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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1934
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19341212021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1934121202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1934121202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-12
- Monat1934-12
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AbenS-AuSsabe Rr. S8L Mittwoch, 12. Dezember 1S24 ttl Gegrünöet 18S6 A«»elgenp-ellt tt. «rettNNe Nr. Z: MiMmeI«r,eN, <22 mm breil) ll,S Rps. Nachläße nach Ltaüel v. gamiUenanjelft-n u. Slrllkngeluchr Millinitler- teile « Rps. cil.-OlcbüIir 20 Rpl. - Nachdruck nur mH Ouellenanaabe Dreidner Nacknckchlen. Unveilangle Lchrillliücke werden nicht aulbcwabr« Druck «.Verlag r Lkepsch L Belchardt, Vreeben-A. l, Marten- siraße ZS/ß2. Fernruf 21211. Postscheckkonto loSS VresSen Vie» Blatt «ntbält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamtes beim Oberversicherungsamt Dresden »r,ug«ge»0-, »«I tlgNch twetm-N««, A». ßellung tret Hau» monatlich SiM. ».»0, durch töoNbejuc, AM. s.ro rtnlchliedlich d, »ps. PoNsiebühr <ol>n« Pollzustellungtgebühr) bet ilebenmal wöchentlichem Berland. <iin»rt- nummer tS Nvl. Die Stellung -er Wehrmacht lm neuen Reich Sktk und Marine lind nattonailoziaiisM SruvwnWm zunkeis letzte Mrt Der Führer wohnt dem Staatsbegräbnis bei Berlin, 12. Dezember. Am Dienstagabend sprach in Berlin im OssizierSkasino des WachregimentS der Leiter der Abteilung Inland -es NeichswchruUnisteriums. Major Förtsch, vor zahlreichen Prcücvcrtrctern und Führern der LA. und SS.. des Arbeits- -icnßcs und der Hitlerjugend über das Thema „Die Wehr- 111 acht! m neue n R e i ch". Major Förtsch ging insbesondere davon aus, das, trotz Erklärungen eine gewisse Auslands- vrciscsich immer wieder mit dem Verhältnis der Wehrmacht zum Nationalsozialismus befasse und zum einenmal behaupte, das, der größte GcgnerdcS Nationalsozialismus in Deutsch land die Wehrmacht und ihre sührenden Generale seien, zum anderen Male wiederum die Meinung auSdrllcke, die Wehr macht sei restlos im nationalsozialistischen Sinn politisiert und dadurch ihrer Schlagkraft verlustig gegangen. Nicht allein aus Böswilligkeit und Sensationslust wurden derartige Meinungen kolportiert, sondern auch auS dem Unvermögen heraus, die Wehrmacht und ihre Stellung im neuen Staat zu verstehen. Man versuche, wie im alten Staat die Wehrmacht zu einer Sphinx zu stempeln, zu einer unbestimmbaren Größe, von der man nicht weist, wo sie eigent lich stehe. Major Förtsch gab dann einen Abrist der Entwicklung und der Grundlage der Wehrmacht, wies darauf hin, dast nach I9l8 im Weimarer Staat infolge des Mangels an Autorität durch den Parteienstrett und infolge des Fehlens eines klaren Be kenntnisses zur Wehrhaftigkeit die Wehrmacht eine gewisse eigene Stellung habe einnehme« müsse«. Damals habe die Wehrmacht eine überparteiliche Hal tung sich geschaffen, die oft angegriffen und mistverstanden worden sei. Sic sei aber im Interesse der Selbsterhaltung der Wehrmacht notwendig gewesen. Die Reichswehr habe, weil ihr der Weimarer Staat nicht die innere Lebensgrundlage ge geben habe, sich einen eigenen StaatSbcgriff ge- jchassen, der mit der Weimarer Verfassung sich nicht gedeckt habe und der das ll überzeitliche und Dauernde des Staates und der Nation zur Grundlage hatte. Im „Lett- jaden für Erziehung und Unterricht" in der Zeit der Wei marer Republik sei nur das Verhältnis von Staat und Wehr- macht scstgclcgt worden. Der Soldat wurde als Diener des Staates bezeichnet und die Wehrmacht als ein Instrument, das die Ltaatöautorität nach allsten und nach innen zu wahren hätte. In de« „Pflichten des Soldaten IM" wird im Gegen