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Dresdner Nachrichten : 15.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189507157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-15
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.07.1895
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Die Weichsel ist seit gestern von 0,30 aus 2.50 hier gesti^en.^ Nachmittag zogen 50 Bercine zur Porta Pia. wo in Gegenwart des Bürgermeisters und der Behörden der Grundstein sür das Denkmal zuni Gedächtnis; der Befreiung Noms. 20. September 1870. gelegt wurde. Der Bürgermeister hielt eine patriotische Rede, sür welche er lebhaften Beifall erntete. Eugen angekomme», um verli sich bei Sr. Majestät in der ihm kürzlr. verliehenen Uniform der 8. Dragoiierzu melden. Nach dem Gottes dienst fand an Bord der „Hohenzollern" gemeinschaftliches Früh stück statt. vertlicher und Sächsisches. — Der vierte Verba ndstag reisender Kauf leute Deutschlands nahm mit Sonnabend seinen Anfang. Nachdem bereits am Nachmittag eine grosse Anzahl auswärtiger Festtheilnehmer eingetrosse» waren und unter Führung von Mit gliedern der hiesigen Sektion eine Besichtigung der Stadt vorge- uommen hatte», vereinigten sich die anwesenden Vcrbandsvertrctcr am Abend mit ihren Damen zu einem im großen Saale des Tivoli sia«findenden Jestkommeis. Die Kapelle des Königl Sächs. Iche übe aus stürmisches Verlangen wiederholt wurde. Der Festsaal, über dessen Orchestermuschcl ein mächtiges Wappen mit dem Reichsadler inmitten von Flaggendraperien prangte, war bis auf den letzten Platz besetzt. Das Ehrenpräsidium hatte Herr Kommerzienrach Eoücnbnsch übernommen. Den Vorsitz des Kommerses führte der Berbkmdsvorsitzeiide, Herr Ernst Müller-Leipzig. Unter den Ehren gästen sah man die Herren Stadtverordneten Hoflieferanten Borack und Mühlberg. Den Willkommengruß an die Gäste, welche ans ganz Deutschland, theilweiie auch aus Oesterreich-Ungarn herbeiae- eilt waren, sprach der Vorsitzende deS Festausschusses. Herr Max E Braun, und betonte dabei die großen Erfolge, die der Verband durch Förderung der gemeinsamen Bestrebungen erreicht habe. Der Verband nehme an der Kulturarbeit Theil und der Verbandstag werde Zeugniß davon oblegen, daß außer., . . ringen die Ziele des Verbandes dem Idealen zngewandt seien. Selbst Se. Maiestüt der König habe mit vielem Interesse Kennt- uiß von seinen Bestrebungen genommen und eine Ovation ent- aegenzilnehmen geruht. Diese Nachricht wurde mit ungeheurem Beifall ausgenommen. Das äußerst reichhaltige Programm brachte im weitere» Verlaufe Solovorträge der Hosopcrnsängcrin Frl. Marga Neisch, der Eonccrtsängerin Frl. Hedwig Balle, des Herrn Opernsängers Scholz, Herrn Tonkünstler Pretzsch und eines ans Verbandsmitaliederii bestehenden Solo-Quartetts. Unter Anderem wurden auch Vorspiel und I. Srcnc aus Hnmperdinct's „Hansel und Grethel" von den Damen Neisch und Balle vorgetragen. Endlich begann die Fidelitas, welche den Herren nicht mehr den Zwang auferlegte, die ersehnte Eigarre im Vorzimmer rauchen zu müssen. Dieser, dem Humor gewidmete Theil, welcher die von Anfang au prächtige Stimmung noch »m ein Bedeutendes hob, brachte eine von Herrn W. Merkel dem Verband gewidmete und selbst borge tragene Soloscene „Ein ficdeler Reiseonkel" und mehrere ebenfalls lebhaft applaudirte humoristische Vorträge der Herren Bärenrvth- DreSdeu und Suhl-Leipzig. Erst in den frühen Morgenstunden fand der