Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 27.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-27
- Monat1890-12
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«ße»I«tt f«r Uirters«It»n,. GeläMiidrrtebr. «öckenbrrtLt. kZremlmrltt«. ttellülirltchMa^o. S.7H. - Aniiakin« enlindt: «nlaae» »eil« imr-ekSbr »»ilven, I»«,».. 'urvcan- Vnterm^tr!» Mnaeümdii Heile ia -Via, Ankuiidiaunren a»I derPnvai- L?K";«x«LrÄ Änieisen.wild nimt aeaeben. «»S» i wLni-e «ntundiaunuKuinchLe aeaen Lorlierdc-alNiiNt, iuock c'innnttute» .oder Lol>c»ual,l»»o. ^ kür Riutrabe ei»>>e!audlkv Schriil- «ucke kein« Brnmidlichke». Anküiitnamiae» iirlmic» i»mintl>che nambllilc Bcr»iiIIcl,mMclIc» an. üernwrecknellc Nr. u. 35. Jahrgang. Aufl. 5V,0V0 Stück. jväsr Xrt »us äsn dsäoutvvckstsn Olssküttou 6os lu- unä ^.uslLnäs» «miisptllon in reickdnltiffvr ^usrrntü ... - - -A». - *VtU>. KIKI L «adn, Aivun»«»rltt ker-oipreelliteU« 1)1-. Dresden, 1890. ^^ZpsoilUitüt. Z killllllliliki!«,, jt ?D' «"»rjcnnttt ,1 Uul.dNo^vr -- ^»LUtst.vor^üt,-. ,, M-. Kiittkllcr- z - Äoivle. > ts.lloli Illr nur t» Ali. krsni o mi» Vt'^p.oiciutt' I'aul I.auzxo, t'oLcki^r, Kisetivkneriia. I. ^i. H krsvt v. liiiulvr ämtLttmiM. Kar oixonvs k»dnlc»t in anorkannt deuten LustUkrunx. LLwwti. Lwtks rum koldst-^uksrtj/rcn ru dillixstvn Ikvison. VHL» I»roI»I»a«I»ep kpanvo. »Mg ü Ih u. LassUtttun^s-kosnIlLtt» V» »/. l)Iu8o, !Na^1«>»itp. vu. ?or1icus. 'llelepkan 1382. 4» ^ Br«««««« > VdristoSo- ouMrsLarten knciot man in rr»ü88lol' Husrvalii bei I>. L >!. Xokliei-. äiiiieiiüll.3. E rten u»a Mtzmrtik«! ß ZK emM-llilt in rolvvor » 5 V.L.Vov!llL«um,MM 25 LLnupt«Lrn«8v 25. UM. Robert Solkurmv. VMou. S/SH L«i»a»k' Fcrnsprechberichte. JnvaliditätS-und Alters-Versichenmgs -tzicietz, Gräfin v. KielmannLegge. TagcSgeschichte. VRe. OVL» Fp'l-ft»»- »Gebrüder Bock". Henrik Jbiens -Hedda Gabler" An die geehrten auswärtigen Leser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist «s nothwendig, die Bestellungen auf das erste Vierteljahr 18V1 bei dem betreffenden Postamte bis spätestens de« 25. dieses Monats bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle postanstaltcn iin Deutschen Reiche, in Vesterreich- Ilngarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. * Die Bezugsgebühr beträgt bei den Kaiser!. postanstalten in, Deutschen'Reichsgebiet »iertetjährkich 2 Mark 75 Ff., in Vesterreich 2 Hrrtd. 29 Aren;. ausschl. Aufgeld. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während -er Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Mark 5V Ff. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. Geschäftsstelle der „vres-ncr Nachrichten" Marieustrafte 88. SomuibenS, 27 Tcccmüer. Fernschreib- nnd Fernsprech-Berichte. Berlin. S. M. Panzerschiff »Jriednck Carl" ist Mittwoch Morgen wieder flott geworden und gebt mit den übrigen Schiffen des UcliungSgeschwaders nach Smlirna in See. N » dolNad t. Der Fürst Günther hat sich mit der Prin> zcssin Linie Charlotte Marie Agnes, der jüngsten Tochter deS Primen Morin non SachscrEllcnburg, verlobt. Die Stadt hat festlichen Fiaggenichmnck angelegt. Paris. O'Bricn ist. von Amerika kommend, gestern Abend m Paris