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Dresdner Nachrichten : 24.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189301240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-24
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.01.1893
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U8. IiihiruiilF. Ausl. ',«.000 Ltück. I'n^ro Jnnoncon-1Hi>ocI«ti<n> tzolinäot ütoh <r ti ^ «> n ii t i n <r (nohvn «ior Dro^uor Ucnli u. vis-ü-vi8 Hotel ^olcino,- Un^ol. Krisen lleiil L- Mstscr. A.-H.. DresStlk. Dresden, „nel, >I r»r>, ^. r----7 - -^7-^7-7^- k kranr riUnazf E ! Mit mckttlrffeedeitSer I,Uk U Zilö Lmeitktt ! VVr^ssIs n ^ 8 " I «all 4 II«« I,4«-i,,«- ««»»« >,na, r« I„,I««-, dinlln«« un.i 8t ^ ? <iui>«»<,» ff. IloII.nirlix' i,. iMx- ^1 ri-><«>>- l,-»„«>,». »Mz r. « 4 L Ö» «-11 i<Is R. ^ E » di<»I»«-IV«-I-'Iia'«>« NI chl. lirrnolrlrnuH. N H >-. ...... ->». ^ I »Nt« nmti S8«« 1—3. ^l>rn5,^i 66^^611« 1006. N 8 I, OlUlOOl) 00li u>100!10 8eIiI«ri «»Qli-W>vA vi, § I'iiiiu n^truk>8e 8 »iicl IO. VernlekelimZ von LeMUsedAksn >»ei VUo KMWer, Nr. 24. KpiPl: Gesetzentwurs überAbzahlungsdazare. .Hosnachrichtrn, Eonik'valismn?, Oekononifttiandwerker, Eisenbahnktörnngen, Deutsch- sreisinnigcr hierein, Banernbnnd. Gerichtsverhandlungen, 'Bezirkstag. Dagesgeschicchte, .Ter Bajazzo", Tienstag. 24. Januar. Politisches. Ter Gesetzentwurf über die Abzahlungsgeschäfte, der m» Eoiniabend nach längerer 'Vorbesprechung einer besonderen Kom- mission zur Vorberathung nbenrieftn wurde, bringt In seiner 2 ende»; seit Jahren zum ersten Male wieder den Gliindge danke» der kaiserlichen Polschaft zum Ausdruck, de» wirlbschasllich Schwachen Schutz z» gewähren gegen die Ansbentnilg nud Untec dinckung des wirthschastlich Stärkeren. Es wird von keiner Seite geleugnet werden können, daß die Abzahlungsgeschäfte, welche in der Mitte der 70er Jahre austanchte» und dann von Jahr z» Jahr an Umfang und Verdreitiing ziigcnvmmcn habe», besonders für die ärmere Bevölkerung schwere Gefahren und Ucbelsländc mit sich bringen. Sie fördern nicht selten die Gewährung eines »iincsnni'e» Kredits. sie verleiten oft zu überslüssigen oder die Kraft.- über sieigenden Anschaffungen, sie geben gewissenlosen Geschäftsleuten Gelegenheit zur Ausbeulung der llnersahrenhcit und der Nolhlage, sie überschwemmen in vielen Fällen den Verkehr mit minder- lvcrthiger Waare und mache» dadurch dem reellen Gewerbe gcfabr liche Konkurrenz, Das Bedenklichsle sind die Verträge, unter denen die Abzahlungsgeschäfte meist abgeschlossen werden, Sic sind es. welche eine unerhörte Bewucherung der kleinen Leute ermog lichcu. indem sie den Käufer vom Verkäufer vollständig abhängig wachen, Tic sogen. Bcrfallsklausel in den Abzahlungs-Verträgen bestimmt, dass der Verkäufer so lange Eigenihümcr der verlauilen Sachen bleibt, bis die letzte Rate bezahlt ist. List genug ist es daher vorgekommen, dasi dem Käufer, der vielleicht nur bei der letzten oder vorletzten Zahlung nicht wehr in der klage ist, den anSslchendcn Rest