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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190712288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19071228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19071228
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-28
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.12.1907
- Autor
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ruyer Wochen Nachnchtsblatt Ti«s«s klott «rjct«Ivi «außer «ovv- uvd Aeßtagt vochwütag« sür de» folgende« Lag. Vierteljahr! B«roH>n8 1 Marl 50 Pfevviae, durch dle Post bezog«» 1 Mark 75 Pfeautg Wl»z«l»« Rmrmer» 10 Pfeoulge. — Bestellungen nehme» außer der Expedition i» Ltchtrnstet», Zwickauerpraße Nr. 5 d all« innerlich«» Postaustav«, Postbote», sowie di« SultrSgti entgege». Josero'e werd»« d!« sLvlgelpolte»» »ruvdzeU« wit 15 2r aurwörtig» Injerrnr«» mV 15 Ps«nu>p«u brrrchvet. M«Now«z«v« 30 Pso. Ku amtlichen Teile kostet die zweispaltige Zeil« 30 Piz. >ur»sPrech.U»schlutz' St», r. Inserat«» «nnahmr täglich bi« späteste»« uur»eitt«s« »o Wh«. Lelegrarum-ittdresse: rapebl«tt» Tilgeblatt sir Wüms, MU Henslers, Warf A. Wn, ßmriGsrt, Rmi«, MW, MimÄns, Wsn A, W»s, A. Ziat, A. Well, StmWns, Am, Memilsn, AWmel ml MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttal zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt 57. J«hrgaug - —- Nr. 302. L'L.W.LW Sonnabend, de» 28. Dezember L"WWNWZ! 1907. Stadtparkaffe CaNnberg »erzklst alle Linlaaen mtt »M- »'s. 1«. -WM Die an den ersten drei Tagen eines Kalendermonates bewirkte» Spar einlagen werden für den vollen Monat verzinst. Die Kaste expediert an jedem Werktage von 8 bist 12 Uhr vormittags und von 2 bis 5 Uhr nachmittags, Sonnabends von vormittag« 8 bis nach» mittags S Uhr und behandelt alle Geschäfte streng geheim Das Wramafte * König Friedrich Augu st hat aus An« laß des Weihnachtsfestes 22 Ztrasgefangenen den Rest ihrer Strafe erlassen. * PrinzregentLuitpold von Bahern ist an den Folgen einer Ueberdehnung des rechten Hand- gelenks leicht erkrankt. * Die Verlobung des Prinzen Alphons von Lourbon mit einer Koburgischen Prinzessin steht bevor. * Die chinesische Regierung erließ ein Edikt, das «ine Verfassung für China ankündigte. * Das persische Volk ist mit der soeben zu stande gekommenen Versöhnung zwischen dem Schah und der Nationalversammlung nicht einverstanden. Die Lage ist trotz des offiziellen Friedensschlusses »och immer nicht ganz friedlich. Nach Weihnachten. Jahrelang hat das Weihnachtswort „Friede auf Erden" in schroffem und schneidendem Gegensätze zu der Wirklichkeit gestanden. Mehrere Jahre hindurch Währte der Buren krieg, an dessen tragischen Vorgän gen das deutsche Volk so starken Anteil nahm, dann kam das gewaltige Ringen zwischen Rußland und Japan, dann mußten während zweier Jahre Tausende wackerer deutscher Landsleute im glühenden Sonnen brände SüdwestafrikaS ein trauriges Weihnachtssest feiern. Jin vergangenen Jahre vollends konnte vom Weihnachtsfrieden schon gar nicht die Rede sein, weil ein leidenschaftlicher Wahlkampf, der heftigste seit den Septcnnatswahlen von l887, wenige Tage vor dem Feste eingesetzt hatte und das deutsche Volk in seinen tiefsten Tiefen aufwühlte. Nach der Unrast so langer Jahre konnte man dies mal wenigstens in begrenztem Sinne von dem Wcih- nachtsfrieden sprechen. Die schweren Wolken, die mehrere Jahre hindurch am Himmel der äußeren Politik gehangen hatten, sind zwar noch nicht strah lendem Himmel gewichen, aber es hat doch wenigstens den Anschein, als ob die Sonne ihrer Herr werden wolle, nachdem durch den Besuchsaustausch zwischen dew deutschen Kaiser und dem Herrscher Englands die schlimmsten Mißverständnisse zwischen den beiden Fürsten und ihren Völkern aus der Welt geschafft find. Auch sonst herrschte leidlicher Frieden ans Er den und die Gefahr eines Kriegsausbruchs scheint in einige Ferne gerückt, wofern