Kommers, der auch Gelegenheit bot. in einem Kommers- licd der „Säxschen Gemiedlichkeet" zu gedenken, sein Ende. — In der geschäftlichen Sitzung, welche Sonntag von Vormit tags S Uhr ab im Neuslädter Casino stattfand, erschienen 3t Dele giere der r>8 Sektionen des Verbandes und eine große Anzahl nicht abnimmender Mitglieder. Folgende Städte hatte» Vertreter ent sandt: Aachen, Berlin. Breslau, Braunschwrig, Crefeld. Chemnitz, Dresden. Düsseldorf, Duisburg, Erfurt. Frankfurt «. M.. Frank furt a. O.. Görlitz (kl, Hage», Halle, Hamburg, Hannover. Hcil- bronn, Iserlohn. Kassel, Köln. Königsberg, Leipzig, Magdeburg. München-Gladbach, Münster. Nordhauscn, Nürnberg, Plauen i. B-, Solingen. Stettin, Stuttgart, Würzburg und Zwickau. Rach Be grüßung der Erschienenen durch Herrn Scktionsvorsitzendcu A. Frtlgenhaucr übemahm Herr Emst Müller den Vorsitz. Die »Ver handlungen betrasen meist rein interne Angelegenheiten, Kassen fragen. Verwaltungssachen, Erfahrungen mit Prozcßführungen, worüber Herr BerbandssyndikuS Reserendar Pilz berichtete. Zu einer lebhafteren Diskussion gab nur der Vortrag deS Herrn Anders- Tresden über das AuSkunftSwesen Anlaß, in welchem aus mehr fache Mißstände hingewtcsen wurde. Zwar werden in Deutschland jährlich etwa 5 Millionen Auskünste eingeholt, die bestehenden 0 größeren VurcauS. von denen 3 im Allgemeinen benutzt werden, verdienten jedoch eine legere Förderung. I» England und Amerika müßte Jeder, der sich ctablirt. erst auf oem Auskniistsbiireau seine Verhältnisse auseinandersrtzcn, um überhaupt Credit z» finden. Unsere einzelnen Bureaus sollten mit einander in Verbindung treten, »m ihre Erfahrungen auszutauschc», und die Kundschaft sollte auch ihrerseits den Bureaus Mittheilirngen über ihre Abnehmer zu kommen lassen. Der Chef dürfe nicht allzu junge Leute, welche zu vertrauensselig Credit einräumen, als Reisende hinausschickcn und müsse diese über die Bonität der zu besuchenden Firmen stets auf dem Lausenden erhalten. Nach Dankeswvrtcn des Vorsitzenden an die Referenten und die erschienenen Deleairten wurde die Sitzuw nach 12 Uhr Mittage geschlossen. Di« Theilnehmer stärkten si bei einem Frühschoppen, um sich 2 Uhr wieder im Neuslädter Ca sino zur Festtafel zu versammeln. Die Bethriligung war auch hier eine außerordentlich starke und belief sich anf etwa -150 Per sonen beiderlei Geschlechts. Trotzdem eine viel geringere Anzahl angemeldet worden war. gelang es doch dem Herrn Traiteur, den an leine Rüche gestellten Anforderungen zu genügen. Die Tafel musik führte wiederum die Kapelle des Schützen-RegimentS ans. Den alleinigen Toast bildete ein von Herrn Präsident Müller ausgebrachtes Hoch auf Kaiser und König, welches jubelnde Zu stimmung fand. Jnr weiteren Verlaufe wurde unter allseitig« freu- iger Zustimmung die Absendung zweier Begnißiingstelegrammr an Se. Majestät den deutschen Kaiser »nd Se. Maiestät den König von Sachse» angeregt und einstimmig beschlossen. Die Verlesung der etnaegangenen 58 Telegramme von Sektionen aus allen Gaurn Deutschlands und einzelnen Mitgliedern meist in poetischer > Verbandstag reisender Kaofieiite. Militärperclns-Gcneralvcrsaminlilng. Kleine Plaudertasche. Briefkasten. Form abgesaßt, sowie cilieS Schreibens vom Verband banrischer Geschäftsreisender nahm eine geraume Zeit in Anspruch Auch hier herrschte wieder von Ansang an eine ursidcie Stimmung und eine derartige Lebhaftigkeit, daß eö den wenigen Sprechern schwer wurde, sich verständlich zu machen. Abends 0 llbr fuhr iiinu mit einem Extradampser der Sächs.