cingelrosscn. Lrüisel. Der Progressislen-Kongretz hat beschlossen, das allgemeine Stimmrecht in sein Programm auizunelnnen. — Heute fand hier das Leichenbcgüngniß des in Cannes gestorbenen So- zialislensührerS Dr. Paepe unter starker Bclhvilignng seiner Partei genossen siatt. Die Ordnung ist nirgends gcstvrl worden. London. Ter Ausstand der Beauiten der schottischen Eisen bahnen dehnt sich noch immer aus. Mittwoch Abend wurden von den Aussländiichen zahlreiche Persamnilunacii abgeliattcn, in denen an der Forderung des lüstündigen Arbeitstages sestachailen und mit der Forderung deS Mündigen Arbeitstages gedroht wurde. In Motherwcll, dem Knotenpunkt der Eisenbahnlinie von Glasgow, fuhren 2 Maschinisten, wurden von den Streikende» durch Stein würfe verlebt »nd mutzten in's Hospital geschafft werden. Zur Führung der Züge von Glasgow nach London sind nur noch 3 Maschinisten vorhanden. London. Der Erzbischof v. Thonison ist gestern Morgen gestorben. Petersburg. Das ,Journal de St. PbterSboura" erklärt die von den »PeterSburgskiia Wjcdomosti" gebrachte Nachricht von der Freigabe der chinesischen Proninz Schenn für den russischen Handel und von der Errichtung russischer Konsulate in den Städten Lanttchufu und Singansu für vollständig unbegründet. Paris, «eine !N.ba. «Wethe l»1.22. Itat teuer »l.lv. StaatSbahn S18.7S. Lombarde» 307.S0. Svanier 7Ü'/«. Eghvler 18». Lliomanen VOÜ.LS. LScompte 631,2». Zihirach. »er Hamburger Voftdampser „Slavonia", Nahttiu Schmidl, »» ,« ». ». in Slem Aort eiiigcirotsc». OertltcheS und Sächsisches. — AnitShauvtmann Oberregieningsrath v. Bose in Zwickau erhielt das Komthurkceuz 2. Kl. des Herzog!. Sachsen-Ernesnnischen HauSordenS. — Genern Normittag fand unter den Stadtverordneten eine vertrauliche Besprechung bezüglich der nächstjährigen Zusammen setzung des Vorstandes und der Ansichüsse statt. Soweit wir die WiUeirsmeinilng der Mehrheit der Stadtverordneten kennen, wird sich der Vorstand fvlgendcrmatzen bilden: An der Spitze des Kol legiums wird wiederum der hochverdiente Herr Geh. Hosrath Ackermann stehen. E« galt ferner, für den nach eigenem Willen auSscheidcnden Herrn Oberamtsrichter Dürisch einen zweiten Vor steher zu wühlen, und da der bisherige dritte Vorsteher, Herr Hof- rath Damm, in dieser Stellung zu verbleiben vorzicht, io hat sich die allgemeine Stimme für den seither als Vorstand des Finanz ausschusses thätigen Herrn Hosrath Dr. Osterlo h entschieden, dessen lebhaftes und vrrständnitzbvllcS, umsichtiges Wirken die An erkennung und Achtung nicht nur seiner Kollegen in der Gcmcinde- vnrrelung, iondem auch der gesummten Bürgerschaft errungen hat. Zu dieser Wahl, die zweilellvs in der öffentlichen Sitzung ani 2. Januar eine allgemeine sein wird, kann man das Kollegium nur beglückwünschen. — Im Koni gl. Kunstgewerbe - Muicnm ist die Aus stellung 1.: -Die Pflanzenformen der verschiedenen Stilvcrivden" (Inhalt: Abbildungen von Gegenständen von der eghvtischen Kunst an bis zum Anfänge deS 19. Jahrhunderts) auf mehrsachen Wunich bis mit morgen, den 28. ds., verlängert. Tie Ausstellung II.: „Die Bestrebungen im Stilinren von Pflaiucinormen seil ca. 18i«1 (Inhalt: Methodische