wenigstens Frankreich bei seinem Vorgehen in Marokko Maß zu halten ver steht. Auch in Persien haben sich durch das Ein- lenken des Schahs die Wolken etwas verzogen, mäh rend Rußland noch immer unter den inneren Wirren seufzt. Ter Wunsch, den Frieden aufrecht zu erhal ten, ist jedenfalls überall vorhanden, bei den Völ kern nicht minder, als bei den leitenden Staats männern, unter denen die Minister mit dein „leich ten Herzen" Tlliviers glücklicherweise dünn gesät sind. Tie inneren Zustände in ganz Teutschland wa reu friedlichere als iu den letzten Jahren. Ter viel besprochene und vielbesehdete Block, der sich gerade vor Jahresfrist zu bilden begann, hat besser stand gehalten, als Freund und Feind vermutet halten. Solange ec aber besteht, ist wenigstens die Möglich keit gegeben, die innere deutsche Politik in ruhigere Bahnen zu lenken und von jener „Zickzackvolitik" abznsehen, über die die deutschen Witzblätter so viel gespöttelt haben, die aber durch die verfahrenen par lamentarischen Verhältnisse langer Jahre geboten war. ! Freilich, gewährleistet ist der innere Friede eben- j so wenig, wie es der äußere ist. Es ist sogar ge wiß, daß er bald nach dem Feste schwere Proben zu bestehen haben wird. Denn die verschiedenen dem Reichstage vorliegenden Gesetze, besonders die Steuer reform, sind Nüsse, die etwas härter zu knacken sind, als Weihnachtsnüsse. Es wird der vollen, oft er- probten Geschicklichkeit des leitenden Staatsmannes, und des noch nicht ganz so erprobten guten Willens und Entgegenkommens der Mehrheitsparteien be dürfen, wenn der Ban, der in dem schweren Wahl- ! kämpfe des vergangenen Jahres errichtet worden ist, ! nicht zusammenbrechen soll. ! Sind der Frieden und die ruhige Entwicklung des Vaterlandes auch nicht unbedingt gesichert, so ist ! doch wenigstens in höherem Matze als seit langer Zeit die Möglichkeit friedlichen Gedeihens gegeben. Ta- i mit kann sich das deutsche Volk zufrieden geben, denn, wie der Dichter sagt: „Zeit ist's, die Unfälle zu be weinen, wenn sie kommen und wenn sie erscheinen." , Auf die Dauer gewährleistetes Glück, für die Ewig- j keit garantierten Frieden wird es aus dieser unvoll- j kommeuen Erdcnwelt nie geben. Deshalb konnte man sich der leidlich günstigen Gegenwart erfreuen und ! das schöne Fest fröhlich init den Fröhlichen feiern. Deutsches Reich. Dresden. iD erKöni ch trat wegen der Trauer j entgegen seiner sonstigen Gepflogenheit in dieser Weihnachtszeit weniger in die Sefsentlichkeit als sonst, doch haben der Monarch Ivie die Prinzessin nen Mathilde und Georg und die Prinzen im Sinne der Heimgegangenen Königin-Witwe in den letzten Tagen zahlreichen Kindern und Armen Wohltaten erwiesen. Tie Bescherung am Königshofe war sehr feierlich. Einem alten Brauche gcmütz hat die Tres- duer Bäckeriunuug auch iu diesem Jahre dem Könige am zweiten Feiertage einen Riesenstollen überreicht, wobei Obermeister Biener die Ansprache hielt. — iT e r Fina n z m i n i st er T r. v. R ü g e cs empsiug eine Tepulation des sächsischen Lebrerver eins, die dem Herrn Minister die Wünsche der säch sischen Lehrer hinsichtlich der G e h a l t s v o r l a g e unterbreitete. Berlin. W ei !> nacbte n a IN K aiserhof e.) Sonnabend vormittag mackne der uaiser einen län geren Svaziergaug iu der Umgebung des Neuen Pa lais, Nachmittags, als nm 3 Uhr der Tienerscbait bei der Kaiserin am Schilderfaal beschert worden war, fand um vier Uhr iu der Faspisgalerie das übliche Weibuackusmahl statt, zu dem die iu Berlin und Potsdam anwesenden Prinzen nnd Priuzesnuueu des Königlichen Hauses sowie die Tameu und Herren der Umgebungen und Gefolge geladen worden waren. Hieran schlotz sich die Bescherung im Mnfchelsaal, wo ans langen, iveißgedeckten Tafeln die Weihnachts gaben auigebaut worden waren, nach den persönlichen Anordnungen der Kaiserin nnd des Kaisers. Zwei große Tannenbäume waren für das uaiiecpaar und sür