-Böhin. TampischisssahrtSgeiellschast, allerdings bei etwas regnerischem, windigem Wetter, nach Tolkewitz, wo in Donath's Neuer Welt Tvppelsesteoiieert des Musikeorps vom Schützen-Regiment und der dortigen Kapelle stansand und die sämmtlichc» «zontainen und Wasserkünste des Etablissements in Be trieb waren. Das angesctzte Feuerwerk konnte ledoch des dichter werdenden Regens wegen nicht stattfindcn, und so begaben sich die Jesttbeiliichiner theils mit der elektrischen Bahn. Iheils mir dem Schiss zeitiger nach Dresden zurück, um in Hclbig's Restaurant bei einem geniiilhlicheii Schoppen und dem Conrert der Schützen- Kapelle den Abend zu beschließen. — Ter König!, sächsische Militärpereinsl> und hielt gestern i»i Saale des „Kaiserhoscs" seine diesjährige ordentliche Generalversammlung ab, welche durch die Gegenwart des erhabe nen Bnndesprotektors. Sc. Majestät dem König, und des Prinzen Friedrich August, König!. Hoheit, ausgezeichnet wurde. Erschienen waren mit den Präsidialmitgliedern des Bundes die Vorsteher rcsp. Vertreter sämmtlicher sächsischer Bnndcsbezirkc. mit Ausnahme der Königl. AmtshauptinannschastOtchatz. deren gesammte Militär- Vereine unter Thcilnahmc des BezirksvvrstchcrS gleichzeitig eine große Festlichkeit Miellen. An de» Ehrentafeln nahmen die Herren Kreishaiiptman» Schmiedel, Amtshanptmann Gch.Regier- iingSralh Tr. Schmidt, Gmerallentnant z. D. Schnrig, Erccllenz, Oberst z. D. Sachke, die BezirkSkonunandcure Oberst z. D. Graf Hottzcndorss und Oberstleutnant Schubert. Oberstleutnant d'Elsa lKönigl. Kriegsniiilitterluiii), sowie die Vertreter des sächsischen Mititär-Lebcnsocrsicherungsveteins, des Militär-Feuerversichernngö- vercins und der Milltär-Hagelversicherniigs-Gesellschast Platz. Gegen >2 Uhr Mittags erschien Sc. Maicslät der König, begleitet von seinem Äeneraladjutanten Generalleutnant v. Trcitichkc, Ezre.. und dem Stadtkommandanten Generalmajor v. Zeschan. sowie Se. Königl. .Hoheit Prinz Friedrich August mit dem Hofmarichall Frhrn. v. Reitzensteiii in dem finnig geschmückten Sitzuuqssaale, den die Jahnen und Standarten iämmtlichcr Dresdner Militär- Vereine umrahmteu. 'Nach dem weihevollen Gesang des Liedes: „Gott grüße Dich" iSängerchor „Mtlitmoercinsmilgliever" unter Herrn Lehrer Muschik) sprach Herr Bundespräsident Tanner in sei ner Ansprache dein Monarchen, sowie dem Prinzen Friedrich August und den anderen hochgestellte» Förderern der Bundesinter- csscn den ehrerbietigsten Dank für ihr Erscheinen aus und betonte, daß die Kunde von der Anwesenheit des erhabenen Bundcsschutz- herrn von den Kameraden im ganzen Lande freudigst begrüßt werde Nächsidem begrüßte er dankend die Kameraden Bezirks vorsteher. die wiederum ans allen Gauen des engeren Vaterlandes gekommen seien, um sür das fernere Wohl der alten königstreucn Lvldatc» zu bcrnthen Das verflossene Jahr habe dir Arbeitskraft Aller, die berufen seien, ihre Kräfte den Interessen des großen kameradschaftlichen Verbandes zu widme», aui das Höchste an gespannt, namentlich galt cS. den staatsfeindlichen Bestrebungen aus dem Lager der Unisturzpartei wirksam eittgegenziltretcii Hieraus brieuchlete Redner die schönen Erfolge der von Königs treue und Vaterlandsliebe beseelten 142 000 Mitglieder des Bundes auf patriotischem und humanitärem Gebiete und schloß mit be geistert erwiederten Hochs ans Le. Majestät den König und das gelammte Königshaus, woraus er den Gesiihlcii für den Schirm- Herrn Dkiilschlands, Se. Maiestät Kalter Wilhelm. Ausdruck ver lieh. 