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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 05.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188407055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18840705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18840705
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-05
- Monat1884-07
- Jahr1884
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Großenhainer Unterhaltungs- L Anzeigeblatt 72. Jahrgang Sonnabend, den 3. Jnli 1884 I» 2 -rn. und Wasserbau-Verwaltung unterhallenen Straßen und -Kock vor zwei Zähren wird Swerdrup den Gedanken, in 71 25 K greislich, wenn man sich erinnert, wie sest der Monarch noch vor Kurzem der norwegischen Linken gegenüber seinen Standpunkt als Unionekönig wahrte und wie noch vor zwei Monaten die schwedische Regierung die Forderungen ter norwegischen Demokraten sür unerfüllbar erklärte. Wie sich dieser Wirrwar in dem skandinavischen Zwillingsreiche lösen wird, ist für jetzt unabsehbar, jedenfalls wird der schließliche Ausgang maßgebend sein sür den Werth der Parlamentsherrschaft. Druck und Berlag von Herrmann Starke in Großenhain. Verantwort!. Redacteur: Herrmann Starke sen. ä' Freitag, den HL. Juli d. I., Mittags 12 Uhr kommt im Gehöfte des Gasthofs zu Böhla b. G. eine schtvarzscherkige Kuh gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Großenhain, am 1. Juli 1844. Morche, Vollstreckungöbeamter. dem schwedischen Ministerium Thyselius abgeforderte Gut achten über die norwegischen Streitfragen ging direet gegen die Beschlüsse des SlorlhingS, und diese ministerielle Aeußcrung wurde von der Mehrheit der Schweden mit Geuugthunng und Beisall ausgenommen. Die schwedische "Ration hält cs für völlig unmöglich, daß ihr charakter voller König die seltsame Wandlung der Dinge in Nor- ' " ' ' . 6s ist das be- Erjckeintn: Dienstag. Donnerstag, Sonnabend. Vierteljährliches Abonnement: am Schalter I M.. durch den Boren inS Haus t M. 2» Pf., durch die Post l M. 25 Pf., durch die Post ins Haus t M. 50 Pf. Wegen vorübergehender Behinderung des Königlichen Friedensrichters Herrn Adolph Schilling in Gröditz ist die Stellvertretung desselben auf die Zeit vom 5. Juli bis 2. August 1884 dem Königl. Friedensrichter Herrn Gemeindevorstand Friedrich Gottlieb Zumpe in Frauenhain Inserate für die am Abend auszugebende Nummer werden bis früh 9 Uhr angenommen und Gebühren für solche oon auswärts, wenn dies der Einsender nicht anders bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. Wahrheit gelassen ausgesprochen. Jedenfalls ist ter neue demokratische norwegische Ministerpräsident ein echter Ritter von Geist. Dieser Rechtsanwalt aus dem Städtchen Laurwig hat in den letzten Jahren fast an allen wichtigen - l . . Gesetzvorschlägcn der norwegischen Kammern einen großen wegen hat aufrichtig gutheißen können. übertragen worden, was hiermit gemäß Z 8 der Justizmiuisterial-Verordnung vom 16. Mai 1879 bekannt gemacht wird. Großenhain, am 2. Juli 1884. Königliches Amtsgericht daselbst. Steche, AR. demokratische Cabinet Swerdrup als „die schleichende Re- und Wasserbau-Verwaltung unterhaltenen Straßen und volution, indem die Allmacht des Parlamentarismus die ! Brücken mit dem Schlüsse des Jahres 1885 aufzuhören hat. MrmenarrsschttMtznng Montag, den 7. Juli e. «., Nachmittags 4 Uhr im Rathhause, I. Etage; Eingang durch das Anmeldezimmer. Mmg