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Dresdner neueste Nachrichten : 14.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193712149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19371214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19371214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-12
- Tag1937-12-14
- Monat1937-12
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.12.1937
- Autor
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Dienstag, 14. Dezember 1937 45. Jahrgang k.rsr * ; Snindprel-; dl, ispaltlg» wm-Zell« km Sl» - zel-enleil 1« Npf.,SIellengesuche undpelvatj Famlllenan,eigen vier» mm breite mw-Zell» im T«rtt«Ili,loRN, Nachlaß nach Malstaffel I ade» Mengenstaffel v. Äriefgeböh, für Ziffer anzeigen Z0 Npf. au-sihl. Porto Zur Zell ist Anzelgenprelsllst» Nr. r gültig. Mnschrifi: Vresden-A.1. Postfach«Aeramf: OttSverkehr Sammelaommer 21601, Zernvettehr 27981-27983 . Leiegr.: neueste Dresden « Verllner Schrtstleitung: Verlln W.3S, Vittonastr-i»; Fernruf: 219361-219366 Mheck: Dresden 20S0 - Nlchlverlangle Einsendungen ohne Rückporto »erden loeber zurückgesandt noch aufbewahrt. - Im Aaste HSHerer Gewalt oder ÄetriebSstSrung haben unsre Äezieher keinen Anspruch aus Nachllefemng oder Erstattung de, entsprechenden Entgelts Dresdner Neueste Nachrichten LW--»«:- 2.00 mit Handels- und Industrie-Äeituna MUMMmer I» M, 15 W. SAAeitii», Serlaa Md SaedlESMelle: Vrttdee-A. ;erdlm»dfira-e 5 am >tLmaillb eblsn ckoria rst- >a» «»uli« Ulm tr»ü« lS onismsl! It »um 1»II« >» » UN, s iüeic'l »ksur l«rt, UeAch ächt > >« . »diavdt üriilr« «tret« beickeas. tten SI,! lobriekt» i Wie Max Schmeling siegte ver Amerikaner Thomas in -er achten Runde k. o. - Eden über die Zwischenfalle auf -em Jangtse - Neue Kampfansage an die Gu-eten-eutschen Der Triumph des Deutschen Kläglicher Zusammenbruch des jü-ischeki Boykotts Die Zwischenfälle auf dem Jangtse Britische Kriegsschiffe gerieten mit japanischen Klugzeugen ins Gefecht 7^ KV ¬ verlangte LtchcrhcitSgaranticn für die britischen Schisse. Er gab erneut den Befehl ans, das, das Feuer ans jedes Flugzeug zn eröffnen sei, sobald es mit Sicherheit als angrcifcndes erkannt wird. Am Nach mittag fand ein dritter Angriff auf die britischen Schisse stait, den die beiden Kanonenboote erfolgreich abwchrten. Max Schmeling, der Exweltmeister im Schwer- gewicht, hat im New Vorker Madison Square Garden, der klassischen Stätte so. vieler sport licher Wettkämpfe der Neuen Welt, vor 20 0l)l) Zuschauern den Amerikaner Harry Thomas, der bis dahin noch niemals zehn Sekunden lang in einem seiner Faustgefechte am Boden war, in der achten Runde entscheidend besiegt. Ringrichter Arthur Donovan, der beste seines Faches in Mn Staaten, stoppte seinen vollkommen verteidi- gungüunfähig gewordenen Landsmann, um ihn vor dauernder Schädigung durch die erbarniungS- los treffenden Schläge des Deutschen zu bewahren, unter allseitiger Zustimmung des Publikums, dao Schmeling mit einem minutenlangen Beifalls, orkan iiberschilttete. Mit der unter allen Boxern der Gegenwart und Vergangenheit nur ihm eigenen eisernen Entschlossenheit hat „Max" erneut nntcr Beweis gestellt, daß er der Allerbeste der Schwergewichts faustfechter unsrer Tage ist und deshalb al« Sin ziger ein Anrecht darauf besitzt, mit dem von ihm schon einmgl ebenfalls durch k. o. besiegten Welt- meister Joe Louis um den Titel zu kämpfen. Dem