'Nach dem Gesänge „Wie könnt ich Tein vergessen" wurde in die Tagesordnung eingetretc» und im 'Anschluß an den Bericht der Prüfungskommission durchs den M'ilitärvereinsvorsteher Leh mann lMilittirverein „Kvnigl. Lachs. Husaren") der Kassenbericht richtig gesprochen. Dem Anträge des Bezirkes Chemnitz, die dem Bezirke Leipzig im Jahre 1887 anf drei Jahre gewährte und seitdem stillschweigend beanspruchte Ausnahme, den Bezirk durch zwei stimniberechtiate Personen in der Bundes-Generalversammlung vertreten zu lassen, wieder zu beseitigen, wurde gegen zwei Stimmen entsprochen und damit siel der tpätcrc Antrag des Bezirkes Leipzig, zu beschließe», daß jeder Bezirk soviel stimmbercchttgte Vertreter zur Bundes-Generalversammlung entfenden könne, als er nach 8 41 f. des Pnndesstntnts Stimmen habe. 'Angenommen mit großer Mchcheit wurde ei» Antrag des Bezirks Plaue», das Königl. Ministerium des Innern erneut zu bitten, es möge den Militärvereinen das Führen von Gewehren an den Auszügen zur Feier der sämmtlichcn Festtage patriotischer Natur gestattet werden. Se. Majestät folgte mit großem Interesse den Brrathnngcn und gab seinen Empfindungen in Worten Allsdruck, welche die Brust der alten Soldaten mit Stolz erfüllten. Ter Monarch tagte, cs habe ihn jederzeit sehr gesrent, unter den Kameraden verweilen zu können und dies Jahr ganz besonders deshalb, well das 25jäbriae Jubiläum einer schonen großen Zeit bcvorstehe. Es sei ihm Be dürsniß, den alten Kameraden den Tank dafür allsziisprechcii. was sie vor 25 Jahren sür das Vaterland gethan, indem sic mitkänwstcn in einer Zeit, in welcher sich der Ruhm der Armee so glorreich ge staltet habe, die Fahnen zu schöne» Siegen geführt worden seien. Hieraus dankte der König noch de» Milltärvercmen dafür, daß sie im patriotischen Sinne für die Erhaltung der Ordnung »nd des Gehorsams thätig seien, und damit schlechten Bestrebungen cnt- gegcnireten. Unter den vom Bezirksvorstcher Wolsram-Trcsden ausgebrachten und jubelnd criviederten Hochs verließen der König und Prinz Friedrich Anglist nach andcrlhalbstnndiaer Antvctenheil den Eitznngssaal »nd cs wurden hierauf die Berathungen, auf welche wir znrnctiominen, fvrtgrsctzt. — Bur tatl> oli > che n P ropa g anda in S a ch s e n wird dem „Schönb. Tageblatt" berichtet, daß in einer nicht sehr weit von Waldenburg entfernten Gemeinde der katholische Kaplan bei einem Besuche, den er einem mit einer cvangclifchcn Frau ver- heirathctcn-katholijchen Arbeiter machte, das anf dem Tische liegende evangeliiche Gesangbuch als ein „Ding" bezeichnele, das in den »Ben gesteckt werden »nisse Tie Frau versuchte er wiederholt zum Uebertrilt zur katholüchen Kirche zu bewegen, bis ihm endlich die Thürc gewieten wurde. Lerielvc Kaplan soll den katholischen Kindern, welche die evangelische Schule vcsuchcn. besohlen haben, dem a» der Wand hängenden Bilde Dr. Marlin Luther'S geflissent lich den Rücken ziiziitelneii. Es wird gut sei», wenn gewissen katholischen Geistlichen in Sachsen, die zudem meist Ausländer sind, etwas mehr aus die Finger grirhrn wird. — Am Sonnabend!Abend fand im Saale des Bellevue auf der «chäferstraße eine sozialdemokratische Bolksvcr- llung statt. Gerichtsverhandlungen. Montag. 