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Dresdner Journal : 11.02.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-02-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186502112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-02
- Tag1865-02-11
- Monat1865-02
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 11.02.1865
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35 AtzannementUPreift: 5»brt1oL: 0 LA,». — »«. i» 1..».^! HjUurl.: 1 ., 1» „ „ „ I Mo»»U1-t> 1» vr—L»>: 1b Hss,. l 8iu»ol,r» i 1 U^r. ) I» a«ela«»o tritt kott »xi titsWpsl»» «bt»e Instratrnyrrtsr: ä»» «l»«r r»»p»I!«->»-> L«ll»: 1 Kgr. v»t«r „Lu»x«,»Qär ' <ti« L»U«: 2 Kssr. Ersitzet»»»: Ks^tab, »1t L«r So»!»- naä ^»l«rt»E«, ^bouä, Mr ck-ir L-UU. Sonnabend, den 11. Februar. DrkÄnerImirnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 18«5. - an<»trtO: L«tP«iU: k». ö»L«o»r»rr»», LonmurrioaLr ä»r vr««io,r ^ouro»I»; «d«»L»,.r S. L»ai<»», L. Il-l.»»»; L»»d»rU-aitt^i S« Voai^»; NorUu: O»oriv»'»>:t>« 8a«L- kiitl., 8»r»»»r,,', virr«»»; »r*«o: L. 8c«torr», »r««t»»: 1-ov>» 8r^»oi»; kraai^art ».».: 8oebb., LU»; ^ooi.» k»rt»: 1,ÜM>iir,rO ru« ä« bou» kr»U: t'». L»i.ic»'» Suebd., Vt»: Lomptoir ä. k. V1«o«r 2«ituox, 8t«s»o»pl. 8<r,, Hera»i«i»r: Aiintgl. k!»p«L1t1oll ck«, Ori<!o«r ^<nu»»1», vr—-«», te»ri««ttr««,« Ko 7. Amtlicher Theil. Drestze», 31. Januar. Se. MajkstLt dir König haben allergnädigst geruht, den zettl-engen Forsttnspector zu Grinthal, Ferdinand Heinrich Rüling, zum Ober forstmeister im Forstbezirke Bärenfel» zu rrnennrn. Nichtamtlicher Theil Ueberficht. dkütdriitteu 2<U«»gsschau. (Bayersche Zeitung. — Provinzial- eorrespondenz. — National-Zeitung.) Lsßesßeschichte Dresden: Vom königlichen Hof«. Ballfest bet« Prinzen Albrecht son Preuße«. — Wien: Au» den Au-schußverhandlungen de» Abge ordnetenhaus»». Freiherr v. Meesery. Dementi in Finanzangrlegenhrilen. — Triest: Deputation nach Wien. — Berlin: General v. Werder. Bürgerkrone an Grabow. — Iserlohn: Der Lassalle'sche Arbei terverein. — Au» Mecklenburg-Schwerin: Die Anwendung der Prügelstrafe. — Wiesbaden: Zur Sistirung der „Mittelrhrinischrn Zeitung". —Ham burg: Di« Bankaotenemisfion. — Pari»: Zur Or ganisation der Banken. Au» Algier. Die Ausstellung von 1887. — Brüssel: Au» dem Abgeordnetenhaus«. — Turin: Die Verlegung der Residenz, -eine Beschwer ten fremderGesandtrn. — F l o r e n z: Ankunft de« König». Mailand: General Cialdini. — London: Graf und Gräfin v. En. Peruanische KriegScorvetten. Ant wort de» Kaiser» Napoleon auf eine Eingabe engli scher Misfion»vereine. Parlament-Verhandlungen. — Kopenhagen: Die Penfionirung ehemaliger schlei mig-Holsteins«-«! Beamten. — Warschau: Die neue Organisation. Revolutionär« Placate. Brrmischtr». — New-Uork: Vom Kriegsschauplatz«. Vermischte». — Rto-de-Janeiro: Der Krieg gegen Montevideo, vom Hofe. tchlrsGiß-Holstein. (Die Erbansprüche. Beitritt», erklärungen zur Siebzehneradrefsr. Der Kieler Hafen ) Juuere Ungelegruhritr«. (Da» Kind«rtheater in Dresden.) Dnstzuer Nachrichten. Pr»»i»jial»achrichten (Leipzig. Chemnitz. Löbau. Schmölln.) Gtatistik uud BolkSwirthschaft. Ueuilekon. Inserate, rageskaleuder vörsen- Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Wie«, Freitag, 1«. Februar. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurden dir Ge setzeatwürfe, betreffend die GrwLstigung der Per- sonalstruer in Giebeabürgeu und die Regelung des periodischen Prrsonentravsports in dritter Lesung augeaowweu. Am Schluffe der Sitzung wurden mehrere Interpellationen verlesen, in denen an gefragt wird, wann die RHiern«- gj, bisher noch unbeantwortet gelassenen Interpellationen beant worte« »erde. Nom, Freitag, 10 Februar. Das „Giornale bi Noma" drwrntirt die Zeitungsnachricht, daß die Vertreter des heiligen Stuhles, auf einen ans Rom Hiera« ergangenen Befehl hin. Aufschlüffe über die Sneyklika und Eommeutare zu derselben ge- gebe« hätten. vukareff, Donnerstag, S. Februar. Der neue Inftizwinister ventschesko ist wieder entlassen und Lerursko zn seine« Nachfolger ernannt worden. Vas Ministerium besteht nun ans Bofiauo als Ministerprifideut und Minister des Innern, des Ackerbaues und der öffentlichen Arbeiten; Lerursko, Minister der Justiz, des LultuS und Unterrichts; Stratt, Fiuauzunni-er, General Manu, Lriegs- «tnister, Balaursko, Minister des AuswLrtigeu. FeuiNeton. A. Hofthrater. Donnerstag, 9. Februar, wurde nach de» Lustspiele „Wie gefällt Ihnen meine Braut?" da» Lastspiel von Bahard und d« Valli „Er muß auf» Land" zu« ersten Male in der Bearbeitung von W. Friedrich gegeben. Da» kleine Stückchen ist seiner Zeit al- paro distische Satire gegen da» überspannte und oft heuchle- rische Treiben der Pirtistenverrine und Tugrndzirkel wirk sam und nicht unzutreffend gewesen. Nachdem jene ge sellschaftlichen Verirrungen, wenn auch nicht überwunden, so doch al» eine bekannte, nicht mehr durch Neuheit fes» srlnd« Ostentativ« und antiquirte Lächerlichkeit von der öffentlichen Meinung ml »ota gelegt sind, leidet der auf diesem Fundament dramatistrte Scherz an jener zu großen Brett« und Specialifirung, welch« sich ein Lustspielschrei« brr nur bet der Geisrlung modernster Aeitgebrechen er laube« darf. Durch eine au» den Grenzen der Natürlich keit und Wahrscheinlichkeit h«rau»tret«ndr Carikirung in Compofitiou und Charakterzeichnung tritt dies« Schwäch« »och lebhafter hervor und da» Ganze wird nur durch einige SituationSrffrete zusammengehalten, die al» solche auf der Bühne stet» ihre komische Wirkung behaupten. Lebrigrn« zeigt di« gewandte Frtedrich'sche Bearbeitung »anaichfache geschickte Versuch«, den Stoff dem gegenwär tigen Tage «ad unsrrm geistigen Zeitcostüme näher zu rücke«. Die Darstellung darf eine gut und sorgsam einstu- dirtr genannt werd«« und verfehlte daher ihren allgemein erheiternde« Eindruck nicht. Uebrigea» ist für den Schau spieler von wirklich künstlerische» Standpunkte keine Röthigung vorhanden, rin« schon vom Dichter mit Outli ne»- »»b Haltlosigkeit gezeichnete Figur auch mit der selbe« Haltlosigkeit ans der Bühne darzustellen. Di« Ef- smt« gewinn«, nicht, wenn man fi, cavaltSrement an- Dresden, 10. Februar. Die „Bayersche Zeitung" vom 7. Februar schließt ihre Artikel über dir schlrSwig-holstrtnsch« Frage mit der angrkündtgten Erörterung der neuen Candidatur um dir Erbfolge in Holstein ab. „Die andauernde Nicht erledigung der Erdfolgrsrage — sagt sie — hat zur na- türlichra Folg« gehabt, daß weitrre Landtdaturrn, theil» officirll, theil» in der Presse hervorgetreten und neue Ver wickelungen erzeugt worden find. Während aber dies« Erscheinung die Nothwrndigkeit einer raschen Entscheidung auf» Neue bekräftigt, will »an darau» auf einigen Sei ten mit einem merkwürdigen Fehler in der Schlußzirhung die Nothwendigkeit weiterer Vertagung beweisen. Statt au» den Übeln Folgen der langen Ungewißheit sich zu überzeugen, daß dieselbe endlich beseitigt werden müsse, findet man darin einen