die «Niste, sieben weitere von abnelnnender «Mäße sür den uronvrinzen und jeine Gemablin, den Prinzen Eitel Friedrich nnd seine Gemahlin, die anderen vier Prinzen Söhne und die Prinzessin Viktoria Luise, und endlich zwei kleine Bäumchen sür die beiden Söhne des Kronprinzen geschmückt worden. Tie Feiertage verliefen in der üblichen Weise: nirchew, Tbealer besuche uud Empsäuge usw. füllten fie aus. iE i u G e s ch e u k K ai > e r W ilhel m s.) Auf dem Platze vor dem Schloß „Huis reu Bosch" im Haag wurde iu feierlicher Weise eine Statue des i Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien enthüllt, dis der Königin Wilhelmina von Kaiser Wilhelm ge» schenkt worden ist. Der deutsche Gesandte v. Schlözer hielt eine kurze Ansprache, und die Königin Wil helmina ließ, nachdem sie diese Ansprache beantwor tet hatte, die Hülle fallen, die das Standbild noch den Augen entzog. Der Gesandte legte im Namen des Kaisers einen Kranz am Fuße des Monumentes nie der. Der Feierlichkeit wohnten die Königin-Mutter, Prinz Heinrich, die Mitglieder der deutschen Gesandt schaft und eine Reihe Zivil- und Militärbehörden bei. — jDie Einnahmen des Reiches.) Im großen ganzen stehen bei den hauptsächlichsten Ein nahmequellen bis Ende November dieses JahreH einem Mehr von 38 Millionen Mark bei Zöllen un8 Verbrauchssteuern Fehlbeträge bei den übrigen Ein- nahmczweigen in Höhe von 23 Millionen Mark ge genüber. Es würde immer noch ein Ueberfchutz von 15 Millionen Mark verbleiben. Man wird sich abell erinnern, daß der Reichsschatzsekretär im Reichsamte recht beträchtliche Mehrausgaben in Aussicht gestellt hat, namentlich auch bei der Post- und bei der Reichs eisenbahnverwaltung. Tie Postverwaltung hat bis Ende November 387,8 Millionen, die Eisenbahnver waltung 83,8 Millionen Mark an Einnahmen aufge bracht. Sie hätten nach dem Etat 400,8 uud 78,ß Millionen Mark aufbriugen sollen. In Wirklichkeit hat die Post also bisher ein Weniger von 1!> und dis Eisenbahn ein Mehr von 5,2 Millionen Mark ab- gewvrfen. - - «Noske! N oske! > Tas Sündenregister dcZ Ehemnitzer Erzgenojseu ist ziemlich voll. Hätte er nicht aus dem Essener Parteitag den Parteipapst Bebel an seiner Seite gehabt, so wäre er wohl schon da ab gesägt worden. Nnn tritt er und mit ihm seine Ge nossen im Stadtverordnetensaale in Ehemnitz gar in die Fnßstapfen der Herren Frank und Kolb. In der „Leipz. Volksztg." konnte man's lesen unter der Spitz marke „Ehemnitzer Taktik": „Mit sattem Holm mel det die bürgerliche Presse aus Ehemnitz: Iu der gest rigen Stadtverordnetensitzuug hielt zunächst dev Stadtverordneteuvorstcher Jnstizrat Eulitz eine warm- empfundeue Gedächtnisrede zn Ehren der verstorbenen Nönigiu Witwe Earvta, zu deren Andenken sich die Stadtverordneten, darunter auch die Sozialdemokra ten mit dem Reichslagsabgeordueteu Noske an der Stütze, von ihren Sitzen erhoben." Tie „Leimiger Volksztg." findet weiter keine Worte. Ihr Sprach organ, der edle Herr Mehring, ist ja von ibc gegan gen nnd so bleibt es der Welt erspar!, den 77sachen Fluch zu hören, den er gegen Noske geschleudert Hütte. Ausland. Tchcvan. 1Tas E udc des Vers a s s u ngs - >! ouflikts iu P e r f i e uF Tie lluierwersuug des Fchnbs inner die Bedingungen des Parlamentes bat Oer kritischen Lage iu Persieu fürs erste ihren bedroh lichen Ebarakter genommen. Wenn der Schal, Vie jetzt übernommenen Verpflichtungen getreulich eiutzält, so wird wohl die notwendige Beruhigung des Landes bald eintrelen. Tenn nur seine zunächst benulicbe, dann oncue Begünstigung der Veriannngsseinoe bat diese zn ihrer Auflehnung gegen die Konstitution ermutigt. Washington. E i u B lutbad iu Igui g u e.) Eiu erschä.lc. i d?s soziales Trama bat sich iu dem südamerikanischeu Slaate Ebile abgespieE. Tas Staatsdepartement hat von seinem Vertreter in Jqnigne die Meldung von einem Zusammenstoß zwi-
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