Dskar omi Schweden. In den weitesten Kreisen erregte es Aufsehen, daß sich der Regent der skandinavischen Königreiche nach dem be- de ntsamcn Milüsterverantworttichkeits-Proeeß in Ehristiania bereit finden ließ, der ihm bisher so wenig sympathischen norwegischen demokratischen Opposition den Willen zu thun. Die schwedischen Blätter erklären diese Nachgiebigkeit des Königs Oskar damit, daß demselben keine andere Wahl geblieben sei, als abzudanken oder sich ein demokratisches norwegisches Ministerium gefallen zu lassen. Leicht ist dem König von Schweden und Norwegen dieser Entschluß wohl auch nicht geworden. Das Ministerium Schweigaard, wel ches die verhängnißvolle Erbschaft des EabinetS Selmer Kjerulf am 3. April d. I. angetreten hatte, fah schon am Pfingstfeste die Unmöglichkeit ein, den Kampf gegen die demokratische Mehrheit der norwegischen Volksvertretung, das Storthing, fortzusetzen. Der König, welcher sofort davon benachrichtigt wurde, wandte sich darauf an den Staatsrath Professor Broch, der einige Beziehungen zu der Opposition besaß. Brock) verhandelte lange mit dem schneidigen Führer der demokratischen Partei, dem Vor sitzenden des Adelsthings, Joh. Swerdrup, um ein parla mentarisches Ministerium zu Stande zu bringen. Die Rechte der norwegischen Kammer fand aber die Vollmach ten, welche König Oskar dem Professor Broch znr Bildung eines neuen Cabiuets ertheilt hatte, viel zu weitgehend und bezeichnete das Abkommen, das dieser neue Minister mit der Opposition zu schließen im Begriffe stand, als einen demüthigenden „Eanossagang". Nachdem der Kronprinz Gustav vou Schweden und Norwegen sich über die Veto frage sowohl mit dem Professor Broch, wie mit dem Prä sidenten Swerdrup ausgesprochen halte, gelangten sowohl der Prinz, wie die eonservative norwegische Partei zu der Ueberzeugung, daß ein entschieden demokratisches Ministe rium swerdrup einem sarb- und machtlosen Eabiuet Broch doch noch vorzuziehen sei. Nur eine unzweideutige Regie rung der Linken konnte und durfte die Verantwortung für die fernere Entwickelnng der politischen Verhältnisse Nor wegens übernehmen, und einem solchen Eabinet kennte dann anch die Rechte frei und offen opponiren. Die Situation in 'Norwegen erheischt vor Allem Klarheit und diese war von einem Eompromiß-Ministerium nicht zu er warten, denn als König Oskar Broch's Ministerliste ent gegennahm, war diese weder ganz noch halb fertig. Un zufrieden mit diesen Vorschlägen, verhandelte König Oskar mit verschiedenen anderen Parteiführern, konnte aber auf keine Weise ein zufriedenstellendes Resultat erzielen. Der König, welcher in Folge der vielen peinlichen und fruchtlosen Verhandlungen sieb nervös nnd überanstrengt fühlte, begab sich zunächst zur Erholung mit ernem Kriegs dampfer auf das Meer. Als der Monarch aber nach einigen Tagen etwas beruhigt nach Ehristiania zurückkehrte, sandte er den Staatsminisler Löwensskjöld zu Johann Swerdrup mit der Aufforderung, die Neubildung des Ea- binets selbst zu übernehmen. Diesen! schroffen Oppositions politiker kam der Wunsch des Monarchen völlig unerwartet. Bekanntmachung. Die auf den Monat Mai d. I. im Hauptmarktorte Großenhain festzestellten Durchschnittspreise für Marschfourage betragen: 7 M. 57 Pf. für 50 Kilo Hafer, Antheil gehabt und sich dabei stets als ein Eiferer gezeigt für die norwegische Selbstständigkeit, für norwegische Eigen- thümlichkeiten und sür die reine norwegische Flagge. Im Jahre 1862 wurde Joh. Swerdrup zum Vorsitzenden des Adelsthings und seitdem immer wieder zu dieser Würde gewählt. 