Treffen gegen Thomas wohnte unter andern der Deutsche Botschafter Dierkhoff und Generalkonsul Borchers neben zahlreichen Mitgliedern der deutschen Kolonie in New Dork bei. Alle Boykottversuche der Antinazi-Liga, den großen Boxkampf in irgendeiner Weife zu sch«. digen oder gar unmöglich zu machen, sind kläglich gescheitert. Das sportlich gerechte Empfinden der Amerikaner hat sich wieder einmal bewährt. Da- bei waren vor dem Bilrohaus der Boxkampf- Veranstalter, des Klubs des 2». Jahrhunderts, bereits seit einem Monat Boykottpostcn mit Antinazi-Plakatcn auf- und abmarschiert, und vor dem Madison Square Garden standen drei Rei- hen von jüdischen Bohkotteuren mit Haßplakaten, mit denen man die Besucher der Veranstaltung abzudrängen suchte. Es war ein großes Polizei aufgebot nötig, damit die Eingänge zur Sport- Halle freidlieben. Seit Wochen schon gab man in den zahlreichen Synagogen in New Bork tzZx Pa- role aus; „Geh nicht znm ^Schmeling-Kampfl" Dennoch war das Haus ausverkauft. Max Schme- ling erhielt schon beim Erscheinen stürmischen Beifall. Selbst die „New Bork Times" müssen zugcben, daß die Begeisterung um den Deutschen eine der größten Ovationen gewesen ist, di« je einem Bpxer »«teil wnrde. * Noch vor seiner zweiten Begegnung mit Joe Louis, die für Sommer 1SZ8 vorgesehen ist, wer den wir unfern erfolgreichsten Boxer in der Hei- mat im Ring sehen können, und zwar am 30. Ja- nuar in der Hamburger Hanseaten-Kalle, in der Schmeling gegen den Engländer Ben Foord kämpft. lTcr ausführliche Bericht über den Kampsvcrlauf findet sich im Sportteil dieser Ausgabe) X London, 11. Dezember Einer englischen Ä c n tc r in e l - u n g zufolge hatte der Kommandierende der japanischen Truppen in Wnhn den Befehl gegeben, alle Schisse, die sich in den nächsten Tagen ans dem Jangtse bewegten, nntcr Feuer zn nehmen. Daraufhin waren auch die britischen „Nanking bloße Lokalregierung" Tokio zum Zoll der chinesischen Hauptstadt X Tokio, 14. Dezember. tDurch Funkspruchj „Ter Fall Nankings leitet eine neue Acra in Oft» eilen ein und ist von weittragender politischer und »stilistischer Bedeutung sllr Japan und die Nachbar innen." Mit diesen Worten faßen die zuständigen ßttisc Tokios ihr Urteil über die Bedeutung dieses kreignisseö zusammen. DaS japanische Hauptquartier sttint entgegen den Erklärungen einiger japanischen Diplomaten, die anders ausgclcgt worden waren, in «»er längeren Erklärung, das, die Feindseligkeiten so- luiae wcitergehen würden, als Tschang Kai-schek den Werstand nicht ausgrbe. Die japanische Armee vistde den militärischen Drnck aus die japanseindliche tjinesische Negierung und ihre Truppen verstärkt sort- seken. Anhenpolitisch müßten internationale Aktionen «»Imcrllam beobachtet werden. Das japanisch« Bolk vistde nunmehr seine tlräste verdoppeln, um seindliche cperaüonen endgültig unmöglich zu machen. Ministerpräsident Fürst ttonoyc gab eine Erklärung ck, in der er sagte, Japan sei stets, aus Lokalisierung »d Milderung der Feindseligkeiten bedacht gewesen. Mang «ai-schek habe dagegen mchrsach ernste War- »wiqcn Japans in den Wind geschlagen und durch iri»e anlilapanische Politik in Berbindung mit dem »stilistischen Borgehcn Japan zu militärischen iilllonen in großem Mahstabe gezwungen. Dnrch den ist» von Nanking sei die chinesische Zentralregierung ,ii einer bloßen Lokalregicrung herabgesunken. Japan »iisse setzt seine Ehinapolitik