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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940904018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894090401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894090401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-04
- Monat1894-09
- Jahr1894
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VeM,g»4p«l» G »» HaaptiM»««, oüootz»»» »«»trk ,»d b«, «oroet», «rlchwt» .-beslrlle» ab,«hol» oterEljahrltch^I- Morgen-Ausgabe. ä«»«»V'DGgadeerlchet»tG,Nch N^lctt», „tz Lrre^Üi«,: Batz»»»«8tzOss« ss. Lk Irdebitlo» ist Gacheoiay« „»»Mboch« «ebffaet »«« früh 8 bi« Nb«»« ? Utz«. Filiile«: vtt, ««»«'» e-rlt«. Mk-e» »ich» Voiversstät-ft^tz» 1. L««G Lösch«. >Aßarl»«tp«. 1«. »an. „» KksttlaGlech ^ MWMIWMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgrjchichte, Handels- «nd GeschWverkehr. Aazeigen^ret- Ne Sgespaltme Petitzrile SV Psz. Reclamen «ater d«u RedactioaSstAch il»» spalten) 50-L- vor de« Familieaoachrichte» («gespatt»») 40-ch Größer» Gchrifte» taat ««Irrem PreiZ» »«zÄchaiß. Tabellarischer «nd Jiffrrusotz »ach höherem Lartj. Grtrs»Veil««e» (gefalzt). ,»r »u der vroeaea-Aotaab«. ohne Postbesörder««, >1 SO.—, »it Po-besörberaag ^ 7V-—. Annahrurschluß fir Iiiyrize«: Ade»h»L»1gab«: vormittag« lO Uhr. >N»rg,«-»»«gäbe: Nachmittag« «Uhr. Goa», »nd Festtag« früh '/»S Uhr. Bel de» Filialen a»d Annahmestelle» je ri»e halb« Gt««d« früher. Anzeige» siad stet« aa di« Gppepttlon z» richte«. Dr»ck »nd Verlag von E. Pol» in Leipzig Dienstag den 4. September 1894. 88. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. «»« dem Bekanntmachung. Da« Lü. SMck lx« »t^iShrigr« Reich«.»«,rhblatte« ist hei ringeaangen «ad wird bi« »am «». L«»t»»h«r Hs«. I«. a»f Ralhhau«saal« »ir rtasichtnahm« öffentlich aashLngea. Dasselbe enthält: Nr. 2193. Verordnviig wegen Ergänz««« der Verordnung vom IS. August l87g, betreffend die Lautionea der bei der Militelr» »nd der Marin «.Verwaltung «»gestellten Veimte«. V»m »l. Juli 1884. Nr. 2184. verordanig »»gen Abänderung d«r Verordnung vom LS. Avril 1878, betrrffend den Urlaub der gesaadtschast» liche« und Tonsularbeamt»» und der» Stellvertretung, vo« 17. August 1884. Leipzig, d» SO. August 1884. »er Aalt der Stadl Leipzig. Vr. Vevrgi. Krumblegel. Die städtische Sparkasse drletht kertbpastrre uuter günstlgea v»di»gu»g». Leipzig, den 1L Januar 1W4. Die Lvarcassrn-Depntalion. Bekanntmachung. Ju den Monaten Juli «nd August d. I. empfing d«r Samaritev- vereta vou Herrn Frieden«rtchter Earl Muadt 5 Sühu» in Sachen S. Do. 7.^l. D. ll. 10 2 S 2 Id 3 10 L b «. ^/.S. V. L. A.'/.LH. ». tz. Sch.'/. L. ». D. RL.-/.V. w M. Ro./.«. «. «. Re.'/. L. ««. S. Do. /.I. D. lll. «. K.