1871 übertrug man ihm den Vorsitz im Storthing, den er bis 1881 behauptete, wo er auf demselben ans Rücksichten auf seine geschwächte Gesundheit freiwillig ver- zichtete. Seit dem Jahre 1882 aber hat er regelmäßig j an den Sitzungen der norwegischen Volksvertretung theil- z genommen und auch wieder, zusammen mit dem Rector j Stern, das Amt des Vorsitzenden bekleidet. Als er 1881 ! auch das Staatsrevisoramt niederlegte, ward ihm vom I Storlhing, mit Berücksichtigung einer von lange her dati- j renden Schuldenlast, eine Bewilligung von jährlich 6000 ! Kronen gemacht. Swerdrup gehörte stets der entschieden fortschrittlichen Partei Norwegens an, die in den parla mentarischen Körperschaften über die Majorität verfügt. An diesen entschiedenen Politiker wendete sich nun König Oskar, nachdem er sich überzeugt hatte, daß die norwegi schen Eonservativen sich einem Eompromißministerium nicht fügen wollten, aber trotzdem nicht den Mutb besaßen, selbst ein neues Ministerium zu bilden. Das Organ der nor wegischen Rechten, „Morgenbladet", bezeichnet das neue < durch die Eidsvoldverfassung gegebene Machtvertheilungj ablöst." Sonderbar ist allerdings das neue norwegische j Ministerium zusammengesetzt, denn in demselben befinden, sich drei hervorragende Mitglieder der bisher schroff oppo sitionellen Mehrheit des Storthings, von welchen sogar zwei eine hervorragende Rolle in dem Reichsgerichteproceß spielten, nämlich eunck. jur. S. Arctander, der Landhändler Hauglund und der Pastor Jacob Swerdrup, ein Bruder des Präsidenten, ferner zwei frühere Mitglieder des Stcr- things von liberaler, aber nicht radiealer Farbe, nämlich die Sörenschreiber (Landrichter) Daark und Sörensen und der Professor Ur. Blix. Dem skandinavischen Monarchen ist der Entschluß, ein ! solches Ministerium zu berufen, sicher nur durch die Ueber zeugung aufgedrängt worden, daß auf diese Weise allein eine A'wanknng zu vermeiden sei. Seine Volksthümlichllit ist dadurch in Norwegen bereits wieder hergestellt worden, denn während die eonservativen Blätter dem neuen Mini sterium offen den Krieg erklärten, forderte das radieale Organ „Demokrat" die Arbeitervereine EhristianiaS auf, dem Könige einen Fackelzug zu bringen und schloß diese Anregung mit den Worten: „Heraus die Fahnen, finket sie vor dem Könige! Gott schütze den König!" Sonntag Abend ist diese dem König Oskar zugeoackte Hnldignng - zu Ehristiania in glänzendster Weise vor sick gegangen. Ein großer, festlich geordneter Zug, in welchem etwa! 30 Fahnen getragen wurden, begab siel) nach dem Resideuz schlosse und dem storthing. Die Thellnehmer des Zuges feierten den König und die Königin, welche auf dem Bal kon des Schlosses erschienen, mit begeisterten Rufen. Es war im voraus zu erwarten, daß die Selbstverleugnung des Monarchen auf die breiten Schichten der norwegischen Be völkerung einen außerordentlich enlhusiasmirenden Eindruck machen würde. Unglücklicherweise sind die Schweden mit der Nachgiebigkeit des Königs Oskar gegen die Norweger durchaus niebt einverstanden. Das von dem Monarchen Großenhain, am 2. Juli 1884. Die Königliche Amtshanptmannschast. von Weissenbach. Herr OMrlandeSgcrichtsrath Friedrich Albert Wengler in Dresden, dem alle freimaurerischen Kreise Sachsens für