Vorlagenlvcrle und Abbildungen eigenartig verzierter Gegenstände, unter AuSschliitz von Nachbildungen frübcrer Stile) wird am 1. Januar eröffnet uub bleibt bis 18. Jan. geöffnet, während die Ausstellung III. vom 22. Jan. bis ciiiichlietzlich 8. Februar geöffnet ist. Sic bringt menschliche und thterische Körper« formen. (Inhalt: Abbildungen von Gegenständen a»S den ver schiedenen Stilperioden bis eintchlietzlich brr Gegenwart: darunter Carvotiden, Masken, heraldische Tüiere, Pbantasiegebilde (Sphynxc, Drachen), niedere Thlere und Pflanzen (Sccthiere, Algen, mikro skopische Gebilde). , . ^ — Im Stadtkranke »Hause erfolgt in diese» Tagen die Ueberaabe eines neuen Kochherdes, dessen Aussndruna wieder um ein ehrenvolles Zeugnitz ableat für untere heimische Industrie und für die Eorgsait, mit welcher Alles durchgesührt wird, was sich ans die Leitung dieser unbestritten als mustcraillig anerkannten Anstalt bezieht. ES handelt sich um einen neuen Koch- und Brat- berd, oder, wie wir nach gewonnener Anschauung bezeichnender sagen möchten, um ein Smrem von Bratröhren nnd Kochherden, welche« unter Benutzung aller technischen Portbeile mit trefflicher Ausnutzung deS gewähricir Raumes und dabei doch mit so klarer und sachkundiger Vertheiluna der einzelnen Kochräume und Arbeits plätze entwomn und erbaut ist. das auch duS UrthcU des Laien sich von vornherein mit den Lolisprücheu Derjenigen vereinigt, welche an der Anlage Ihre Arbeit verrichten. Bekanntlich kam der Rath in seinem Bestreben, ganz besonders für die Ausstatiung des StadtkrankcnhaiiseS stets daS Beste zur Verwendung zu bringen, dahin, nach einer engere» Submission eine Koch- und Bcatmaichine aus weihen Cbaniotickachcln in Auftrag zu geben. AuS der Wahl ging die hiesige altbekannte Firma: -Dresdner Oien- und Cha- mottewaarcn-Fabrik Johannes Werner" in Fncdüchstadt hcrvor. und sie hat ihre Ausgabe ganz vorzüglich zu lösen verstanden. Die Maschine bieiet uns einer Bvdeiislüchc von noch nicht i> Quadrat meter Grötze 6 geräumige Koch- und Bratröhren und 2 breite Herde. Tie Anorbmiiig ist derart, dak vorn in der Mitte die beiden Hauptbratröhrc» in beguemer Höhenlage, links und rechts von diesem Mittelbau die Bralhcrde angebracht sind. Hinter der Mittelröhre liegt eine andere, von de» beiden Seiten her durch je 2 Rühren benutzbare Kochröhrc, durch welche die Herde von der Wandilache des VcnlilaiiousschomstcinS iiolirt werden. So können fünf Personen gleichzeitig au der Maschine beschäiligt sein, ohne einander im Mindesten zu störe». Die Feuerungen führen theilwciS ineinander über, ihre Bereinigungen können aber auch aogcstcllt werden. Der untere Raum ist durch eiserne Kohlcnkästcn auf Rollen auSgenützt. Die Verschlüsse sind beguem, zuverlässig und elegant. Nächst diesen Vorzügen der allgemeinen Einrichtung fesselt den Beschauer besonders auch dic pciniichst genaue Ausführung »nd die äutzere Ausstattung. Hat die Firma Johannes Werner schon durch ihre zahlreichen früheren Lieferungen, so u. A. im Restaurant Ti voli, im Lehrerseminar zu Olchak, in der Seudig'schen Villa zu Schandau, beim Grasen v. Einsiedel zu Natibor u. I. w. ihren Ruf für derartige Anlagen