zu begleichen, die auf Abzahlung gelauste Lache wieder abgenommcn wird, ohne daß er von dem gezahlte« Gelbe auch nur einen Pfennig zurnckcrlittlt. Tie Berfallsklaiiscl öffnet der Ausbeutung der Besitzlosen durch den Kavilalismns Thür und Thor, Staatssekretär v, 'Bötticher führte im Lause der Tebatte ein klassisches Beispiel an. Eine arme Näherin entnimmt einem Abzahlungsgeschäfte eine Uhr für 72 Mk. In dem Vertrage ist bestimmt, das: in jeder Woche — der Inhaber de? Geschäfts ist so enigegeilkowineiid. zu sogen, der Tag ist ganz gleich — l Mk, bezahlt werden soll. Tann heis;t es in dea, Vmtragc: .Tie Nicht bezabluug der verabredeten Ratenzahlung hebt dwftii Vertrag vollständig aus, »nd räumt der Miether dem V.-rmftilicr das Re.chr ein. die Uhr zurncknehmen zu können, und entsagt alle» A. spinichen au» die bereits gelichteten Zahlungen," Tann kommt ein Passus, de, zur Heiterkeit heraussordcrt, da er dem Vcrnnelher der Uhr ge stattet, während der Togeezeft die Wohnung des Miethers mit so viel Leuten zu betrete», n!s zur Forlichasmiig der Uhr crfor dcclich sind. Diese Näherin hat regclincftng die Wochcnvei- twge bezahlt. In dem 'Vertrage ist wohlwollend gesagt, das: der Betrag nicht vom Miether in das Haus des Vermiethers zu lraacu ist. sondern das; er ihn durch einen Boten abholen lagt. Tie 'Näherin zähst die Beträge von l Mk, wöchrnilich: nachdem sic -lO Mk. bezahlt hat, kommt der Bote nicht, die Näherin ist nicht verpflichtet, die Rate dem Vernnether hinzuiragcn »nd es vcr- aehen mehrere Wochen. Die Näherin ist insofern unvorsichtig ae- weien, als sie nicht die Wochcnbeträge aufgehoben hat, und als nun mehrere Mark an rückständigen Beträgen ansgelausen sind, erscheint der Vermicthcr und sagt: Ich habe jetzt so und so viel Mark zu fordern. Die Näherin erklärt, sie habe nicht so viel Geld, und da sagt der Vermtether: Tann chl die Uhr mein uod das Geld auch. Dagegen war nach dem Vertrage nichts zu machen. Tie Beseitigung der vorhandenen Mihitände aus dem Gebiete der Abzahlungsgeschäfte ist indes; eine sehr schwierige. Der Vor schlag einzelner Handelskammern und Handwclkcivrrcinr, das Ab- zahlungSgetchäsl einfach für rcchlSungiltig zu erklären, geht zu weit. Damit würden Abzahlungsgeichäste überhaupt gänzlich vernichtet werden. Es muh der Thatsacke Rechnung getragen werden, dah die minder bemittelten und vermögenslosen Volksklasscn für die Befriedigung wesentlicher Lebensbedürfnisse aus die Form de? Ab zahlungsgeschäftes angewiesen sind, das; daher mit der völligen Aushebung der Abzahlungsgeschäfte gerade Diejenigen bcngchtheiligt werden würden, welche geschützt werden sollen. Die 'Avznhlnngs- geschästssorm kann wirlhichattlich förderlich wirken. -M.»icbe Er- wcrbskleiie können ihre Lage verbessern, wenn sic in den Stand gesetzt werden, kleine Maschinen u, dergl,, die sie nicht baar zu bezahle» in der Lage sind, aus Abzahlung anznschasscn. Es braucht nur an eine Näherin, die eine Nähmaschine, an einen Handwerker, der zu sclncm Betriebe eine Werkzeugmaschine