13. Juli. beiter im Kampfe um's Recht". Wen» nun auch keine Unter- becinitcn :c. erschienen waren, so hatten sich dock gegen 200 „Ge nossen" eingcsunden und vor diesen hielt F. eine donnernde Philip pika gcaen untere Rcchtszuslände. Insbesondere gab ihm die Handhabung des VereinsgejetzeS Gelegenheit, gegen die Behörden in der gchäisiastcn Weile zu eisern. Er beschäftigte sich unter An deren, auch mit dem kürzlich zum Tode vcrurtl,eilten Mörder John ans Loichwitz, der auch nur das Produkt der bestehenden Verhält nisse sei »nd den man durch Absperrung auf bessere Wege bringen müsse Nachdem er sich wegen seiner Ansiälle gegen die Staats anwaltc einen Ordnungsruf durch den überwachende» Beninten zngezogen hatte, wurde ihm bald darauf von Letzterem das Wort entzogen, als er den Richter» in ziemlich unverblnmirr Weise Pnrtcliichkeit g gen politische Gegner vorwari. Tic Anweienden wollten diese Wortentziehung nicht ruhig hinnchmcn. eS erfolgten Prorestrilfc und höhnische Bemecknngen. worauf die Versammlung polizeilich aufgelöst wurde. Tic ..Genossen" schienen sehr ärgerlich zu sein, daß die Geschichte so schnell zu Ende war. — Aus den amtlichen Bekanntmachnnge n. Die katboliiche Kirchenanlagc mit 20 Pfg. und die katholische Schulniitage mit 40 Pfg. von jeder Mark des normaimäßigen Ei» kolilinenslcncrsciges ist in der Zeit vom 15. Juli bis mit 5. 'Amzust 1805 int Stadtiteuerainte E zu cittrichien. — Von heute Montag Tauer der 'Arbeiten für den Fahr- und Reitverkebr aciperrc. Mit der Nenpslasternng der südlichen und westlichen Fahrbahn ans den, Konigsbrücke,platze soll Montag den 22. d. M. begonnen werde». — In der Kvnigl. Bangewerkenichnle zu Dresden beginn! der Unterricht im Winlerhallnahr 1800 bst Mittwoch den 2. Oktober d. I. Anmeldungen sind bis zum t9. September d. I. zu beivir kcn. Tie Ausiiahmeprüfilng findet Freitag den 27. September d. I. von früh 8 Uhr an im Schulgebäude, DrcSden-N, Niedcr- grabcn 5. 1. Etg. statt. ! — Die für gestern Nachmittag 0 Uhr geplante Wettfahrt der zwei Luftballons vom Concerthaus des Zoologische» Gartens ans mußte des stürmistbc» Wetters wegen unter bleiben. Ein großer Strom von Spaziergänger» halte umsonst seine Schritte nach dem Zoologischen Garlen gewandt, fliger Witterung soll die Wettfahrt der beiden Sonntag den 21. d. M. unternommen werden. — Nachdem am 20. Juni die Ergünzungswahlen für das Vorstandskolleginm der ..Dresdner Kaufmannschaft" stattgefuiiden haben, ist die Neukvnstiluiiimg des Vorstandes iu> der Sitzung vom 12. Juli v rgcnommcn worden. Bei derselben sind durch Wiederwahl Herr Kommerzienrat!» Friedrich Adolf Collcnbnfch zum Vorsitzenden. Herr Kennst Heinrich Gustav Lüder znm ersten Stellvertreter und Herr Robert Julius Putsch« zun: zweiten Stellvertreter des Vorsitzende» vestiunnt worden. gewandt. Bei gün : Ballons am nächsten s n m in! sozialdemokrntischc Landtag Thema wrach „Die Unterb, in welch« der bekannte Töpfer Fräßdorf, der slandidat der Friedlichster», über das camtcn, Handwerker, Händler und Ar- — Tie Reiivvationsarbeiten im Tn s ch en v crgp a la is zu! Dresden, die in der letzten Zeit sehr eitrig betrieben werden, haben - mcbrscichen Wechsel im Gefolge. So werden Ihre König!. Ho! h> itcn Prinz und Prinzessin Fr > edrich A » g u ft tünf-j tighin die zweite Etage des Palais bewohnen, während Hof- niarjchall v. Reitzensteiii »nd Gemahlin die erste Etage beziehen. Ter große Saal der zweiten Etage erhält prachtvolle Gobelins. — Leipzig. 