-/.E. «. Summa SO, worüber hiermit Lautend quittirt wird. Leipzig, d» S. September I8S4. Der v«rft«»h de« Sa«»rtter-Verei»«. Auto» Siedert, Schahnceiner. Sparkasse Liebertwotkvitz. Unter Garantie »er Gemeinde. «efernen: »«l 107 i»S ^ Sparvertetzr »»« >- J»»»a» bi» 31. «agust ISO» 7353 Einzahlungen im Betrage von 826 273 ^ 32 5803 Rückzahlungen » » 718446 ^ 8S » Verzinsung der Einlagen mit N',,'/». LzvedmonSzett: Mnutaga und TauucrStag». Tie ZweiggcfchistSstrll« Stötteritz expedirl jede» DamirrStag. Nachmittags von 5-7 Uhr. die 8wet„k«chästsfte«e Pauusdors leben Montag und Tannerstag, Nachmittags von 3—6 Uhr, und die Z»et„eschistSftr«r Oelzschau Mautag« und Da»«er»rags, Nachmittag» von 2—b Uhr. Sparcafien-Verwaltun«. I.Liedner. al« Krankheit zu fürchten ist, drnn sie verursacht nur 0,7d Proc. aller Slcrbcsälle. Boa den 160 000 Kindern, die vom beginnend«« zweiten bi- zum vollendeten 6. Lebensjahre vrrstarben, erlitten dagegen 42 000 den Tod durch Diphtherie, also 26,3 Proc. Und von den 3t 700 Todesfällen im schulpflichtigen Alter ent- leien 8400, also nahezu 30 Proc., auf diese Krankheit. Di» meisten dieser Todesfälle, nämlich 8000, kamen auf da- Alter di« »um li). Jahr«, und nur 1400 auf daS lO.—t4. Lebensjahr. stellt man nun die Zahl der Todesfälle zu der Zahl der im kindlichen Alter Lebenden in« Lerhältniß, so ergiebt sich zweifellos, daß dir Diphtherie am verderblichsten in den AlterSclassen vom beginnenden 2. bi» zum vollendeten 6. Jahre austrilt. Auch vom «. bi« zum 10. Jahre ist die Krankheit in ihrem Auftreten und in ihren Folgen noch sehr gefährlich. Ja den folgenden Jahren tritt hingegen die Diphtherie nur noch vereinzelt auf und e» fordert z. B. die Lungenschwind- ucht, eine bei Kindern diese» Alter« doch verhällnißmäßig rltene Krankheit, ebenso viel Opfer, wie die Diphtherie. WaS Leipzig anbetrifft, so käme» in dem zwölfjährigen Zeiträume inSgesammt 2379 Todesfälle an Diphtherie vor. Davon entfielen l865 aus da« Alter bi« zum 6. Jahre, 387 aus da« 6. b>« lO. Jahr, 89 auf da- l». bi« 14. Jahr »nd etwa 40 auf erwachsene Personen. Bon je 100 000 gebenden starben im Jahre 1891 an Diphtherie: 21 im Alter b>« zu 1 Jahre, 47 im Alter von 1 b>« 6 Jahren, 13 im Alter von 6 bi« lO Jahren und l Person im Alter von über 10 Jahren. Auch hier bestätigen sich die oben aus gesprochenen Sätze über die von dieser Krankheit gefährdeten »iter-classen. Bon anderen ansteckenden Krankheiten, so weit diese im chulpflichtigen Alter austretrn, ist nur wenig zu berichten, k« kamen in Leipzig vor: 161 Todesfälle an Scharlach, SO an Typhus, l4 an Masern und 3 an Keuchhusten. . Schließlich sei noch etwa« über die Lungenschwindsucht de» Kindern gesagt. Diese Krantheit fordert» in einigen industrirrrichea Bezirken, so in den Amt-Haupt- Mannschaften Frriberg, Glauchau und Anna- bera, bei schulpflichtigen Kindern die meisten Opfer. Ebenso waren Dippoldiswalde und Oschatz stark hrimgesucht, und auch die Stadt Leipzig hatte wesent lich mehr Todesfälle, als im Landesdurchschnitt, anfzuweiseu. Äm Ganzen ist diese Krankheit im kuivlichen Alter jedock selten und nur 8 Proc. aller TodtSsälle (gegen N^, Proc. an Scharlach und 80 Proc. an Diphtherie) entfielen auf Lungen- schwinvsncht. Da« Statistische Bureau verdient übrigens Dank dafür, daß e« seine Erhebungen auch auf die Kinderkrankheiten aus- gedehnt hat. Sicherlich werden dieselben zu der Erkenntnis beitragen, vor weichen Einflüssen die Kinder am meisten be- wahrt werden