haben muh. erinnert werden, um darznlhu», dah die AbzahlungSgeschäftö- iorm der ärmeren Bevölkerung das Fortkommen erleichtern karr». Thaisächlich sind grohe, wcrthvolle und solide Industriezweige Deutschlands für den Absatz ihrer Erzeugnisse theriweiic aus das Abzahlungsgeschäft angewiesen. Bei einer gesetzgeberischen Be handlung der Abzahlungsgeschäfte kommt es somit darauf an, die Auswüchse derselben dergestalt zu beschneiden, dah die Abzahlungs geschäfte durchweg aus eine solide Grundlage gestellt werden und so sortbenchcn können. Dem Gesetzentwürfe der verbündeten Regierungen kann nicht der Vorwurf gemacht werden, dah er nicht vorsichtig und sch-mend genug vorgrbe: eher darf man vielleicht sagen, dah er nicht weit genug gehe. In der Hauptsache ist der Entwurf daraus gerichtet, das Interesse der Känscr durch Beseitigung der Versallsklausel zn berücksichtigen. Der Eigenthnmsvorbchalt des Verkäufers soll mit Recht aufrecht erhalten werden. Soll bas Abzahlungsgeschäft möglich bleiben, so muh dem Verkäufer die Möglichkeit cingc- womt >ei». sich eine reale Sicherheit sür seine Forderung >n ver schösse». Diese kann nach der Lage der Dinge nur in dem Eigcn- thumsvorbehalt bestehen. Dagegen erklärt die Regierungsvorlage die Verfallsklanicl für ungiftig. Macht der Verkäufer von dcni Eigenthilmsvorbehalt Gebrauch, so soll er noch der Hauptbestimmung des Eiftwulfs nur Ersatz sür die Werihvermindernng des Gegen standes fordern können. Im llebrize» muh er die erhaltenen Theilzahlli'igcn zurückgewähren. Das Mah der ihm hiernach ge bührenden Vergütung bestimmt der Richter nach freien: Ermessen. Ferner soll dem Missbrauch gesteuert werden, das; der Verkäufer durch Hobe Vertragsstrafen den Käufer bedrückt, indem dem Richter die Befugnis; ringcräumt werden soll, diese Strafen nach freiem Ermesscn ans eine» angcmcsscncn Betrag hcrabzusetzen. Tie Hauptgedanken, welche gegen dirsc Bestimmungen gellend gemacht werden, gehen dahin, das; die Parteien direkt aui den Weg des Prozesses vkrwicicn werden, dah daher die Zahl der Bagatellpro zesse in's llngcmcssenc gesteigert werden dürfte. Sache der Kom- Mission wird cs sein, ans diese Bedenken Rücksicht zu nehmen. Von Seilen der Regierungen ist wiederholt erklärt worden, dah sie gern bereit sein werden, bessere als die gemachten Vorschläge, um den vorhandenen Nothsländen ans dem Gebiete des Abzahlungs geschäftes zu beseitigen, z» acreptiren, dah sie mit sich reden lassen werden, Wiederholt i't mit Recht gefordert worden, den Bereich der Abzahlungsgeschäfte ans briiimmte Waarc» zn beichrä rken, ins- '-cioiidkre bas Verbot auszniprcchen, dah Luziisgegeustände ans Abzahftina verkauft werden bnrsen, Tie Vorlage enthüll keine dahinzielende Beiliinaniog, Weiler sind Mahregcln an: gewecbe- voliznlirbcm Gebiete, also Eor-retsioniruna und Kvntrolc der Ab- zahlunuSreschäste. onrrti die Behörden befürwortet worden. Der Gesetzentwurf erklärt derartige Massnahmen für »ndarrhführbar. Es w'rd daraus hingewicten, dah das 'Abzahlungsgeschäft