seine treue und ersprießliche Leitung der großen Landesloge bleibende Verehrung zollen werden, ist am 1. Juli nach längeren Leiden gestorben. Am Montag wurde in der Elbe bei Dresden, dem Dorfe Uebigau gegenüber, die Leicke des Steuermanns aufgefunden, welcher während der Nacht zum 28. Juni von einem dort vor Anker liegenden Kahne verschwunden und wahrscheinlich schlaftrunken in den Strom gefallen war. Auf dem Antonplatze in Dresden ist am Montag Nach- mitttag ein sechsjähriger Knabe, dessen Eltern in Eoschütz wohnen, von der Seite seines Bruders spurlos verschwunden. Zu dem 300jährigen Jubiläum der Schützengesellschaft zu Zittau sind am letzten Sonntag außer den gewöhnlichen fahrplanmäßigen Zügen auf der sächsischen Linie noch vier Extrazüge mit 11,760 Personen, auf der preußischen drei Extrazüge mit 8000 Personen in Zittau angekommen. Bei der Rückfahrt wurden im Ganzen 14 Extrazüge mit circa 46,000 Personen befördert. Die Kreishauptmanuschast zu Zwickau hat die Druck schrift: „Manifest des Eongresses der soeialistischen Arbeiter partei, abgehalten vom 26. bis 28. December 1883 zu Baltimore, Md." auf Grund von W 1! und 12 des Reichsgesetzes vom 21. October 1878 verboten. Ueber einen Hexenproceß, der am Dienstag vor dem Schöffengericht zu Löbau verhandelt wurde, schreibt man dem „Dr. T." von dort: Dem Kleingärtner Joh. August Kriegel in dem wendischen Dorfe Särka wollten die Kühe nickt mehr den rechten Lintzen geben, und er äußerte sich deshalb dem zu Rathe gezogenen thierärztlichen Gehilfin Brabant gegenüber, daß seinen Kühen von einer Hexe „etwas angethan" worden sein müsse. Brabant antwortete, allerdings gebe es Hexen, das seien aber die Frauenzimmer, die das Vieh schlecht behandeln: im Uebrigen bemerkte er, daß er der Sache schon auf den Grnnd kommen und der „Hexe" bald begegnen werde. Für Kriegel waren diese Worte zu diplomatisch: er legte sich dieselben in seiner Art zurecht und als er in Begleitung des thierärztlichen Gehilfen auf dem Wege nach dem Wirthshaufe einer gewtsfen Bofsack begegnete, stand es für ihn fest, daß diese die Hexe sei. An den darauf folgenden Tagen hatte nun Kriegel nickus Wichtigeres zu thun, als die arme Bofsack im ganzen Dorfe als Hexe zu verschreien. Dem unschuldigen Frauen- 50 „ Heu, 50 „ Stroh. den Staatsrath berufen zu werden, mit den Worten ab: „Ebensv wenig, wie ich jemals einem solchen Ruse solgen j würde, kann jemals das Unmögliche geschehen, daß ich be- ! rusen werde." Dieser schneidige norwegische Demokraten führer soll auch, als er die Berufung zur Mimsterpräsi- denlschaft erhielt, erstaunt ausgerusen haben: „Jetzt sind tolle Tage gekommen!" Damit hat Swerdrup eine große Tagesimchrichleil. Sachsen. Ihre Majestät die Königin ist, von Brenner- bad kommend, am 2. Juli früh 7 Uhr 57 Min. auf dem böhmischen Bahnhofe in Dresden cingetrofsen, wurde dort vou Sr. Majestät dem König erwartet und von einer Anzahl distinguirler Personen ehrfurchtsvoll begrüßt, worauf Ihre Majestäten sich in das königl. Hoflager nach Pillnitz begaben. Ihre königl. Hoheit die verw. Frau Herzogin von Genua traf am 3. Juni früh von Turin in Dresden ein und be gab sich alsbald in das Hoflager nach Pillnitz. Das „Dr. I." publicirt das vom 24. Juni datirte Gesetz, wonach die Erhebung des Chaussee- und Brücken geldes für die Benutzung der von der fiscalischen Straßen-
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