Grund, sie noch länger fortdauern zu lasten. ES sollten aber doch Diejenigen, wrlche sich für eine weiter« Verzögerung der Sach« zu Gunsten einer gründlichen Prüfung der hervorgrtretenen neuen Ansprüche interessiren, sich vor Allem darüber klar werden, ob diese Ansprüche nach ihrer rechtlichen Begründung eine ein gehende Prüfung überhaupt al» nothwendig erscheinen lassen. Diese» Bedenken wächst, je genauer man die neuen Candidaturen in» Auge faßt, von denen übrigen», wie un» scheint, nach den dermalen gebotenen Materialien wohl nur die oldenburgsche eine nähere Erwägung be anspruchen kann. Wa» sonst noch von Erbansprüchen verlautete, ist kaum als ernstlich gemeint zu betrachten. Die» gilt namentlich auch von den sogenannten Erbrech ten des brandenburgschrn Hause», hinfichtlich deren in preußischen Blättern einige Male eine Art von Begrün dung versucht worden ist. Eine officirlle Anmeldung dieser Ansprüche ist übrigen» bi» jetzt nicht erfolgt und dürfte auch weiterhin kaum zu erwarten sein, da über die Gebrechlichkeit der Grundlage, auf welche dieselben ge stellt werden müßten, auch die preußischen Kronjuristen, wrlche dem Vernehmen nach mit dem einschlägigen Ma terial sich dermalen zu beschäftigen haben, sich schwerlich einer Täuschung hingeben werden. Der Nachwei» der MannSlehenSeigenschaft der Herzogthümer Schleswig und Holstein steht zu unzweifelhaft fest, al- daß Erbansprüche, welche au- der vor 300 Jahren erfolgten Derheirathung einer dänischen Prinzessin an einen Kurfürsten von Bran denburg etwa abgeleitet werdrn wollten, auch nur die ge ringste Aussicht auf rechtliche Begründbarkrtt darbieten könnten. Wa- nun dir oldenburgsche Candidatur be trifft, so wollen wir kein Gewicht darauf lege«, daß die selbe erst sehr geraume Zett nach der Erledigung der Her zogthümer plötzlich hervorgetreten ist, wenn auch nicht ge- läugnet werden kann, daß dieser Umstand auffallen muß. Indessen wenn ein Recht wirklich begründet ist, kann man ihm eine Verspätung zu Gute halten; ob Die» aber hier zutrifft, möchten wir bezweifeln. Wie bekannt, er hebt der Großherzog seine Ansprüche al- Glied de- Got- torp'schen HauscS. Daraus folgt zunächst, daß er weder »ehr, noch andere Rechte geltend machen kann, als die sem Hause überhaupt zustehen. Nun ist r- aber von Niemandem bestritten, daß der Großherzog von Oldenburg keineswegs da- einzige lebende Glied de» Gottorp'schen HausrS ist, sondern daß dasselbe in drei noch blühende Linien zerfällt, in eine russische, welche durch den Kaiser von Rußland, in eine schwedische, welche durch den Prin zen von Wasa vertreten ist, und in eine oldenburgsche. Von diesen drei Linien geht nach dem unwidersprechltchen Zeugnisse deS Stammbaume», dir russische al- die älteste der schwedischen und hinwiederum diese al- die ältere der olbrnburgschrn vor. Wenn nun der Großherzog von Oldenburg die Erbrechte de» Gottorp'schen Hause- für sich und in eigenem Namen geltend machen wollte, so lag ihm, auf die von der Bundesversammlung an ihn er gangene Aufforderung zur Begründung seiner Ansprüche, ohne Zweifel vor Allem der Nachwei- ob, daß die Rechte der innerhalb deS Gottorp'schen Hause- ihm vorgehenden russischen und schwedischen Linie auf ihn übergegangen seien. Wir haben nicht gehört, daß dieser unerläßliche Nachwei» erbracht worden sei. Zwar die Cessio« der rus sischen Ansprüche an Oldenburg ist behauptet worden; aber eine Cesfionsurkund« konnte nicht vorgelegt werden. spornt; so würde