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Weißeritz-Zeitung : 25.04.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-04-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-185604258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18560425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18560425
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1856
- Monat1856-04
- Tag1856-04-25
- Monat1856-04
- Jahr1856
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.04.1856
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dir 33 Weißerih-Zeitung. Freitag. Erscheint Dienstags und! Freitags. Z« beziehen durch alle Postanstal- ten. Preis pro Quart. kONgr. 25 April 1856 BnsevSte wetdeii Md' 8 Pfg. für dte Zeile verechne; und in Mn Expeditionen angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Sandmann. , Verantwprtlicher Rcdacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Deutschland und der Frieden. Deutschland genießt, obgleich es sich am Kriege nicht betheiligt hat, dennoch die Früchte desselben mit. Zunächst besteht der Hauptgewinn deS Friedens in dem erneuerten Aufschwünge der Gewerbe und deS Han dels. An diesen Wirkungen des Friedens nimmt aber das übrige Europa in gleicher Weise mit Theil. Blicken wir der Vergleichung halber auf Frankreich. Auch dieses genießt in noch erheblicherem Maaße die Vor- theile des Friedens, da eS nicht bloS müßiger Zuschauer, sondern Mitspieler, erster Held, des Kriegsdrama's war. So beträchtlich die Opfer an Geld und Menschen waren, die es seit Beginn des Krieges gebracht hat, so wird die, nach allen Berichten zu schließen, ganz außerordentlich ge- steigerte Thätigkeit auf allen ökonomischen Gebieten die ausgewendeten Capitalausgaben rasch und reichlich vergüten. Aber Frankreich hat von Her, durch den Ausgang des Krieges neu geschaffenen Lage mehr, als bloS materieste Vortheile gewonnen. Es befindet stch durch seine Krieg führung und durch den Friedensschluß im Besitze einer Machtstellung, wie es dieselbe in einem Zeiträume von 40 Jahren nicht besessen hatte. Frankreich, um eS kurz zu sagen, dominirt wieder in Europa; der mäch tige Einfluß, welchen Rußland seit den Freiheitskriegen in Europa inne hatte, ist Frankreich durch einen zweijährigen Krieg und ein entschiedenes Auftreten Napoleon s in den Schoß gefallen. Napoleons Entschlüsse geben wieder für die Gestaltung der europäischen Angelegenheiten den Aus schlag, um seine Freundschaft bewirbt man sich wetteifernd. Er konnte in Paris zum russischen Gesandten mit mehr Recht, als ehedem Nicolaus l. sagen: Wenn ich und Ruß land über eine Frage einig sind, so brauchen wir uns über die Willensmeinung der anderen nicht viel zu küm mern. Daß nun Deutschland als gedachtes Ganze vom Frieden auch politische Vortheile erlangen sollte. konnte Niemand erwarten, da eS ja im Grunde keinen Einsatz gegeben hatte. Es kann für uns nur davon die Rede sein, daß durch den FriedcnSschluß vorläufig viel mögliches Un heil von uns abgewendet worden ist. Kein Gedanke liegt näher, als der, daß, wenn der Krieg fortgedauert hätte, Deutschland in zwei feindliche Lager gespalten worden wäre. Dtp« daß Oesterreich und die Staaten, die zu ihm binneigen, und Preußen mit seinem Anhänge doch endlich für die eine oder andere der kämpfenden Parteien hätte sich entscheiden und am Kriege Theil nehmen müssen, «e- greift sich von selbst. Ob aber dann unsere beiden Groß- machte sich auf Eine Seite gestellt hätten, das ist für Den mehr als zweifelhaft, der die gegenseitig- Eifersucht und den Mangel an einheitlichem Streben der beiden Mächte verfolgt hat. Ist von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, M Friede für Deutschland immerhin ein erfreuliches Er- eigniß, da er unS eine höchst gefährliche und bedenkliche Verwickelung erspart hat. so ist kein Zweifel, daß wir der umsichtigen Politik Oesterreichs Dank schuldig find. Der. klugen und zu rechter Zeit entschiedenen Haltung Oesterreichs ist eS ohnstreitig zu danken, daß Rußland sich zu Unterhandlungen bequemen mußte und zum bösen Spiele gute Miene machte. Man denke sich, Oesterreich hätte von vorn herein zu Rußland gestanden, oder es wäre so unthätig in politischer Beziehung, wie Preußen gewesen, es hätte zwar seine „moralische'.' Anerkennung ausgesprochen wie Preußen, sonst aber jede Verpflichtung, jedes Bünd- niß abgrlehnt, — würde dann Rußland auch nachgegeben haben? Nimmermehr, denn wenn es auch noch vom Westen wäre bedrängt worden, so würde es doch an Deutschland einen Rückhalt gefunden und so da» Aeußerste zu seiner Rettung versucht haben. Der Krieg mußte sich dann doch endlich zu einem furchtbaren Völkerkriege ausdehnen.j Oesterreich konnte zwar nicht zugemuthet werden, die sämmtlichen deutschen Interessen, Rußland gegenüber, in Paris zu vertreten; es mußte vorerst, wie alle Staaten, seinen Vortheil suchen. Eine Aufhebung einer russischen Handelssperre an der deutschen Ostgrenze war Sache Preu ßens. Aber indem Oesterreich seine Interessen vertrat, ist es zugleich Deutschland nützlich gewesen. Die Freiheit und Pflege der Donauschifffahrt, die es durchgesetzt hat, geht auch dem ganzen deutschen Handel zu gute. Preußen, welches weder für den Krieg, noch für den Frieden einen Einsatz gemacht hat, mußte auch eine sehr bescheidene Nolle in Paris spielen. ES wurde erst ge rufen, nachdem die Bevollmächtigten sich in allen Haupt fragen geeinigt hatten. Es war schließlich in der Lage, die Beschlüsse der Konferenz auch „moralisch" zu billigen, wie es früher die Friedensgarantien auch nur „moralisch" für gut gefunden hatte. Der deutsche Bund als solcher ist bei der Neugestaltung der Dinge gar nicht zur Mit wirkung gezogen worden. — Mag dem aber sein, wie ihm wolle, mag darin für das Selbstbcwußtsein der Deutschen »och so wenig Er hebendes liegen: Hauptsache ist, daß wir Friede haben und sich nun Gewerbe und Handel wieder frisch entwickeln können, lll^. TaaesgeschrMe. /X Fraucnstein, 22. April. Ein trauriger Vor, fall trug sich am verflossenen Sonntage, .den 2Y. April, in dem hier benachbarten Hermsdorf zu. Einer der wohlhabendsten Begütertem daselbst, ein Mann in den dreißiger Jahren, war am Abende deS 19. dieses Monats ganz gesund, ging am Tage darauf in Vie
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