muffen. Sie Sterblichkeit der Schulkinder iu Sachsen. iä. Wie wir bereit» erwähnten, sind in dem kürzlich er schienenen Statistischen Jahrbuch für 1895 znm ersten Maie Erhebungen über die Sterblichkeit der Kinder im schul pflichtigen Alter veröffentlicht worden. Die Erhebungen haben slatlgcfunden für die Jahre »88» bi- mit l89l, umfafful also eine >2jährige Periode. Dit Ergebnisse sind im All gemeinen folgende. Dir Zahl der Todesfälle im Alter von 8—14 Jahre« betrug während de« gedachten Zeiträume« zusammen 3l 696 ^ oder durchschnittlich im Jahre 264 t. Da die mittlere Zahl der lebenden Kinder im schulpflichtigen Alter sich ans 567 793 stellte, l so verstarb«« aus je 10O00 Lebende der betreffenden AlrerS- j klaffen nur 46, d. b. auf je 200 Kinder kommt kaum ei» loreSsall. Alle« in Allem genommen darf man daher wohl lagen, daß die Schulzeit unserer Kinder die ge- sündeste ihre» ganzen Leben» ist, in welcher die meisten »mteckenken Krankheiten immer seltener oder weniger gefährlich »erden und andere Krankheiten nur in ihren ersten An- xuiunzen auftreten. Wie günstig hierin gerade daS Schul- hlter ist, geht au- folgender Zusammenstellung hervor. Ja dem ^dachten zwölfjährigen Zeitraum» verstarb«, im Alter zum 1. Jahre 454 079 Kinder — 28,18 Proc. der Geborenen 1.—6. - ISO 272 . 9.84 . . > 6.—14. - 31686 . — 1,87 - - - Die außerordentlich geringe Sterblichkeit der Kinder im hnlpflichiigen Alter läßt sich au« diesen Ziffern am besten «raieffen. ^ In een Verwaltungsbezirken de« Lande« ist eine sehr verschieden» Sterblichkeit beobachtet worden. Die Wenigsten Todelsälle unter Schulkinder» waren in der Amt«- Hauptmannschast Schwarzenberg zu verzeichne«, nämlich 36 (pro lO000 Lebende); dann folgten Kamrnz mit 39,7 und Zw:ckau mit 40,2. Die höchste Sterblichkeit war dagegen ja den AmiShauptmaniischasln, Dippoldi«walde mit 56, «arirnberg mit 56.« und Oschatz mit 57,6 pro lOOOO Webende zu finden. Bon den Großstädten stand Leipzig «It 44.7 unter, Dre«dr, Mit 5l,5 über dem LandrSdurch schnitt (46^). Was die To de« Ursachen anbetrifft, so wurde bei den statistischen Erhebungen de» aastkckeodru Krankheiten, und unter diesen wieder namentlich her Diphtherie, de- sondere Aufmerksamkeit zugewendrt. Aus Grund verschiedener Ermittelungen können wir voa de« leider m,r zu »erderd- licken Einflüsse der letzteren Krankheit folgende« Bild geben In dem >2 jährigen Zeitraum von l»S« bi« «it »88» »er- starben an Diphtherie ,n ganz S«chst, rnnd 55100 Personen. Davon standen im Alter bi« zu 6 Jahren ... 45 50« von 8*^14 - . . . S 400 über 14 - ... »00 Ben den verstorbenen bi« zu 8 Jahren befanden fiä, böchftrn« 3500 im Alter bi« zu 1 Jahre. Nimmt man die Gefammtuihl der im ersten Leben«jahre Verstorbenen (454 000), so ergiebt sich, daß die Diphtherie im Säugling«»»»,r kau« n den Blattern; die „Vossische Ztg.", die ursprünglich die Programwactiou mit hofsnuugSvoller Begeisterung ausgenommen, verstieg sich betreffs der geheimen Ver- >and1u»grn de« DelegirtentageS zu dem vernichtendsten Irtheil, da« ihr möglich ist: so etwa« könne nur bei den Nationalliberalen