ne« orientieren. Di« »Ilitärischen Operationen würden bis zur völligen Zerschlagung aller antijapanischen Bewegungen in ilhina durchgesührt. Die japanische Regierung werde inlkrete Maßnahmen bet der Errichtung eines neuen !chi»esischrn Regimes ergreifen, daS an di« Stell« d«r i»<chattenrtgltrung" Tschang Kai-schekS trete. Tokio sagt Entschädigung zu Sonderkabeldtenst der Dresdner Nencsten Nachrichten Tokio, 1t. Dezember. (Durch United Preß) Die iapanlsche Regierung überreichte dem Bot schafter der Vereinigten Staaten eine Note zur Bom bardierung der „Panay", in der Japan Entschädigung sür de« entstandenen Schaden znsagt und Anordnung von Maßnahmen ankündigt, die die Wiederholung ähn licher Zwischenfälle vermeiden sollen. Die japanische Note wurde dem Botschafter überreicht, ehe er seiner seits die inzwischen bei ihm eingetrossenen amerika nischen Forderungen überreichen konnte. lSlchc auch die Meldungen aus Sette 2j Beschwichtigungsräte an die Front! „R n h e ! R n h c ! LicbcKindc rl" flöten Hun derte von Zeitungen in Westeuropa leit dem Bekannt werden her Nachricht vom Austritt JtaltcuS aus dem Genfer Bund uiid der Berliner Erklärung, Deutsch land werde niemals nach Genf znrückkchren. Tie .windlet n" sind überall sehr unruhig geworden. Was soll, so fragen sic ängstlich, der Genfer Bund, dem so viel wichtige Großmächte nicht mehr angchörcn, noch leisten? Wen soll er schützen? Wem soll er nützen? Das sind sehr gcsälrrlichc Stimmungen, und deswegen versuchen alle offiziösen Bcschwichtjgungsrätc eifrig, die Lage zu retten und das Gesicht zn wahren. Aber was ist denn eigentlich geschehen? fragen sie mit ermuti gendem Lächeln. ,Dcr Austritt Italiens schasst doch gar keine neue Situation. Man hatte so etwas in „ein- gcwcihtcn Kreisen" längst erwartet. lBcschwtchttgungs- rätcn geschieht nie etwas Unerwartetes.) Rom hinter- läßt keine Lücke in Gens, flöten sie weiter. Denn setzt siach dem Ausscheiden der bösen Knaben sind di« „braven" demokratischen Kinder ganz unter sich und können viel ungestörter als bisher weiter „kollektiven Frieden" spielen. Und überhaupt: Die Entschlüsse Berlins.und Roms sind dos, »nr »in neues Zeichen für den „bösen Willen" der a ren Staaten. Und nun kommt der be kannte alle Trick. Man bildet folgende scheinbar streng x Karte D. N. N. Kriegsschiffe ihrerseits angewiesen worden, Angriffe der japanischen Flugzeuge sofort mit Artillerie und Maschinengewehren zu beantworten. Am Sonntag haben nun, wie Reuter weiter be richtet, zum ersten Male britische Kriegsschiffe in Ab wehr eines Angriffes das Feuer auf japanische Flug zeuge eröffnet. Gegen 1.80 Uhr mittags warfen drei japanische Flugzeuge acht Bomben ans die Kanonen boote „Criquct" und „Scarab" ab. Beide Kriegsschiffe eröffneten hierauf sofort das Feuer mit Maschinen, gewehren. Die japanischen Flugzeuge grtssen — dem Reuterbcricht zufolge — hierauf eine Ansammlung britischer Handelsschiffe an und warfen mehrere Bomben auf diese ab, die gefährlich in deren Nähe niebcrftclen. Die britischen Kriegsschiffe erösfncten daraufhin -um zweiten Male das Feuer mit Ma- schinengcwehrcn und wurden erneut von den japa- Nische» Flugzeugen angegriffen. Um 2.80 Uhr nachmittags wurde die Ansammlung britischer Schisse erneut mit Bomben beworfen, worauf die Kanonenboote wiederum Abwehrfeuer mit Flug- zeugabwehrkanonen gaben. Keines der englischen Kriegs- und Kausfahrteischtsfe wurde getroffen. , Der