satz dazu die Wehrmacht wieder zum Bolksheer gemacht. «Die Wehrmacht ist der Waffenträger des deutsche» Volkes. Sic schützt das Deutsche Reich «ud Baterlaud, das im Natio nalsozialismus geeinte Volk und seine« Lebensraum." Bo« einer Verwendung nach innen ist hier nicht mehr die Rede, und an die Stelle des Begriffes Staat ist der Begriff Volk getreten. Ter Redner wies dann auf eine Reihe von anerkennenden Worten dcS Führers für bie Wehrmacht hin und machte dar aus ausmerksain, dast als die grüstten Leistungen im Nachlricgsdeutschland der Führer einmal den Ausbau der nationalsozialistischen Bewegung und den Aufbau der Wehr in a ch l bezeichnet habe. Die Haltung der Wehrmacht in der nationalsozialistischen Revolution sei i« jeder Weise folgerichtig gewesen. Zwar hätten in der Welt oft Armeen Revolutionen gemacht, in Revolutionen ctngcgrtssen oder Revolutionen beendet. Für die deutsche Wehrmacht sei eine solche Haltung nicht in Frage gekommen, denn das, was s t e ersehnte, habe die national- sozialistische Bewegung erkämpft. AuS dieser Gleichheit der Anschauung nun zu folgern, dast dann die Armee die Revolution ja schon viel früher hätte machen lönne». lei falsch, denn nur von Armeen gemachte Revo lutionen zerstören meist das Gefüge dieser Armeen und seien nicht von langer Dauer. — Sodann behandelt« Major Förtsch die Beziehungen zwischen den einzelnen Säulen der NSDAP, und der Wehrmacht, die eng und herzlich feie«. Ter Führer habe die Wehrmacht auS einer gewissen Ver einsamung herauSgehobcn und wieder mitten ins Volk gestellt, er habe weiter die deutsche Wehrmacht zu einer der Säulen bestimmt, die neben der Partei als dem poli tischen WillcnSträger als einziger Waffenträger der Nation den Staat trage. Neichswchrministcr General- obcrst v. Blomberg habe keinen Zweifel darüber gelassen, dast der Nationalsozialismus als die Grundlage dcS neuen Staates auch für die Wehrmacht unantastbar sein mülie. und die Wehrmacht habe bewi.scn. dast eS ihr mit dieser Grundlage ernst ist. ES führe eine Linie von der Ein- sührung des kameradschaftlichen GrustcS zwischen Wehrmacht »ud nationalsozlalisttschen Verbänden über die Teilnahme an den neuen staatlichen und parteilichen Veranstaltungen deS l. Mai, des Erntedanksestcs bis zum Auftreten der Wehr- macht aus dem RcichSparteitag. und von der Einführung dcS Hoheitszeichens der nationalsozialistischen Bewegung bis zur Eidesleistung des Soldaten aus *e« Führer, der von der Wehrmacht als der ersten Einrichtung des Reiches diese« Treueid habe eutgegennehme« könne«. Dieser Eid, der in unbedingter und persönlichster Form dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes geleistet wurde, habe dem Soldaten eine eindeutige und klare Grundlage seines Dienstes für Volk und Reich gegeben. Er habe die altpreustilche persönliche Bindung zwischen dem einen Führer und seiner Gefolgschaft wieder hergestellt. Die Bedeutung dieses Eides werde klar, wenn man ihn in Vergleich sehe zur Weimarer Zeit: Dort ein Schwur aus die Bersassung und gleichzeitig das Gelöbnis, den Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten, hier die eindeutige klare Eidesleistung auf eine Perlon. Dort die Möglichkeit von Konflikten, wenn, wie es dem ge sunden Denken der Wehrmacht entsprechend geschah, der Ge- horsamSbegrifs den politischen Grübeleien über den Sinn der Verfassung vorangestellt worden wäre. Hier die eindeutige bedingungslose Verpflichtung auf den Befehl des einen. Behauptungen, dast damit die Ueberparteillchkeit «ud unpolitische Haltung der Wehrmacht verschwunden sei, seien Unfug. Ueberparteilich und unpolitisch seien wesentlich verschle- de ne Begriffe. Eine unpolitische Wehrmacht habe eS nie gegeben, und so monarchisch die alte Armee der Vor kriegszeit