nicht eine sich äuhcrlicb kennzeichnende besondere Art von Gewcrbe- befticb, sondern nur eine Form des Gehhäftsabsckisnsscs daritellt, die ra den vrricknedenften Arien von Gewerbebetrieben Anwendung rinden kann. Infolge davon wäre eine wirksame Aufsicht der Be hörde über das Verhaften der Abzahlmigshändler nnd über die Befolgung der erlassenen Anordnungen nicht zn ermöglichen. Ob fteie Auffassung der cbtlgt fft. darüber wird die Kommission ?n bcrindcn babrn. deren Metirkeit ebrr geneigt lein dürste, eine Ver scharrung als eine At ichwachnng der Vorlage herbciznfnhrcn. Aifffellig mas; es effchnoen, dah ein Gegenstand von be- nrhtcn?we>! >rr iozialpoliftsch>r Bedeutung, wie der Gesetzentwurf über die Abzabin'igsgeiwä'ir, im Reichsrage bei gähnender Leere behandelt wurde. 'lonsrrvaiwe und llltcamonkane habe» wiederholt Mt»»!, dah sie nnt eine Brkänwinng der Mihftändc aus dem Ge- 'ncie der Abzahlungsgeschäfte grohcs Gewicht legen. Wird aber hierüber verlande!: dann schnäuzen die Meiste» und darunter wobt mich viele, die i ns Thema ihre» Wählern gegenüber agil,7- wrffch arisgcbrnlej tiabrri. Gegen die Vorlage, die tm Ganzen bei der Mehr »eil ein? treu»"liche Ausnahme fand, haben sich grnrid- 'atztich > ur die sozialdemotr- tinben »nd der dentkchfreisiiiirigc R',dncr ai sgeiprowr» Letzterer bekämorte vom rein wancdesler- lrchen Grirchtsonukte an? den Entwirrt, d,r eincn srlgerislbwercii Eingriff in die 'B:r!eaasirrft!eit bcdcrrtrn soll. Von den Sozial- dcmokratcn stellte sch der eine volländig „ui den Slandvrrnlt der Unternehmer » d t rhairptete daher, die Regierungsvorlage 'chiessc wcil rft er des Zi- l hi-rmis »nd schürte da? Kind n-rt dem Bade ans. Der a ideie Soffalbrnrokrat meinte dagegen, die Vorlage untre auch dem Kanter niwrs! sie belämvse lediglich Svm.vlniire der wirthilhasttichen Wihftande, rtarl die Axt an die Wurzel des Ucbels zu legen. 'Alk eine heitere Episode mag scchftchlich noch er wähnt werden, dah sich Staat ielretär v, Bötticher zum Inter preten des soziatdemokratrichc» Zntnnftsftaates machte, indem er im Gegensätze z» seinem fteiüningcn Vorredner nnd in Uebercin- slrrnmnng mit den S -zlaldenwkratcn behonoiete, dah in deren Staate die Abzahlungsgeschäfte nicht mehr exiiriren würden, Do—. Herutchreiv- nud Fermprea-vkNckit? vom 23 Januar. Berlin Ter Rcirhslag nabm den Gesetzentwurf bctr, die Einsülirrmg einer ernheikffchen Zcitvenimmnng in 2, Lesung un verändert an und lehnte die im Zusammenhänge damit stehende Resolution, in welcher die vcrvündeicn Regierungen um baldige Vorlage eines Gesetzentwurfes cisnrbt werden, welcher den Nebel- siärrdcn «bhclsen soll, die daraus entstehen, daß mit Einführung der Einhcitkzeft tm Offen und Westen des Reiches vielfach erhebliche Verschienungen gegenüber den ans Ortszeit berechneten Zeit- be'iimmnngcn des Aibefterschirtzgc!ctzes hervorirrlcn, ab. Vor Ei nritt in die Tagesordnung erklärte Singer (Soz.i sein Bedauern darüber, dah dem Abg. Dr. v Fregc Gewolnibeit und Ei-selning' jzz cs nicht möglich