Vorkommen! vergeben» belehrte die ^Freist Ztg." die Unzufriedenen, daß „keine politische Partei krc inneren Parieiangelegenheilen, soweit »S sich nicht um «inen größeren Kreis von Personen handelt, welcher die )efse»llichkeit von selbst mit sich bringt, unter Zulassung der Dresse berälh." Die .Boltaztg." giebt weiter der Ent- üstung wie folgt Au-druck: .Au« der Versammlung der reisinnigen Äeheimrätbe vom Donnerstag Abend rulgc, Parteitag sickern noch einige Eiiizelheilen in die .Freis. Ztg-, die indeß wegen ihrer absoluten Belanglosigkeit als geheime Interna der Parteioberen werth ind, nicht weiter beachtet zu werden." Und die .Berliner Ztg.", kräftig wie immer, läßt sich so ver nehmen: „WaS da verhandelt worden ist, bleibt im verschwiegenen Busen der Parteioberen und der nach ihrer Pfeife tanzenden Telegirlen bewahrt, die weiteren Kreise der Parteigenossen erfahren nichts davon. Stimmvte Deutsches Reich. —fi. Berlin, 3. September. ES wird bei späteren Gene rationen nicht geringes Kopfschütteln erregen, wenn sie die freiheitlichen Redensarten, von denen sreisinnigr Pro gramme zu triefen pflegen, mit derThatsachc vergleichen, »aß so oft die Freisinnigen un Parlamente sowohl, wie außer halb desselben mit den Ultramonlanen, also mit den er titlerlsten Gegnern aller sreiheitlichen Bestrebungen. Hand in Hand gegangen sind. Man half sich eben mit der Phrase von dem .liberalen Flügel de« Eeniruin»" über die mora lischen Bedenken hinweg. Allgemach aber scheint e» doch in etwelche«, freisinnigen Köpfen zu dämmern und man kommt zu der Erkenntniß, daß es um Liberalismus und FreibeitS- nnn de- Eeolrums doch etwa- mißlich bestellt ist. So richtet in dieser beginnenden Erke»»tn,ß da» .Bcrl. Tagebl gelegentlich einer Besprechung de« Kölner KaibolikrntageS eine scharfe Absage an da» Erntrum. E« geht davon au», daß «iu klerikaler Redner lriumphirend von der Religionsfreiheit, deren die Katholiken in Holland theilbaft wurden, gesprochen habe, und fügt sehr richtig hinzu, baß der Redner vergessen habe, zu begründen, warum in den Ländern, wo der UllramontaoiSlliu« die Macht habe, wir z. B. in Spanien und Portugal, den protestantischen Minderheiten nicht dieselbe Religionsfreiheit gewährt werde, wie in Holland der katholischen Minorität. Da« freisinnige Blatt fügt sehr richtig hinzu, daß eben alle liberalen Redensarten der Ultramonlane» nichts wären, als eitel Blendwerk. Nachgerade aber gebe e« in Deutschland keinen politisch denkenden Menschen mehr, der sich von den sreibeitlicke» Redra-arten der Ultramonlanen gefangen nehmen lass«. Ueberall, wo die Ultramontanen an der Macht wären, verhinderten sie die Durchführung freiheitlicher Grund sätze; ihre Bestrebungen liefen darauf hinaus, der modernrn Eultnr den GarauS zu machen. DaS freisinnige Blatt legt dann noch weiter dar, iu welch' einem unversöhnlichen Gegensatz« die .Unterrichtösreiheit", di« voa den Ultra- montanen angrstrebt Werve, zu der vom Liberall«mu« an- grstreblea Freiheit de» Unterricht« stände. All' da« ist sehr trefflich und schön gesagt, aber man wird e« un« nicht verübeln