begründet, so hat sie denselben durch diese Anlage in einer io hochoedcutsamen städtischen Anstalt aus'S Beste bewährt, und der Rath wird seine Wahl nie zu bereuen haben. Die ebenfalls durch Genauigkeit und Eleganz sich auS- zeichncndcn Schiosserarbcilen stammen vom Schlossermcister Land mann hier. — Zur Ausführung deS Jnvaliditüts- uud Alters- Bersi cheruugs - Gesehes in Dresden. Durch Verord nung des Ministeriums des Innern vom 2. Mai 1890 ist in Ge- mäschcit der Bestimmung des 8 N2 dcs Jnvalidiläts- und Altcrs- vcrsichcrungS - Gesetzes der Ortskrankentasse BetriebS- unv J»nu»g»krankenka?sea die Ausstellung der Quittuugskarlen. Einhebung der Beiträge. Eiuklcben und Entnehmen der Marken rür diejenigen der Versicheruugspflichk unterliegenden Personen übertrage» worden, welche Mitglieder derselben sind. Weiter hat der Stadtrath von der ihm zustchcudcn Bciugintz Gebrauch gemacht und unter Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde der Orts- krankenkassc auch dicienigcn Perionen rugewicsen, welche bisher der Krankenversichcriiiigspfilcht nicht unterliege», z. B. Dienstboten, Auf- ivärterinnen und die vorübergehend beschäftigten Arbeiter :e.: ferner diejenigen Personen, welche auf Grund ihrer Mitgliedschaft bei einer freien vilfskasse von dcr Ortskraukcnknssc befreit und, soweit sie nicht ln einem betrieb, der eine Bctriebskrankenkasie hat. oder bei einem Jninuigsmitglied. der einer Junnngskrankenkassc angchört, bcichäitigt werden. Aus Grund dieser Bestimmungen sind dabei der der Geschäfts stelle derOrtskranlenkasse. Mvntzstr. 15, I., alle Perionen zu melden, welche bisher n i ch l M i t g i i ed er d e rs e l b en w a ren. Deshalb wollen alle dieicnigen Arbeitgeber und Dienstherrschaften, welche ihr Personal bisher zu melden unterlassen haben, dies sofort bewerkstelligen. Als Arbeitgeber ist nach der Ausführung des ReichLverstchcrungSamts vom 3l. Oktober 1890 Derjenige anzu- iehcn, für dessen Rechnung der Lohn gezahlt wird. Sollte ein ober der andere Arbeitgeber rncksichtüch der VemchernngSpflicht seines Personals bczw einer Person desselben Zweifel hegen, so rathcn wir, die Anmeldung trotzdem nicht zu unterlasse», dagegen beikom mende Zweifel aus der Anmeldung selbst zu begründen. Wechselt eine Person den Arbeitgeber, so ist letzterer zur Abmeldung binnen Drei Tagen verpflichtet, und tritt in den Lohiwcrhältnissen eine Aenderung ein. dir geeignet ist, die Berechnung der Beiträge nach einer höheren oder niedrigeren Klasse zu rechtfertigen, so ist auch diele Äerändening binnen drei Tagen anzuzeiqen. Aus Grund der eingcgangcncn Meldungen bezw. auf Grund ihrer Bücher stellt die OrtSkrankenkassc die Qmttnngskarten ans und erbebt allmonatlich postnumerando die Beiträge (zuerst also im Februar) von den Arbeit- Gebern und guittirt ihnen hierüber. Für diese Beiträge iverden von der Verwaltung der genannten Kasse Marken ui die Korten geklebt und ennvcrthct; hier werden auch die QuiUungskorlen. so lange der Inhaber sich in Dresden in Beschäftigung besindet. aufbewahrl. Der Arbeitgeber hat für den von ihm beschäftigten Versichcrlen den volle» Wochen- bez. Monats- Beitrag zu entrichten, ist aber