14. Juli. Wegen Vertriebes unzüchtiger Schrif ten und Nachbildungen, die ec in öffentlichen Lokalen krstportirte, wurde in vergangener Nacht ein schon mit einer langjährigen Zuchthausstrafe vorbestrafter :N Jahre alter Kolporteur aus Lm denan verhaftet »nd an die Staatsanwaltichaft abgeliesert. — Heute findet ans dem Rennplatz? ein Internationales Radfahren statt. Ein Radfahrer, der sich heute Vormittag nach dem Sport platz z» begeben beabsichtigte, ist dabei von einem herrschaftlichen Geschirr überfahren und sehr schwer verletzt worden. — Beim An- brennen einer Spiritnslampe haben gestern die Kleider des 5>ähri- aen Söhnchens des in Volkmarsdorf wohnhaften Maiers Trau Feuer gesonnen und hatte der Junge schwere Brandwunden davon- »etragcn. Schwerverletzt wurde der Kleine in's Krankenhaus ge hasst, wo er noch gestern Abend an den Verletzungen verstarb. — Die medizinische Fakultät der Universität Leipzig ver anstaltete am Sonnabend Vormittag 11 Ubr in der Pauliner- Kirchc eine würdige Gcdächlnißfcicr für ihre Heimgegangenen be rühmten Mitglieder, die Geh. Räthc Professor Tr. Karl Ludwig und Professor Dr. Karl Thiersch. — Eine schlimme Erinnerung an die großen Kriegs- jahre von 1870 7! ist gerade letzt dem Arbeiter Hermann S. in der Reudnitzerstraße in Lcipizg bereitet worden. Derselbe batte 1870 in der Schlacht von Sedan einen Schuß in das rechte Knie gelenk erhalten. Tie Kugel wurde seiner Zeit glücklich heraus- genommen, uu» aber, nach 25 Jahre», cntstanv plötzlich an dieser Lchußnarde eine derartige Eiterung, daß S- dem Krankenhaust zn- gesührt werden mußte. — Die Eiiibezirkung des Kaierncngebictes in die Stadt Lew zig ist vom Gcmeinderathe rw» M vclern einstimmig abgelchnt worden. Die Ansicht geht in Möckern dahin : Wohin wllte das auch sür Möckern führen, wenn die übrigen noch geplanten Baute», wie die Lazarethc n. s. w.. ebenso der Geniccnde cnttcsten werden sollen? Die Lasten, die Möckern alsMiUlärvrt befürchtet, stünden mit der Einverleibung in teiner Verbindung. Tie vom „Gemein nützige» Vereine" beschlossene Petition soll der geiam inten Ein wohnerschaft zur Unterschrift nnterbreitct werden. — Am 12. d. M. wurden in Planen mehrere Maurer ver haftet, die sich bemühte», ihre »och arbeitenden Genosse» vom Weiteracbeitcil abrnhalten. Der Anstlaiid der Maurer nimmt einen immer größeren Umfang an. Die Zahl der Ausständigen beträgt schon über 400. Tic Zimmerlente und Handarbeiter wcrdrn von den Agitatoren niit in den AnSstand hcreinzuziehen versucht. — Ueber das gestern erwähnte Unglück in Gieß m a n n s dorf bei Zittau berichtet nun beute aus Zittau, datz die drei gestern genannten Brauiikohlenarbeiter leider Gottes nur als Leichen wieder zu Tage gefördret werden konnten. Zwei der Verunglückten hinterlassen starte Familie. — Ncyschka » zählt nach der letzten Berufs- und Gcwcrbe- ziihlung 7181 Einwohner, das ist gegen die Zahlung von 1800 ein Zuwachs von 887 Personen. — Am ToiincrSlag Avend branntc in S ch ö » h e i d e aus dem sogenannten BaumannSbergc das Hans des Eisengießers Tuchscherer vollständig nied«r. — In der 'Altstädter Brauerei in Borna stürzte cm dort beschäftigter Arbeiter Namens Schwitzig in einen mit siedendem Wasser gefüllten Bräubottich und verbrühte sich beide Beine der maßen. daß sich die Amputation derselben nothwendig machen wird. 1^1 »NIII Z»«qL>.c»»t!I ><» S«I,>,N »1A'11:'.ltn-'iul'tz II II '.Ipargiu^ig
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