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Der sächsische Erzähler : 27.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192801277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19280127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19280127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-27
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 27.01.1928
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Friedrich M«, «. »ß^ i»OHchchuö«ß» uLtW H»ftfch«a««»»t»: «mt »r«,»«, Sl». 1»»l. »«,«»»»— brekie e «s«e wnaoi — hat der Bezieh« Arqprxch « «ttaq»« Nachltefmag da Zeitung oder aus AÜckzahbmg Freitag, den 27. Januar 1928 Ans -em Reichs-»». fürchtmigen. Deutschland rüstet in diesem Schicksalsjahr zu h<^ Neuwahlen, will der hemmungslosen Demagogie VerWaA- Schi agitation Tür und Tor öffnen. Das System, da» für Vie möc Lerlia. M. Januar. KeTUßOimrrMNNMer 4>> — 7 tik. Ostlocarno wird in den Crörte- des Rheinlands«! und der Dawes- >ll« spielen. Nur eine bewußt ener- ordneter u. a. erklärte, in vorpammern, da» sonst die -aste» vödm aufweise, wäre die Sage geradezu trostlos «ad so verzweifelt, daß ein Funk« in die» Pulverfaß genüge» um NisEoldwerüE Einzige Tage»zeitung im Amtsgertchtsdezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Moldemaras* Nersprechmrgrrr. Der litauische MintsterprSsideat Voldemar« ist am Mittwoch in Berlin eingetrofsen und hat sofort die Ver handlungen mit dem Außenminister vr. Stresemann auf« genommen. Er hat die Gelegenheit benutzt, 1» einem Ber liner Mittag-blatt «in Art Programm zu entwickeln, wobei er ausdrücklich erklärt, daß Litauen die Freundschaft Deutschlands sucht. Nun, vor Tisch las mm es anders. Loch wird mm in Deutschland gern bereit sein, an dm guten Ville», jedenfalls des litauischen Ministerpräsident« zu glaub«, wem er ihn, wie in diesem Aufsatz, mit der ausd-ückli<kn «Mellmg bekräftigt, daß er jeder einzelnen Klage vm deutsch« Staatsbürger» M M» taue», di« ihm zu Gehör kmmnt, «it dwu EmsewW» He Verbindung setz« will. Da Herr Voldemar« OaWHG die Verantwortung dafür übernimmt, daß dicht -USstchch» Staatsbürger in Litauen kein« Grund mehr m HWHr Haven werden, so darf mm ja wohl hoffen, daß Pch Wk die Verhältnisse in Sitaue» und besonders iM MamMaM mm Grund aus ändern. Das wäre ohtz« Zweisck da» Vst» Auftakt zu einem günstigen Verlauf der in Perlt» bSPMtbe nen Verhandlungen. UnabhängtgeZewmg für alleGtärtdevtSü Land. MchÄteBervrÄMlgwallmDrMIft Tagesschau. Da» Lelchskabiuetk beschäftigte sich am Mittwoch mit d«a Problem der landuürtschastlicven Nothilft und mtt Fra- g« der Außenpolitik, sowie mtt der Vorbereitung der Ein setzung des um der LLnderkonferenz in Aussicht genomme nen Bersaffungsmsschuss«! für die Neichsvesorm. RelchsuUuifitt Lr. Lkreseuuow hat Mittwoch nachmit tag den litauischen Ministerpräsidenten Voldemaras zu einer Unterredung empfang«, die über zwei Stund« .. ' ----- >» agitation Tür und Tor offnen. deutsch« Jnaktlvität verantwortlich ist, soll das Parlament der Reformer gebären! Das System, das zur inneren Krise treibt, soll den vm außen kommend« Krisen den Wider stand schaffen! Der innere Widerspruch ist zu kraß, das Tempo dieser Evolution zu träge, al» daß sie das Reich in dies«, Jahre der gesund« Neuordnung näher bring« könnte. Die Krisen werden sich verschärfen. DK Not wird größer und empfindlicher werden. Die Reform wird erst mit der Verantwortung komm«, welche di« Kraft hat, sich entschlossen gegen die Parteien durchzusetzen. Ein Ge schichtsprozeß muß sich vollend«, um vm werdend« zur Reise zu bringen. ernstlich bedroht. Greift die Landwirtschaft aber zu der verzweifelten Auskunft der extensiven Bewirtschaftung von Grund und Loden, so geht jede Aussicht auf eine selbstän dig« deutsch« Wirtschaft und damit auf reparationspolitische Aktivität verloren. Die Nahrungsmitteleinfuhr belastet unsere Handelsbilanz in sehr bedenklichem Maße. Lifte Aktivierung ist nur denkbar durch die Förderung der hei mischen Erzeugung: die SicherMung der Eigenernähriörg, die wiedenim die inner« Aufnahmefähigkeit für heimisch« JndUstrieprodukt« steigert. In engstem Zusammenhang mit diesen unabweisbaren Geboten «ner nationalen Wirtschaftspolitik steht die Frage der Handelsverträge. Die Ver träge mit Spanien und Frankreich haben unserem Weinbau