können, wenn wir abwarte» wollen, ob den wackeren Worten auch ebenso wackere Thaten folgen und ob die Freisinnigen sich dazu entschließen werden, in eine ent schiedene Gegnerschaft zu den Ultramonlanen zu treten. Den besten Prüfstein werden künftige Wahlen bilden. Bis jetzt habe» die Freisinnigen keinen Aiistand genommen, reaclionaire ultramontan» Männer gegen gemäßigte liberale Eandidatrn zu unterstützen. So baden ste, um nur ein Beispiel zu erwähnen, im Jahr« 1S90 den zu drei Fünfteln evangelischen Wahlkreis BreSlau-Neumarkt den Ultramontanen in die Hände gespielt. E« soll un« freuen, wenn dir Freisinnigen in Zu kunft ihre Handlungsweise etwa» mehr den Ausgaben de» Llbernlisinu« entsprechend eiarichtea werden. So lange Herr Richter da« Sceptrr schwingt, ist diese Au-sicht leider nur geriaß. - Berit«, 3. September. Tie Verhandlungen im Lage der sreisiaige» Bolk«partei über den Programme»» Wurf führen zu fortwährender Katzbalgerei ,n der Partriprrffe. Der sog. Berliner Delegirtrotag, über dessen Beschlüsse berichtet worden, hatte unter Aus schluß p,r Oeflentlichkrit getagt. Darob große Entrüstung Wozu auch? WaS braucht dal Stimmvieh sich zu soraen, wenn die allweisrn Partetavtter »S dieser Mühe überheben? Wozu sich um „ungelesile Eier" kümmern? Kein Mißllanq soll da» Werk lören. und um keinen Preis darf die Welt erfahren, bah eS i» der reisiiinigen Partei noch eine Anzahl Leute giebt, dir selbstständig »enken und einen eigenen Willen haben, die nicht mit voller lieber, zeugung Wiederkäuen, war ihnen eingetrichlert wird. Die Einigkeit über Alles, und wenn sie nicht vorhanden ist. so muß doch nach außen hin wenigstens der Schein gewahrt werdrn — die Katz, di» Katz ist gerettet! Schade nur, dah dabet rin Andere- zuin Teufel ^eht. dessen Werth unlchätzbar und unersetzlich ist: die lebendige lntheilnadme der Wähler, da« Interesse der Parteigenossen an der Sach» und für die Sache. Was andere Parteien können, da» dars dir Freisinnig» Bolktpartri nichl scheuen. Ist sie so schwach, daß sie bi« Kritik der Gegner nicht mehr ertragen kann, dann kann ie sich allerdings begraben lassen. Aber davon ist nickt im Ent» erntesten die Rede; die Gebeimlhuerei und die versuch«, all« „Bemerkungen" dem Entwürfe gegenüber zum Schweigen zu bringen, entspringen lediglich jener grundsalschen Tactik, die znm Schaben der Partei schon viel zu lang« herrscht. Da- ist dieselbe Ueber- «»gstlichkeit, welch« alle Ander-denkenden von den Parteiversamm- lnngen au-sprrrt und nur Denjenigen Eintritt gestattet, di« eia« Eintrittstort« alt Legitimatio» vorweisen können. So sicher» sich die Redner allerdings ein dankbares Publicum, vo» dem Wider» pruch nicht zu besorgen ist. Bekehrt aber wird durch diese Art der Wahlagitation Niemand zu de» Anschauungen und Zielen der Partei und nicht ein Mann mehr wird dadurch zur Wahlurne gebracht. Wenn man mit peinlichster Sorg« darüber wacht, daß ein frischer Windzug di« Partei anwehe, dann wundere man sich auch nicht, wenn sie schltehlich darüber in Schiäsrtgktt verfällt." Nun, augenblicklich geht e« ja recht lebendig zu! V. Berlin, 