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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 04.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191207043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19120704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19120704
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-04
- Monat1912-07
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Mir- un- Änzeigeblatt Wr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung vquaspreis Vierteljahr!. M. 1.50 einschlietzl. der „Illustr.Unterhaltungsblattr" und der humoristischen Vellage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenvoten sowie bei allen Reichrpostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, stundshübel, ^UgkvtUI» Neuheit»«, Gberswtzengrün, Schönheide, SchönheiderhaMmer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme -er Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinfpaltige Seile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Amtsblatt- Fernsprecher Nr 210 Drucker, und Verleger: Emil Hannebohn, verantwort!. Redakteur. Ernst Lindemann, beide Eibenstock. 1LS ------- SS. Jahr-an«. ------- Domerstag, den 4. Juli 1»LL Militärpflichtige, die nach Anmeldung zur Rekrutierungsstammrolle im Laufe eines ihrer Militärpflichtjahre ihre« dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz wechsel«, haben dies zur Berichtigung der Stammrolle beim Abgänge der Behörde, die sie in die Stammrolle ausgenommen hat, und «ach A«ik««ft a« dem «e«e« Wohnort derjenigen Stelle, die dort die Stamm rolle führt, spätestens innerhalb dreier Tage zu melden. Die Militärpflichtigen haben also ihrer Meldepflicht nicht nur alljährlich in der Zeit vom 15. Januar bis I. Febmar, sondern auch bei jedem Wechsel de- Aufenthalts orte- zu genügen. Eine Versäumung der Meldefristen entbindet nicht von der Meldepflicht. Wer die vorgeschriebene« Meldungen zur Stammrolle oder zur Berichtigung derselben unterläßt, ist nach tz 25 Ziffer 11 der deutschen Wehrordnung mir Geld bi- z« 3V M. «der mit Haft bi- zu 8 Tagen z« besirafe». Die Meldungen sind hier in der Rat-kanzlei zu bewirken. Gtadtrat Eibenstock, dm 1. Juli 1912. Tagesgeschichte. Deutschland. — Der Kaiser in Danzig. Der Kaiser mit dem Prinzen Adalbert und der Prinzessin Viktoria Luise trafen Dienstag früh 7 Uhr 40 Min. mittels Sonder zuges auf dem Danziger Hauptbahnhofe ein. Auf dem großen Exerzierplätze in Langfuhr hatte früh das Leib- husarenregiment Nr. 1 unter dem Kommando des Kronprinzen Paradcaufstellung genommen. Gegen 8 Uhr traf der Kaiser im Automobil ein. Der Kaiser sprengte über den Platz und ritt die Front des Regi ments ab, das daraus einen Parademarsch ansführts Es folgte ein Exerzieren des Regiments mit einer At tacke gegen einen markierten Feind. Nach einer Kritik setzte gm halb 10 Uhr ein Vorgefecht ein, zu dem In fanterie, Artillerie und Maschinengewehre herangezogen wurden. Nach abermaliger Kritik nahm dann der Kaiser um 10^ Uhr den Vorbeimarsch des Regiments, sowie der gesamten Truppen der Garnison Danzig entgegen und ritt darauf mit dem Kronprinzen an der Spitze der Leibhusarenbrigade nach den Kasernen der Brigade zu rück. — Zum Fall Kostewitsch. In dem Wunsche, in der Angelegenheit des russischen Kapitäns Koste- witsch womöglich vor der Kaiserzusammenkunft eine Ent scheidung herbeizuführen, hat der Reichskanzler im Lau fe des Montags eine längere Konferenz mit dem Reichs justizamt gehabt. Bedauerlicherweise scheinen sich da bei keine Momente ergeben zu haben, die eine Freilas sung des Offiziers ermöglicht hätten. — Ein neuer Spion agcsall. Nach einer Blättcrmeldung wurde in Kiel in der Nacht zum Mon tag ein Mann unter dem Verdacht der Spionage ver haftet, der später als der frühere Techniker Ewald, aus dem Rheinland stammend, festgestellt wurde. Ewald war der Polizei schon längere Zeit aufgefallen. Ange sichts des großen Belastungsmaterials legte der Ver haftete, der sowohl für England wie für Frankreich tä tig war, ein umfangreiches Geständnis ab. Außer in Kiel hatte sich der Verhaftete vorher auch längere Zeit m Wilhelmshaven aufgehalten. — Eine englische Stimme zurMischehen- frage. Im Juni-Heft des „United Empire", der Monats schrift des Kömgl. Kolonial-JnstituteS (Royal Colonial In stitute Journal), herausgegeben von Archibald R. Colquhoun, findet sich eine interessante Notiz zur Mischehenfrage. Der Verfasser vergleicht die Debatten über die Mischehenfrage, die beinahe gleichzeitig im deutschen Reichstage und in dem südafrikanischen Parlamente stattfanden. Bei uns wuroe bekanntlich mit 203 gegen 133 Stimmen eine Entschließung angenommen, die die verbündeten Regierungen ersucht, durch Gesetz die Mischehen zwischen Weißen und Farbigen in allen deutschen Schutzgebieten zu legitimieren. Am Tage darauf, am 9. Mai, brachte der Führer der Opposition im südafri kanischen Parlament, Sir Thomas Smartt, dort einen An trag ein, der angesichts der zunehmenden Angriffe Farbiger auf weiße Frauen die Regierung ersuchte, eine Kommission zur Bchandlung der Angelegenheit einzusetzen. „Die poli tische Atmosphäre", schreibt das „United Empire", „der zwei Parlamente könnte schwerlich verschiedenartiger sein. In Deutschland wurde die Debatte geführt unter dem Einfluß einer falschen Sentimentalität, die auch bei uns in England nicht allzu unbekannt ist. In dem südafrikanischen Parla ment war kaum ein Mitglied, dem nicht das volle Verständ nis der Eingeborenenfrage, wie sie in Afrika wirklich auS- sieht, aufgegangen wäre und der nicht durchdrungen wäre von der Notwendigkeit, die Reinheit und damit auch das Uebergewicht der weißen Rasse aufrechtzuerhalten. In dem deutschen Reichstage hat die Mehrzahl der Leute, die für eine Legalisierung der Mischehen eintraten, niemals mit eige- nen Augen die Schäden einer Ehegemeinschaft zwischen far bigen und weißen Nachbarn gesehen. In jenem Parlament hatte jedes Mitglied einen Begriff von der Schwierigkeit und Vielseitigkeit der Frage, und ist weit davon entfernt, farbige Ehen mit der wohlwollenden Billigkeit anzusehen wie Be- nardin de Saint-Pierre und van der Kemp. Leider ver mischen sich weiß und schwarz, wo sie zusammenstoßen, zwei fellos bis zu einem gewißen Grad miteinander, aber eS muß als strengste Pflicht jeder Regierung, der die Wohlfahrt bei der Rassen am Herzen liegt, aufgefaßt werden, solchen Ver bindungen jegliches Hindernis entgegenzustellen. Dr. Solf, der Staatssekretär des Reichs Kolomalamts, bemerkte, als er der schlecht begründeten Entschließung der deutschen Humanitäts- dusler sich entgegensetzte, daß Völker, die lange schon Kolo nialpolitik treiben, doch nicht eine Lösung dieses Problems erreicht hätten, und wies auf die Zustände in den Vereinig ten Staaten hin, wo die Mehrzahl der elf Millionen farbi ger Bürger Mischblütler sind und bezeichnet das als ein Me netekel für alle kolonisierenden Nationen." Der Artikel des „United Empire" klingt aus in den Satz: „Mißverstandene Humanität und ein unwürdiges Hinabgleiten auf das Ni veau der niederen Rassen trägt den Keim des Verfalles in sich". »Glaxd. — Trinksprüche bei der Monrrchenen- trevue. Wie die „Wetschernaja Wremja" erfährt, wer-- den bei der Kaiserbegegnung in Baltisch-Port Trink sprüche gehalten werden, die die bestehenden freund schaftlichen, gutnachbarlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland bekräftigen werden. England. — Englisches Oberhaus. Lord Selborne lenkte die Aufmerksamkeit auf die Lage der britischen Seemacht im Mittelmeere und gab seiner schweren Besorgnis über die gegenwärtige Lage Ausdruck. Er wies darauf hin, daß das Mittelmeer die Schiffsstraße nach Australien und Indien sei und daß die Möglichkeit, die Kindlichen Schiffe im Mittelmeer zu vernichten, für diese Kolonien ein ebenso großer Schutz wäre wie für Großbritannien. Tas Mittelmeer sei der einzige Weg von Europa nach Aegypten und die einzige Stra ße, auf der nötigenfalls Verstärkungen und Hilfe nach Aegypten gesandt werden könnten. Die Ausdehnung des britischen Handels im Mittelmcere sei sehr groß und zum größten Teil Huidel mit Lebensmitteln. Die Bedeutung des Mittelmeeres hänge nicht vom Suez- kanal ab, denn lange, bevor der Kanal bestand, fand England das Mittelmeer so wichtig, daß es große Op fer brachte uno große Anstrengungen machte, Gibral tar und Malta in die Hand zu bekommen und sie dann zu behaupten. Wenn Englands Einfluß und Macht im Mittelmeere als eine Hauptsache des 18. Jahr hunderts angesehen worden sei, wäre sie es heute noch mehr. Serdie«. - Das neue serb. sche Kabinett. Da Pa- sitsch sich weigerte, eine Kabinettsbildung zn überneh men, ernannte der König den ehemaligen Minister des Innern, Trifkovic, zum Ministerpräsidenten und Mi nister des Innern, Michael Ilie zum Finanz- und Bau- tenminister und den Sektivuschef Jvanovic zum Mi nister des Aenßern. Marokko. B e v o r ste h e n d e A b d a n l u n g M >i l a y H a- fids. Der „Figaro" glaubt ans einer ihm Angegan genen Depesche schließe» zu dürfen, daß die Abdankung des Sultans Mnlay Hafid unmittelbar bevorsteht. Amerika. — Präsidentenwahl in den Vereinig ten Staaten. Der demokratische Konvent nominier te W i l s o n z u m P r ä s i d e n t s ch a f t s k a n d i d a t e n. Clark und Underwood hatten ihre Delegaten von der Verpflichtung, für sie zu stimmen, entbunden. Ocrlliche md sSWtzc Nachnchlcn. — Eibenstock, 3. Juli. Einen frechen Be trug verübten am Montag ein paar Mädchen aus der Umgegend auf dem Marktplätze. Sie mußten auf ir gend eine Weise Kenntnis davon erhalten habe», daß eine Emaillehändlerin mit der Frau des Gastwirts Herrn Sonntag bekannt war. Sie gingen deshalb hin zu dem Emaillestano und gaben an, im Auftrage der Frau Sonntag Emaillewaren einkaufen zu sollen Der Betrag dafür würde dann hcrgesandt werden. So be kamen die Mädchen mehrere Emaillegegenstände aus gehändigt, mit denen sie verschwanden. Als dann Krau Sonntag selbst zum Einkauf ging, stellte sich der Schwin del heraus. — Eibenstock, 3. Juli Am gestrige» Dienstag waren 30 Jahre verflossen, daß der Buchbinder Hero: Albert Hei er le in das Geschäft des Herrn Buchbin dermeister Grohs eingetreten. Aus Anlaß dieses Ju biläums wurde Herrn Heierle vom Stadtrat ein Glückwunschschreiben in Form eines Diploms überreicht — Dresden, 1. Juli. Die mit Zustimmung der Ständekammer errichtete Stelle eines Landes-Gewerbe- inspektorS, der seinen Dienstsitz im Ministerium des In nern hat, ist dem Regierunqs- und Gewerberat Friedrich August Krantz in Frankfurt a. d. O. übertragen worden. — Dresden, 2. Juli. Gestern mittag um 1 Uhr überreichte in Anwesenheit des Ministers des Aeußern Gra fen Vitzthum v. Eckstädt der schwedische außerordentliche Ge sandte Graf Taube dem König in feierlicher Audienz sein Beglaubigungsschreiben. Im Anschluß daran fand FrühftückStafel statt. Hierauf wurde Graf Taube vom Prinzen und der Prinzessin Johann Ge org und später von der Prinzessin Mathilde empfangen. — Dresden, 2. Juli. Beim Transport von Bau materialien wurde gestern nachmittag auf der Bendemann- straße ein 56 jähriger Tiefbauarbeiter zwischen zwei Wagen tot gequetscht. — Schandau, 2. Juli. Im Riedzschgrund wurde das dreijährige Söhnchen des Arbeiters Richter von einer Kreuzotter inS rechte Fußgelenk gebissen. Das Kind wurde in das hiesige städtische Krankenhaus gebracht, wo es schwer krank darnieder liegt. — Chemnitz, 2. Juli. Der heute hier abgehaltene Bezirkstag der Amtshauptmannschaft Chemnitz be schäftigte sich u. a. mit der Frage der Einverleibung der Ge meinden Furth und Borna in die Stadt Chemnitz. Diese Versammlung sprach sich gegen die Einverlei bung aus. — Riesa, 1. Juli. Im Hafen wollte ein auf einem Kahn der Vereinigten ElbschiffahrtSgesellschaften beschäftigter Bootsmann vom Beiboot auf den großen Kahn steigen. Hierbei rutschte er ab, fiel ins Wasser und ertrank. Seine Leiche wurde noch nicht gefunden. — Im benach barten Grödel ertrank beim Baden in der Elbe der seit 2'/, Jahren in der Brauerei Grödel als Bierfahrer beschäftigte 19 Jahre alte Paul Häckel aus Lohmen bei Pirna. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. — Pirna, 2. Jul:. Als am Sonntag früh gegen 3 Uhr der Schutzmann Ahnert mit seinem Polizeihunde einen Einbrecher festnehmen wollte, gab dieser drei Schüsse auf seine Verfolger ab, von denen einer den Polizei hund verletzte. Nur dem Umstand, daß der Beamte nicht genügend bewaffnet war, war es zuzuschreiben, daß der Ein brecher entkommen konnte. — Aue, 2. Juli. In der König Albert-Grotte im Stadtpark wurde heute früh ' ,3 Uhr ein junger Mann schwer verletzt aufgefunden, der sich in selbstmörderischer Absicht eine Revolverkugel in den Kopf geschossen hatte. Nach den bei ihm gefundenen Pa pieren ist der Lebensmüde der 22 Jahre alte Eisendreher Max Willi Schmidt aus Dresden, der zur Ausführung sei nes Vorhabens von Dresden nach hier gefahren war. Ans einer Aufzeichnung in seinem Notizbuch ging hervor, daß er sich schon in Dresden mit Selbstmordgedanken getragen hat, denn er äußerte den Wunsch, verbrannt zu werden. Die Ur sache der Tat ist unbekannt. Schmidt liegt im Krankenhaus hoffnungslos darnieder. — Reichenbach i. V., 2. Juli. Die hiesigen Loko motivführer beschlossen in einer stark besuchten Versammlung, dem Lokomotivführer Morgner, der das Eisenbahnun glück bei Gaschwitz verschuldet haben soll, zwei tüchtige mit dem Eisenbahnwesen vertraute Rechtsanwälte zur Seite zu stellen, wozu die zwei großen Lokomotivfüh rerverbände je 1000 Mark zur Verfügung stellen. Sollte für die einstweilige Freilassung Morgners eine Kaution erforder lich sein, so wird diese in jeder Höh« geleistet werden. — Grünbach bei Falkenstein, 1. Juli. Heute Mon tag vormittag ist das 2 jährige Kind des Einwohner« Max Luderer durch ein Fuhrwerk deS Fabrikbesitzers Albert Schäd
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