schwer« Wunden geschlagen. Französische Luxus artikel überschwemmen den deutschen Markt und wer den gedankenlos gekauft. Die Regierung muß, um für be stimmte Ausfuhrwaren di« fremden Grenzen zu öffnen, auch fremden Waren die eigen« GrenKn erschließen. Sie kann nicht zum Boykott durch den deutschen Käufer auf fordern. Wohl aber kann das deutsche Volk den fremden Artikel meiden, kann der Kaufmann sich auf deutsche Waren beschränken. Selbstzucht der Nation tut hier not. Wo aber, wie bei den Ver- Handlungen mit Polen, deutsche Lebensinteressen, deut sches Gebiet und deutsche Menschen auf dem Spiele stehen, muß di<e Vertragspolitik steifnackig sein. Umsonst ruft die Regierung nicht »ach Hilfe für Ostpreußen. Eln Lttruwr hat uns kürzlich die Gefahren für die deutsche Ostmark geschildert. Mr dürfen die Grenzmarken nicht um geringer handelspolitischer Vorteile millerr gefährd«,.dür ft» den Instenmürtt nicht so vernachlässigen, daß für deutsche Landestelle wie Ostpreußen schwebe politische und wirt schaftliche Gefahren erstehen. Im Hintergrund der polni schen Bemühungen um ein« wirtschaftlich« Frieden mit dem Reich steht die Fortsetzung der Locarnopolitik, ange wendet auf den Osten, steht der Verzicht auf die alten Gren zen, auf Oberschlesien, die Anerkennung des polnischen Korridors, die Preisgabe der deutschen Interessen in Dan zig, die Gleichgültigkeit gegenüber den Deutschen in Memel und Litauen, der Verzicht auf deutsche Sied- lungspolitik und wirksam« Minderheitenschutz. In Genf sucht man uns auch in dies« Fragen das Gesetz des Han delns vorzuschreiben, uns abzudrängen von dem Entschluß zu einer eigenen aktiv«, dm deutsch« Interessen dien lichen Verteidigung» rungen der Raumu Revision «ine große gische deutsche Politik, bestimmt allein von den Lebensintor- «ffen der Nation, kann uns vor dieser Katastrophe be wahren. Der Ruf nach de» innere» Reformen ist aus der Einsicht entstanden, daß wir ohne innere Erstarkung den Krisen, die von außen an uns herankommen, nicht ge- wachsen sein werden. Das «rste Normaljahr der Revara- tionsleistungen erweckt allgemein schwer« Bedenk« und De- Lloyd George ist Mittwoch abend von seiner Süd- amerikareise nach London zurückgekehrt. * Ein Orkan zerstörte im nordamerikanischen Staate Tennessee eia Schulgebäude uad zahlreiche andere Gebäude. Vier Kinder wurden getötet und 20 verletzt, Zu de» mit * bezeichnet« Meldungen finden di» Leset Aus» MrncheS cM anderer stellet GchicksM Da« für Deutschland auffälligste Kennzeichen der Gegen wart, der Beginn des ersten. Normaljahres der Reparations leistungen, wird alle anderen Fragen, di« inner« Probleme de» deutschen Schicksal», zur Reift treiben. Mit der Er kenntnis, daß die Lösung dieser Fragen nicht mehr zu um gehen ist, stellten sich die Erörterungen über Währung, Transfer, Änlsihenpolitik und endlich Revision des Dawes vertrages ein. Der Reparationsagent, nicht «in deutscher Minister, hat di« Dawes-Revision als unver meidlich bezeichnet, und bestimmte Vorschläge über die Neuregelung gemacht. Er fordert die endgültige Festsetzung der Schuldsumme und die Verantwortlichkeit Deutschlands nicht nur für die Zahlung, sondern auch für die Heber- Weisung der Summen, den Transfer, der bisher unter Rück- sichtnahm« auf die Festigkeit der deutschen Währung ge regelt wurde. Der vom Reparationsagenten bisher ge währleistete Schutz der Währung wüche dann fonfällen. Das Reich müßte für die gesamte Summ« der begrenzten Reparationen langfristige Anleihen aufnehmen und seine Gläubiger daraus bezahlen oder aber an diese Zahlungs anweisung« in Form von Obligationen ausgeben. Wenn die Bestimmung der Gesamtsumme unserer Tributleistungen auch nachgerade unvermeidlich ist, so türmen sich in ihrer Wirkung notwendig gewaltig« Schwierigkeit« auf. Bei dem völligen Verzicht auf eigene Aktivität auf dem Ge biete der Reparationspolitik würden wir in «ine Lag« ge raten, die kaum anders als diktatorisch zu beherrschen wäre. Es fragr sich nur, ob das deutsche Volk politisch klug und reif genug befunden würde, die Ablösung des gegenwärti gen Systems durch ein« nationale Diktatur einem neu« Finanz- und Wirtschaftsdiktat mit starkem politischen Hin tergrund vorzuziehen, das die Gläubiger einem innerlich uneinigen Deutschland aufzwingen würden, wie uns Ver sailles, der