicht bereitet. Ebenso wünschenswert- ist die Abnahme von Scheuertüchern, deren Preise, wie überhaupt alles dort Gesertigte, nicht höher sind al» in jedem soliden Ge schäfte. ES giebt eine große Menge von Frauen, die gor nichts gelernt haben, damit aber auch solchen Gelegenheit gegeben ist, etwa» zu verdienen, werden sie mit Säumen von Scheuertüchern beschäftigt. Dieselben sind zu jeder Zeit bei der Pfärtnerin deS Hanse- zu haben, sowie auch schriftlichen Aufträgen sofort rat- iprochen werden wird. Neben diesen stehen ober dem Vereine eine ganze Anzahl tüchtiger und geschickter Arbeiterinnen zu Gebote, die nur deshalb nicht in guten Geschäften Verwendung finden, «veil ihre Arbeitszeit eine beschränkte ist. Austräge für Ausstattungen, Oberhemden, Kinder- wüsche, Kinderkleider, Knabenonzügr, Häkel- und Stick arbeiten, Wäschesticken, Langurttiren, Ausbessern, Vorhänge appliciren, kurz Alle«, was in das Gebiet der Frauen-Handardeit gehört, werden durch dieselben auf da» Beste ausgesührt Durch die Güte deS Herrn Sup. v. Pank ist dem Vereine im Diaconissenhaufe, WeslstraßeO, ein Parterrezimmer vor läufig zur Verfügung gestellt worden, tn welchem an drei Tagen der Woche, Monlag, Dienstag und Freitag Nachm, von 2—6 Uhr er seine GeschästSthätigkeit auSübt und Äusträg« entgegennimmt, wa» jedoch ebenfalls bei der Pförtnerin des Hauses zu jeder Zeit geschehen kann. Die den Verein leitenden Damen sowie eine sehr tüchtige Zu schneiderin bürgen sür beste Anssührung der ertheiiten Aufträge. A» dem Dienstage jeder Woche erfolgt dte AuSgabe drr am Montag und Freitag zugeschnittene» und vorgerichteten Arbeit an die Arbeiterinnen, deren der Verein jetzt schon über 150 zählt. Jede sich »eu A»ineide»d« hat «ine kur» geschrieben« Empfehlung einer bekannten Persönlichkeit sowie eine Probearbeit mitzudringen. Mangelnder Geschicklichkeit wird durch freundlich« Unterweisung seitens der vorstehenden Damen abgeholfen, wie auch die dem Vor stände angehürende Frau Auguste Busch durch nnentgeltiichen Unterricht in ihrer Gewerbeschule die ErwerbSsähigkeit Einzelner in bejvnderer Weise zu fördern bemüht ist. Arbeiterinnen, weiche sich den Vorschriften der leitenden Domen in Bezug aus Sorgfalt und Sauberkeit in der Ausführung durchaus nicht füge» wollen, oder auch ein ungehörige« Betragen sich zu Schulde» kommen lasse», werden zurückgewiesea und verwirk»» da« Recht auf weitere Berücksichtigung. Doch das sind seltene Fälle, wo dieses vorkommt, weit öfter wird die erfreuliche Beobachtung gemacht, daß ganz ungeschickte Arbeiterinnen nach und nach zu sauberen, gewissenhaften und äußerst verwendbaren sich herangebildet haben. Gar Bielen ist hierdurch erst das richtige Versländniß sür Ordnung und Sauberkeit arweckt worden, was sich auch für ihre häusliche lhätigkeit al» segenbrinqend erweise» wird. Unehrlichkeit, Gott sei Tank, ist in keinem Fall« vorgekommen. Ans geschäftlichen Grundlagen vermag bi» jetzt der Verein nicht zu beruhen. Um Masscnauslräge zu erlangen, verzichtet er theii« aus jede» Nutzen, theils begnügt er sich mit einem so geringen, daß er nicht im Entferntesten zur Deckung der dem Verein erwachsenden Koste» auSreicht. ES wird deshalb an dieser Stelle nochmals drlnaend um Theil- nahme an dem guten Werke gebeten, sei e» durch Zuwendung eine», wenn auch noch so bescheidenen Jahresbeitrag««, oder durch Lrtheilung von Aufträgen von Privaten, großen Etablissements, Buchdruckereien, Kliniken, Anstalten «. dgl. Zum Schluffe mag »och der Ruf nach freiwilligen Helferinnen eine freundliche Beachtung finden. E« ist gewiß kein so schweres Opser, aller 8—14 Tage einen Nachmittag in den Dienst der Menschenliebe zu stellen und unter Anleitung drr Zuschneiderin fleißig mit zuzuichnkidc». Anmeldungen dazu werden an den Geschäftslagen des Verein- dankbar entgegengenommen, Gott gebe nun serner seinen Segen und lasse den jungen Verein Ta« werden, wa» erstrebt wird, nämlich eine Stätte, wo unjere armen Mitschwestern Htlse durch Arbeit finden I Achulprogramme. rv. —7. Dritte städtisch« Realschule »u Leipzig ES ist der erste Jahresbericht, welchen dies« Anstalt veröffentlicht, da selbige erst al» selbstständige Schule am 7. April v. JrS. eröffnet wurde. Hervorgegangen ist sie au« der sühvorstädtiiche» Adthrllung der städtische» Realschule; diese Abtheiluna hat 4 Jahre lang (von Ostern 1887 bis Ostern I89l) bestanden, sie wurde Ostern 188? in den Räumen der 6. Bürgerschule eröffnet. ES stand diese süd- vorstadtiich« Zweiganstalt bi« zu», Beginn de» jetzt abgeschlossenen SchuljahchS in engem Zusammenhang« mit der nordvorstädtischen Hanptanstalt unter der Leitung de» Vrrrn Pros. l)r. Pfalz. Zum Leiter der selbstständige» Anstalt wurde der bisherig« Oberlehrer der l. städtische» Realschule er» »at. Außer den« Direktor wirken 10
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