berechtigt, die Hälfte der Beiträge, welche m den beide» letzten LohiizablungSperioden fällig geworden sind, in Abzug zu bringen. — Um die Dnrchsühcnng der Ver sicherung für wiche Personen zu sichern, welche nicht in einem regcimälügen Arbcrtsvcrbäitnitz zu einem bestimmten Arbeitgeber stehen (,. B. Hafenarbeiter, Waschfrauen, welche von Haus zu Haus gchei». ist in 8 23 des Statuts der Versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen bestimmt, datz solche Versicherte die Bei träge (statt der Arbeitgeber) bei der Ortskraiikcnkasse im Voraus selbst entrichten können. Wird hiervon Gebrauch gemacht, so crtheilt die genannte Stelle über die Einzahlung eine Quittung, aus Grund weicher der Versicherte alsdann die Hälfte der Beiträge von dem Arbeitgeber wicderciiizuzichcn berechtigt ist. — Mil Ein- verständnitz des Arbeitgebers nnd Arbeitnehmers kann die Versicher ung nach einer höheren Lohnllasse (bis Kl. I V) als derjenigen, zu welcher er nach Matzgabe seines Verdienstes gehört, er'vlgen. — Wenn den Arbeitgeber» auch durch die Einführung deS Jnv - und Alteröveri.-Gcjetzeü neue Lasten und Pflichten aiiferlegt werden, io glauben wir doch, mit Gennalhnuiig hcrvorhcbe» zu müssen, datz ihnen hier in Dresden durch die geschilderten Einrichtungen ganz erhebliche und umständliche Arbeiten erspart worden sind, und zu der bctheiligtcn Stelle dürfen wir das Vertrauen hegen, datz sie sich ihrer Ausgabe gewachsen zeigt! — Die -Freie Vereinigung Kainpjgcnossen von 1870/7t" wird am 17. Januar zum dritten Male ihr Weihcfcst, die Erinner- ungsskiec an die Wiederausrichtung des Teulichcn Reiches, begehen. Die vor drei Jahren gegründete Vereinigung zählt 1300 Mitglieder. Unter den Ehrenmitgliedern befinde» sich die Namen von Generalen, StabS-Offizicren nnd Offizieren, die vor 20 Jahren alS Führer der Truppen im feindlichen Kugelregen voransichritten nnd jetzt, nach Einkitt in den wohlverdienten Ruhestand, m Dresden und den Vororten ihren Aufenthalt genommen habe». Die Kamps- genosscnschnit zählt außer den Offizieren Gelehrte, Acrzte, hohe Beamte und Künstler, über -100 kaiserliche, königliche und städtische Beamte, 62 Kausleute, 19 Rentiers und Gutsbesitzer und über 700 selbstständige Gcwcrbtrcibcnde rc., Handwerker und Arbeiter zu ihren Angehörigen. Die Vereinigung hat aus den Ucderschüsjcii von patriotischen Festlichkeiten und dem Kampfgenossen-Album bisher über 600 Mk. zur Unterstützung für hilfsbedürftige Kamps. genossen bez. deren Hinterbliebene verwenden können und hat überdies als eisernen Fond eine Summe von 15,00 Mk. zinsbar angelegt. Der Tod rik namentlich in dieiem Jahre eine große Lücke in die Reihe der Kampfgenossen. Bon hahen Offizieren gingen bisher der Senior der Üampsgciiosseilschasl. General der Infanterie Rehrhofs v. Holderberg, Generalniajor Zenker und Oberstleutnant Hans v. Wuthenau, der als Leutnant in der Brigade v. Bredow — 7. (Magdeb.) Kürassier-Regiment — an der blutigen Ncitcr-Attacke von Mars la Tour thcilnahin, zur großen Armee ab. — In Bezug ans das am l. Januar 1891 in Kraft tretende GerichtSkostengesetz wird uns mitgctheilt, daß neben der Kostenerhöhiing bei hochwerthigcn GrundstückSverkäiiscu