britische Flottenosstzier, der in Nanking das Kommando stthrt, Kapitän Ashby, legte Hieraus Pro- test beiden japanischen Behörden «in und Beschießung de- Dampfer-,Wangpu' Die Dienststelle der deutschen Botschaft an Bord X Hanka«, 14. Dezember. lDurch Funkspruchj Der britische Dampfer „Waugpu" mit der Dienst stelle der deutschen Botschaft und dem britischen Mili- täratlachs sowie Flüchtlingen an Bord, wurde am Lonnabcndnachmittag an seinem Ankerplatz bet Hsia- kuan von japanischer Artillerie beschossen und nach Verlassen des Ankerplatzes stromanssahrcnd mit Feuer verfolgt. Personen wurden dabct.glücklichcrwcise nicht verletzt. Am Sonntagvormlttag wurde -er gleiche Dampfer, der sich in Begleitung eines englischen Kanonenbootes befand, zweimal, und -war auch im Lturzslugc, durch japanische Bombenslugzeuge angegriffen, jedoch nicht getroffen. Die an Bord bestndlichen drei Mitglieder der deutschen Botschaft sind daraufhin ans ein eng- lischeö Kanonenboot übrrgesliegcn. Gegen die Bc- schirßnng des englischen Dampfers ist seitens des «nglischeu Militärattaches unverzüglich Protest bet -en jypantfchen Konnnanbostellen erhoben worden. Gleichzeitig wurden dir japanischen Kommandostellen deutscherseits davon initerrichtet, daß sich an Bord des Dampfers di« Dienststelle der deutschen Botschaft be findet. - Neue Regierung in China ' Zn Pelping ausgerusen * P e i p i n g, 14. Dezember I heute tvurde hier eine „Vorläufige Regierung Istr Republik China" ausgerufen, nachdem schon I,est«rn ein japanischer Sprecher die Ernennung leines Komitees in Aussicht gestellt hatte, das leinen neuen Verwaltungüplan für China vor- Istreiten soll. Tie neue Regierung kündigt an, daß sich ihre Auto, ritit aus alle chinesischen Gebiete erstrecken wird, aus st,en die Truppen der Nankinger Regierung ver strichen worden sind. Sic übernimmt die Verantwort- lichleit In alle» auswärtigen Angelegenheiten den Hemden Mächten gegenüber. ' Tic Regierung setzt sich auö drei Räten zusammen, stnen die Gesetzgebung, die Exekutive und die Gcrichtü- stlkeit unterstehen. Aus allen offiziellen Gebäude» ist » Stelle der bisherigen Flagge Chinas die alte süns- sneisige Flagge gehißt worden. Tie Bildung der neuen Regierung wurde in feier licher Form in der Tschejentang-Hallc in der „ver diene,i Stadt" vollzogen, über der die sünsfarbige ur- iniingltche Flagge der chinesischen Republik wehte, dir ren der Nankingregierung dnrch die Knomlntang- stegge ersetzt worden war. Ter Sprecher dcS japanischen Hauptquartiers in Tientsin beglückwünschte die vorläufige Regierung und sprach die Hoffnung aus, daß dsc neue Verwaltung, die iichtmäßig die Traditionen- Chinas übernehme, eine itsundc Weiterentwicklung zeigen werde. In einer von der neuen Negierung vorbereiteten Silläkiing heißt eS u. a., daß die Erneuerung Chinas »nter Bcstttignng der Willkürherrschaft der bisherigen »eziernng und der Kuomintang durchgesührt werben Hile. Tas Hauptziel der neuen Regierung sei die AnS- icltinig des Bolschewismus. Mitglieder der Kuomin tang, die an der Erneuerung Mitarbeiten wollen, Hirn willkommen. Alle bisherigen Verträge mit Län- strn, die mit China aufrichtig befreundet seien, wür- stn geachtet werden, während neue Verträge von der liinitigcn Einstellung der Länder zu China und zu der Klinger Regierung abhängig gemacht würden. Als «ortäusigcS Programm lei enge, freundschaftliche Zu sammenarbeit mit Japan und