z. B. keine an Anstand und gesellschaft lichen Tact gewöhnte Familie, auch wenn sie nicht im Mindesten zu den Muckern gehörte, für diesen Cäsar von Freimann (Hrn. Deitmer» ein leere« Zimmerchen haben, und keine den höhern Ständen angehörige schöne Witwe, hätte sie auch noch so viel Gefallsucht, würde den Um- gangSton deS Ferdinand v. Drang (Hrn. Jauner) ohne Argwohn aus einen verkappten Tanzmeister ertragen. Die beiden älter» Rollen de» Stücke«, Frau v. Zie mer und Rath Presser (Fräul. Berg und Hr. Porth) wurden mit überzeugenderer Mäßigung echt genrrbildlich dargestellt, und ebenso verstand e« Fräul. Ulrich, die Partie der jungen Frau Ferdinand'« vor Uebrrtrribung, wenn auch nicht ganz vor jener zu eifrigen Bewegung der Mimik zu wahren, wrlche Unruhe und auch oft ohne Nvthigung bei schwachen Affekten Unschönhett in den seelischen Ausdruck deS Gesichte- bringt. Da- Zusammenspiel solcher an sich mehr nur auf SituationSüberraschung berechneter Comödien würde durch eine leichtere graziöse Raschheit im Tempo und durch rin feinere« Schatliren und Kallenlaffen gewisser Redestellen «och wesentlich gewinnen. Eine schwerfällig liebevolle Potntirung aller Einzelheiten vermengt da» Wesentliche »it de« Gleichgiltigea und führt da« Auditorium zum störenden Nachdenken über die Burle-kertr de- Ganzen. —v— Der uaturmiffens^nfttich« Sykins. Ja seine« zweiten Vortrag« a« 30. Januar ging Herr Prof. Sußdorf näher auf die Bestandthrilr der Luft ein, inden» er die Resultate der Forschungen der letzten beiden Deeennira benutzte, welch« eist hier über Licht verbreitet habe«. Di« beiden Hauptbestaad- theile, Stickstoff und Sauerstoff bilden in stet- fest be- stimmten Verhältnisse» unter kau» bemerkbaren Schwan- Und bezüglich der schwedischen Ansprüche ist die Session nicht einmal behauptet. Unter diesen Verhältnissen ist nicht recht abzusehen, wie der Großherzog von Oldenburg sich zur Geltendmachung der Erbrechte de» Hause- Got- torp legitirnirt erachten konnte, während er doch nicht ein mal nachzuwrisen, oder auch nur zu behaupten vermocht«, daß di« Erbansprüche der innerhalb diese» Hause» ihm zweifellos vorgehenden Näherbrrechtigten an ihn abgetre ten worden seien. Bei einem so evidenten Mangel in der Sachlrgitimation müßte selbst rin Gerichtshof schon au- diesem Grunde seine Ansprüche zurückwetsen. Denn nach bekannten RechtSgrundsLtzrn kann Niemand fremde Rechte für sich geltend machen, ohne sich darüber au-zu- weise«, daß er dieselben erworben habe. Der materielle Theil der oldenburgisch-Gottorp'schen Ansprüche kann gar nicht in Frage kommen, so lange jene unerläßlichen Nach weise nicht erbracht find. E- läßt sich aber in dieser Beziehung jetzt schon bemerken, daß die Gottorp'schen Erd ansprüche, welche ohnedies bekanntlich nur auf einen Theil de- in Frage stehenden Gebiete- gerichtet sind, auch in dieser Beschränkung gegenüber dem beinahe einstimmigen Gutachten der Recht-verständigen wenig günstig« Au»sich- ten für sich haben. Somit kann auch die oldenburgsche Candidatur für dir Bundesversammlung keinen Grund bilden, die Ausführung ihre» Beschlüsse- vom 2. Juni v. I. hinsichtlich der Erbrechte d«S Erbprinzen von Augustenburg länger zu verzögern. Sie hat den Erb prinzen von Augustenburg anzuerkennen, den Großherzog von Oldenburg aber, fall- sie nicht dessen Ansprüche wegen der offen vorliegenden Mängel zur Zeit ganz zurückwei sen zu müssen glaubt, jedenfalls zur gesonderten Austra gung derselben zu verweisen. Dir