3. September. (Telegramm.) Der Kaiser und dir Kaiserin begaben sich am Sonnabend gegen Abend nach der Pfaucninsel, woselbst die Abenttafel statifand. Zu derselben waren Oberst v. Kessel und Gemahlin geladen. Am Sonntag vormittag begab sich der Kaiser zunächst in daö Mausoleum de» kochseligen Kaiser- Friedrich i» der ZriedenSkirche zu Potsdam und dann mit der Kaiserin und Len vier ältesten Prinzen nach dem Mausoleum in Ehar- lottenburg zu der bereit» geschilderten Frier. Nach Be endigung derselben begab sich der Kaiser in da» königliche Schloß zu Berlin, wo er mit dem Chef des Militair- cabinetS und hieraus mit dem Ehef de- MarinecabinrlS arbeitete. Sodann empfing der Kaiser Len oltomanischen Oberst und Flügel-Adjutanten Faik-Ley. Zur Früh- tückStafcl waren geladen Prinz Albrccht von Preußen, der preußische Gesandte in Stuttgart v. Holl eben, der General-Eonsnl in Kairo Frhr. v. Hcyking und der Geh. Lber-RcgicrungSralh Professor Ilr. Hinz peter. Nach dem Frühstück begab sich der Kaiser zu dem Ministerpräsidenten Grafen zu Eulendurg zu einer Besprechung und kebrte dann mit dem sahrplanmäßigen Zuge nach dem Neuen Palais zurück. Heule Vormittag hörte der Kaiser den Vortrag de« EhefS de- Ged. EivilcabinetS, arbeitete sodann mit dem El,cs de» MilitaircabinetS und hörte endlich die Marine-Vorträge. Am Abend gedenken beide Majestäten sich zu den Kaiser- manövern de- >. und 17. ArmcecorpS zunächst nach Königs berg zu begeben, woselbst die Aukunst morgen vormittag nach 10 Uhr erfolgt. L Berlin, 3. September. (Privattelegramm ) Zwei Aerzte, welche es unterlassen batten, im Februar im „Mono pol-Hotel" vorgekommcne Diphthcritiö-Fälle zur Anzeige zu dringen, wurden jeder zu 30 Geldstrafe verurtherlt. L. Berlin, 3. September. (Privattelegramm.) In auf die Nachricht, daß der Bundeorath bereit- am 16. September seine regelmäßige Thäligkeit wieder aus- nehmen werde, glauben die ,Berl. N. N." versichern zu können, daß hiervon an zuständigen Stellen nicht- bekannt sei. Ein bestimmter Tag für die Wicderausnabme der Arbeiten dieser Körperschaft sei überhaupt noch nicht festgesetzt worden. L. Berlin, 3. September. (Telegramms Der „Reichs anzeiger" theilt gegenüber den fortgesetzten Angriffen einiger Blatter gegen die Heeresverwaltung wegen Begün- stiaung de- Waaren-nnsr« für Armee un» Marine bei Lieferunaen für Armee- und Marinezwecke mit, daß eine größere Anzayl Truppenlheile, um möglichst rasch in den Besitz der neuen Schiitzenabzeichen zu gelange», an daS WaarcnhauS um baldmögliche Vermittelung der Beschaffung sich gewendet habe. DaS WaarenhauS babr in diesem Falte von dem Grundsätze, sich der Lieferung von Dienst ciegenständen für die Armee zu enthalten, abgeseden und sich zur Lieferung der Schützenabzrichen bereit erklärt, woraus dir Be stellungen crsolgl seien. Andere Aufforderungen habe da« WaarenhauS abzelehnt. Znkünstig würde La» Waaren bau« von dem Grundsätze, sich der Lieserung von Gegen ständen für va« Heer zu enthalten, selbst in LuSuahnre- sällen nicht abgehen. Uebrigen« besitze das KriegS- ministrrium aus da-GeschästSgedahren be- Waarenhause« keinen Einfluß. 