Londoner Vertrag und endlich der Dawes-Pakt diktiert wurden. Bei der engen Verknüpfung der Reparations frage mit dem Problem der Alliiertenoerschul- düng an Amerika und de» Tilgungsdienstes ist an ein« rasche Lösung nicht zu denk«. Wohl ober können di« Er klärungen Parker Gilberts und Mellons als erste Füller zu einer allgemeinen internationalen Aussprache über das Schuldenproblem überhaupt verstanden werden. Dann müßte dos Deutsche Reich von vornherein seine bisherig« Passivität aufaeben und die realen Möglichkeiten durch be- stinunte Vorschläge in den Vordergrund stellen. Die Schaf fung der Voraussetzungen hierfür, ernste gründlich« Prü fung der tatsächlichen deutschen Leistungsfähigkeit, der Ent- wicklungsmöglichkeiten, und als Ergebnis dieser Unter suchung ein zielbewußter innerwirtschaftlicher Kur», darf nicht em« Tag länger verzögert werden, soll uns in der Stund« d«r Entscheidung das Gesetz des Handeln» nicht wieder von fremden Nationen zu unserem Nachteil vor» geschrieben werden. Wir könnten dabei vom Regen in di« Tremse geraten. Vornehmlich wär« die Manz der Anleihe- wirtschaft von IV27 nüchtern und ohne Illusionen zu ziehen. Heber der Exportförderung wurde di« deutsche Landwirt- schäft lebensgefährlich oernochläsftgt. LI« landwirtschaftlich« Kreditkasse hat d« Binnenmarkt schwer geschädigt Damit erscheint die Fortsetzung einer intensiv« Agrarwirtschaft < Opposition nicht gerade wohl bekomm«. Auf der «inm Seite wirft man dem Reichsjustizminister Mangel an Ini tiative, aus der anderen Ueberproduttion vor. Schoa da» ist an sich keine sachliche Kritik. Dabet ist Herrn Ha« Nvch ein Malheur passiert, indem er ein« Schrift Dr. Tchl«ulb»v- gers zitierte, wo u. a. auch die Ueberproduttion bei Reichs wirtschaftsrat, Parlament u. ----- sollte da bei den Demokrat« doch etwa» m Anderseits hatte im Zusammenhang mit der dieses Tatbestandes Reichsiustizmmister Hergt die gigantischen Ausgab« Ar schildern, die da» Ministerium angesichts der noch vorhandenen tz Kriegszeit, Inflation und Deflation vor MH sorts zu erfüllen hat. Nicht zuletzt fällt in Hirst» Gi natürlich auch die Strafrechtsreform, die inzwischen kM W- ständigen. Reichstagsausschuß weiter behandelt wird. D» stand z. B. gerade am Mittwoch die Frag« der Ahndung dar Verletzung des Amtsgeheimnisses zur Debatte, «in Problem, das recht verschiedenartige Auslegungen verträgt und des halb auch nicht so ohne weitere» nach der ein« oder der anderen Richtung hin allein entschied« werden kann. Das rechtliche Gebiet berührt schließlich auch di« -ftm» lung der finanziell« Verhältnisse zwischen Reich und Lme» dern, bei deren Neugestaltung nach den Wort« de» Reich»- finanzministers im Bildungsausschuß man nach EinfltzrMH res Relchsschulgesetzes selbstverständlich die . des Lastenausgleichs berücksichtigen wird. Im übrig« stM der Reichstag nach wie vor im Zeichen der Landwirtschaft»- krise, die im Haushaltsausschuß behandelt wird. „Gta neuer Weg liegt vor uns", erklärte Dr. Schiele, und die Ausländs anleihe wird kommen, obwohl man heute leider noch nicht genau sagen kann, wie sich die Ding« entwickeln werden. Di» >arlamentarische Konzession, die man der Landwirtschaft W >en letzten Tagen gemacht hat, wird auch in parhlMMta- rischen Kreis« durchaus als ein Fortschritt gewertet, wem» man sich auch nicht verhehlt, wie viele Bedenk« der LäM- wtrt noch immer hegen muß. Positiv wissen wir, haß oft Rentenbank-Kreditanstalt erste Hypotheken zu beschaff«- ist. Und das Wichtigste ist, die Personal- und schwebend« Mlden von drei bi» vier Milliarden soweit wie irgftW möglich in Realtredit umzuwandeln. La» soll durch die Zwischenkredite angebahnt und erleichtert weihen, mm -ft festgefrorenen Kredite der Landwirtschaft soll« aufgetaut werden, um möglichst schnell durch Umwandlung der Kredit» in zweite Hypothek« Kredite für Betriebsmittel freiZu- machen. Es handelt sich letzt« Endes um die Sicherung mr landwirtschaftlichen Rentabilität. Umsonst wird mtt de« Begriff Produktivität versucht, die Aufmerksamkeit von-er dringendsten Frage abzulenk«. E, ist wahrlich für Par» teieu und Parlament kein Ruhmesblatt, daß es erst zur Ka tastrophe kommen muhte, um «dlich positive Schrut» zur Abhilfe zu tun. E» ist test» Wunder, wen» da «in Wfte-
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