Bunde-vrrsammlung ist nicht verpflichtet, mit ihrer Entscheidung so lange zu zuwarten, bi- e-, höchst unwahrscheinlicherweise, dem neuen Prätendenten etwa gelingen wird, jene Mängel zu ergänzen. Vielmehr ist sie auf« Dringendste verbunden, ihre Entscheidung nicht länger zu verschieben. Die end liche Entscheidung liegt aber auch im eignen Interesse deS vldenburgschen Prätendenten; denn e- wird ihm dadurch da- für Streitigkeiten unter BundrSgliedern zulässige AuSträgalverfahren, sowie ein ordentlicher Rechtsweg für di« Geltendmachung seiner Ansprüche eröffnet werden." Da« Ergrbniß ihrer Erörterungen faßt nun die „Bayer. Atg." in folgenden Schlußsätzen zusammen: „Die Bun desversammlung ist zweifellos kompetent, in der Herzog- thümrrfrage dir Anerkennung eines der verschiedenen Erb- folgeprätendenten au-zusprrchen. Bezüglich de« BundrS- laiGe» Holstein ist sie unbedingt verpflichtet, diesen Aus spruch sofort zu erlassen. Materiell hat sie die ganze Frage durch ihren Beschluß vom 2. Juni v. I., durch welchen sie die Anerkennung de» Erbprinzen von Augusten burg durch den Bund al» gesichert erklärte, bereit- ent schieden. Sir braucht jetzt nur diesem Beschlüsse Folge zu geben und den formellen AnerkennungSauSspruch zu erlassen. Eine Annexion ist nur mit der freien Zustim mung aller Brthriligten möglich, ohne dieselbe ein offener Bundesbruch. Dir Ansprüche de» GroßherzogS von Ol denburg sind zur gesonderten Austragung zu verweisen. Wir schließen mit dem Wunsch«, daß die schleSwig-hol» steinschr Angelegenheit, die im Anfänge rin Einigungs punkt für die ganze Nation gewesen ist, nicht in ihrem weitern Verlaufe die Grundlage tiefgehender Zerwürfnisse werden möge. Diese Eventualität kann nur dann ver mieden werden, wenn den befreiten Herzogthümrrn von allen Griten ihr volle- Recht gelassen wird." Die ministerielle Berliner „Provinztal-Cor- respondenz" bespricht die Vorschläge der Budgetcom- mission de- Abgeordnetenhauses in einer Weise, die wenig Aussicht auf Hebung de- Confiict- giebt. Eie sagt: „Nicht zufrieden, daß die streng gesetzliche Führung des Staatshaushalt- durch Beschlüsse, deren thatsächliche UnauSführbarkeit auf der Hand lag, in» Stocken ge bracht ist, will di« Fortschrittspartei jetzt, daß, solange diese Stockung dauert, auch alle neuen Anlagen, möchte deren Gründung im öffentlichen Jnterrsse auch noch so dringlich sein, von dem Abgeordnetenhause verweigert werden. Nach den Vorschlägen in der Commission soll der Bau neuer Eisenbahnen u. s. w. bi» dahin auSge- kungen immer über neunundneunzig Hunderttheile der Lust. Nachdem man den Sauerstoff früher nur in sei nem indifferenten Zustand, ohne da« Bestreben Verbin dungen rtnzugehen, gekannt hatte, entdeckte Schönbein vor noch nicht fünfundzwanzig Jahren Modifikationen desselben mit intensivem chlorähnlichen Geruch« und Ge schmäcker den elektrisch erregten Sauerstoff, welcher Ozon genannt wird, wenn er negativ, Antozon, wenn er po- fitiv erregt ist. Die Verbindung deS Sauerstoffs mit andern Körpern geschieht in einem OrydationSproceffe, welcher mit einer Ltchterscheinung vor sich gehen kann, wozu e« jedoch eine» bestimmten Wärmegrade-, der Ent zündungstemperatur, bedarf, von deren Höhe die größer« oder geringere Brennbarkeit verschiedener Körper abhängt, so daß selbstentzündlich diejenigen Gegenständ« genannt werden, welch« bei gewöhnlicher Temperatur vrrbrennen, wie der Phosphor. Ohne GaSentwickelung ist eine Flamme nicht möglich, aber