8. Berlin. 3 September. (Telegramm.) Ter „ReichSanr." theilt über die Schießversuche mit dem Dawe'fchcn Ganirr da« Folgend» mit: Nachdem Dowe mit dem Kunstschützen Martin Ende April seinen Panzer >m Wintergartrii mehrere» Officieren, darunter auch denen de« Krieg-ministerium«» privatim vorgeführt batte, wobei der Panzer nicht durchschossen wurde, zeigte Marti» Mitte Mai der GewehrprüfungS-Eominission in Spandau zwei Panzer vor mit der Angabe, er sei der eigentliche Erfinder und Dowe nur vor geschoben; beide Panrer wurden durchschlagen, ebenso Milte Juni rin neuer Panzer. Hieraus wurden Dowe und Martin von der Unbrauchbarkeit de« Panzers bcn.rch richtiat. Die in letzter Zeit mehrfach erwähnte Probe vor dem Mannheimer Osficiercorp« war ein von ver Polizei geforderte« (?) Probeschießen, welchem viele Officierc bei wohnten. Ein hierbei abgegebener einziger Schuß durch schlug den Panzer nicht. U. Berlin, 3. September. (Privattelegramm) Tie „Nordd. Allg. Ztg." wendet sich gegen ein von der „Köln. BolkSztg." am 28. Juli über die Uebu»,cn der Landwehr veröffentlichte« Eingesandt, worin e« beißt, daß bei einer großen Marschübung viele LandtvehrmLner hätten zurück- bcfcrdcrt werde» und bei einer Eompagnie allein 26 sich krank melden müssen. Die „Nordd. Allg. Ztg." stellt dieser Behauptung gegenüber fest, daß nicht 40, sondern nur 30 Kilometer, auf 15 Stunden mit Ruhepausen vertheilt, zurückgelegt worden sind, worin keine be sondere Anforderung zu erblicken sei. Von den beiden Eompagnicn aus Dicdenhofen traten 30 Mann aus, von denen nur vier zurückgesahrc» wurden, während die übrigen zu Fuß die Garnison erreichten. Ein Untcrosficicr erlitt einen leichten Hitzschlag, von welchem er nach drei Tagen wieder dergesteüt wurde. Von den 30 Aus getretenen wurden am nächsten Tage nur acht, und zwar an geringfügigen Leiden, im Reviere bcbandclt. Gegenüber den Angaben des Artikels, daß im vorigen Jahre hei den Metzer Kaisermanövcrn Unsälle auch mit tödtlichem AuSgange vorgekommen wären, worüber Nicht- bekannt ge worden sei. weist die -Nordd. Alla. Kta." auf die Er worben sei, weist die „Nordd. Allg. Ztg." auf die Er klärungen de- Krieg-minister- in der NcichStagssitzung vom 6. März hin, worin dir Unrichtigkeit der Angabe» nachgewiesen wurde. Die „Nordd. Allg. Ztg." ermahnt, solche Mittheilungca mit großer Vorsicht zu veröffentlichen bez. auszuuchmen. L. Verlt», 8. September. (Telegramm.) Der „ReickS- anzciger" mahnt zur Vorsicht gegenüber einem gewissen Bert-oltz Letzuert, welcher früher zeitweise im Bureau tcS deutschen EonsulatS in Batavia beschäftigt war, ii» Jahre l89l aber entlassen wurde und seitdem bei den Behörde» und Privaten wiederholt den Glauben zu erwecken versuchte, er sei Reichsbeamter und habe Forderungen an die ReichScasse. Lehnert steht in keinerlei Beziehungen zum Auswärtigen Amte und bat nicht oaS Recht zur Führung des consularische» Titels. U. Berlin, 3. September. (Privattelegramm.) Der Entwurf zum EinfübrungSgeseye für die Agende, wie sie Ende Ociober der außerordentlichen Generalsynode vor- gelegl werden soll, hat der „Kreuzztg." zufolge die Geneh migung deS Kaiser- zur Einbringung erhallen. J»i verlause dieses MonalS gelangt, wie verlautet, dieser Ent wurf zur Veröffentlichung. 