gewesen sei, so nationalsozialistisch müsse die heutige Wehrmacht sein. Politische Betätigung sei dem Soldaten aus Gründen der Manneszucht verboten, nicht jedoch politisches Denken: das aber finde die Wehrmacht heule im Rahmen des nationalsozialistischen Den- kenS Die Partei sei als Körperschaft öffentlichen Rechtes politischer Willensträger des Staates, andere Parteien gebe eö nicht mehr und damit auch nicht mehr den Begriff der Ueberpartcilichkcit. Wehrmacht und Partei. Wehr- macht und SA., SS., HI. und PO. dienen dem gleichen Führer tm gleichen Geist, jeder an seine Stelle und aus seinem Gebiet. Beide haben ihren Ursprung Im Front- erleben und sind auf Grund gemeinsamer Ideen, gemein- sanier Arbeit und gemeinsamer Leistung eng verbunden. Diese Verbundenheit zu trennen, werde keiner Macht der Welt gelingen. Weimar, 12. Dezember. In feierlichem Staatsbegräbnis wurde heute mittag im Beisein des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, des EhcsS des Stabes der SA., Lutze, dcS ReichSführcrs der NLKK., Obergruppcnsührers Hühnlein, des NcichspressechesS Dr. Dietrich, des persönlichen Adjutanten des Führers, Ober gruppenführer Brückner sowie sämtlicher höherer SA.-Führcr Thüringens und vieler anderer deutscher Gaue die sterbliche Hülle des so jäh aus dem Leben gerissenen SA.-Gruppen- sührcrS Dr. Gustav Zunkcl in der Landeshauptstadt zur letzten Ruhe getragen. Die Stadt und darüber hinaus ganz Thüringen hatten Trauerschmuck angelegt. Der Fürstenplatz, aus dem die Trauerseter als Staatsakt stattsand, war von Tausenden von Menschen umsäumt. Abordnungen der SA., SS., der Wehrmacht, Polizei, Arbeitsdienst, PO., HI. und BdM. hatten Ausstellung genommen. Ein Wald von Fahnen verlieh dem Ganzen ein feierliches Gepräge. Dem Ernst der Stunde entsprechend, war der Fürstenplatz mit Traucrschmuck angetan. Kurz nach 11,30 Uhr erreicht der Trauerzug den Fürsten platz. Der Zug wurde eröffnet durch einen SA.-Ehrensturm, an den sich die StabSwachc der SA.-Gruppe Thüringen an- schlost. ES folgte die gesamte Geistlichkeit der Stadt Weimar. Unter Vorantritt dreier hoher SA.-Führer, die das Kissen mit den Orden und Auszeichnungen des Gruppenführers Zunkel trugen, folgte der mit der Hakenkreuzsahne bedeckte Sarg auf einer von sechs Pferden gezogenen Lafette. Dem Sarg folgte Gauleiter Saukel mit der gesamten thüringi schen Negierung. Weitere Abordnungen der Gliederungen der Partei beschlossen den Zug. Nachdem -er Sarg auf den Katafalk gehoben worden war, erschien der Führer in Be gleitung des EhesS des Stabes Lutze auf dem Platz,- ehr furchtsvoll schweigend grüstte ihn die Menge mit erhobener Hand. Der Führer begrüßte zunächst die Witwe des Ver storbenen und nahm dann neben ihr Platz. „Mali muß sich mit NeiltWM MlSjprcchln" Sie AllllStzttMlgWM der zrontktimvstk Paris, 12. Dezember. Vor Mitgliedern der Neuen FricdenSlchule in Marseille sprach der Abgeordnete Goy am Dienstagabend über die Lage, die sich seil der Unterredung ergeben habe, die ihm der Reichskanzler gewährt hatte und über die er in einem Artikel im „Matin" berichtet hatte. Gon sagte, die bis zur damaligen Zeit mit Elektrizität geladene Atmcsphäre habe sich ge bessert. Die Ereignisse von Marseille hätten in Genf er- örtert werden können, ohne daß der Friede bedroht worden wäre. Die AnnähcrungSpolilik der ehemaligen Frontkämpfer, die eigentlich in das Gebiet der Diplomaten sa"e, lasse sich rechtfertigen. Erft wenn das Kriegsgespenst ver'^wnnden sei, würde i« Frankreich das Vertrauen wieder ausleben, die gehorteten 10 Milliarden Franken würden wieder in Um- laus kommen und die Krisen erst bann behoben werden können. Um die tragische Möglichkeit eines Krieges zu bc- seitigen, wollten die ehemaligen Frontkämpfer die