gemacht, aus seine lRepners 'AttSfnhriing.» in ^ der >m^ci Tone zu anrwmren. '"dem die'e Anstrihrnngen aebalren waren ^ ^ In der Debaric über die "Erläge betr. die riiihcilüchc Zeit erhob ^ dem Aba. Dr. r- ,7»gr v>«n-«-u,»reii vr>->t„u»n, der llcbcr- ülr der Epidemie überschritten Bcsüichtiriigen zn hegen brauche. > on sie ihrer vorzüglichen Wnffcrverhäünrsse lialbcr fast genau in Abg. Brandenburg (Eentr.j Bedenken gegen die Kompetenz de-,n,t>e> cin n,c>er tkbilei.i- Rkicbes z» der vorgeichlaacne» ge'rtzarbcritchcn Rkgelnng. in dcr -'nch. e o-ftch r^^^^ ^ or er ans-erdcm eine rrni.'i'gr Unterordnung der Verhältnis e des bürae.tichrn Lc.-cns rrn.er die Interessen des Event'ahnr.ertet'r? ^ ^ '' 'm dlwae d ' ' ^ rrvtickte. - Abg. Dr. Frhr. v. Heeremann .Erntr.) sprach gleich-^ " ^'.ngend «» falls gegen die Vorlage. Er wolle nicht, dah dir ante alte Zeit zn l Grabe getragen werde, ohne das; Jemand zu ihren Gniiften wreive vre uv, r», Die neue Zeitbestimmung bringe grohe unnatürliche Verschiebungen Zweiter Gegenstand der Tagesordnung war die i tproche^ erste Beralhnng der Vtovelle z»m Wnchcrgeictze. Abg. Dr. Gicse ! W».Nu Ikoni j begrühl die Vorlage, da eine weitere Bcschränlni'g des Wuchers eine alle Forderung seiner politischen Freunde bilde. Das bisherige Gesetz h -.be die daran geknüpften Befürchtungen nicht bestätigt nnd viel Gutes gewirkt, aber der Wucher habe unter dem selben vielfach andere Formen angenommen, um sich dem Gc'ctzc z» entziehen, nnd dem müsse critgcgriigetretrn werden Der von dem Gcretzentwrirsc cingcschlagcve Weg sei »ach Uebnzriignng seiner Freunde der richtige, habe aber cftie glcickmrähigc Behandlung Posen. In dem Kohlenbergwerk zn Koszelorv inDombrowa an der prcuhischen Gre»>c ist eine Kolftcnschicht heririilergeslürzt. 2 Obersteiger, prenhische llnterlhanen, und <i Arb iter sins todt. Tie grählich verslilmmcllen Lerchen ivirrden erst »ach cinigcn Stun den hervorgczogro, Wien. Die Jnngczcchcn wollen tm nächsten böhmffchcrr Landtage beantragen, cs möchten ans Landesmiltrln Sffstnngen deS Kredit- und des Sachwuchers: der letztere müsse, auch trenn er mir tm einzelnen Falle borkaimne, ebenso strnsbar sein wie der Kredilwrrcher, 'Auch wäre es angezrigt, dein Bewucherten r» Ge statt einer im Erkennrnrh zurrtannten Bnhc eine Enlschädiaung zn- zrisichern. anstatt denieloc» deshalb a»i den Weg der Eirnlklaae zn verweisen, Ter schlimmste Wucher liegt da vor, wo der Wucherer sein Loser erst in eine künstliche Nothlage versetzt, um dasselbe dann um ko sicherer aiiszubcuten; es würde sehr verdienstlich iei» wenn Mittel und Wege gefunden werden könnten, um dreier ichlrnmfften Art von Wucher zu begegnen. Seine Freunde stimmten der Vorlage zu nnd wurden nur einige Erweiterungen derselben beantrage». 