8. Berlin, 3. September. (Privattelegramm ) Tie Angelegenheit deS Herrn d. Kotze ist, wie die „Voss. Ztg." hört, in ein neues Stadium getreten. Dir fernere Untrrsuch ung ist dem General-Auditeurdc-3. Armec- corpS übertragen worden. Neue verdachtSgründc haben, wie eS heißt, der Sache deS Herrn v. Kotze eine un günstige Wendung gegeben. 8. Berlin, 3. September. (Privattelegramm.) Wie der „Boss. Ztg." aus Pari« berichtet wird, wird dem „Figaro" au« Metz gemeldet, der Gatte der verhafteten Frau 2««trt gebe zu, daß man bei seiner Frau zwei militairische Schriftstücke und einen Zünder ge sunden bat; er erkläre aber, er sei überzeugt, daß sic diese Gegenstände bloS an sich genommen habe, um einem fran zösischen Officier, welcher sich in den ReichSlanden beobachtet wußte, einen Gefallen zu erweise». lH Berlin, 3. September. (Privattelegramm.) Die Tapezierer haben beschlossen, einen neuen Lohntaris auszuarbeiten und denselben den Meistern und Fabrikanten vorzulegen. Im Fall der Ablehnung deS Tarifs soll in den Streit eingetreten werden. (Wiederholt.) — Der Magistrat hat der Stadtverordnete».Versammlung mitgclhkilt, daß er, deren Anträge gemäß, bereit sei, für die betten Quartale vom 1. Oktober l«04 bi» Ende März 1895 nur 100 Proreut der Gemeind«.Etnkominensteuer zur Heb»»., zu bringen. * Posen, 2. September. Der „Goniec" bringt nnlcr der Ueberschrift: „Material für die Vertrauens männer bei den ReichStag-wahlen" eine statistische Nachweisun^ der bei der vorjährigen ReichStagSwakl ab gegebenen Stimmen. Danach sind in der Provinz Pos:» Überhaupt 247 000 Stimmen, darunter >45 000 polnische Stimmen, in Westpreußen 206 000 Stimmen überbanpr und 80 000 polnische abgegeben worden. Ter „Goniec" Ikeilt sodann da- Stimmenverbältniß in den einzelne» Kreis n WestprcuhenS und ErnilandS mit, nach welchem die Pole» in Oft- und Westpreußen sieben Abgeordnete in den Reichstag gewählt haben, und bemerkt, daß die beiden Provinzen schon bei den nächsten ReichStagSwahten nicht weniger als zehn polnische Abgeordnete in den Rrick-tag entsenden müßten und daß man zu diesem Zweck heute schon thätig sein und da« Volk in den Ver sammlungen belehren muffe rc. p. Posen, 3. September. (Privattelegramm.) Prinz Georg von Tachsen.General-Jnspecteur der 2. Inspektion, ist heule Nachmittag zu den Manövern de« V. Armeccorps hier einzetroffen und bat bei dem commaadirendcn General v. Seekt Wohnung genommen. ü) Halle a. K, 2. September. Mit der Boycottirnng der Dessaner Brauerei zum Waldschlößchen haben die Socialdeniokraten bisher kein Glück gehabt, daS giebt selbst ihr Parteiorgan zu, das über den Stand de» BoycottS Folgendes berichtet: „Der Boycolt gegen die Dessaner Walbschlößchen-Brauerei scheint na- »nd nach in feste Verhältnisse gelangt zu sein, wie unsere Parlelgenossen bei «ine« gestern neiederum auttzesiitzrte» Lontrol»
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