die Stärk« der Lichterschei- nung ist auch abhängig von der Gegenwart eine- festen Körper», z. B. de- Messinghute» in den Erdöllamprn; endlich ist die Lichtintrnsttät auch bedingt durch die bren nenden Stoffe, durch den Hitzegrad und durch die Größe der Leuchtfläch«, z. B. de« Dochte«. Da- AuSlöschen riner Fla»«e ist nicht- Andere«, al- eine Abkühlung unter dem Grad der Entzündungstemperatur, daher ist eine WafferstoffgaSfiamme schwer au»zublasen, Hingtgen brennt sie leicht an, wie di« vormal« vrrbretteten Pla- ttnafeurrzeuge beweise«. E« giebt aber auch OrydationSpro» cefse ohne Lichtrrschetnung, entweder ohne eine merklich« Wäruierntwtckrlung, wir bei« Rosten der Metall« und den verwesung-akte», oder mit einer solchen, wie bei der Ath»un- und Ernährung. Obgleich rin Mensch jährlich sechshundert bi- t rufend Pfund Sauerstoff verbraucht, nimmt er darum doch nicht an Gewicht zu, weil derselbe in der Verbindung verschwindet wie bei» Verbrenn««, setzt bleiben, daß wieder rin Staat-hau-halt-gesetz zu Stande gekommen sei. Der Zweck de- beabsichtigten Ver fahren- ist der, di« Regierung dadurch zur Anerkennung de» Budgetrecht» de» Abgeordnetenhauses, wie dt«s«s srlbst «» auffaßt, zu zwingen. Man hofft, daß di« Re- gtrrung, wenn ihr die Möglichkeit entzogen wird, neue dringend wünschenSwerth« Unternehmungen für da- Wohl de» Lande» in» Leben zu führen, sich schließlich doch dazu bequemen werd«, dem Abgeordnetenhause den Willen zu thun. Dagegen darf «an zuversichtlich voraulsehrn, daß die Regierung, wrlche vor den Bedenken de» „budget- losen" Zustande» nicht zurückschreckte, al« r« galt, die „für den Schutz und Schirm, für die Größe und die Macht de» Vaterlande«" nothwendtgen Hrere-einrichtungen und damit zugleich die Rechte und da- Ansehen der Krone aufrecht zu erhalten; welch« ferner trotz de- Wider streben« de« Abgeordnetenhäuser eine ebenso hochherzig«, wir umsichtige Politik nach außen zu Preußens unver gänglichem Ruhme selbstständig durchgeführt hat, — ebenso jenen neuen Versuchen parlamentarischer Verge waltigung gegenüber nicht da» Mindeste von den ver fassungsmäßigen Rechten der Krone pret-geben, in den selben vielmehr dir feste und wesentlichste Grundlage de« GedeihenS für Volk und Staat verthridigen werde. Da« Abgeordnetenhaus würde daher, wenn «S den angekün digten Weg wirklich beträte, nur eine schwere Verant wortung mehr auf sich laden ohne jeglichen Gewinn für seine Rechte und Stellung." — Die gestern ringrbrachte Mtlitärnovelle scheint gleichfalls der Fortschritts partei wenig Stoff zu einem Compromisse zu bieten. Wenigsten- äußert sich bereit« die „National-Zei tung" dahin: „Der Gesetzentwurf über die Verpflich tung zum Kriegsdienste ist, wie sich schon au- der Rede de« Herrn Krtegtminister» ergab, im Ganzen nur eine, sehr geringe Veränderungen bietende Wiederholung der frühern ähnliche« Vorlagen und enthält keine An knüpfungen für die Herstellung eine» Einvernehmen«." Tagesgeschichte. Dresden, 10. Februar. Ge. königliche Hoheit der Kronprinz hat sich heute Nachm. )4 3 Uhr nach Boden bach begeben, um daselbst Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterreich, Allerhöchstwrlch« gestern in Wien ab gereist ist und in Prag da« Nachtlager gehalten hat, zu empfangen und nach Dresden zu geleiten. Der hiesig« k. k. Gesandt«, Frhr. v. Werner, hat sich eben falls nach Bodenbach begeben. Auch die zur Dienstlei- stang bei Ihrer kaiserlichen Majestät beorderten Cavaliere, der