'Bravo! rerbts.) — Ava, Di. Horwitz iireis.) bestreitet mit Bcrnsimg ans die Jirstizstatislik, dah de» Wucher dermahen überhand genommen habe, um ei» neues Gesetz nothwendig zu machen. Das moralische Niveau des Bewucherten stehe in den meisten Fällen dem des Wucherers gleich. Mit Wirchecnesetzcn treffe man auch zumeist die Hauptschuldigen nicht, man treffe den Vermittler, nicht den eigentlichen Geldgeber, Das Gesetz werde grohe.Hemmnisse im Geschäftsverkehr zur Folge haben: der Dar leiher werde damit von vornherein verdächtig gemacht und derselbe iei nie sicher, dah nicht das Gesetz zn einer Handhabe der Bosheit gegen ihn gemacht werde. — Staatssekretär im RcickHinslizami Hahnaner: Die verbündeten Regierungen seien bei der Vorlage durch Wünsche des Hanies beeinsins'.t gewesen. Es handele sich auch nicht um eine Umgestaltung, sondern um eine Ergänzung de? be stehenden Gesetzes, Die hervorgctretenen Klagen über den Wucher könnten nicht unberücksichtigt bleiben: wenn man sie nicht ganz bc scitigen könne, so iei dies noch kein Grund, die Hände mühlg in den Schoos; zu legen. Bei Ausstellung des Entwurfes wurden Bedenken laut, ob man bezüglich des Sachwuchers to weit geben dürft, als cS in der Vorlage geschehen. Das legitime Geschält solle ja nicht getroffen werden, die Fassung des Entwurfes schliche ober eine Beschränkung desselben ans. — Abg. Frhr, v. Bnol (Ccntr.) stellt sich t» Bezug aus die Tendenz ans den Standpunkt des Ent wurfes. indem er den vorgeschlagenen Erweiterungen desselben nicht zuftimmt und andererseits die Bedenken gegen den Entwurf selbst nicht thcilt. Ein einmaliger Fall von Sachwnck er könne schon dcn Eharaktcr des gewerbSmähigen tragen, in welchem Falle nach der Vorlage die Bestrafung eintrete. Dr. Giesc habe eben gewerbs- mähig »nd gewohnheiksmäiiig verwechselt. Tie Vorlage bilde eine nvthwcndige Ergänzung des Wuchergeictzes. — Weiterverathung morgen. Anserdem Vorlagen best, die Begründung der Reviiwn in bürgerlichen Rechlsstreitiakeften nnd belr. den Vcrralhmilitärischer Geheimnisse. Wahlpruinnaen. Berlin. In: Gefolge deS Prinzen Johann Georg von Sachsen wird sich bei dessen Reffe nach Berlin der persönliche Adjnranl Hanptmann v. Hangs bcnaden — Offiziös w'rd bemerkt, dah die an unterrichteter Stelle bis dahin bekannten Angriffe und Veidäch- lignngen gegen den dcutichcn Botschafter in Paris durch die tran- zösischc Presse nicht eriolgt sind: sollten aber infolge der Ver leumdungen, denen nacheinander die Herren Mohrcnhcim. Menabrca, .Hovos nnd Dnsserin ansgesetzt worden sind, die grohe» niovar- chftchen Mächte sich dazu entschließen, einen gemeinsamen Schritt zn ttni», so würde sich Deutschland mit ibnrn .zweifellos solidarisch erklären. — In: RrichSamt des Innern nabmen heule die Be:alh- ungen der Vertreter jeder einzelnen Jntercsscnkrrffc über den deulsch- russischen Handelsvertrag ihren Anfang. — Die Bndgetlommffsion des Reichstages hat beim Marine-Etat 032,000 M. von den Mehr kosten der in Dienst zn stellenden und IM'M M. von den Kosten zur Instandhaltung und Reparatur der in Dienst bcsindlichcn Schiffe gestrichen. — Tie aus beute Avend anberaumt gewesene Sitzung der Mililärkommission ist wegen Galakafel bei .Hose ans morgen vertagt — Der auswärtige Handel des deutschen