ihnen noch verbleibenden Kräfte einsctzcn und damit aufs beste ihrem Lande dienen. Der Führer der Vereinigung der Feuerkreuzler, Obcrst a. D. de la Rocque, hat in einem Buch die Leitsätze seiner politischen und weltanschaulichen Einstellung nieder gelegt. Gelegentlich dieser literarischen Neuerscheinung hat er einem Mitarbeiter des „Matin" eine Unterredung gewährt, in der er die parteipolitische Unabhängigkeit seiner Vereinigung betonte. Er erörterte seine bekannten inner politischen Grundsätze. Die Begriffe links »nd rechts seien überholt. Ein Staat, der das Recht aus Arbeit nicht gewähr leisten könne, unterzeichne damit sein eigenes Todesurteil. Zur Saarsrage bemerkte de la Rocque, Frankreich müsse ohne Hintergedanken die unbedingte Unabhängigkeit der Ab stimmung sichern. Im übrigen könne es in Europa keinen Friede» und kein Gleich gewicht ohne den Frieden und das Gleichgewicht zwischen Deutschland und Frankreich gebe«, was be deute, daß mau sich mit Deutschland ausspreche« müße. Das werde aber erst von dem Zeitpunkt an möglich und nütz lich sein, in dem Frankreich eine feste Ordnung und eine feste Sicherheit innerhalb seiner Grenzen und an seinen Grenzen hergestellt haben werde. Man möge sich aber vor geschminkten, aussehenerregenden Aussprachen hüten. Die lebenswichtigen Fragen müßten mit dem erforderlichen Ernst und der erforderlichen Vorsicht behandelt werde». Wie das „Journal" berichtet, ist aus Veranlassung italie nischer Garibaldtsten und mit Zustimmung Mussolinis ein französisch-italienischer Ausschuß ehemaliger Front kämpfer gegründet worben, der zehn Millionen Front kämpfer umsastt. In der GründnngSvotschast heißt eS: Die Vorsitzenden der großen Verbände ehemaliger Frontkämpfer Italiens und Frankreichs haben beschlossen, sich zu einem ständigen Ausschuß für die französisch-italienische Verständigung sEntentej -n- fammenzuschlicben. MM Nette Wit W werte«« „Amerika kam» den Lersprimg nicht Molen" Tokio, 12. Dezember. Marineminister Admiral Osumi sprach am Mittwoch im Ausschuß des StaatörateS über den Flotte »Haus- halt. Er betonte dabei, daß der Haushalt genüge, um ein Wettrüsten a u S z u h a l t e n. Die Zahl der japanischen Marineangchörigcn betrage 00000 gegenüber 80 000 der amerikanischen Flotte. Di« Vereinigten Staaten könnten den Vorsprung Japans an anSgebildete« Ossizieren «nd Mannschaste« nicht einholen. Japan könne nach der Kündigung dcS FlottenvcrtrageS neu« KriegSschisfe bauen, ohne das, eS gezwungen sei, dafür alte Schiffe abzurüsten. Diese könnten vielmehr weiter verwendet werden. Die Mandate über die S ü d s e c - I n s e l n werde Japan nicht aufgcbcn. Nötigenfalls werde es sie durch Ein. mtz der Flotte zu schützen wissen. Dl« japanisch« Regierung wolle gleichzeitig mit der KSu, digung des Flottenvertrages einen Zeitpunkt und den Ort sür eine neue Flottenkouserenz Vorschlägen. Sie Holle, daß hierüber eine befriedigende Lösung erzielt werden würde. Britische Manöver bet Singapur London, 12. Dezember. Einer Meldung ans Singapur zufolge wird das „Gibral- tar des OstenS" am morgigen Donnerstag zum ersten Male Mittelpunkt ausgedehnter Manöver sein, die vier Tage dancrn sollen und an denen britische Land-, Scc- nnd Lustslrcitkrältc teilnchmen werden, lieber die Manöver wird strengste Geheimhaltung gewahrt. Der Hase» Singapur wird während mehrerer Stunden sür den Schisssvcrkchr völ lig gesperrt lein. In Singapur selbst haben sich 20 Kriegs- schisfc versammelt, nämlich ein Flugzcugmntterschiss, ein Kreuzer, zwei Flottillcnsührer und 10 Zerstörer. „Mel« Kamps" i« Pole« sreigegeben. Die Verbreitung des Buches „Mein Kamps" von Adolf Hitler ist jetzt sür den Buchhandel in Polen sreigegeben worden.
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