Mandschukuo, Entwick lung von Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft so- »>e planmäßiger Ausbau der Selbstverwaltung vor- «elelicn. Im Brennspiegel Nankings Fall Tie Japaner sind jetzt Herren in Schanghai und Nanking. Leit Montagnach mitlag weht das japanische Lonnenbanner über den alten Festungswerken der chinesischen Rcichshanpistadt. .Damit beginnt, wie. eine japanische Erklärung mit Recht betont, „eine neue Acra in Lstasicn". Tie letzten Kämpsc um Nanking haben leider anch eine Reihe internationaler Zwischen sällc ans dem Jangtscslnß zur Folge gehabt. Ein amerikanisches Kanonenboot wurde versenkt, britische KricgSschisse angegrisscn. Diese Zwischenfälle waren so gut wie unvermeid bar. Man muß nur versuchen, sich ein einigermaßen plastisches Bild von der Lage aus dem Jangtse oberhalb 'Nanking zn machen. Wie sicht cS dort aus? Chinesische Schisse suchen den Rest der chinesischen Armee aus das nordwestliche Jangtsenser zu bringen. Selbstverständlich mnß dem japanischen Oberkom mando daran liegen, diese Lchisssbewegnugen zu verhindern oder zu stören. Infolgedessen wnrdc der Beselil gegeben, ans jedes in Fahrt befindliche Schiss daS Feuer zu crvjsncn. Nun liegen mitten in der Kampfzone sogenannte „neutrale" englische und amerikanische Kriegsschiffe. Es ist selbst nach eng lischen amtlichen Bcmchten außerordentlich schwer, ans der Lust oder anö ferner gelegenen Artillerie stellungen stets die nationalen Erkennungszeichen von Schissen zn unterscheiden. Dazu kommt, daß im Ge fecht befindliche Truvpcnteilc vcrständlichcrwcisc die Gesamtsituation nicht immer mit der Ruhe und küh len llcbcrlegcnheit eines die Ereignisse im Hinterland beobachtenden Diplomaten zn beurteilen vermögen. Man kann sich nntcr diesen Umständen nur wundern, daß nicht noch mehr und noch ernstere Zwischenfälle vorgctvmmcn sind. Die Japaner haben sofort ihr Be dauern ausgesprochen nnd Untersuchung und Be strafung der Schuldigen zugcsagt. England hat, wie ein Blick in die heutige englische Morgcnprcssc zeigt, die Ereignisse mit jener stoischen Ruhe ansgcnommen, die stets daS Charakteristikum der cnglijchen Haltung tu ganz besonders gefähr lichen Augenblicken war. Außenminister Eden hat im Unterhaus nicht viel gesagt, aber den Ernst der Lage unterstrichen und vor allem betont, daß die eng lische Regierung in Beratungen mit der amerika nischen Bundesregierung in Washington cingctretcn sei. England hat sozusagen „Glück im Unglück". Die Amerikaner sind dnrch die Versenkung ihres Kanonen bootes noch schwerer getrosten als die Engländer. In London wünscht man aber bekanntlich eine mögltchst enge angelsächsische Front, der sich Frank reich anlchließen würde, im Fernen Osten hcrzustcllen. DtcS scheiterte bisher an der Zurückhaltung der Amerikaner, die nicht siir England die Kastanien anS dem Feuer holen wollten. Tic Zwischcnsällc aus dem Jangtse werden, wie man in London zweifelsohne hosst, die Amerikaner zn gemeinsamen Aktionen ge neigter machen. Deshalb unterstreicht die englische Morgcnprcssc hcntc geflissentlich die „große Erregung in den Vereinigten Staaten". Ob diese Hossnung den Tatsachen entspricht, sei vorerst dahingestellt. Einige englische Blätter träumen schon von einer gemein samen F l o t t e n d e m o n st r a t i o n im Fernen Osten. Was nnd wsm soll angesichts der Lage eine solche Demonstratio» nützen?
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