auch ver- ichiedene Kostenherabietznngen eintrcten. Ganz erheblich sind diese Ermäßigungen bei allen Grund- und Hupothckcniachcn bis etwa 3000 Mk. Werth, sowie bei Grundstücksverkäufeii zwilchen Ehe leuten und anderen Verwandten. Zugleich sei bcineclt, daß bei allen Kaufverträgen, die bis zum 31. Dezember d. I. eingercickt werden, die Genchtskosten noch nach der alten Taxe zu bezahlen sind. Dies gilt auch von den bereits eingetretenen Erb- und Vor mundschafts-Angelegenheiten. — Bezüglich der in vorgestriger Nummer erwähnten Uebcr- reichung der sogenannten K ön i gs st o i l e n seitens der Bäcker- Innung an die Königl. Majestäten erwähnen wir noch, daß die Uebcrweisung durch die Herren: Hauswaid, Hillcr, Adam. Lätzig, Behr, Friedlich, Reimann und LimbachZ (als Meister), sowie Haiiswaid um., Ehrlich, Richter, Werner. Händler. Schade Schlorcke und Weise (als Gesellen) vollzogen wurde. Im Em- pfangsiaal angelangt, wurden die Stollen aus Tafeln ausgestellt. Die Begleiter nahmen seitlich Aufstellung. Mit freundlichem Gruße Kat der Königliche Herr ein. Herr Obermeister Haiiswaid hielt solaendc Ansprache: „Königliche Majestät! Wiederum ist das heilige Christfest erschienen, nnd in Stadt und Land, in Palästen nnd im schlichten Büraerham'e, ja in den Hütten erglänzt das hei lige Weihnachtslicht für Alle» welche den Glauben als heiligsten Schatz des Herzens nnd den Aufblick nach Oben niS den sichersten Trost betrachten. Wir. die Vertreter hiesiger Bäcker-Innung, dürfen es uns zu besonderer Ehre anrechnen, daß eö uns nach einem historischen Brauche vergönnt ist, Cm. König). Majestät gegenüber dieser Freude besonderen Ausdruck zu verleihen, indem wir das übliche Weihnachrsgebäck Allerhöchst derselben zu über reichen uns erlauben mit dem herzlichsten Wunsche, daß der allgütige Gott aus dem Füllhorn seiner Gnaden Ew. Majestät segnen möge mit allem Glück, Heil »nd Wohlergehen!" Se. Majettät richtete sodann an die Jiinuiigömcister und Gesellen huldvolle Worte, be fragte dieselben über die Erwerbsverbältnissc in der Bäckerei nnd Müllerei und verabschiedete sodann die JiimingLgenosscn. — Der Ueberrcichung der Königsstollen folgt altem Gebrauche gemäß stets ein gemeinsam eingenommenes Frühstück, bei weichen, Proben des Königsgebücks herumgercicht werden, um das Unheil der Fach- aenossen über die Qualität desselben zu Höven. Letzteres fand im Etablissement Fritz Rothc's (Mcinhold's Säle) statt. Ter erste Trmkiprnch galt, eckt sächsischer Sitte wlgend, Sr. Majestät dem Könige, dem Hort des Handwerks, und dem gesammten Königl. Hause. Frohe .Heiterkeit würzte das Mahl. — Man schreibt uns: Unser einzig dastehender Zwinger, dieser großartige Barok-Pracktbau, wird täglich von Fremden alle» Länder bewundert. Das darf mit Fug und Recht daslHerz jedes Dresdners mit Freude und Stolz erfüllen. Wenn aber der Flüge!