köntgl. Oberschenk Graf v. Einsiedel-Reibersdorf und Kammerhrrr v. Erdmann-dorff, sind nach Bodenbach ab gegangen. Den Ertrazug, welcher Ihre Majestät dir Kaiserin von Bodenbach nach Dresden führt, leitet der Vorsitzende der hiesigen k. StaatSeisenbahndirectton, geh. Finanzrath v. Tschirschky - Bögendorff. Jeden officiellen Empfang in Dresden hat Ihre kaiserliche Majestät aus drücklich verbeten. Se. Durchlaucht der Erbprinz von Thurn und Taris, sowie dessen Frau Gemahlin und die Herzogin Charlotte Sophie in Bayern königliche Hoheiten (Schwestern der Kaiserin und de« Herzog- Karl Theodor in Bayern), find bereit« heute Nachmittag 3 Uhr (über Prag kommend) hier eingetroffen. In Bezug auf da- in Nr. 33 de» „DreSdn. Journ." mttgethetltr Programm der BermählungSfeirrlichketten ist zu bemerken, daß die Ordnung de» Zuge- nach und au- der k. Kapelle insofern eine Abänderung erleidet, al« S«. königl. Hoheit der Herzog Ludwig in Bayern (Bru der de» hohen Bräutigam») durch Unwohlsein verhindert ist, der Vermählung beizuwohnrn und andererseits Ee. königliche Hoheit der seit einigen Tagen auf Schloß AlbrrchtSbrrg anwesende Prinz Albrecht von Preußen in den Zug eintreten wird. Dresden, 10. Februar. Bet Sr. königlichen Hoheit dem Prinzen Albrechtvon Preußen hat gestern Abend auf dessen nahem Schlosse AlbrechtSberg rin glänzende- Ballfest stattgefunden, welchem Ihre königlichen Hohei ten der Kronprinz und Prinz Georg, sowie S«. k. k. Hoheit der Großherzog von To-cana beiwohnten. wenn man ein Licht unter einer in Wasser stehenden Glocke brennen läßt, wonach da- Wasser in der Glocke steigt, eine Entdeckung, die im Jahre 1660 gemacht wurde. Der indifferente Sauerstoff wird durch die Blut kügelchen erst in den aktiven Zustand übrrgeführt. Die gewöhnliche Luft enthält neben der großen Masse gemei nen Sauerstoff» nur geringe Mengen Ozon; man mißt dieselben, allerding» nur nach einem ziemlich unsicher« Maßstabe durch den Grad der blauen Färbung, welch« Papier streifen annehme«, di« in Jodkaltumlösung mit Stärke ge taucht worden find. Zur Zett der abnehmenden Tag« hat maa eine Zunahme »on Ozon beobachtet, ebenso hat man de» Nacht», bet nieder« Luftdrucke und bet größerer Fruch tigkeit einen bedeutendern Ozongehalt wahrgrnomme«, al» am Tage, bei Höhen« Barometerstand« und bet Trocken heit. Daher findet sich an feuchte«, besonder» kalte« La gen, bei kalten Nebeln, unter Schnee und Et», aber auch bei Westwind vorherrschend Ozon. Ueberhaupt aber schei nen sich zwei Marima im Januar und Juni und »wet Minima im Mat und Oktober herau»zustellen. Di« Astro nomie hat bisher leider zu wenig ihr« Auf»erksa»k«it hierauf gerichtet; die Medicin hat erst in den letzten Jah ren begonnen, r« zu thun. Aber über di« Wichtigkeit de« Ozon« für da- organische Leben kann kein Zweifel herr schen, denn r« ist da- wichtigst« Reinigung-mittel der Lust, und wie nöthig eine De-infeetton derselbe« vorzüg lich in großen Städte« ist, da- kann beinah« Jeder selbst emstnden: reine gesund« Luft riecht wirklich augeneh» frisch — nach Ozon; Stubenluft aber zeigt keinen Ozon gehalt. Da- Antozon, welche-, sobald es in di« Lust kommt, »it der Feuchtigkeit derselbe« sofort «ine« dicken Rebel bildet, verhLlt sich in der Häufigkeit seine- vor- ko»n»rn- zu den negativen Beobachtungen wie 1000:1-. Quellen der Ozonifirung, der elektrischen Erregung des »thmosphärischeu Sauerstoffs, find Hst ClektricitätSent-
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