Zollgebietes weift nacd den Ausstellungen des katiert. statistischen Amtes ftir das Jahr 1892 folgende Summe» aus: Werth der Elnsuhr 4,UiJ.093.00ft «gegen 'l.'lftchfOt.Oi-O M. im Jabre I89l>, Werth der Aiissiihr 3,327,180,000 «.gegen 3,339,7ö5,00" M. im Jahre 1891«. Berlin In parlamentarischen Kreisen spricht man davon, dah die Konservativen einen Antrag einbringen werden, der dahin geht, da? Proiekt der Braustrnervcrdovvclung fallen zn lassen und dafür eine Quitningssteucr vorznichlagen. — Der Vorstand des Eentralverbandes deutscher Händler. Markt- nnd Mchrciftnocr, in dem auch der Dresdner und Leipziger Verein vertreten ist. wird morgen in Audienz von dem Handcsminifter v, Berlepsch empfangen werden, »ni seine Wünsche vorznlragen, — In der Enpria-Aus- stcüung erhielt Franz Götze-Grimma die goldene Vcrcinsmeoaille. i Dcn silbernen Bosinuspokal sür Yokohama.Hühner erhielt Deich- Meerane. - In letzter Nacht wurde ein Einbruch in die Marien kirche »ersucht. Tie Einbrecher, zwei alte Zuchthäusler, worden ergriffen, Leipzig, Ein Grohfener zerstörte die in der Jobannesallee gelegene Buchdruckern Fffcher n. Wiltich, die Schriftgießerei Nninmrich und die Graviranstalt Horn, Der Schaden ill sehr hcdeutcnd, Halle a. S. Bei der hentigen Konserenz, an der Gcbeim- ratb Koch, der Oberpräsideiit v, Vmimerriche n. A, tbeitnnhmcn. wonnencn E'ics iei dringend zn warnen, bc-onders vor letzterem, das sicher den Krankheitsttoff in tich berge. Es komme weniger. Absperrung der Anstalt Nictlcben als daraus an. jeden etwaigen ErkrankungS'gli anherhcftb der Anstalt sofort zu mit sich — Abg. Filn. v. Stumm zRcichsp.s halte ernste Bedenken, W nieldei. sür die Ilrbergangszcft und betonte die Noihwendigkcft der in d.r ! .. BrrSlan. Die am l. Januar cingeiulnte Lonntagsrilhe im Resolution grivrdcrten Regelung. - Staatssekretär v, Bötticher! Güterverkehr rm dleSwiftgen El-enhahnsiiettionsbezirk nt wieder mein'k, man werde sich ra'ch an die neueZeitbeslimmnng gewöhnen, "utgchobcn. - , . ,, , ... . In Baden, Württemberg und Elsah-Lothringen bestehe dieselbe T Hannove r. Heute Mutag er-olgte die Nrihcllsvcrkundignna bereits seit Aorit vorigen Jahres, otmc daß Klage» darüber laut de-.-»'genannten Wetrnivlozri'e?. der 8 ^age gewahrt hatte Tic geworden ftien: er schliche daraus, daß die befürchteten Ilcoeliiände Bnchdrnckcr Jacob!» .Hannover. L'lnnie n, ^tcpbanns ur Luiden doch überschätzt würden, — Abgq, .Hirsch iseeis.i »nd Sladthagc» tvarden zn zc 30 M , weitere «> Angeklagte zu w I^M nnd -1 An- (SozA sprechen gegen die 'Resolution als gegen eine Durchlöcherung i Klagte »n ,ie 20 P, vcrurtacilt: 48 Angeklagte wurden ireigc- >es GrickcS - Zweiter Gearnsta.'d der Taaesordnima war die! Machen, g.,c beiden Klubs .Jung-Havnoocr und Einftachi ' in Lindrii werden geichlossen Die Kosten fallen den Angeklagten zur Last. Mildernde Umstände wurden überall zugcbilligl. Pfund's «SN NindermNch. vresdner Molkcrti Gebr. Pfund. Vauhnerkr. 411^
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