- ichlag des Stolzes inmitten dieses herrlichen Baues sich noch so hoch erhebt, beim Hinanstreten aus dem Zwinger in die Ostra-Mcc wird er schnell wieder lahm gelegt. Ein Blick aus die mehr als simplen mm Theit schon in der baulichen Auflösung begriffenen Grundstücke Malersaal, Hoswaschhaus nnd nun vollends gar aus das zwischen den beiden eben genannten gelegene, die Ecke der Oika-Allee und des MalergäßchenS bildende Privatgebäude (9K. 7) zerstört alle eben empsangenen großartigen Eindrücke und schleudert die von einer wirklichen Großstadt träumende Phantasie zurück in die Wirklichkeit einer armseligen Kleinstadt. Man muß entschieden sagen armselig, denn in keiner Kleinstadt würde da. wo sie etwa etwas baulich Hervorragendes anfweisen kann, die Existenz eines solchen Gebäudes so lange Jahre geduldet werden, wie dies hier geschehen und. wie es scheint, noch längere Zeit zu geschehen fort- sahren soll. Seit langen Jahren haben sich schon Hunderte von Dresdnern über dieses Gegenüber dcs imposanten und reizvollen Zwingers ereifert, zahllose Fremde haben gefragt: wie ist cs nur möglich, daß man in der unmittelbaren Nähe solcher Bauwerke, die, man kann sagen, Weltrui deichen, solche trübselige Baulich keiten dulden kann ? Ja, wle ist cs möglich ! So lange dieOstla- AUec noch wirklich eine Allee war und sich dort das üpvige Laub der hohen Kastanienbäumc anSbrcitcte, da verdeckte dieses letztere die wunde Stelle der au sich breiten und im weiteren Verlaus schönen Straße: nun aber, wo der verhüllende Schmuck der gerade dort sehr dicht belaubt gewesenen Kastanien hat fallen müssen, nun starren die Gebäude in ihrer ganzen nackten Häßlichkeit den Blicken beleidigend entgegen. Und noch inime: hört man nichts, daß end lich einmal Wandel geschaffen, endlich neues Leben aus Ruinen erblühen ibll. Was das HoswaschhaiiS nnlangk, io möchte der Anhlick desselben noch eher zu ertragen sei», aber die beiden Eck- grundstücke an der Malergassc imd in der Thal die reine Parodie aur den Zwinger: bnrok sind sie jedenfalls nur im weniger schönen, also nicht im künstleriich-architektonischen Sinne! Nun. über das den fiskalischen Prachtbauten zugedachie fernere Loos verlautet zur Zeit gar nichts: sie weiden vielleicht mit Imiaher genommen rn daS nächste Jahrhundert, und da sic „fiskalisch" sind, bat die Stadt ni y s hineiiiziireden. Warum wird aber nicht wenigstens an C'elle des Grundstücks Nr. 7 der Hslra-Allee ciwas Neues geschaffen? Hier lann doch die Stadtverwaltung unter Umständen ein Machtwort sprechen? Aber . . . eS kehlt vst nur der Anstoß, und der möge hier wieder einmal gegeben 'ein. Und wer weiß — erhebt sich erst ein der Gegend würdiger Privatban, dann folgt der Fiskus mit entsprechenden Baulichkeiten nach. — Nach endailtiger Feststellung sind aus den Sachs. Staats- eiscnbahneu im Monat Oktober insgesammt 3.0(17,038 Personen (214.861 mehr, als im gleichen Monat dcs Vorjahres) und 1,411,236 Tonnen Güter (9015 Tonnen mehr) befördert worden. Tic B c- tricbüciiinahmen betrugen 2,399,5<>3 Mk, im Personeii- tierkchr (113,423 Akk. mehr), 4,812.187 Mk. im Güterverkehr <11,956 Mk. weniger), 7,441,750 Mk. im Ganzen (101,467 Mk. mchr>. Die Betriebseinnahmen auf die Zeit vom 1. Januar bis 3l. Oktober Pcrsanenvclkchr (1663 Mk. mehr), 42.776 Mk. im Güterverkehr W2 Mk. mehr), 64.650 PK. im Ganzen (2095 Mk. mehr). Aus di« Zeit vom 1. Januar bis 31. Oktober sind im Ganzen L96.01S ML
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview