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Weißeritz-Zeitung : 14.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188402140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-14
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.02.1884
- Autor
- Links
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Dir „Welßerlh-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag. Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 28 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg.. einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern so Pfg. - Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Mchttitz-MW. Amtsblatt Inserate, welche bei der bedeutenden Auslage deS Blattes eine sehr wirl- same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 2V Pfg- für die Königliche Amlshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redakteur: Carl Ikhne in Dippoldiswalde. Nr. 20. Donnerstag, den 14. Februar 4884. 49. Jahrgang. .... . - — ' - —- — - i Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Während der Lutherfeier im November vorigen Jahres tauchte unter Bürgern hie siger Stadt die Idee auf, gegenwärtigen und zukünf tige» Geschlechtern zur Mahnung innerhalb unserer Mauern ein dauerndes Denkmal von Stein oder Erz zu errichten zum Andenken an Luther, diesen Mann echt deutschen Geistes, diesen muthvollen Kämpfer für Deutschthum, Freiheit und Wahrheit. Fand doch Luther schon seinerzeit unter den rüstigen Bewohnern alter Bergstädte begeisterte Anhänger. Wie nun unsere Vor fahren dem Beispiele Freibergs in Annahme der Re formation folgten, so möge nun auch das jetzige Ge schlecht der alten Hauptbergstadt in Errichtung eines Lutherdenkmals nicht nachstehen, würde ja ein solches unserer Stadt zugleich zur Ehre und Zierde gereichen. In richtiger Auffassung, daß durch Heranziehung der einzelnen Bürger zu freiwilligen Gaben das Interesse für das Projekt erhöht werde, veranstaltete Herr Bürger meister Voigt während des Kommerses am II. No vember eine Sammlung zur Gründung eines Fonds zu obengenanntem Zwecke. Doch nur der kleinste Tbeil der erforderlichen Summe ist aufgebracht und viele Bürger hatten noch nicht Gelegenheit, ihr Interesse zn bethätigen. Um so erfreulicher ist es, daß Gesangs kräfte hiesiger Stadt aus eigenem Antriebe die Ver anstaltung einer Abendunterhaltung zu Gunsten obigen Fonds beschlossen haben. Selbige Abendunterhaltung soll am 2. März in der Ncichskrone stattfinden. Da auch der Turnverein und andere schätzenswerthe Kräfte ihre Vetheiligung bereitwilligst zugesagt haben, so ver spricht das Programm reiche Abwechslung zu bieten, z. B. ein Melodrama mit Klavier- und Harmonium- begleitung, lebende Bilder aus Luthers Leben und einen Turner-Reigen. Zweckentsprechend ist der „Berg- mannsgruß" als Mittelpunkt des Programms gewählt worden und soll derselbe wo möglich in Kostüm zur Aufführung gelangen. Ist ja schon dieser mit seiner edlen, gemüthvollen, gemeinverständlichen Musik und Deklamation allein geeignet, Musikfreunde heranzu ziehen, so werden gewiß auch die übrigen Nummern des Programms höchste Befriedigung ernten, und wün schen wir diesem Unternehmen den besten Erfolg. — Der hiesige Vorschuß-Verein hat seine Jahresrechnung auf 1883 beendet und einen gleich günstigen Abschluß wie im Vorjahre zu verzeichnen. Der Umsatz erreichte die Höhe von 1020900 M., die ausgeliehenen Kapitalien am Schlüsse des Jahres 1883 die Summe von 217966 M., an Zinsen haben letztere ergeben 10433 M. Dagegen sind dem Verein 193434 M. Spareinlagen zugeflossen. Der Reingewinn beträgt 4900 M., hiervon erhält 500 Mark als ein zehntel Theil (abgerundet) der Neservefond, während 4400 M. als ISprozentige Dividende, vorbehältlich der Geneh migung der Generalversammlung, vertheilt werden können. Verluste hat der Verein im letzten Jahre gar nicht gehabt. Der Reservefond erhöhte sich von 19000 M. auf 20370 M. Mitgliederbestand 618. — Die von der hiesigen Gesellschaft „Erholung" veranstaltete theatralische Aufführung im hie sigen Schießhause zum Vesten unserer Kaltwasserbade anstalt und Kleinkinderbeivahranstalt hat eine Rein einnahme von 29 Mark 12 Pfg. ergeben, welche zu gleichen Theilen den beiden Instituten übergeben wurde. Für den guten Zweck, welchen die betreffenden Mit glieder haben fördern helfen, sei denselben auch hiermit der Dank ausgesprochen. — Am 12. Februar Abends, wenige Minuten nach I I Uhr, wurde hier ein prachtvoller, im grün lichen Lichte schillernder Meteor wahrgenommen, der sich ziemlich langsam in der Richtung nach Südwest bewegte. Dippoldiswalde. Heute Mittwoch Vormittag hat, wie wir erfahren, in Betreff der mehrseitig angestrebten Vermehrung der Züge auf unserer Eisenbahn Hier selbst eine Versammlung stattgefunden, an der auch Beamte der Generaldirektion Theil genommen haben. Was in derselben berathen und ob ein Beschluß bereits gefaßt worden, können wir heute nicht mittheilen, da eine mündliche Einladung, der wir leider keine Folge leisten konnten, uns erst bei Beginn der Versammlung zu Theil wurde. (Siehe Nachtrag auf Seite 81.) Schellerhau. Sonntag, den 10. Februar, Nach mittags 3 Uhr, ereignete sich hier durch unvorsichtiges Gebühren mit einem alten Flintenlauf ein recht trauriger Unglücks fall. Der Wirthschaftsgehilse Hermann Clement wollte bei Gelegenheit eines Hoch zeitszuges einen Freudenschuß losschießen und lud zu diesem Zwecke einen abgesägtcn Flintenlauf, welcher hinten mit einem Holzpfropfen zugestöpselt war. Der Schuß ging leider nicht vorn, sondern hinten heraus; der Pfropfen traf den Unglücklichen mit solcher Kraft an die Brnst, daß er nach wenigen Schritten an der Thüre zur Wohnstube zusammen sank und alsbald verstarb. K Frauenstein. (Kgl. Amtsgericht.) Ver handlungstermine am 15. Februar. Vorm. 9 Uhr: Zivilprozeßsache des Mühlenbesitzers Ernst Heinrich Krönert in Kleinbobritzsch gegen den Gutsbesitzer Moritz Zimmermann in Hartmannsdorf. Vorm. "/«IO Uhr: Sühnetermin auf Antrag des Haus- und Feldbesitzers Friedrich August Pieschel in Frauenstein gegen den Schmiedemeister Carl Heinrich Büchner das. Vorm. 10 Uhr: Sühnetermin auf Antrag der Bertha Marie Bellmann in Hennersdorf gegen den Wirthschaftsbes. Carl Traugott Jäppelt daselbst. Vorm. '/-II Uhr: Zivilprozeßsache der Firma Johnel L Harlinghausen in Freiberg gegen den Kaufmann H. Meyer in Bie nenmühle. Frauenstein, 12. Februar. Am vergangenen Donnerstag hielt unser neuer Herr Pfarrer Langer seinen Einzug in hiesige Stadt und wurde bei dieser Gelegenheit von den Mitgliedern des Kirchen- und Schulvorstandes, sowie den Lehrern und Schülern der Oberklaffe herzlich willkommen geheißen. Vorgestern wurde er von Herrn Superintendent Opitz aus Dip poldiswalde feierlich in sein Amt eingewiesen. Nach erfolgter Einweisung und Einsegnung hielt Herr Pastor Langer seine Antrittspredigt. Auf Grund des Textes Apostelgeschichte 10, 25—33, beantwortete er die Frage: Wann wird es um eine Kirchgemeinde recht bestellt sein? I. Wenn ihr Seelsorger ein Prediger wie Petrus ist; 2. wenn die einzelnen Gemeindeglieder rechte Cor- neliusseelen sind. Möge Gott unfern Herrn Seelsorger zur Verwaltung seines Amtes mit der unwandelbarsten Gesundheit ausrüsten. Gott verleihe zu seiner Amts- thätigkeit seinen reichsten Segen. Dresden. Prinz Georg wird sich demnächst mit seiner Familie zu längerem Aufenthalte nach Italien begeben, um die schmerzlichen Ereignisse der letzten Wochen überwinden zu lernen. , — Den Kammern ging ein königliches Dekret zu, mit welchem die Bewilligung einer Ehrengabe für Professor vr. Schilling in Höhe von 30,000 Mark in Vorschlag gebracht wird. Nach der beigefügten Erläuterung hat die vorhandene Vereinzelung zahl reicher Schilling'scher Kunstwerke es wünschenswert!) erscheinen lassen, daß diese Gypsmodelle, Reliefs rc., in einem Museum vereinigt würden. Einestheils, um dies zu ermöglichen, anderntheils aber auch, nm dem Meister, der sich durch seine bedeutenden Leistun gen ein Vermögen nicht erworben, eine wohlverdiente Anerkennung zu zollen, hat die Regierung das vor genannte Postulat beantragt. — In Dresden bildete sich vor einiger Zeit ein Bezirksverein gegen den Mißbrauch geistiger Ge tränke. Der Vorstand desselben sieht sich durch den Beitritt von mehr als 700 Mitgliedern mit 2500 Mark Jahresbeiträgen, sowie durch Zustimmungserklärungen aus den verschiedensten Theilen Sachsens veranlaßt, eine Landesversammlung einzuberufen, auf welcher über die Mittel und Wege zur Bekämpfung der Trunk sucht und über die Gründung eines sächsischen Landes vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke mit Bezirks- und Ortsvereinen in größeren und kleineren Stadt- und Landgemeinden Sachsens berathen werden soll. Diese Landesversammlung soll am 14. Februar im Saale des „Eldorado" abgehalten und mit einer Darlegung der Vereinszwecke, sowie mit Vorträgen des Herrn Geh. Negierungsrathes d'Alinge in Zwickau über „den Feind im eigenen Lager" und des Herrn Medizinalrath I)r. Birch-Hirschfeld in Dresden über „Alkoholvergiftung vom ärztlichen Standpunkte" er öffnet werden. Es iverden zu dieser Versammlung nicht nur sämmtliche Mitglieder des Dresdner Bezirks vereins, sondern überhaupt alle in und außerhalb Dresden wohnenden Freunde der Bestrebungen gegen die Trunksucht eingeladen. Leipzig. Am II. Februar Vormittags wurde in ,^der Nähe des Berliner Bahnhofes beim Umackern, ' unter der Erde versteckt, der zweite kürzlich gestohlene Brief beutel mit den Werthpapieren gefunden. Der Dieb hat sich mit dem baaren Gelds, etwa 26 000 Mk., begnügt und ist noch nicht entdeckt. Löbau. In Spittel bei Löbau wurde dieser Tage beim Ausroden einiger Sträucher auf dem Wünsche schen Gute von einem da dienenden Knechte eine noch gut erhaltene zinnerne Kanne mit 70 verschiedenen Geldstücken gefunden, die in einem Tuche einge bunden waren und welche nach ihrer Prägung aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen. Von dem Tuche war nur noch der Knoten erhalten, der Stoff zerfiel in Staub. Die gefundenen Münzen sehen noch sehr gut aus und haben zum Theil die ungefähre Größe unserer jetzigen Fünfmarkstücke, zum Theil eine solche der gegenwärtigen Zweimarkstücke. Das Ge wicht der gesammten Münzen beträgt ca. 4 Pfund. Aus dem Erzgebirge. Zu welcher Bedeutung sich die Handschuh-Fabrikation im Erzgebirge emporgeschwuugen hat, geht aus den Ausweisen der amerikanischen Konsulate in Chemnitz, Annaberg und Leipzig hervor, denn für die in Johanngeorgenstadt und Eibenstock bestehenden Etabliffements ist Nord amerika das Hauptabsatzgebiet, während das Geschäft in Chemnitz außerdem auch noch für Holland, Eng land, Südamerika rc. exportirt. Schon seit längerer Zeit werden für Amerika vorzugsweise lange Hand schuhe mit 6—30 Knöpfen verlangt, aber dieselben bieten für die Fabrikation mancherlei Schwierigkeiten dar. Nach Australien hat sich das Geschäft trotz der dortigen Weltausstellungen nicht sonderlich gehoben, weil die Engländer nach wie vor die Vermittler spielen und in Rußland, das ein geeignetes Feld für diese Branche sein würde, stehen wieder die hohen Eingangs zölle als Hinderniß entgegen. In Johanngeorgenstadt und Eibenstock blieben die Erfolge des Jahres 1883 einigermaßen hinter denen des Vorjahres zurück, aber deshalb ist der Lohn nicht vermindert worden, auch wird noch anhaltend gearbeitet. Gut mar das Jahr 1882, indem von den drei genannten Konsulaten ins- gesammt für 3"/« Mill. Mark Kid und lamkslcin ^lovo« (Glayöhandschuhe) nach Amerika gesandt wurden, das ist 51'/- Prozent mehr, als im Jahre vorher. Der Versandt im Jahre 1883 dürste auf etwa 3'/« Mill. Mark veranschlagt werden können. Tagesgeschichte. Berlin. Das preußische Abgeordnetenhaus be willigte 2 Mill. Mk. zur Vermehrung der Sammlungen der Berliner Museen mit 192 gegen 122 Stimmen. — In den Kreisen der deutschen Zuckerindustri ellen berechnet man die muthmaßliche Produktion für die bevorstehende Kampagne innerhalb des Zollgebietes auf 2000 Millionen Centner Rüben und 20 Millionen Centner Zucker.
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